Wie findet man "die eine Liebe"?

Ich kenne einige Leute, die noch nie eine Langzeitbeziehung hatten. Und wann trennen die sich in der Regel wieder? Nach zwei Jahren!

Zwei Jahre sind für mich eigentlich schon eine Langzeitbeziehung. Diese beginnt für mich ab ca. einem Jahr Beziehungsdauer. Ich würde hier aber auch gerne noch anmerken, dass die reine Beziehungsdauer nichts darüber aussagt, wie viel Zeit man wirklich mit seinem Partner verbracht hat... Wenn man Vollzeit arbeitet und nicht zusammen wohnt, sind zwei Wochen Beziehungsdauer etwas anderes, als wenn man den ganzen Tag über nichts zu tun hat und zusammen wohnt. Durch eine glückliche Fügung und ähnliche Lebensumstände kam ich vor ziemlich genau fünf Jahren mit jemandem zusammen, der ebenso wie ich massig Zeit hatte und keinerlei Verpflichtungen kannte: so konnten wir zwei Jahre lang täglich ca. 15 bis 20 Stunden miteinander verbringen (Schlaf natürlich mit eingerechnet). Auch, wenn diese Beziehung dann nach vier Jahren zerbrach, habe ich das Gefühl, mit dieser Frau viel länger zusammen gewesen zu sein, einfach aufgrund der großen Menge miteinander verbrachter Zeit.

Mittlerweile kommt es mir vor, als wäre dies ein anderes Leben gewesen.

Noch eine Anmerkung zum eigentlichen Thread-Thema: ich denke, Liebe basiert sehr stark darauf, wie viel man mit jemandem gemeinsam hat. Vielleicht ist Liebe ja auch, wenn man sich selbst im anderen erkennt . Wenn man sich dorthin begibt, wo es viele Menschen mit ähnlichen Interessen gibt und man offen und umgänglich ist, sollte sich doch zwangsläufig etwas ergeben ;-).

@Coaxaca
Es ist leider so, dass eine "Beziehung" also ein Jahr nicht immer von Bedeutung ist. Quasi, die Länge einer Beziehung spiegelt nicht die "Qualität" wieder.

@BossMeng

Genau meine Meinung. Die Beziehungsdauer sagt nichts über die tatsächlich miteinander verbrachte Zeit und erst recht nichts über die Qualität dieser Zeit aus.

@Coaxaca
Danke für die Übereinstimmung ;)

Coaxaca schrieb:, Liebe basiert sehr stark darauf, wie viel man mit jemandem gemeinsam hat.

Nun, sicherlich kennst Du den Spruch"Gegensätze ziehen sich an" , so das durchaus auch
Menschen mit unterschiedlichen Interessen/Lebenssituationen zueinander finden können. Wenn man liebt,
findet man Kompromisse und eine "Mitte" mit der beide leben können.
Meine Frau und ich hatten so gar keine Gemeinsamkeiten als wir uns kennenlernten.
Im März haben wir 15. Hochzeitstag ;)

@Intemporal

das ist aber so, es gibt sicherlich irgendwo den perfekten Partner der wirklich zu einem passt.
Bloß is die Wahrscheinlichkeit das er/sie bereits vergeben ist bzw. man erst gar nicht auf ihn trifft recht hoch.
Liegt sicherlich irgendwo bei 97-98% . Die restlichen 2-3 % sind dann die glücklichen Langzeitpaare die sich auch nach 50 Jahren noch lieben.


naja ich spiele lieber Lotto und Keno. :D

@Laucott
Na dann freu dich doch, dass was da draus geworden ist. Und Glückwunsch!

@Laucott
Es kommt auch darauf an, ob man wirklich gar nichts gemeinsam hat, oder es eine gesunde Mischung aus Gemeinsamkeiten und Unterschieden gibt. Mir fallen spontan zwei Beziehungen ein, bei denen es außer der optischen / sexuellen Anziehung objektiv gesehen keinerlei Gemeinsamkeiten gab. Man hat natürlich trotzdem Zeit miteinander verbracht, aber das war dann für beide Parteien irgendwie sehr unbefriedigend, und es fehlten dann auch die Gesprächsthemen...

Wesentliche Gemeinsamkeiten müssen meiner Meinung nach vorhanden sein, damit es überhaupt zu einer Beziehung kommt. Wenn zwei Menschen beispielsweise völlig andere Vorstellungen von ihrer Zukunft haben, dann sind das zwar "Gegensätze", aber ich würde nicht gerade behaupten, dass das beide dann besonders anziehend finden.

Natürlich beinhaltet eine Beziehung immer auch Kompromisse - und wenn ich jemanden wirklich liebe, dann liebe ich es auch, diese Kompromisse einzugehen! - aber manchmal ist es ein schmaler Grad zwischen Kompromissen und Selbstaufgabe. Und meiner Erfahrung nach endet die Kompromissbereitschaft spätestens dann, wenn es um essentielle Dinge wie Lebensplanung oder Kinderwunsch geht.

Coaxaca schrieb: aber manchmal ist es ein schmaler Grad zwischen Kompromissen und Selbstaufgabe.

Den gilt es abzuschätzen.
Wer das nicht kann, hat auf eine von mir beschriebene Beziehung keine Chance.

Coaxaca schrieb:Wenn zwei Menschen beispielsweise völlig andere Vorstellungen von ihrer Zukunft haben, dann sind das zwar "Gegensätze", aber ich würde nicht gerade behaupten, dass das beide dann besonders anziehend finden.

Verschiedene Zukunftsansichten haben mMn nicht viel mit der tatsächlich vorhandenen Anziehung zu tun.
Die kann ja trotzdem da sein (gerade auf sexueller Ebene).
Ein wesentlicher Aspekt in diesem Fall ist ja wie sich diese Beziehung (ziehen wir mal die Schmetterlingsphase ab)
im Nachhinein entwickelt und ob beide vehement auf besagte Lebensziele beharren.
Sind sie rein gar nicht kompatibel, wird es schwer, ganz klar.
Allerdings können unterschiedliche Interessen/Meinungen auch sehr belebend für eine Ehe sein.
Eine Frau, die sehr grosse Gemeinsamkeiten (egal in welcher Sparte) mit mir hätte wäre mir zu langweilig.
War schon mal mit solch einer verheiratet, hat nicht funktioniert :D

@knopper
Ich glaub nicht, dass es bloß einen perfekten Partner gibt, sondern viele potenziell perfekte gibt. Ob sie geeignet sind und die Beziehung ewig hält, hängt aber auch gewissermaßen von einem selbst ab. Nicht jeder ist gewillt die Beziehung wie eine "Baustelle" zu behandeln, an der von Zeit zu Zeit etwas getan werden muss. Denn ich denke, wenn Beziehung zur Arbeit wird und man auch wirklich daran arbeiten möchte, kann man von Liebe sprechen, die auch auf Dauer eine reelle Chance hat.

Am Handy Beiträge verfassen ist mal voll der Akt mit meinem Schrotthandy... :D

@Intemporal
Ich glaube nicht, wobei was heißt ich glaube nicht. Es gibt einfach keinen perfekten Partner oder eine perfekte Person. Nichtmal Mönche sind perfekt und das wissen sie auch genau.

Ich denke es kommt auch darauf an was für eine Person man ist inkl Prägungen etc. Je nach dem hat man halt viele potenzielle Partner oder eben auch nicht. Und das kann sich auch ändern bzw nur weil man jetzt "nicht so große Möglichkeiten hat" heißt es noch nicht, dass es für immer so bleiben wird. Ist halt ein bisschen komplex das Ganze.

Und selbst wenn man einen guten Partner gefunden hat, wenn für die Beziehung kaum was Gutes tut usw. dann kann der Partner noch so gut sein, irgendwann könnte die Beziehung scheitern. Oder halt umgekehrt wenn man für die Beziehung was tut.

Verschiedene Zukunftsansichten haben mMn nicht viel mit der tatsächlich vorhandenen Anziehung zu tun.
Die kann ja trotzdem da sein (gerade auf sexueller Ebene).
Ein wesentlicher Aspekt in diesem Fall ist ja wie sich diese Beziehung (ziehen wir mal die Schmetterlingsphase ab)
im Nachhinein entwickelt und ob beide vehement auf besagte Lebensziele beharren.
Sind sie rein gar nicht kompatibel, wird es schwer, ganz klar.

Natürlich kann trotz unterschiedlicher Ansichten eine große Anziehung bestehen. Ich halte es aber ehrlich gesagt für sinnlos, dieser Anziehung nachzugeben, wenn es bei den Lebenskonzepten eklatante Unterschiede gibt. Wenn ich mit jemandem eine Beziehung eingehe, muss zumindest theoretisch die Möglichkeit bestehen, dass diese Beziehung für immer hält. Unterschiedliche Lebenskonzepte sagen mir ja direkt, dass es eh wieder auseinandergehen wird - wozu soll ich dann eine Beziehung eingehen?

Um das mal mit einem Beispiel zu verdeutlichen: eine Frau könnte aussehen wie Kat von D und den großartigsten Charakter haben, den ich mir vorstellen kann... wenn die besagte Dame bereits verheiratet ist / war oder schon Kinder hat, dann würde da von meiner Seite aus niemals etwas laufen. Aber natürlich kommt es auch an, in welchem Alter man ist. Wenn man sich mit Anfang 20 kennenlernt, sind viele Lebenspositionen noch verhandelbar; eine Dekade später ist das aber häufig nicht mehr der Fall. Ich bin nach vier gescheiterten Beziehungen / Beziehungsversuchen und mindestens genau so vielen unernsten Sachen auch nicht mehr so kompromissbereit wie früher. Ich weiß genau, was ich will und was für mich ein No-Go darstellt. Und wenn ich während des Kennenlernens feststelle, dass eine Dame eines meiner persönlichen No-Gos erfüllt, dann ist es vorbei, bevor es begonnen hat.

@Coaxaca

Nun gut, Du hast da deine konkreten Vorstellungen, ich sage es kann auch anders funktionieren.
Jedem das seine, es wär ja auch langweilig wenn alle die gleiche Denke hätten. :)

@Venom
Ich sage damit ja nicht, dass der Mensch keine Fehler und Macken hat. Die hat jeder, davon kann sich niemand freisprechen. Alles andere wäre außerirdisch. ^^

Aber die großen Lieben fallen einem nicht einfach vom Himmel in den Schoß. Scheitern können sie natürlich, aber unter allen Nieten befindet sich sicherlich nicht nur ein Gewinn, wenn man nicht gescheut ist Arbeit darin zu investieren.

Coaxaca schrieb:Genau meine Meinung. Die Beziehungsdauer sagt nichts über die tatsächlich miteinander verbrachte Zeit und erst recht nichts über die Qualität dieser Zeit aus.

Kann ich zu 100 % unterschreiben :)

Intemporal schrieb: Denn ich denke, wenn Beziehung zur Arbeit wird

naja oder aber auch ganz schnell zum Stress, wenn einem diese Arbeit nicht so liegt.
Ich denke Liebe und Beziehung sollte keine Arbeit sein, denn davon hat man ja den Rest des Tages schon genug.... :D

knopper schrieb:Ich denke Liebe und Beziehung sollte keine Arbeit sein, denn davon hat man ja den Rest des Tages schon genug.... :D

Naja wahrscheinlich wird wohl Arbeit im Sinne von offener Kommunikation, etwas Positives für die Beziehung tun, schlechte Gewohnheiten ändern usw. gemeint sein, etwas ganz Normales eigentlich. Und wenn dies da zutrifft

knopper schrieb:naja oder aber auch ganz schnell zum Stress, wenn einem diese Arbeit nicht so liegt.

dann ist Stress sowieso vorprogrammiert und dies würde nur noch mit der Zeit schlimmer und schlimmer werden. Eine Beziehung muss schon "gepflegt" werden wenn sie erfolgreich und gesund bleiben soll.
Oder meinst du was anderes?

knopper schrieb:naja oder aber auch ganz schnell zum Stress, wenn einem diese Arbeit nicht so liegt.

Dann war das entweder die falsche Beziehung oder aber man sollte sich reflektieren und das eigene Verhalten mal überdenken. Muss halt jeder für sich abwägen.

Venom schrieb:offener Kommunikation, etwas Positives für die Beziehung tun, schlechte Gewohnheiten ändern usw.

Also ich vertrete auch die Ansicht, dass Beziehung keine Arbeit sein sollte. Wie schon gesagt, Arbeit hat man beruflich idR schon genug, dann braucht man das privat nicht auch noch.

Ich finde, wenn man den Partner so lässt, wie er ist, ist dieses "Arbeiten" in dem Sinne wie du es beschreibst, gar nicht nötig, sondern dies sollten eher normale Verhaltensweisen sein, die man ohnehin an den Tag legt. Auch das Abgewöhnen schlechter Gewohnheiten für eine Beziehung finde ich schon zu viel. Wenn man jemanden liebt, akzeptiert man den anderen so wie er ist, auch wenn man nicht alle Verhaltensweisen für sonderlich gutheißen kann. Immerhin ist der andere ja auch ein eigenständiger Mensch, der nicht alles genauso machen muss wie man es selbst gerne möchte.
Im Großen und Ganzen sollten es aber finde ich ohnehin nicht sonderlich viele Verhaltensweisen sein, die einen an dem anderen stören, sonst läuft mMn ohnehin etwas schief.

@Subway
Hmm okay, eine Arbeit in der Beziehung kann auch etwas ganz Negatives sein. Beispielsweise wenn mein Partner ein Haushalts-Chaot ist. Das wäre dann das wo ich dir und @knopper Recht geben würde nur halt noch ergänzend: Das ist keine Arbeit die man alleine für den Partner machen sollte sondern dies gemeinsam gemacht gehört...normalerweise.

Arbeit an und in der Beziehung kann man so oder so verstehen.