@MerlinaMein Stiefvater will die meiste Zeit im Jahr seine Ruhe haben.
Er ist gerne mal in Gesellschaft, aber eben nicht permanent.
Er ist auch sicherlich nicht enttäuscht, sondern einfach nur genervt,
weil ihn niemand versteht.
Er hat diese Einsamkeit selbst gewählt.
Das zu akzeptieren- damit haben die meisten ihre Probleme.
Wenn er Sonntags zum Essen eingeladen wird und "nein" sagt, dann ist das so.
Wenn er zu Weihnachten eingeladen wird und "nein" sagt, dann bekommt er zu hören:
"aber warum willst du denn nicht, es ist doch Weihnachten, wir sind doch eine Familie"
Gelächter meinerseits, da ich die Umstände kenne.t
Umstände zu "kennen" kann einer relativen Deutung unterliegen .....
Wenn ich die Aussagen alle so durchlese, erkenne ich einen Widerspruch in der Aussage, vor allem mit auch vorherigen schon getätigten.
Entweder kennt man den Schwiergervater als Mensch, der eher seine Ruhe haben will und gern allein ist, und akzeptiert es -
oder man erkennt es nicht und ist gleichgültig ihm gegenüber, kümmert sich nicht um ihn und seine Bedürfnisse---
So wie Du es schreibst, bekommt man das Gefühl, der Schwiegervater wird ihn Ruhe gelassen weitgehenst, aber ab und zu wird er doch wieder einmal eingeladen. Vielleicht um ihm immer wieder auch die Gelegenheit zu bieten, doch einmal einer Einladung zu folgen. ohne ihn laufend bedrängen zu wollen.
Und an Weihnachten wird halt seine Absage dann eher negativ persönlich aufgefasst, weil es ja ein Familienfest ist, an dem man sich gerne einmal wieder zusammenfindet.
Denn scheinbar herrscht eine Erwartungshaltung/Hoffnung ihm gegenüber, die Beziehung nicht ganz einschlafen zu lassen. Und Weihnachten bietet sich halt an, da mehre freie Tage zur Verfügung stehen, und somit die Gelegenheit für ein Zusammentreffen.
Vielleicht siehst Du es anders, weil Du direkt betroffen bist familiär. Es kommen ja auch immer wieder die eigenen Ansprüche an einer familiären Beziehung zum Tragen bei der Beurteilung des Verhaltens der anderen Familienmitglieder.
Was bei Dir als "Verlogenheit" und heuchlerisch von den Verwandten erscheint , ist im Grunde vielleicht eine gewisse Hilflosigkeit gegenüber des abweisenden und eigenbrötlerischen Verhaltens des Schwiegervaters.