Warum mögen manche Menschen so Dinge wie BDSM?

DaXx schrieb:Ich entscheide doch aber selbst wie weit ich gehen will...niemand zwingt einen da zu etwas. Wenn ich an einen Punkt komme, wo mir das ganze nicht mehr zusagt, steig ich halt aus und damit hat sichs.
Deswegen komme ich aber nicht auf die Idee dem Gegenüber an den kopp zu schmeißen er sei pervers oder entartet.

Ach, woher willst du das eigentlich wissen? Wie freiwillig kann das eigentlich sein, es sind grundlegende Persönlichkeitsstrukturen, die solche Neigungen und Störungen hervorbringen. Der Trieb an sich ist gar nicht so freiwillig, und wenn du sonst - als schwerer Fall der Störung - keine Lust aus normalem Sex gewinnen kannst, ist das mit der Freiwilligkeit stark anzuzweifeln. Dann gehört es therapiert.

@ahri

Sicher.
Aber nicht alles was ich gedanklich erregend finde gefällt mir auch in Wirklichkeit und es gibt sehr wenig Männer die auch zugeben würden das sie sich gerne Dominieren und bestrafen lassen möchten geschweige denn in ein Studio gehen und für eine Test - Stunde mal 150-200 € hinlegen.

Warum mögen manche Menschen italienische Opern, japanische Autos, Vanilleeis oder Gummibärchen? Weil sie es mögen. Das genügt mir vollkommen. Ich muss ihre Vorlieben nicht teilen - kann es aber, ohne es Menschen erklären zu müssen.

Warum magst Du Vanilleeis? Ja, ich hatte da mal so ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit...

Menschen tun das, was ihnen Spass macht. Und so lange das im Einvernehmen mit anderen Beteiligten geschieht - und mich keiner zwingt teilzunehmen, kann mir das Motiv sowie die Praxis doch egal sein.

Ansonsten kann ich den Ausführungen von @Honiglilie nur zustimmen. Darüber hinaus gilt, was meine Frau sagt: Bondage? Finde ich irgendwie fesselnd!

Snart schrieb:Ich erachte es als sinnvoll, zu differenzieren. Selbstverständlich gibt es Unterschiede in der Qualität der jeweiligen Sexpraktiken. Es ist wichtig, sich den Einzelfall anzuschauen.

Ich sehe sehr wohl n Unterschied - ob sich Menschen mit Wachs beträufeln oder ein Genital 'amputiert' und verspeist wird.

Ja, klar sehe auch ich da Unterschiede. Aber es sind halt letztlich auch nur verschiedene Stufen der Perversion. Wobei die Grenze sicherlich nicht klar zu ziehen wäre..

@ahri

ok, sorry, wenn ich zu abschweifigen Antworten neige, oder zu leberisch tipp *ggg*

Also wie gesagt, BDSM entsteht durch prägende Erfahrungen denen man eine sexuelle Komponente gab!

@DieSache

DieSache schrieb:Also wie gesagt, BDSM entsteht durch prägende Erfahrungen denen man eine sexuelle Komponente gab!

Dann die anderen Vorlieben beim Sex ja wohl auch, oder?

@Pika

ja und es hängt bei der Sexualität auch von der Persönlichkeit ab, welche Vorlieben wie focusiert werden!

@vincent

vincent schrieb:Ja, genau so wie es deine subjektive Bewertung etc. ist. Dann gibt es halt auch noch Studien, Bewertungen von Wissenschaftlern etc. Was willst du mir jetzt damit sagen?

Was ich Dir damit sagen wollte, habe ich. Du schriebst, dass xy pervers sei. Das mutet, per Wortwahl, nach nem Fakt an - ist es nicht. Es ist ne Bewertung u.U. ne Verurteilung.

Magst Du konkret werden?

Nimm eine bestimmte Praxis, die Du aburteilst - und stell Studien dazu ein. Wir können uns, von mir aus, gerne auf der Basis unterhalten.


Unterm Strich bleibt, dass es wichtig ist, dass niemand zu Schaden (auch hier ist es wichtig, genauer hinzuschauen) kommt. Zeig mir ne Aussage eines Psychologen, Psychiaters,...der das anders sieht.

@DieSache
Klischee. Es gibt genug die unbelastet sind und BDSM haben. Da kann man auch sagen, wer Analsex bevorzugt, hat seine anale Phase in der Kindheit nicht im richtigen Maße ausleben dürfen. KANN, muss aber nicht.
Und selbst wenn, ist es irgendwo egal, weil man ohnehin nichts daran machen kann. Oder würdest du deswegen in eine Sexualtherapie gehen?

Was bitte ist denn "pervers", wenn alle Beteiligten sich freiwillig beteiligen? Nur, weil man selber etwas nicht mag, Sex nur im Dunkeln in der Missionarsstellung ausschliesslich zum Zwecke der Zeugung hat, deklariert man abweichende Praktiken als "pervers"? Meinetwegen können die Leute im Dustern ihren kleinen Missionar wegstecken - das finde ich nicht pervers. Höchstens langweilig.

@vincent

vincent schrieb:Ja, klar sehe auch ich da Unterschiede. Aber es sind halt letztlich auch nur verschiedene Stufen der Perversion. Wobei die Grenze sicherlich nicht klar zu ziehen wäre..

Wenn Du den Begriff unbedingt nutzen möchtest - definierst Du ihn bitte?

@Snart
Nein, es kann ein Faktum sein. Wenn jemand krankenhausreif geprügelt werden muss, um Lust zu empfinden, dann ist das definitorisch einfach fakt, dass er pervers ist. Worte haben nun mal auch klare Bedeutungen, die können wir nicht nach Lust und Laune interpretieren und eine Subjektivität konstruieren. Ist es etwa subjektiv, wenn ich sage: Männer können keine Kinder gebären?

@Honiglilie

Genau - und wer Oralsex hat, hat sonst nix zu beissen. :D

@Doors

Menschen tun das, was ihnen Spass macht. Und so lange das im Einvernehmen mit anderen Beteiligten geschieht - und mich keiner zwingt teilzunehmen, kann mir das Motiv sowie die Praxis doch egal sein.

da hast du auch recht.
aber leider sind viele schon so lange in ihrer sm rolle das sie alles andere nur als langweiligen blümchensex bezeichnen. und wenn man ganz kla sagt das man es nicht möchte wird man runter gemacht :X

@Doors

Doors schrieb:Nur, weil man selber etwas nicht mag, Sex nur im Dunkeln in der Missionarsstellung ausschliesslich zum Zwecke der Zeugung hat, deklariert man abweichende Praktiken als "pervers"?

Ja, normal. Alles was anders als man selbst ist, ist anders. Und wenn es geht, pusht man sein Ego und deklariert es als abstoßend und ekelhaft, nur um nachts in den Spiegel zu gucken.

Ich finde pervers ist ein dämliches Wort ist diesem Zusammenhang. Es ist sehr vorbelastet und damit werden die haarsträubendsten Dinge assoziiert. Pervers ist immer negativ. Da denkt man an ... Männer, die Unterwäsche stehlen, um daran zu riechen.

@Honiglilie

also du willst sagen sexuelle Eigenidentifikation kommt einfach so und hat nichts damit zu tun, was einen prägte und einen bei der Persönlichkeitsentwicklung begleitete?

@Honiglilie

Honiglilie schrieb:Männer, die Unterwäsche stehlen, um daran zu riechen.

Bitte, daran ist nichts verwerfliches oder perverses dran!

Honiglilie schrieb:Ich finde pervers ist ein dämliches Wort ist diesem Zusammenhang. Es ist sehr vorbelastet und damit werden die haarsträubendsten Dinge assoziiert. Pervers ist immer negativ. Da denkt man an ... Männer, die Unterwäsche stehlen, um daran zu riechen.

Lololo.. die Perversität von Sadismus und Masochismus abstreiten wollen, indem die Begrifflichkeit in Frage gestellt wird, aber einen Mann, der an Wäsche riecht als pervers abstempeln? Oder wie darf ich das jetzt verstehen? :D
Vor allem das nennst du haarsträubend?

@DieSache
Bei dir klang es wie "Wer SM mag, wurde missbraucht/misshandelt/ect.". Zumindest hatte ich es so verstanden. Muss ja aber nicht der Fall sein.


@Pika
Wenn er sie mir aus dem Schrank klaut, ist das nicht in Ordnung. Dann soll er mir bitte schön auch neue, frische reinlegen, sonst muss ich bald ohne aus dem Haus. ^^