Depressive Phasen...

Manchmal sind es eben Kleinigkeiten die unsere Stimmung trüben - Dinge oder Umstände die völlig unwichtig erscheinen ...
Der Menschliche Körper und Geist ist eigendlich dafür geschaffen worden ständig zu kämpfen : um Nahrung , wegen der Fortpflanzung , um Raum , gegen Fressfeinde usw . Die Natur hat jedes Lebewesen ( jedes auf seine eigene Weise ) als Krieger konstruiert - vielleicht sehe ich das etwas streng , aber so ungefähr ist das ja wohl ;)
Jedenfalls kann es gut mal passieren , das Körper und Geist gerade keine Arbeit haben zB wenn man noch bei den Eltern wohlbehütet wohnt , ausreichend Geld hat ( zum Leben ) oder mal zwei Wochen keine größeren Probleme oder Aufgaben zu lösen sind . In so einem Fall werden plötzlich ganz kleine unwichtige Dinge ganz schrecklich unerträglich !
Ich zB habe eine tolle Frau und vier gesunde Kinder , Arbeit , ein zu Hause , zwar Schulden aber nichts was mich moralisch bricht ;) ... nun ist aber an meinem Haubtfahrzeug (
Quad ) die Kurbelwelle gebrochen ! Die Teile kosten 860 Euro - so viel Geld habe ich nicht also muß ich erstmal fahrradfahren !!! Ich habe nämlich kein Auto . Das ist bestimmt lächerlich für die Meisten hier , aber für mich ist das furchtbar ( gerade weil es jetzt so windig ist und regnet ) .

ich würde auch gerne fahrradfahren, aber nächste Woche soll es wieder Sonnig werden

Jaja , bei schönem Wetter kann man das Radeln ja wenigstens genießen ;) Und wenn man radeln kann ist das gut , aber wenn man radeln muß ist das blöd ... lieber würde ich natürlich mit meinem gelben Rollerverblaser fahren :D

@250

so Scheisse, und so auch Scheisse...
oder so gut und anders auch nicht schlechter
Kommt immer auf die Ausrede an ;)

Hi, wollt mich auch mal gern melden.

Habe zur Zeit auch so eine "depressive" Phase.
Fühle mich ganz schlecht, fühle mich alleine gelassen, meine Familie is nicht hier, meine Eltern wohnen rund 650 km weiter nördlich, mein Bruder 30km weiter westlich und meine Freundin hört mir auch nicht zu, somit versinke ich abend für abend vor dem PC oder vorm Fernseher oder so und höre mir stundenlang immer und immer wieder dasselbe traurige Lied an und denke über das Leben nach und wie scheiße es doch ist.
Wie gesagt, meine Eltern sind net da, mein Bruder nicht und meine Freundin hält mich genauso für einen Dummschwätzer, wen ich mit ihr reden will bzw. ihr sagen will wie ich mich fühle. Freunde hab ich ja sowieso keine. Hab auch für nix und niemanden Zeit. Ich arbeite tag für tag ewig lange komm dann so um 18 uhr heim, hab dann erstmal zu nichts bock, erstmal ausruhen nach der Arbeit und dann? Hm dann gehts wieder los. Die Träumerei, die Denkerei, die Depressivität. Ich komm grad gar nicht aus dem Loch raus, in dass ich gefallen bin. Und ich weiß auch nicht wie lange ich noch die kraft dazu hab. Ständig wird von einem verlangt, dass man der starke ach so erwachsene Junge mann ist. Aber das in diesem Menschen der so stark und so erwachsen ist, eine sehr zerbrechliche feinfühlige Seele innewohnt, die auch Bedürfnisse hat, darauf wird nicht geachtet.
Ich hab einfach keine Ahnung was ich machen soll. Ich hab einfach keine Lust mehr dagegen zu arbeiten. Ständig passieren dadurch nur andere dumme Sachen und am Ende istman wieder ganz unten wo man war. Momentan frage ichmich, warum lebe ich überhaupt? Nicht das ich irgendwelche Selbstmordgedanken hätte, nein nein, ich frage mich nur, warum lebe ich? Warum gibt mir Gott solch ein schwieriges gemeines Leben? Was habe ich getan? Warum ausgerechnet ist. Wäre es in einer anderen Welt vielleicht besser? Ich weiß es nicht. Fragen über fragen, die mir nie jemand beantworten wird.

Ok entschuldigt ich hab mich hingegeben. Wollte euch nicht langweilen.
Vielleicht liest es jemand.

BIs dann

an alle, die diese phasen länger als 4 wochen haben: auf jeden fall einen psychologen aufsuchen! erstmal keinen psychater. wenn der nicht helfen kann oder es nach einem jahr oder so wieder losgeht, ab zum psychater. dann kann es nämlich organische ursachen haben. ich hatte selbst eine längere zeit depressionen. psychologen konnten mir nicht helfen und haben mich zum psychater geschickt. da kam dann raus, dass ich seit mehreren jahren borreliose habe. bis heute leider nicht vollkommen weg, da mittlerweile immun gegen antibiotika. aber die depressionen sind verschwunden.
irgendwelche symptome noch in diese richtung?: http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Borreliose/Symptome/Borreliose-Symptome-7301.html

dann mir eine pn schreiben. kenne einen sehr guten arzt, der darauf spezialisiert ist.

ach, das sollte noch erwähnt werden: alles andere ist normal und kommt schon mal vor. ein paar schlechte tage hat jeder mal. arsch hoch und was mit freunden unternehmen. das hilft...

Naja wie beschrieben, hatte ich sowas noch nie. So sehr war das einfach nicht. Das kommt mir eben spanisch vor. Naja Arsch hoch vielleicht gern, aber was soll ich machen ohne Freunde?

Borreliose Anzeichen habe ich keine!

Hallo ihr lieben,
auch ich kann davon leider ein lied singen, und weiß wie es ist, depressionen zu haben.
Seit 1998 ( in dem jahr verlor ich 2 sehr gute freunde) gehts ab september los und hält bis febr.
an. Aber ein glück habe ich freunde, auch wenn ich sie nicht jeden tag sehe, was verständlich ist, mit denen ich reden kann, wenn's mal garnicht anders geht oder zocke mit denen über's netzwerk,
das lenkt ab und hilft etwas. ja, und mein hobby ist da auch noch ein gewisses ventil (musiziere).

@Tobspeed
das tut mir leid für dich, daß du keine freunde hast. gerade in der heutigen zeit ist esb wichtig, da die meisten nur noch an sich selbst denken.
da ist das internet in diesem fall schon eine kleine alternative. das deine freundin nicht auf dich eingeht, spricht nicht gerade für eine kollektive, emtionale beziehung, denn wozu hatt man denn
einen partner?
dann ist es vielleicht nicht die richtige?

mfg
watchman

Hm. Ich finde es auch recht schwierig, Freunde zu finden. Weißt du ich meine so richtige Freunde, die wirklich da sind wenn man sie braucht, die einen so nehmen wie man ist und nicht abhauen, wenn denen was net passt usw.

Ja. Hier z.B. kann ich mich wenigstens mal mitteilen. Und es liest jemand.
Das ist nicht wirklich mehr ne richtige Beziehung. Sehr platonisch und seltsam!
Ich weiß es leider nicht, ich weiß zur Zeit gar nix.

@Tobspeed
Tröste dich. Es gibt mehrere Menschen, denen es so geht. Ich weiß momentan auch nichts. Fühle nichts ausser Traurigkeit und Leere. Ich glaube ich rutsche auch wieder in eine Depression.
Mir fält es auch schwer den Alltag momentan zu meistern, weil mich nichts interessiert und vieles für mich sinnlos erscheint. Ganz normale Gespräche sind der Horror für mich und ich kann da nur sehr schwer folgen. Es ist aber immer ein heikles Thema. Suche dir am Besten Hilfe bei einem Psychologen. Mit hilft das.
Ich kann dir aber auch sagen, nach jedem Regen kommt auch wieder Sonnenschein. Auch wenn es sich, selbst für mich, heute total blöd anhört !

An die Threaderstellerin:

Das was du beschreibst ist für dein Alter absolut normal und harmlos. Wer sich genau mit dem Thema Depression beschäftigt oder selbst daran erkrankt ist, weiß da doch dass der Begriff depressive Phase etwas hoch gegriffen ist. Für alle die es nicht wissen: Depressiv bedeutet nicht nur: "Ich bin heut kacke drauf, alles doof, und traurigsein" Es ist eine etwas tiefersitzende Krankheit!

@Anders

Für ihr Alter? Mittlerweile ist sie 3 Jahre älter - der Thread ist aus 2007. ;-)

Bücher über Depressionen lesen kann auch helfen. Das sorgt für so manches AHA-Erlebnis, wenn man Muster erkennt, denen man selbst folgt und die falsch sind. Die man aber oft auch relativ leicht wieder abstellen kann.

Ist jedenfalls besser, als gar nichts tun und nur jammern, dass man depressiv ist. Zwar kommt das immer mal wieder, aber man hat wenigstens das entsprechende Rüstzeug, um sich da wieder rauszuschaffen oder man weiß, wo und wie man Hilfe bekommen kann.

@Rosegirl15
Sowas kenne ich.

Überforderung in Schule, Beruf und Familie sind häufig urächlich wenn es um depressive Verstimmungen geht, die alleine sind allerdings noch nicht grund zur Beunruhigung !

Was mir in letzter Zeit auffällt ist, dass schon Schüler am Burnout-Syndrom leiden, da sie dem Leistungsduck nicht gewachsen sind, wenn diese Jugendliche dann noch eh mehr als Aussenseiter gelten, oder gar noch gemobbt werden, dann sollten Eltern hellhörig werden, denn dann kann es durchaus zu schweren Lebenskrisen kommen !

Wenn man merkt Leistungsfähigkeit und Motivation nehmen ab, sollte man sich überlegen was einen genau so runterzieht und gegebenenfalls mal einen auf Egosau machen und sich "Leistungsauszeiten" nehmen die einem keinen Stress verursachen.

Spazierengehen, Schwimmen, sich mal einfach in bequeme Klamotten mummeln und ein Buch lesen. Wichtig ist sich im Alltag Freiräume zu schaffen wo man den eigenen Leistungsakku auftanken kann !

@Tobspeed

mal ein kleiner Tipp von mir ;)

Lass mal eine zeitlang diese traurig melanchonischen Lieder weg und höre lieber etwas energetisch heiteres, denn du bringst dich nur noch mehr in diese depressive Verstimmung, wenn du dich von dieser Musik treiben lässt...versuchs mal...

Der beste Weg die Depressivität zu überwinden ist sie erst mal zu erkennen! Ich glaube die wenigsten Menschen wissen überhaupt dass sie depressiv sind. Meistens schämen sie sich zu sehr um sich das einzugestehen bis der gigantische Schlund aus ihren Sorgen und Ängsten sie droht im Keim zu ersticken. Depressionen sind was vollkommen normales über das man reden kann. (Tja wohl eher nicht, aber ich wünschte das wäre so in dieser Gesellschaft.) Man muss ganz klar die Ursachen dafür suchen. Wenn es einem gelingt die Trauer über seine Lage erst mal in Wut umzuwandeln hat man schon einen guten Teil geleistet! Wut ist viel produktiver als nur Trauer. Denn Wut ist der erste Schritt dazu wieder Herr über seine Lage zu werden. Und irgendwann verfliegt auch diese. Aber sie leistet immerhin ihren Teil um einen aus dieser gigantischen Ohnmacht der man sich in einer Depression ausgesetzt sieht zu befreien. Denn Wut versetzt einen wieder in den Zustand des zu Reagierenden, des zu Handelnden. Wieder Dinge in die Hand nehmen anstatt zu warten bis einem was Gutes widerfährt. Man muss sich sein Glück schon mit Gewalt aneignen!

Man muss lernen Glück aus allen Kleinigkeiten zu ziehen. Sei es eine sportliche Betätigung, ein Spaziergang im Park usw.. man muss einsehen dass man sterben wird und dass man sich die noch verbleibende Zeit so angenehm wie möglich machen sollte.

Nichts ist irreparabel, egal in welcher Situation - es besteht immer die Möglichkeit glücklich zu werden. Man muss sie nur wahrnehmen!

Und notfalls muss man die Leute, das Umfeld usw die einen unglücklich machen verlassen. Lieber amputiert man einen Arm bevor der ganze Körper vergiftet ist. Jeder kommt wieder auf die Beine.

Einen Menschen der nie wieder glücklich werden kann gibt es nicht. Durch die Art des Menschen sind wir so programmiert das wir in jeder Lage, egal wie dreckig, wieder Kraft schöpfen. Wäre der Mensch wirklich so schwach wären wir sowieso längst ausgestorben. Unsere steinzeiternen Vorfahren haben am Rande der Exterminierung gelebt und wahren Problemen ins Auge geblickt wie zu wenig Nahrung, Umweltkatastrophen, Krankheiten usw...

Allein um ihre Verdienste zu ehren sind wir es ihnen schuldig es uns so angenehm wie möglich zu machen und nicht wegen jedem Wehwechen den Kopf in den Sand zu stecken.

Höhrt sich zwar abgedroschen an aber mir hilft es beispielsweise einfach nicht mehr über sowas nachzudenken, Ich leide seid 2 Jahren an starken Depressionen und an einem Tag, vor ein paar Monaten, hatte ich den Gedanken, warum man eigentlich an sowas denkt? Seid dem Tag, ist es mir egal geworden, ich kann ja an der Situation eh nichts ändern, seid dem genieße ich das Leben und nimms wie es ist.

Depriphasen kenn ich auch, allerdings sind sie nicht grundlos.. sie dauern auch nicht wirklich lange.
Wichtig ist es, Ziele zu haben.