@Needle003 Deine Erfahrung tut mir leid, es ist unfassbar traurig dass Kinder sowas durchleben müssen und sich dann auch noch alleine damit fühlen müssen und ungeschützt.
Ehrlich gesagt wüsste ich nicht wie ich im ersten Moment reagieren würde, wenn mein Kind (Gott bewahre) sowas erzählen würde und je jünger das Kind desto schwieriger ist es mMn.
Ich habe ein kleines Beispiel was zwar nichts mit sexuellen Missbrauch zutun hat, jedoch diese Schwierigkeit aufzeigt. Mein Kind musste aus Wohngründen die KiTa wechseln, damals war es drei Jahre alt. Am Anfang schien alles gut, außer dass es mittags dort nicht mehr schlafen wollte. Dann habe ich mit der Zeit eine starke Wesensveränderung wahrgenommen, mein Energie geladenes fröhliches Kind wurde plötzlich eher still, lustlos und hat angefangen Ausreden zu finden um nicht in die KiTa zu gehen. Als es anfing wieder in die Hose zu machen obwohl es schon "sauber" war, schrillten bei mir die Alarmglocken. Irgendwann erzählte es mir, nachdem ich angefangen habe ihn spielerisch zu fragen ob ihn irgendwer blöd angefasst hätte oder so dass er es nicht mag, dass ihn seine Tante am Rücken gehauen hat und sie gemein zu ihm ist.
Aufgrund der Wesensveränderung habe ich sofort die Kita gewechselt, auch wenn seine Aussagen ziemlich schwammig und eben für ein drei Jähriges kindlich waren. Angezeigt habe ich die Pädagogin nicht aber sie wissen lassen dass eine Anzeige droht sollten sie uns nicht sofort aus dem Vertrag entlassen. In der neuen Kita ging mein Kind wieder auf und es zeigte dass ich richtig gehandelt habe.
Wenn ich jetzt drüber nachdenke, wie schwierig sich ein so kleines Kind ausdrückt, stelle ich mir als Mutter das richtige agieren auch sehr schwierig vor. Aber im Normalfall kennt man sein Kind und erkennt Veränderungen. Hätte meines nur irgendetwas in dieser Richtung erzählt, wäre ich im ersten Moment sicher vollkommen perplex und schockiert.
Um zu dir zurück zu kommen, hast du ihn denn jemals angezeigt?
Für mich persönlich hat jemand der ein Kind sexuell missbraucht keine zweite Chance verdient. Schon gar nicht jemand der das über Jahre macht.