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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

108 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wille, Hannah Jones ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
ThePresident Diskussionsleiter
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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

12.11.2008 um 22:25
Bericht von Welt.de

Hannah Jones wollte nur noch nach Hause. Sie wollte weg aus den Räumen, in denen vielleicht eine Kinderzeichnung in der Spielecke ein bisschen Heimeligkeit schafft, die die Sehnsucht nach dem eigenen Zimmer aber nur noch stärker macht. Sie konnte sie nicht mehr riechen, die von Sterilisationsmitteln gefüllte Luft. Und sie konnte sie nicht mehr ertragen, die Tortur einer medizinischen Behandlung, die ihr Bestes will, ihr Leiden aber nur verlängert.
Weiterführende Links

* 13-Jährige erkämpft sich das Recht zu sterben
* Mehrheit der Deutschen ist für aktive Sterbehilfe
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* Merkel erteilt aktiver Sterbehilfe klare Absage
* Welche Länder erlauben aktive Sterbehilfe?
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* Immer mehr alte Menschen hungern sich zu Tode

Seit die Ärzte bei ihr vor acht Jahren eine seltene Form der Leukämie entdeckt hatten, musste Hannah Jones immer wieder Wochen in Krankenhäusern verbringen. Die Ärzte setzten alles daran, den Krebs zu besiegen. Acht Jahre lang bekam sie eine Chemotherapie nach der anderen. Hannah Jones schöpfte Hoffnung. Die Behandlung hatte Erfolg. Der Blutkrebs wurde eingedämmt. Doch die Folgen der aggressiven Medikamente waren fatal: Ihr Herz wurde schwach. Sie entwickelte eine Kardiomyopathie, eine extreme Herzmuskelschwäche. In Hannahs Herz entstand ein Loch.

Jetzt kann sie nur noch eine Herztransplantation retten. Aber Hannah will nicht mehr. Allein in den vergangenen zwei Jahren wurde sie sechs Mal am Herzen operiert. Ihr Herz arbeitet nur noch mit einer Leistung von zehn Prozent. Sie weiß, dass die Operation, bei der ihr ein neues Herz eingesetzt werden würde, tödlich enden kann.

Sie weiß aber auch, dass die Medikamente, die sie einnehmen muss, damit ihr Körper das fremde Organ nicht abstößt, mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem neuen Ausbruch der Leukämie führen. Und sie weiß, was das bedeutet: Wieder wochenlang ans Krankenhausbett gefesselt sein, wieder einem medizinischen Apparat ausgeliefert zu sein, der ihr helfen will, weil er helfen muss, der ihr aber nicht wirklich helfen kann. Eine Qual ohne Hoffnung. Aber mit der Aussicht, irgendwann auf einer Intensivstation zu sterben.?

Hannah Jones will in Würde sterben, zu Hause. Bei ihren Eltern Kirsty und Andrew und ihren Geschwistern Oliver (11), Lucy (10) und der vierjährigen Phoebe. Deshalb hat sie den Ärzten der Klinik im mittelenglischen Hereford erklärt, dass sie die Transplantation um nichts in der Welt vornehmen lassen werde. Und ein Gremium aus Medizinern und Juristen hat ihr jetzt das Recht eingeräumt. Hannah darf sterben.



Die Entscheidung, das eigene Leben vorzeitig zu beenden, wird immer wieder gefällt. Und immer wieder löst sie Diskussionen über das Für und Wider von Sterbehilfe aus. Das Entsetzen, das Hannah Jones mit ihrer Entscheidung auslöste, ist ein anderes. Denn Hannah Jones ist erst 13 Jahre alt.

Die britischen Zeitungen berichten flächendeckend über Hannah und ihre Familie. Und die politisch verantwortlichen sehen sich konfrontiert mit einer Lücke in ihrer vergleichsweise liberalen Gesetzgebung. Aktive Sterbehilfe ist in Großbritannien verboten, die passive erlaubt. Doch wann ist ein Kind alt genug, um selbst darüber zu entscheiden, ob es medizinisch behandelt werden will oder nicht? Das definiert das britische Gesetz nicht.

Hannah Jones brauchte gerade eine Stunde, um die Mitarbeiterin der Kinderschutzbehörde zu überzeugen, sich für sie am Obersten Gerichtshof einzusetzen. Die Eltern sagen, sie wüssten nicht, was sie der Beamten gesagt hat. Die Behörde schrieb den Eltern, dass Hannah sehr genau wisse, dass der Verzicht auf die Operation mit großer Wahrscheinlichkeit ihren baldigen Tod be?deuten würde. Sie hätten ihr verschiedene Behandlungsmethoden erklärt. Doch Hannah hätte ganz klar erklärt, warum sie nicht wieder ins Krankenhaus will. Und dass es ihr größter Wunsch sei, bei ihrer Familie zu sein.

Hannh ist kein normales 13-jähriges Mädchen

Hannah muss das sehr eindringlich getan haben. Das Krankenhaus in Hereford, das im Februar das Verfahren gegen die Familie Jones eingeleitet hatte, entschied jedenfalls, den Rechtsstreit nicht weiter zu verfolgen. Hannah sei eine tapfere und mutige junge Frau, ließ die Klinik verlauten.

„Ich bin keine normale 13-Jährige“, sagte Hannah Jones der „Daily Mail“. „Ich bin eine intensive Denkerin.“ Das wäre einfach die Konsequenz aus der langen Phase ihrer Krankheit, die sie mit Fragen konfrontierte, die im Alltag der meisten anderen Kinder keinen Platz haben. Kinder mit einer langen Krankheitsgeschichte werden häufig schneller erwachsen als ihre Altersgenossen, entwickeln ein anderes Ausmaß an Reife, auch wenn sie viel Schulunterricht versäumen.

Hannah bewegt sich, seit sie fünf ist, immer an der Grenze zum Tod. Nimmt das die Angst? Wohl kaum. „Es ist hart für eine 13-Jährige zu wissen, dass sie sterben muss“, sagt sie. „Aber ich weiß auch, dass es am besten für mich ist.“

Ihre Eltern, betont sie, haben sie immer darin unterstützt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Kirsty und Andrew Jones mussten sich dafür schwere Anschuldigungen gefallen lassen, weil sie ihrer Tochter die Freiheit gaben, über die Herztransplantation selbst zu entscheiden.


Die Kinderschutzbehörde drohte der Familie gar mit dem Entzug des Sorgerechtes, damit das Krankenhaus die Transplantation auch gegen den Willen von Hannah Jones und deren Eltern durchführen kann. Nicht weniger schlimm waren die Vorwürfe des Krankenhauses, nicht das Beste für Hannah zu wollen. „Hannah hat genug durchgemacht“, sagt ihr Vater Andrew. Die Vorstellung, dass sie noch zusätzlichen Stress durch eine mögliche gerichtliche Anhörung oder durch ein gewaltsames Festhalten im Krankenhaus war ihm uner?träglich.

Ihre Mutter Kirsty sagte dem „Daily Telegraph“: „Ich weiß, dass viele Menschen meinen, wir hätten Druck auf Hannah ausüben sollen, die Operation vornehmen zu lassen. Weil es eine Chance ist, ihr Leben zu verlängern.“ Aber wer wie sie, die viele Jahre als Krankenschwester auf der Intensivstation einer Abteilung für Transplantationsmedizin erlebt hat, wie eine Organverpflanzung enden kann, das schwere Leiden von Kindern erlebt hat, der weiß, dass der Tod manchmal die „gnädigere Lösung“ ist.

Familie Jones gibt sich in Fernsehinterviews gefasst. Kirsty Jones lächelt bisweilen, die Geschwister wirken fröhlich. Sie haben im Laufe der Jahre gelernt, mit dem Schmerz zu leben, mit der Angst, dem immer wiederkehrenden Wechselspiel aus Hoffnung und Verzweiflung. Jetzt wissen sie, was auf sie zukommt. Sechs Monate geben die Ärzte Hannah Jones, aber es werden sechs Monate im Kreise der Familie sein. Monate, die entschädigen sollen für die langen Phasen der Trennung.

Der „Daily Mirror“ druckte einen offenen Brief der heute 20-jährigen Hannah Pudesy aus Afferton in Yorkshire ab. Sie selbst hatte mit 13 eine Herztransplantation und bittet ihre Namensschwester jetzt eindringlich, ihren Beschluss noch einmal zu überdenken. Auch sie hatte eine harte Zeit. Jetzt freut sie sich über jeden Tag, empfindet jedes Ereignis wie den Gewinn eines Ausbildungsplatzes als Krankenschwester oder die bestandene Fahrprüfung als großartiges Geschenk. „Aber um ehrlich zu sein“, schreibt sie, „ich zelebriere jeden Tag, weil ich hier bin.“

Ob Hannah Jones das überzeugt? Im Moment hofft sie, dass sie noch einmal Weihnachten feiern kann. Und dass sie genügend Kraft findet, um sich einen sehnlichen Wunsch zu erfüllen: Mit der ganzen Familie nach Florida ins Disneyland zu reisen. Ob aus der Reise etwas wird, steht aber auch aus anderen Gründen noch in den Sternen.

Denn die Familie Jones muss erste noch eine Gesellschaft finden, die sich bereit erklärt, die Reise zu versichern. Auch wenn die Reise ausfällt, bliebe Hannah Jones ein Quäntchen Glück: Sie weiß, dass die Warteliste derer, die auf ein Herz warten lang ist. „Ich bin glücklich“, sagt sie, „dass ich das Leben eines anderen retten kann.“

Quelle: Welt.de

Wie ist eure Meinung dazu: Würdet ihr Sie zwingen zu der Operation ?

Kann ein 13 jähriges Kind selbst über sein eigenes Leben und Gesundheit entscheiden ?

Welche Folgen kann es für die Eltern haben ?


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

12.11.2008 um 23:54
Zitat von ThePresidentThePresident schrieb:Wie ist eure Meinung dazu: Würdet ihr Sie zwingen zu der Operation ?
Ich wuerde sie nicht zwingen.
Zitat von ThePresidentThePresident schrieb:Kann ein 13 jähriges Kind selbst über sein eigenes Leben und Gesundheit entscheiden ??
Durch das jahrelange ans Bett gefesselt sein hatte sie sicher mehr Zeit, um ueber sich und ihre SItuation nachzudenken. Sie weiss, was sie hinter sich hat und wahrscheinlich auch, was auf sie zukommen wird. Sie weiss was sie will und niemand sollte ihr da Vorschriften machen.
Zitat von ThePresidentThePresident schrieb:Welche Folgen kann es für die Eltern haben ?
Sie moegen ein Kind verlieren, was schmerzlich ist - aber es ist sicher schmerzlicher, das eigene Kind leiden und langsam dahinvegetieren zu sehen. Sie sollen und muessen die Entscheidung der Tochter akzeptieren, denn sie ist trotz allem ein Mensch, der ueber sein Leben frei entscheiden sollte.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 00:18
Wie ist eure Meinung dazu: Würdet ihr Sie zwingen zu der Operation ?

Nein.

Die Kinderschutzbehörde drohte der Familie gar mit dem Entzug des Sorgerechtes, damit das Krankenhaus die Transplantation auch gegen den Willen von Hannah Jones und deren Eltern durchführen kann. Nicht weniger schlimm waren die Vorwürfe des Krankenhauses, nicht das Beste für Hannah zu wollen.

Irgendwie sind unsere Ärzte erpicht darauf, Körper am Leben zu erhalten.
Das psychische Wohlbefinden, interessiert sie scheinbar weniger.

Ich selbst möchte auch kein Herz eines fremden Menschen.
Gegen ein aus meinen Genen gezüchtetes Herz, oder ein künstliches Herz, hätte ich jedoch nichts einzuwenden.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 00:24
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das Mädchen kann wahrscheinlich bei der OP sterben und wenn Sie lieber zu Hause sterben will ist das Ihr Recht. Die Würde ist so vertreten wie der Patient es gut tut. Manchmal auch im tot :(.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 01:40
Ach das arme Mädchen. Hoffendlich findet sie den Mut die Operation doch durchzufueren.


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elle ehemaliges Mitglied

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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 02:21
Hm.... ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit 13 die nötige Reife besitzt fundiert zu entscheiden, was das Beste für sie ist. Man müsste mal ganz nüchtern aus medizinischer Sicht alle Pro/Contras kennen, um die Hoffnung die in der OP steckt besser einschätzen zu können.
Was man Hannah aber nicht absprechen kann: Den Wunsch nach den vielen Jahren der Krankheit zu sterben und ihre letzte Zeit zu genießen! Man lebt nur einmal und vielleicht möchte sie es lieber noch einmal intensiv und kurz als gar nicht mehr leben.
Manchmal weiß der Mensch einfach am besten, was gut für ihn ist, und Hannah wird ihren körperlichen und vor allem seelischen Zustand wohl selbst am Besten einschätzen können.
:( sehr traurig...


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 03:40
Das ist eine "brisante" Situation. Man stelle sich vor, die in diesem Fall zuständige Behörde zu vertreten:
(Ich kenne die Rechtslage diesbezüglich zwar nicht genau aber...) Wenn es wirklich ihr innigster Wunsch und der, ihrer Eltern wäre, könnte ich sie zu einer Operation bzw. Behandlung nicht zwingen aber andererseits auch nicht mit der Last leben, nicht alles getan zu haben um sie zu retten. -Ungeachtet dessen, ob sie dagegen sind.
Klar, hinter der Tastatur, vom Wohnzimmer aus hat man gut reden aber ich möchte mal nicht in diese Situation kommen.

@elle
Zitat von elleelle schrieb:"Manchmal weiß der Mensch einfach am besten, was gut für ihn ist, und Hannah wird ihren körperlichen und vor allem seelischen Zustand wohl selbst am Besten einschätzen können."
Solche "Standartphrasen" sind hier fehl am Platz. Gerade sie kann es am wenigsten abschätzen. Ein 13-jähriges Kind kann seinen Körperzustand nicht "einschätzen", geschweige denn seinen Geisteszustand verstehen. Fühlen heisst nicht verstehen. -Du sagst es ja selbst:
Zitat von elleelle schrieb:"ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit 13 die nötige Reife besitzt fundiert zu entscheiden, was das Beste für sie ist."
Tja, wie gesagt- es ist eine äußerst schwierige Situation die wohl nur "Involvierte" in der Lage sing, zu verstehen.
Was mir als Außenstehendem bleibt, ist nur die Logik:
Es ist vielleicht nicht die Chance, die man sich wünscht aber es ist die, die man hat. Und vielleicht ist schwieriger, denjenigen zu bestimmen, der letztendlich entscheiden muss...


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 06:54
auch wenn es verständlich ist, nach all den Jahren des Leids die Sehnsucht zur Ruhe zu kommen größer ist als der Lebenswille.....sage ich das kann es nicht sein.

aufgrund Leid..einen Menschen zu unterstützen sein Leben zu beenden...das ist doch verrückt. Wieviele Menschen leiden auf unserer Welt? Alle weg?

was ist das für ein Denken?

keiner weiss was die OP bringen würde...es wird nur vermutet.


Resignation hat Auswirkung auf das Verhalten und das Befinden. Das sollte man nicht unterstützen...bei einem Erwachsenen nicht...und bei einem Kind schon zehnmal nicht...


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 07:08
Ich stimme Hornisse zu.
Allerdings wäre es entscheidend die wirklichen Möglichkeiten des Mädchens (aus medizinischer Sicht) zu kennen.
Andererseits nehme ich an, dass die Familie (die ja scheinbar eher unterstützend ist) darüber wohl Kenntnis hat.
Schwierig.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 07:45
Der Artikel besagt doch, dass ihr Herz jetzt noch um 10% arbeitet - das Risiko bei der OP zu sterben ist sehr hoch, ein Abstossen des Koerpers ebenso wahrscheinlich und die Leukaemie kann ebenfalls sehr wahrscheinlich zurueck kommen. Und dann sag das mal einer 13jaehrigen. Oder einem 20jaehrigen, oder einer 45jaehrigen oder einem 60jaehrigen oder wem auch immer - da haette niemand den Mut fuer eine weitere OP, sondern wuerde sagen, er/sie moechte gerne die noch verbleibende Zeit zuhause verbringen, anstatt gleich wieder ans Krankenbett gekettet zu sein.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 07:54
@Cathryn
Das stimmt so nicht. Der Wille zu (über)leben ist so ziemlich der ausgeprägteste, 10% hin oder her.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 08:00
Der Wille zu ueberleben? Klar, aber wenn die Aerzte jemandem mitteilen, dass er bei einer OP sehr wahrscheinlich sterben wird, ist es vielleicht gerade der Wille zu ueberleben, der jemanden mit 10% Herz lieber leben lassen will, als zu sterben.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 08:00
Pah, Würde des Menschen. Die Politik und die Gesetzgeber geben da meistens doch keinen Dreck drauf. Würde des Menschen in wohl allen Grundgesetzen europäischen Ländern und trotzdem konnte bisher noch kaum jemand legal sterben. Gab es nicht vor kurzer Zeit eine Französin und vorher eine Italienerin, die es satt hatten? Was haben die Gerichte gesagt? Würde des Menschen, lächerlich, praktisch nirgends wird sie akzeptiert. Was bin ich froh, in einem Land zu leben, in dem das wenigstens ohne Jammereien möglich ist. Aber hey, die Sache ist ja interessant: 13-Jährige scheinen offenbar einen religiösen Mentor zu brauchen, selbst entscheiden dürfen sie ja nicht. 13-Jährige dürfen von ihren Eltern beschnitten lassen werden, sie wissen ja nicht, was gut für sie ist. 13-Jährige haben mehreren Beiträgen hier zufolge kein Selbstbestimmungsrecht und auch kein Recht, irgendwas an ihnen selbst zu verändern. Ich hab's so satt, dass es schon fast zum Ausrasten ist. Eine 13-Jährige soll nicht klar über sich, ihre Krankheit und ihren wahrscheinlichen Tod denken können? Gut, wie wär's mit Freiheit ab 18, oder nein, noch besser, 21? Mit 18 ist man noch zu sehr in der Pubertät und kann nicht logisch darüber denken!


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 08:06
Seit acht Jahren ist das Maedchen in Behandlung, seit acht Jahren wurde sie durch eine Chemo nach der anderen gequaelt. 8 Jahre von 13 - das ist verdammt lange und ich verstehe es voll und ganz, wenn sie irgendwann nur noch ihre Ruhe haben will - auch wenn das heisst, dass sie sterben wird. Sie hat das Recht auf Ruhe und Frieden. Sie ist vielleicht erst 13, hat aber schon mehr in ihrem Leben durchgemacht, als so mancher 30-, 40- oder 50-jaehrige.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 08:13
@Cathryn
Das ist aber sehr abhängig von der Person. Ich sagte ja, dass ich den Falls schwierig finde. Aber pauschal zu behaupten, dass diese Chance niemand wahrnehmen würde, stimmt halt nicht.
Mal ganz davon abgesehen sieht man den Fall vielleicht auch etwas differenzierter, wenn man selbst Kinder hat.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 08:14
ich denke die kleine hat durch ihre ganzen erfahrungen die sie mit 13 jahren schon erleben musste...viel mehr durch machen müssen als so manch einer von uns
und ich glaube das sie sehr wohl weiss, was auf sie und ihre familie zukommt.
sie wünscht sich sehnlichst ein weihnachtsfest zu hause mit 13 jahren
andere in ihrem alter wünschen sich das schon ne weile nicht mehr.
sie möchte frieden,ruhe,keine schmerzen kein langes krankenlager.
natürlich ist es schrecklich das sie erst 13 jahre ist und diesen wunsch hat und ihn sich erkämpft.....
ist es nicht soo das wenn eine frau oder ein mann über 80 Jahre diesen wunsch äußern würde , wäre es eine kurze diskusion....mit der begründung der/die hat sein leben gelebt
hatte ein langes leben ...usw
jeder sollte das recht haben allein zu entscheiden wann der richtige zeitpunkt für hin gekommen ist zu gehen...
ja nun kommts ...ich weiss ganz genau was ich da schreibe....und nein ich beschränke diese aussage weder aufs alter noch auf krankheit noch auf sonst irgendetwas....
ich wurde schon nicht gefragt ob ich in diese welt geboren werden wollte aber ich möchte über mich selbstbestimmen dürfen wann ich von dieser welt abschied nehmen möchte.
ich kann mir auch sehr gut vorstellen ....wie schwer es für die angehörigen sein muss diesen weg gemeinsam mit ihren kind zu gehen ....ich möchte nicht an deren stelle sein ...und ich bewundere deren kraft sehr und kann ihnen nur alles gute und liebe
wünschen und ein wunderbares unvergessliches weihnachtsfest mit ihrer tochter.


@Prometheus
Zitat von PrometheusPrometheus schrieb:Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das Mädchen kann wahrscheinlich bei der OP sterben und wenn Sie lieber zu Hause sterben will ist das Ihr Recht. Die Würde ist so vertreten wie der Patient es gut tut. Manchmal auch im tot .
da gebe ich dir sowas von recht !


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 08:16
@Realistin

Das Maedchen hat acht Jahre lang jede Chemo und jede Behandlung als eine Chance gesehen und was hat ihr das gebracht? 10% von ihrem Herz. Ich verstehe es, wenn sie die Schnauze voll hat und ich verstehe es, wenn die Eltern es leid sind, ihr Kind 8 Jahre lang leiden, Hoffnung schoepfen, enttaeuscht werden und weiter zu leiden zu sehen.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 08:23
Das ist ein sehr schwieriges Thema.

Hannah hat sich gegen eine OP und für den Tod entschieden.

Das ein 13-jähriges Kind für solche Entscheidungen nicht genügend Reife aufweist, ist in Hannahs Fall anders.

Durch die lange Krankheit, hat sie sich geistig anders entwickelt, als "normale" Kinder.

Ich denke schon, daß sie sich ihrer Situation bewusst ist.

Eigentlich ist es für sie überhaupt nicht heikel, da sie sich bereits entschieden hat.

Für die Eltern ist es weitaus schwieriger.
Ich weiß nicht, wie ich entscheiden würde, wenn eines meiner Kinder so krank wäre.

Man will das Beste für sein Kind.
In diesem Fall ist es schwierig abzuwägen, was das Beste ist.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 08:24
@Realistin
Zitat von RealistinRealistin schrieb:@Cathryn
Das stimmt so nicht. Der Wille zu (über)leben ist so ziemlich der ausgeprägteste, 10% hin oder her.
nu ja ....du kannst es nicht nachempfinden dein herz hat sicher noch volle kraft
du weißt aber schon was 10% heißt
für mich heißt das keine lebensqualität
das kind ist mit 13 jahren so sehr im leben eingeschränkt sie kann nicht spielen wie andere
sie hat net mal wirklich die kraft stunden nur zu sitzen einfach nur zu sitzen weil der körper schlapp macht
selbst das reden fällt ihr nach einer gewissen zeit schwer
sie ist in ihrem leben völlig eingeschränkt wo ist da lebensqualität

laufe mal eine 3/4 stunde und dann versuch gleich mal anschließend ein lied zu singen und nebenher dich zu bücken um schuhe zuzubinden.halte dabei hin und wieder die luft an...so kann ich mir vorstellen ...muss sie grad leben
abgesehen von den schmerzen von den ganzen nebenwirkungen ect.

bohhhhh wer möchte das schon.....ich niicht !


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 08:34
'I don't want a donor heart.. I'm happy to save the life of someone else'
(Ich will kein Spenderherz. Ich bin froh das Leben eines anderen [damit] zu retten.)

Diese Worte aus dem Mund einer 13jaehrigen finde ich sehr reif.


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Hannah Jones darf nach ihrem Willen sterben

13.11.2008 um 09:11
Der „Daily Mirror“ druckte einen offenen Brief der heute 20-jährigen Hannah Pudesy aus Afferton in Yorkshire ab. Sie selbst hatte mit 13 eine Herztransplantation und bittet ihre Namensschwester jetzt eindringlich, ihren Beschluss noch einmal zu überdenken. Auch sie hatte eine harte Zeit. Jetzt freut sie sich über jeden Tag, empfindet jedes Ereignis wie den Gewinn eines Ausbildungsplatzes als Krankenschwester oder die bestandene Fahrprüfung als großartiges Geschenk. „Aber um ehrlich zu sein“, schreibt sie, „ich zelebriere jeden Tag, weil ich hier bin.“

so könnte es laufen

eine reife Entscheidung...welch Kraft?

das sehe ich anders, ein Mensch in dem Stadium sich befindet er nur noch nach Erlösung schreit, sich nämlich aufgegeben hat, er nicht mehr glaubt, nicht einen Funken Hoffnung mehr in ihm sitzt. Ein Mensch der kämpft WILL leben...

Ja und das Verständnis, verdammt nochmal sie hat soviel durchgemacht...sie will nur ruhn. Doch diese Ruhe ist ihr sicherer Tod. Solange noch ein Funken Hoffnung besteht das bei dem Mädchen eine Besserung kommen könnte, sollte dieser Schritt getan werden.

ich verurteile nicht die Entscheidung des Mädchens..ich denke mir auch das die Eltern den Kampf aufgegeben haben, die Kräfte aufgebraucht sind, sie eine Ende, Lösung, Erlösung wollen...

aber dem kann ich nicht zustimmen, was ist zu verlieren bei einer OP? Das Leben? das verliert sie bei dieser Varinte sowieso....nein das Mädchen hat abgeschlossen, glaubt an garnichts mehr....ich dagegen schon....
ich weiss wie schnell sie ihr Denken umwandeln würde wäre ein bisschen Hoffnung in ihr....und diese Hoffnung könnte die OP sein....verdammt sie ist 13...wenn sie Glück hat, hat sie noch viele Jahre vor sich, Jahre die ihr Leid der letzen Zeit vergessen machen würde...und solange keiner mir mit Gewissheit sagen kann das sie es nicht haben wird...werde ich es niemals für gut heissen das man dieses Mädchen dabei unterstützt zu Sterben...


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