Warum mögen manche Menschen so Dinge wie BDSM?

Ich praktiziere das zwar nicht, aber ich habe mir darüber auch mal Gedanken gemacht. Ich denke, dass die Dinge, die wir ausüben (auch aus psychologischer Sicht) Dinge ausgleichen, die uns sonst im Leben fehlen.

Der Mensch ist sowohl moralisch als auch Triebgesteuert. Das Ich gleicht diese zwei Seiten in unserer Psyche aus und entscheidet sozusagen den passenden Weg in unserem Verhalten und Erleben. Dinge, die im Alltag verdrängt werden bzw. Dinge, die wir nicht ausleben können, "entladen" viele Menschen unterschiedlich. 

Ist man ein Boss, kommandiert nur Menschen rum etc., fühlt es sich gut an, sich auch mal zu unterwerfen, wenn diese "höhere Position" von einer Autoritätsperson verlangt wird. Umgekehrt genauso. Muss man ständig das tun, was Andere sagen und einem auftun, möchte man auch mal aktiv, also dominant, werden.

In der Tiefenpsychologie geht man davon aus, dass Gefühle, die unterdrückt werden, in das Es gelangen. Das ist wie oben gesagt die erwähnte Triebsteuerung und oft die Seite, in der Gefühle am meisten brodeln. Ich vermute, dass die Leute, die BDSM in ihrer Sexualität einbinden, so ihre dominante oder devote Seite ausgleichen.

Was sagen Leute dazu, die BDSM praktizieren?


P.s.: Ich möchte definitiv nicht sagen, dass BDSM krank ist! Ich habe nur versucht psychologisch an das Thema zu gehen :)

ohne wie immer alles gelesen zi hanem kann ich nur für mich sprechen.
ich persöhnlich mag die devote wie auch die dominante seite.
bei der devoten macht es spaß sich einfach dominieren zu lassen, schmerzensgrenzen auszutesten und für den anderen alles zu machen was man will.
bei dem dominanten part ist es natürlich geil macht auszuleben die man sonst vill nicht hat. und vill auch ein bisschen weil man weiß das es dem anderen ja auch weh tut ;) aber hauptsachlich gefällt mir irgendwie der schmerz, er zeigt mir wie viel ich ertragen kann und ich finde das hat auch etwas mit stärke zutun auch wenn man den ''schwachen'' part in der sexuellen bez. verkörpert.
außerdem hat es irgedwie etwas ansich was man niemandem verraten darf, was das ganze auch irgendwie interessant macht :D

@Dr.AllmyCoR3

Wieso kommst Du darauf, dass man niemandem sein BDSM-Hobby verraten darf? Mag sein, dass junge Menschen verklemmt sind - aber Erwachsene reden nun mal über Sex.

@Doors

... manchmal geht das nicht so einfach, mit dem Reden ...

@Doors
Naja so im Freundeskreis oder im Internet ist das was anderes, aber so redet man ja nicht so darüber wie ja wie war dein Wochenende? Ja gut hab mich mal ordentlich durchbrettern lassen :D das meinte ich so damit ;) 

@Dr.AllmyCoR3

Ich kenne Menschen, die reden am Montagmorgen über nichts anderes.

Aber offen gestanden sind die früher verschwiegenen Sexualgewohnheiten heute durchaus Party-Smalltalk. Aber vielleicht kenne ich auch nur wieder die falschen Leute.

@Doors oder die genau richtigen :D ich für meinen Teil hab die Erfahrung gemacht das viele es einfach nicht hören wollen und ich zu offen mit dem Thema umgehe

Die Geschmäcker sind wohl einfach verschieden. Hier wurden auch schon sehr kritische Meinungen geäußert, dass das Ganze eher in Richtung krankhaft gehen soll und ab einem gewissen Grad stimmt das vielleicht auch. MMn sollte dabei keiner verletzt werden und den Beteiligten gefallen.

Dr.AllmyCoR3 schrieb:ich für meinen Teil hab die Erfahrung gemacht das viele es einfach nicht hören wollen und ich zu offen mit dem Thema umgehe

Genau, sei einfach so verklemmt wie ich, das bringt auf jeden Fall weiter ;) Na ja man kann es ja irgendwie in blumige Worte verpacken.

mann, das kann aber auch kompliziert sein, mit diesen fesselspielen. das polizeipräsidium stuttgart klärt auf:

POL-S: Staatsanwaltschaft und Polizei Stuttgart geben bekannt: Gefesselt im Kofferraum - Verdacht der Entführung entpuppt sich als Dominabesuch

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110977/3656366 (Archiv-Version vom 24.07.2017)

.... Zeugen hatten gegen 12.40 Uhr im Kofferraum eines Mercedes eine offensichtlich gefesselte Person gesehen und die Polizei verständigt. Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen und Ermittlungen führten gegen 18.30 Uhr schließlich zum Auffinden des gesuchten Wagens im Stadtgebiet. In einem nahegelegenen Dominastudio trafen die Polizeibeamten auch den 54-jährigen Fahrzeugbesitzer und eine 48 Jahre alte Frau an. Dabei stellte sich heraus, dass beide einvernehmlich gehandelt hatten und keine Straftat vorlag.

moodyblood schrieb am 15.02.2017:Ist man ein Boss, kommandiert nur Menschen rum etc., fühlt es sich gut an, sich auch mal zu unterwerfen, wenn diese "höhere Position" von einer Autoritätsperson verlangt wird. Umgekehrt genauso. Muss man ständig das tun, was Andere sagen und einem auftun, möchte man auch mal aktiv, also dominant, werden.

Das finde ich sehr vereinfacht oder sogar nicht zutreffend. Das ist ein Klischee.

anouk schrieb:Das finde ich sehr vereinfacht oder sogar nicht zutreffend.

Es gibt aber durchaus Faelle, auf die das so zutrifft. Natuerlich genauso viele andere, bei denen es nicht so ist! :D

anouk schrieb:Das ist ein Klischee.

Alarmi schrieb:Es gibt aber durchaus Faelle, auf die das so zutrifft. Natuerlich genauso viele andere, bei denen es nicht so ist! :D

was denkst du, @Alarmi ? Von wievielen klischees kann man das sagen? :D

@Dogmatix
Vermutlich von allen! :D

Alarmi schrieb:Es gibt aber durchaus Faelle, auf die das so zutrifft

Vorallem würde das sogar Sinn machen ..

@Kältezeit
Ich lehne mich jetzt ein wenig aus dem Fenster, weil ich aktuell keine Quellen zum Belegen habe, aber ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass ueberdurchschnittlich viele Maenner, die Fuehrungspositionen inne haben, zu Dominas gehen.

Alarmi schrieb:dass ueberdurchschnittlich viele Maenner, die Fuehrungspositionen inne haben, zu Dominas gehen.

ja, das kann man öfters so lesen. oder eher andersum: von männern, die zu dominas gehen, sind überdurchschnittlich viele in führungspositionen :) obs stimmt?

Dogmatix schrieb: oder eher andersum: von männern, die zu dominas gehen, sind überdurchschnittlich viele in führungspositionen

So war's gemeint. ;) War etwas ungluecklich ausgedrueckt.

Dr.AllmyCoR3 schrieb am 16.02.2017:ich für meinen Teil hab die Erfahrung gemacht das viele es einfach nicht hören wollen und ich zu offen mit dem Thema umgehe

Hm... ich brauche das aber auch nicht, dass ich im Detail erzählt bekomme, was andere zu Hause im Schlafzimmer treiben... interessiert mich nicht die Bohne und was ich da mache, geht keinen was an.

Alarmi schrieb: ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass ueberdurchschnittlich viele Maenner, die Fuehrungspositionen inne haben, zu Dominas gehen.

Weil sie Geld haben. Es gibt aber sehr viele devote Männer mit Durchschnittsjobs, sie können sich nur eine Profi Domina nicht leisten. Einige wollen es auch gar nicht.

@Alarmi
Habe ich auch so in Erinnerung. Primär geht es tatsächlich darum, Kontrolle abzugeben. Muss ja nicht immer zwangsweise mit Schmerzen verbunden sein.

„Oft sind es beruflich sehr erfolgreiche Männer, die in hohen Managerpositionen sind, die zu einer Domina gehen. Sie genießen es, mal keine Verantwortung tragen zu müssen und jemand sagt Ihnen, wo es lang geht. Nicht jeder steht dabei auf Schmerz, manche lieben die Bewegungseinschränkung durch Fesselspiele, andere wollen ihre feminine Seite ausleben oder wollen einfach nur mal in einer passiven Rolle sein. Außerdem sind Dominas auch nicht gerade billig und das können sich in erster Linie die Top-Verdiener leisten.“

Das kann die Domina selbst nur bestätigen: „ In den meisten Fällen besuchen mich erfolgreiche Menschen, die in ihrem Leben etwas erreicht haben und sich trauen über ihren Horizont zu blicken und ihre eigenen Grenzen zu überschreiten. Und natürlich Menschen, die sich diese Experimente auch leisten können.“

Quelle: http://m.bild.de/unterhaltung/erotik/sadomasochismus/domina-erklaert-die-lust-am-schmerz-41284698.bildMobile.html

Gibt auch andere Quellen, die das besagen. Kann ich aus Jugendschutzgründen aber nicht verlinken. :D