Da der Thread hier schon älter ist, stell ich meinen Beitrag noch mal hier herein, damit es eine aktuelle Disskussionsgrundlage gibt. .)
Synästhesie ist eine spezifische, neuronale Vernetzung im Gehirn, wodurch mehrere Sinne gleichzeitig aktiviert werden. Synästhesie kommt relativ häufig vor. Menschen die mit „verschmolzenen Sinnen“ leben nennt man Synästhetiker.
Laut "Dorsch, Psychologisches Wörterbuch" ist es definiert als die Mitempfindung, d.h. das gleichzeitige Empfinden von zwei verschiedenen Eindrücken bei Reizung eines Sinnesorgans. Im weitesten Sinne kann darunter auch die Auslösung eines Eindrucks durch einen anderen verstanden werden. Synästhesien sind zusätzliche neurologische Kanäle zwischen den verschiedenen Sinnen. Untersuchungen und Erfahrungen zeigen, dass bestimmte Phänomene bei Synästhetikern gehäuft vorkommen. Dazu gehören Hochbegabung und erhöhte Kreativität ebenso wie Geräuschsensibilität oder Aufmerksamkeitsprobleme.
[http://www.synaesthesie.net/]
Ich habe vor etwa einem halben Jahr das erste mal erfahren, dass es ein Wort dafür gibt.
Mich hat jemand darauf aufmerksam gemacht, die selbst Synästhetikerin war, und meinte aufgrund meiner Ausdrucksweise, Sichtweise und aufgrund meiner etwas
"aus der Reihe tanzenden Argumente" erinnert es sie daran und ich solle mich mal informieren, vielleicht finde ich etwas... Sie hat mir auch oben genannten Link genannt.
Die Synästhesie ist bei mir nur schwach ausgebildet, aber nichts desto trotz gibt es viele Dinge, die ich anders und/oder intensiver wahrnehme.
Nach und nach haben Leute davon erfahren. Manche sagten mir, ich könne mir auf meine Wahrnehmung viel einbilden, andere meinten ich solle Psychologie studieren und mein
Gabe auf jeden Fall nutzen.
Allerdings hörte ich auch Sätze wie
"Wie hieß das noch mal mit dem Aura sehen und so? Das, was du auch hast." Das klang auf den ersten Blick irgendwie nicht sehr positiv für mich.
Und jetzt grübel ich, wie Menschen eigentlich im Allgemeinen darauf reagieren.
Wie reagieren die Leute, wenn sie erfahren, dass der Gegenüber nicht nur wortwörtlich
die Welt mit anderen Augen sieht, sondern auch metaphorisch.
Wie seht ihr das? Ist es für euch ein Genfehler, eine Krankheit? Oder eine Tendenz? Oder gar eine Höherentwicklung?