@deadmanwalkZwischen den pädagogischen Ansätzen einer "antiautoritären Erziehung" nach sehr unterschiedlichen Denkmodellen wie beispielsweise denen von Alexander Sutherland Neill, Hartmut von Hentig, Janusz Korczak, Paulo Freire, Ivan Illich, Lutz von Werder oder Otto Rühle einerseits und dem BILD-Klischee von 1968 selig klaffen Welten.
Wer sich nicht eingehender mit den genannten Pädagogen beschäftigt hat, sondern seine Vorstellungen von "antiautoritär" mit den BILD-kolportierten Kopfbildern wild durcheinander schreiender, kackender und fickender ungewaschener Kommunekinder füttert, der halte lieber den Mund und beschäftige sich intensiver mit dem Thema.
Ich würde, um einen weniger medial belasteten Begriff zu wählen, eine "Erziehung zur Unabhängigkeit" als mein familiäres Erziehungsziel ansehen:
Ich orientiere mich an der Lebensrealität, nicht an Idealen.
Es gilt, das Kind mit seinen individuellen besonderen Stärken und in seiner Einzigartigkeit anzusprechen, es zu unterstützen, zu selbstbewussten, selbständigen und verantwortungsbewussten Menschen heran zu wachsen, es zu befähigen den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Jedes Kind hat besondere Fähigkeiten und alle haben einen "naturgegebenen" Lernwillen, den Eltern ansprechen und fördern müssen.
Kinder sollen Nachdenken und Ausprobieren, selbsttätig Agieren,lernen, eigene Lösungswege zu entwickeln und anfallende Aufgaben selbständig zu lösen. Nur so erlangen sie Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten.
Rücksichtnahme, gegenseitige Verantwortung, Konfliktlösungsmuster - aber auch die Selbstbehauptung und Wahrnehmung eigener Interessen gilt es zu erlernen, denn der Mensch ist nun mal ein soziales wesen, das nicht allein auf einer Insel lebt, sondern mit den Mitmenschen auskommen will und muss.
So weit die Theorie.
Zur Realität befrage meine Kinder
:D