Kinderlosigkeit

fluff schrieb:ja, ich bin leicht pessimistisch veranlagt. ;-)

Merkt man fast gar nicht. ;) :D

Mein Sohn jedenfalls hat Freude am Leben.

Hallo zusammen,

das ist ein interessantes, jedoch auch sehr persönliches Thema und deshalb denke ich, dass es hier kein richtig oder falsch geben kann. Jeder entscheidet es für sich selber, in einigen Fällen wird es leider für jemanden entschieden und man muss sich mit "Alternativen" beschäftigen.

Ich bin fast 38, verheiratet, Teilzeit-Stiefmutter und ohne leiblichen Kinderwunsch - hatte ich auch noch nie - und finde Kinder ganz zauberhaft :) Allerdings habe ich andere Prioritäten in meinem Leben. Es gibt so viele persönliche Gründe für und gegen Kinder - jeder lebt seine Lebensform und sollte die der anderen akzeptieren. Ohne Bewertung - erklären und austauschen kann man seine Beweggründe ja dennoch.

LG Snuti

Was Adoption angeht, habe ich nichts dagegen. Stellt euch vor, all die Kinder, die keine Adoptiveltern bekommen würden oder Pflegeeltern....welches Schicksal hätten die.
Problem sehe ich allerdings sehr wohl bei den Behörden, die jemanden Probleme machen bei der Adoption.

@EnyaVanBran

Das ist ja auch ein naheliegender Gedanke, dass da jemand ist, der sich zumindest ein bisschen verpflichtet fühlt, Kleinigkeiten zu erledigen oder auch Großigkeiten zu helfen.

Und andererseits ist es nur ein kleiner Teil des Kinderhabens. Nur kann man den ja leider nicht abschließen, ist ja der letzte Akt :D

Ich kenne aber auch jemanden, die wohnt im Pflegeheim und das "Kind" ist nach Südamerika ausgewandert. Ganz toll :D


Mir wäre es schwergefallen, auf Kinder zu verzichten. Jetzt, wo sie fast alle aus dem Haus sind, denke ich aber oft, ich hätte ganz andere Möglichkeiten im Beruf gehabt, oder auch Reisemöglichkeiten oder oder oder. So war ich schon sehr eingeschränkt, auch weil ich die meiste Zeit alleinerziehend war.

Bestimmt wäre es auch ein gutes Leben gewesen.
Mein Kinderwunsch war damals eher hormoneller Natur und weil ein Umfeld sich fleißig reproduziert hat. Naja, die Leute von damals kenne ich alle nicht mehr, ist alles vergänglich.

Bundeskanzleri schrieb:Mir wäre es schwergefallen, auf Kinder zu verzichten.

Ich hätte schon gern Kinder gehabt, aber wenn man schwul ist, erfordert es einen erhöhten Aufwand, an eigene Kinder zu kommen.

martenot schrieb:erfordert es einen erhöhten Aufwand

Das ist wohl wahr. Hast du das in irgendeiner Form denn mal angedacht oder einen Versuch unternommen?

Bundeskanzleri schrieb:denn mal angedacht oder einen Versuch unternommen?

Angedacht schon, aber Versuche habe ich keine unternommen....

Bundeskanzleri schrieb:Jetzt, wo sie fast alle aus dem Haus sind, denke ich aber oft, ich hätte ganz andere Möglichkeiten im Beruf gehabt, oder auch Reisemöglichkeiten oder oder oder. So war ich schon sehr eingeschränkt, auch weil ich die meiste Zeit alleinerziehend war.

Naja, als Alleinerzieherin hattest Du es auch sehr schwer, sicher!

Und wegen Job und Reisen, tja das soll man sich halt ganz sicher überlegen, welches Leben man wählt!

@josie321
Da kann man überlegen was und wie man will, man entscheidet sich für etwas und lebt dann dieses Leben.
Aber das bedeutet ja nicht, dass man nicht auch andere Wünsche oder Träume hat, oder einfach mal in der Gegend herumdenkt.

Ich wollte damit sagen, dass beide Lebensarten Vor- und Nachteile haben und ich auch beides wahrnehmen kann.

Bundeskanzleri schrieb:Ich wollte damit sagen, dass beide Lebensarten Vor- und Nachteile haben und ich auch beides wahrnehmen kann.

Stimmt!

Bundeskanzleri schrieb:Bestimmt wäre es auch ein gutes Leben gewesen.

Davon ist auszugehen. Es ist witzig, ich habe mir noch nie Gedanken drüber gemacht, dass es auch umgekehrt funktioniert, dass Menschen mit Kindern wohl auch oft drüber nachdenken, wie es ihnen ohne Nachwuchs ergangen wäre. Und ja, viele Frauen hätten wahrscheinlich Karriere gemacht, einen tollen Job bekommen und hätten am Ende auf ein bewegtes Leben zurück geblickt.

@EnyaVanBran

Es gibt das Buch "Regretting motherhood". Da berichten Frauen, dass sie es bereuten, Mutter geworden zu sein, obwohl sie ihre Kinder lieben

@josie321
Wow, tatsächlich überrascht es mich grad, dass es scheinbar doch recht viele Frauen gibt, die so denken und fühlen. Natürlich, viele Kinder sind nie geplant gewesen, so gesehen macht es schon Sinn. Aber dennoch ist es etwas befremdlich.

@josie321
Davon habe ich auch schon gehört. Finde ich gut, dass es Leute gibt, die sich dazu einfach bekennen. Ist ja auch keine Schande.

Und es geht eben wirklich beides. Man kann die Kinder lieben, wie es wahrscheinlich 99 % der Eltern tun und es trotzdem bereuen.

Wenn das Kind mal da ist, hat man eh keine Wahl, man liebt es einfach, ist ja zunächst der natürliche Vorgang.
Und trotzdem kann man ja sagen, eigentlich wäre mir ein anderer Lebensweg lieber gewesen.

Oder man kann eben auch keine Beziehung aufbauen, darunter leiden die Mütter dann noch mehr, weil sie scheinbar "versagen".

@Bundeskanzleri
@EnyaVanBran

Davon berichten die Frauen eben, wie sie unter Druck standen. Ja, sie lieben ihre Kinder aber der Lebensweg, Mutter zu sein, war für sie aus mehreren Gründen halt nicht die Erfüllung..

Im Nachhinein betrachtet war mein Leben ohne Kinder schon auch toll. Wie gesagt, ich hab viel gesehen, viel erlebt. Ich hab viel im Bereich Musik gemacht, was mir mit Kindern in der Art nie möglich gewesen wäre. Daran halte ich eben fest, diese Erinnerungen sind für mich eine Art Ausgleich zu dem, was ich verpasst habe.

EnyaVanBran schrieb:Im Nachhinein betrachtet war mein Leben ohne Kinder schon auch toll. Wie gesagt, ich hab viel gesehen, viel erlebt. Ich hab viel im Bereich Musik gemacht, was mir mit Kindern in der Art nie möglich gewesen wäre. Daran halte ich eben fest, diese Erinnerungen sind für mich eine Art Ausgleich zu dem, was ich verpasst habe.

Es ist sehr schade dass es dir nicht vergönnt war, obwohl du gerne welche gehabt hättest.

Bist du denn zumindest Tante oder Taufpatin und hast somit Kinder um dich herum? Falls ich fragen darf


Kinder bekommen oder nicht ist eine höchstpersönliche Entscheidung. Kinderlose sind ja nicht automatisch Kinderhasser und Eltern nicht automatisch (jedem Kind ggü) kinderlieb.

Eya schrieb:Bist du denn zumindest Tante oder Taufpatin und hast somit Kinder um dich herum? Falls ich fragen darf

Beides, ja. Und speziell mein Neffe hängt sehr an meinem Mann und mir, auch wenn der jetzt auch schon erwachsen ist. Also so ganz ohne Kinder war mein Leben dann nicht.

EnyaVanBran schrieb:Beides, ja. Und speziell mein Neffe hängt sehr an meinem Mann und mir, auch wenn der jetzt auch schon erwachsen ist. Also so ganz ohne Kinder war mein Leben dann nicht

Das freut mich und er wird dir bestimmt, wenn er natürlich in der Nähe bleibt, im Alter dann helfen :)

Ich kann leider keine eigenen Kinder haben, wusste dies aber schon sehr früh in meinem Leben.
Deshalb hatte ich viel Zeit, mich an diesen Gedanken zu gewöhnen.
Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich das Gefühl hatte, "jetzt könnte ich es mir vorstellen"(Ende zwanzig, frisch verheiratet, toller Mann, der sicher ein guter Vater wäre), aber seit ich die 35 überschritten habe, bin ich endgültig voll okay damit.

Heute lebe ich sämtliche Muttergefühle, die ich in mir habe, an meinen Tieren aus.😃