@The.SecretThe.Secret schrieb: und ich sage mal das es meiner Meinung nach zumindest teilweise möglich sein könnte das du irgendwo Recht hast... villeicht...
Wie gesagt... ich meine, dass auch ein völlig konventionell-materialistisches Weltbild Recht hat – es kommt auf den Einzelnen an, und welche Wahrnehmung und Wahrheit er wählt.
The.Secret schrieb: Das wie du es erzählst errinert mich ein wenig an eine Multiversumtheorie die ich mal gehört habe. So gibt es laut dieser zu jeder Realität und Sachlage noch unzählige alternative Scenarien. So wäre es beispielsweise möglich in einem anderen Multiversum uns selber in einer vollkommen anderen Form oder einer vollkommen anderen Persönlichkeit vorzufinden.
Ich sehe es so, dass alle Wahrscheinlichkeiten existieren, ja, dass wir im Grunde genommen alle Wahrscheinlichkeiten längst sind - ob in dieser Dimension oder in völlig anderen. Welche davon erfahren werden, ist m. E. abhängig, wo Bewusstsein sich konzentriert. Im übertragenen Sinne bist du jetzt im Moment, wo du vor deinem Computer sitzt, nicht weniger Autofahrer, Partner, Freund, Arbeitnehmer.... auch wenn du dich jetzt gerade nicht als Autofahrer oder Partner erfährst, sondern als Diskutant in Allmystery. Diese Sichtweise hinkt allerdings, weil sie auf Zeit basiert, die ich nicht für absolut gültig halte, sondern als Element dieser Dimension sehe; nimmt man diese raus, wäre alles zugleich, d. h. wir hätten parallel auf alle Wahrscheinlichkeiten in unendlich vielen Dimensionen Bewusstsein konzentriert und würden sie somit alle parallel erfahren – diese hier wäre danach nur eine von zahllosen. Wirklich erfassen und begreifen werden wir das mit unserem menschlichen Verstand nicht können, da wir uns Unendlichkeit und Zeitlosigkeit nicht wirklich vorstellen können, und immer irgendwie in Raum- und Zeitschablonen denken. Danach wären wir beide einfach nur verschiedene Konzentrationen ein- und desselben Bewusstseins, das letztlich All-Es ist, und nehmen uns lediglich aus unserer jeweiligen Konzentration heraus als voneinander getrennte und verschiedene Wesen wahr.
The.Secret schrieb: Wenn ich richtig liege glaubst du das sich die verschiedenen Realitäten wenn wir miteinander kommunizieren zwar irgendwo "überschneiden" aber dennoch nicht ein und dieselben sind. So überschneiden wir uns nur dort wo wir uns villeicht in einem Punkt einig sind. Beispielsweise ich treffe mich jeden Dienstag mit jemanden und gemeinsam betreiben wir Bunjijumping. Das ist deshalb möglich weil sich unsere Vorstellungen in Sachen Schwerkraft überschneiden. Dann trennen sich unsere Wege und am Mittwoch gehe ich in die Schule und er geht Zombies jagen. Dann am Donnerstag spiele ich Tennis und er schießt Kometen aus dem Weltraum ab. All das was er macht bleibt mir verborgen weil es das in meinem Realitätsradius nicht gibt. Das Bunjijumping allerdings befindet sich in unser beider Realitätsradius und deswegen ist das einer der Dinge die wir zusammen ausleben können... ist es das was du in etwa erklären willst?
Ja, damit hast du mich völlig richtig verstanden. Wenn jeder von uns zugleich All-Es ist, dann begegnen wir uns in unserer jeweiligen Bewusstseinskonzentration hier in dieser Dimension neben unserer Übereinstimmung, was Raum und Zeit und die Beschaffenheit dieser Welt betrifft, um vielleicht miteinander Bunjijumping zu treiben, oder andere sich überschneidende Vorlieben oder Erfahrungen zu teilen, weil wir darin übereinstimmen und uns gegenseitig reflektieren. Möglicherweise begegnen wir uns auch in dieser Dimension zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort oder sogar in zahllosen anderen Dimensionen in Übereinstimmungen oder gemeinsamen Schnittmengen. Vielleicht erklärt sich daraus auch das Phänomen, dass manche völlig neuen Begegnungen sich bereits nach wenigen Momenten anfühlen, als würde man sich schon ‚ewig’ kennen, je mehr die Beteiligten in sich ähnelnden Wahrscheinlichkeiten miteinander zu tun haben.
The.Secret schrieb: Da "Opfer eines Mordes" sein deiner Meinung nach zwangsläufig bedeuten würde das sich die Realität eines Opfers mit der des Mörders zumindest in dem Punkt überschneidet in dem es ermordet wird. "Mord" muss also auch in der Realität des Opfers ein genauso vorhandener Aspekt gewesen sein wie in der des Mörders... sonst hätte es nicht ermordet werden können.
Ja, genau so sehe ich das. Ich denke, dass die individuelle Schöpfungsfreiheit dabei so frei ist, dass sogar ziemliche Abweichungen möglich wären, wenn es nur teilweise Übereinstimmung gibt. Dass der Mörder in seiner Realität z. B. das Opfer tatsächlich ermordet, wohingegen das Opfer in seiner Realität überlebt hat. Ich bin der Mörder, du bist das Opfer – soweit stimmen wir vielleicht überein, und vielleicht auch darin, dass ich dich ermorden will, nicht aber in meinem Erfahrungswunsch, einer vollzogenen Ermordung. Daher malen wir unsere weitgehend übereinstimmende Begegnung mit gewissen Abweichungen auf unser jeweiliges Realitätsbild. Manchmal kommt es vor, dass wir einen Blick auf das Gemälde des anderen werfen, und uns über Unterschiede streiten. Du hast das vermutlich auch schon erlebt, dass man gemeinsam etwas erfahren hat, und es mehr oder weniger crasse Abweichungen geben kann – nicht, was jeweilige Empfindungen anbelangt, sondern ganz handfeste Bestandteile. Manchmal einigt man sich dann auf eine Version, und einer der Beteiligten nimmt die Wahrnehmung ein, dass er sich eben geirrt, oder etwas übersehen hat. Manchmal einigt man sich auch nicht, und jeder stellt für sich fest, dass der andere eben spinnt oder halluziniert oder eben einfach irgendwas durcheinander bringt. Ich denke, das ist nicht unbedingt die Regel, weil es nicht nötig ist, sich in völlig divergierenden Erfahrungsabsichten überhaupt zu begegnen, aber ich halte es auch nicht für die absolute Ausnahme.
The.Secret schrieb: Dies ist auch der Grund warum du nicht viel mit den Todesstrafenrufen und den Hasspredigten in diesem Forum anfangen kannst um es mal milde auszudrücken.... weil die Menschen dadurch den Aspekt des "Mörders und Opfers" in ihrer Realität nur verstärken?
Na, meist argumentiere ich in solchen Threads aus einer weniger philosophischen, als mehr aus einer juristischen Perspektive, dahingehend, dass Radikalität, Todesstrafe und Verletzung von Menschenwürde und Menschenrechte in einer Gesellschaft, die sich solche Werte ganz oben auf die Fahne schreibt und diese per Rechtssystem schützt, das nicht mit einem Bruch genau dieser Werte tun kann. Das verstehen viele in solchen Threads einfach nicht, argumentieren kurzsichtigerweise auf Basis ihrer Emotionen Inhumanität als Schutzgrundlage für Humanität, und erkennen noch nichtmal, wofür sie damit eigentlich plädieren, und was das für „Nebenwirkungen“ hat.
Ich habe es gelegentlich versucht, in solchen Threads meine philosophischen Sichtweisen einfließen zu lassen, eben, wie du sagst, weil tendenziell der Glaube an das Opfersein verstärkt wird, und die Aufmerksamkeit der Betroffenen von möglichen Ursach in ihnen selber noch mehr weggelenkt wird, landete damit aber meist auf dem Allmy-Scheiterhaufen
:DThe.Secret schrieb: Dann lass es mich mal so ausdrücken: Glaubst du es gibt Gemeinsamkeiten die in JEDER Realität zu finden sind... irgendwelche?
Ich meine, desto kleiner der Kreis von Realitäten gezogen wird, desto definierter sind die Gemeinsamkeiten der Beteiligten. Wir im Hier und Jetzt in dieser Welt, in diesem Land hegen sicherlich sehr viele Gemeinsamkeiten und somit Schnittmengen, in denen wir uns reflektieren. Zieht man den Kreis weiter und weiter, ja, vielleicht sogar dimensionsübergreifend, werden m. E. diese Gemeinsamkeiten weniger und prinzipieller bzw. schematischer – vielleicht bleiben da nur ein paar ganz wenige, die sich in alle Realitäten übersetzen lassen, wie z. B. Existenz oder Sein, Erfahrung....
The.Secret schrieb:ich weiß zwar nicht wie deine Realität so aussieht... aber in meiner ist Prüfungen bestehen und lernen überaus wichtig. Denn egal ob es eine subjektive Realität gibt oder nicht... LERNEN ist ein wichtiger Bestandteil meiner Realität.
Dieses „es gibt kein Lernen und keine Aufgaben“ meinte ich da eher übergreifend, im Sinne von „Lebensmission“ oder „Level“, die es zu bewerkstelligen gäbe.
Aber ab davon, und nicht übergreifend, sondern auf dieses unser Leben bezogen, halte ich auch „Lernen“ für einen Glauben, demnach wir es so wahrnehmen, dass wir etwas „dazunehmen“ oder „erwerben“ müssten, was wir zuvor nicht hatten, um etwas zu können, was wir zuvor nicht konnten. Ich meine, dass wir im Grunde alles bereits können und wissen, und wir uns lediglich in unserem Bewusstsein bewegen. In Verbindung mit dem Glauben von Erwerb bzw. Lernen ergibt sich die Wahrnehmung, dass erst bestimmte Handlungen (Lernen, Trainieren etc.pp) bestimmte Fähigkeiten bedingen. Vielleicht erlauben wir uns irgendwann eine wesentlich direktere Form, Fähigkeiten zum Ausdruck zu bringen, wenn wir diesen Glauben irgendwann reformieren.
The.Secret schrieb:Ich bin fest davon überzeugt oder zumindest relativ zuversichtig, das ich wenn ich alles nur gut genug analysiere, irgendwann mal tiefer und tiefer in die Wahrheit des (meines?) Universums eindringen kann. Und wenn das Universum wirklich so ist wie ich es bis jetzt wahrnehme... könnte Logik zumindest in meinem Fall helfen herauszufinden wie oder von wem oder von was das Universum kommt, abstammt oder bestimmt wird.
Jo, sehe ich auch so; ich halte Logik auch für ein effektives Mittel der bewussten Erkenntnis. Es birgt m. E. aber auch die Gefahr, sich zu sehr mit dem Verstand zu identifizieren und sich damit zu reduzieren.
The.Secret schrieb:Wie gesagt... ich bin immer noch sehr skeptisch... meine atheistisch/agnostische Sicht der Dinge gründet immer noch auf all den Beweisen und Fakten die ICH wahrnehme...
...was ja auch völlig richtig so ist, denn was nützen dir Beweise und Fakten, die du nicht erfährst bzw. wahrnimmst. Sie sind bloße Theorie, und damit katapultiert sich Mensch in die Art von Glauben, wie Glaube konventionell verstanden wird, also in ein „eigentlich nicht wissen, aber vermuten/hoffen/annehmen, dass es schon so sein wird, weil man es gerne hätte, dass es so ist“.
The.Secret schrieb:allerdings habe ich versucht mich ein bisschen auf deine Ansicht einzulassen... und ich kann sagen es hat sich gelohnt... wenn es dir nichts ausmacht werde ich nach unserem "Gespräch" die Posts ausdrucken und in mein Büchleich heften wo ich alle interessanten Dokumente, Posts und Artikel reinhefte die ich später nochmals genauer analysiere wenn sich mein Wissen um diese (meine?) Welt gesteigert hat.
Ja, mach das ruhig
:) Freut mich, dass du aus unserer Diskussion das eine oder andere für dich zum weiter beobachten gefunden hast.
The.Secret schrieb: Hmm... interessant. Das Faszinierende an deiner Nahtoderfahrung ist das viele Menschen sie ganz ähnlich beschreiben. Viele beschreiben sie als "seltsam Vertraut" manche sehen sogar bekannte Gesichter. Allerdings lässt sich alles mögliche daraus schließen. Unter anderem das es ein Zustand ähnlich wie ein Traum ist. Bei Träumen ist es ja so das wir zwar während wir träumen glauben das es echt ist. Aber sobald wir aufwachen erkennen wir meistens wie vernebelt und "unrealistisch" alles war.
Wobei man dabei nicht übersehen darf, dass das eine Beurteilung des Traums aus dem Wachzustand heraus ist. Genauso könnten wir den Wachzustand im Traum als den „eigentlich illusionären“ beurteilen. Das ist eine rechte Krux in Punkto Wahrheit, nämlich dass wir sie für singulär GLAUBEN. Wenn du nach 2 Jahren glücklicher Beziehung heute die „Wahrheit“ erlangst (oder erzeugst), dass deine Partnerin/dein Partner dich die ganzen 2 Jahre über betrogen hat, ohne dass du es gemerkt hattest, dann schreibst du die ganze Vergangenheit und die Wahrheit dieser Vergangenheit neu, und plötzlich waren die 2 Jahre nicht mehr „wirklich“ glücklich, sondern alles war nur auf einer großen Lüge aufgebaut, weil „die eigentliche“ Wahrheit jene ist, die du jetzt inne hast.
Ich meine, dass wir Träume aus dem gleichen Stoff formen, mit der wir unsere Wachrealität erzeugen, nur nach etwas anderen Bauplänen, bei denen die Gewichtung – anders als in der Wachrealität - nicht auf der materiellen Entsprechung, sondern eher in einem essenziellen Bewusstseinsausdruck liegt. Deshalb haben sie m. E. aber nicht weniger Realitätsanspruch. Im Gegenteil: ich halte es sogar für sehr wahrscheinlich, dass die Bewusstseinsrealität jenseits oder hinter der materiellen Dimension die zentralere/eigentliche Realität ist, und die vielen materiellen Bilder im Außen, die wir hier wahrnehmen, lediglich abstrakte Entsprechungen sind. Das lässt sich an vielen Dingen nachvollziehen: da werden Haustiere oder sogar Gegenstände zum Lebenspartner, da steht das Haus oder das Auto für den Selbstwert des definierten Ich’s, da werden andere Menschen zum Spiegel und Konflikte mit ihnen oder Hass auf sie gründet auf einen inneren Konflikt usw. usw. usw. Wir halten die zahllosen äußeren materiellen Erscheinungen für so bedeutend und wichtig oder gar ursächlich – ich denke, sie sind nur eine abstrakte Entsprechung, eine Projektion von Bewusstsein.
The.Secret schrieb:Wie war dein Nahtoderlebniss? War es realer als beipielsweise ein Traum?
Es war sogar realer, als die Wachrealität, weil es klarer und ohne jegliche Begrenzung und Schranken war. Hier erfahre ich gegenwärtig Zweifel und Grenzen meines Wissens, meines Verstandes, meiner materiellen Wahrnehmung, meiner Einschätzung usw. usw.: Bin ich der, für den ich mich halte, oder irre ich mich, und ich bin eigentlich so, wie andere mich wahrnehmen? Ich höre auf der Straße Menschen sprechen, könnte mich aber eben auch getäuscht haben, und vielleicht kam es nur durch das Fenster eines Wohnzimmers, in dem gerade ein Fernseher läuft. usw. usw. usw. Was ist gerade meine wirkliche Realität? Mein Nahtoderlebnis war von einer Vollkommenheit geprägt, ungleich realer und klarer, in einer Art und Weise, wie ich es im Leben hier noch nie erfahren habe.
The.Secret schrieb:Es ist ein bisschen wie die Frage nach dem Huhn oder dem Ei. Was war zuerst da? Dein Wille oder die Realität? Denn könnte es nicht einfach sein das dein Nahtoderlebniss und die direkte Verbindung zwischen dir und der Realität nicht darin begründet liegt das du die Realität in Leib und Seele so sehr aufgesogen hast das du von daher ein Stück von ihr in dir selber vorgefunden hast und es deswegen nun so deutest das du sie selber erschaffen hast?
Diese Überlegungen sind das, was ich vorhin mit der fehlenden Klarheit in der Wachrealität im Vergleich zu meiner Nahtoderfahrung meinte; es sind ganz typische rationalistische Zweifel... die Frage nach Illusion oder Täuschung, nach falscher/richtiger Betrachtung oder Interpretation etc.pp. All das sind Aspekte unserer Wachrealität. Selbst wenn wir darin etwas ganz real erleben, vielleicht, dass eben ein roter Vogel auf dem Ast dort drüben saß, und neben uns 5 andere Personen stehen, die sagen, dass der Vogel aber ganz eindeutig nicht rot, sondern weiß und grau war, und einer von ihnen vielleicht noch eine wissenschaftliche Begründung für die rote Wahrnehmung liefert, und sagt, dass manche Menschen die Lichtbrechung von weißer Farbe in einem grünen Umfeld in bestimmten Lichtverhältnissen aufgrund eines optischen Fehlers als rot wahrnehmen, dann fangen wir an, unsere Wahrnehmung herabzusetzen und an ihr zu zweifeln oder sie gar als falsch annehmen, weil wir Realität gem. unseres Glaubens - insbesondere was die Singularität von Realität betrifft – stets auch an der Quantität von Wahrnehmenden bemessen. Wir sind ständig dabei, uns auf eine Konsensrealität zu verständigen und diese hinterher als „die eigentlich, ganz wirkliche“ Realität festlegen und eine Abweichung davon als „falsch“ feststellen – in unserer rationalistisch orientierten Ära ganz besonders dann, wenn etwas das Prädikat „wissenschaftlich erwiesen“ trägt. Zu früheren Zeiten, und in manchen Regionen sogar noch heute, liefen/laufen diese Gleichschaltungsprozesse wesentlich rabiater ab; da wurden Wahrheitsabweichler eliminiert oder die „richtige“ Wahrheit eben in sie reingeprügelt.