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Kindesmissbrauch

1.880 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kindesmissbrauchh ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kindesmissbrauch

26.02.2014 um 09:25
TRAUMATISIERUNG
Leben nach dem Missbrauch - drei Pädophilen-Opfer erzählen
25.02.2014 |

Alkoholsucht, berufliches Aus, Scheidungen: Drei Männer erzählen, wie Pädophile ihr Leben zerstörten. Mit den Taten abfinden können sie sich nicht. Nun hoffen sie, dass die Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch fällt – damit sie ihre Täter auch noch nach 30 Jahren juristisch belangen können.

Ein Bundestagsabgeordneter, der bei einem internationalen Kinderpornoring Nacktfilme von Knaben bestellt haben soll: Als Markus Elstner von der Affäre Sebastian Edathy hörte, kam sofort seine eigene Geschichte wieder hoch. Die des zwölfjährigen Messdieners, der auserwählt war, beim charismatischen Kaplan an den Wochenenden zu übernachten. Was wie eine Auszeichnung wirkte, fügte dem heute 47-jährigen Bottroper schweren Schaden zu.

Elstner wurde schwer missbraucht. Gefügig machte ihn der junge Geistliche mit Alkohol – und mit Geld. „Ich kaufte mir davon ein Skateboard“, sagt Markus Elstner. Es trug den Schriftzug „Alien“. Der Bottroper hat es nie weggeworfen: „Als Außenseiter fühle ich mich noch immer.“

Der Täter ist als Kinderschänder bekannt

Der Täter ist als Kinderschänder bekannt und auch vorbestraft. Es handelt sich um Peter H., der 1979 unter Joseph Ratzinger vom Bistum Essen nach Bayern versetzt wurde, nachdem Übergriffe auf Kin­der bekannt geworden waren. Denn wie Markus Elstner erging es auch anderen Jungen.


Doch statt Peter H. anzuzeigen, schickte das Bistum ihn zunächst von Bottrop nach Essen. Dort missbrauchte er weitere Kinder, darunter einen elfjährigen Jungen. Dessen Eltern sorgten dafür, dass H. aus dem Bistum verschwand, um in Bayern als Seelsorger unterzutauchen.

Während die Geschichte von Peter H. als charismatischem Pfarrer, der immer wieder die Gelegenheit bekommt, sich an Kindern zu vergreifen, nun erst beginnt, ist für Markus Elstner die unbeschwerte Jugend beendet. „Ich hatte keine Ahnung, was mit mir passierte, denn niemand hatte mich aufgeklärt.“ Die Bilder aber holen ihn heute immer noch ein.

Als sich im Jahr 2010 der Missbrauchskandal der katholischen Kirche entfaltete, als das Berliner Canisius-Kolleg oder das Bonner Aloisius-Kolleg als berühmt-berüchtigte Tatorte durch die Medien gingen, „da waren die Bilder wieder da“. Auch das Treiben des Peter H. ging durch die Presse.

Seinem frühen Opfer Elstner wurde damals klar: „Es geht nie um die Opfer. Es geht immer nur um die Täter.“ Endlich, dreißig Jahre später, erstattete er Anzeige. Doch es war zu spät, der Missbrauch war verjährt. Peter H. musste sich nur für spätere Taten verantworten.

Von Fußballtrainer missbraucht
Bei vielen Opfern aus den 70er- und 80er-Jahren trat der Missbrauchskandal eine Lawine los. Endlich trauten sie sich, von ihren Erlebnissen zu erzählen. So wie Karl Görtz. Der heute 57-Jährige wurde von seinem Fußballtrainer missbraucht. Bis 2001 konnte er verdrängen, „dann ergriff ein Trauma von mir Besitz“. Es folgten ein Selbstmordversuch und das berufliche Ende des Industriemeisters. „Ich konnte meine Erlebnisse nicht mehr abschütteln“, erklärt er.

Zwei Mal kam er in die Psychiatrie. Eine Psychologin riet ihm, trotz Verjährung den Fußballtrainer anzuzeigen. „Ich unterschrieb die Aussage, dann habe ich von der Polizei nie wieder etwas gehört.“ Der Täter trainierte damals immer noch Kinder. „Ich konnte nichts dagegen unternehmen. Das hat mich wahnsinnig gemacht.“

Peter Timmer (57) ist trockener Alkoholiker. „Es gab Zeiten, da habe ich täglich zwei Flaschen Wodka getrunken, um nicht zu Bewusstsein zu kommen.“ Gelehrt hatte ihn das Trinken Horst G., ein katholischer Pfarrer, der sich das Vertrauen des evangelischen Kindes erschlich. Vier Ehen hat der gelernte Schreiner hinter sich, auch einen Alkoholrückfall im Jahr 2010, als der Missbrauchskandal auf dem Höhepunkt war.

5000 Euro Entschädigung
Die katholische Kirche hat Timmer und Elstner als Missbrauchopfer anerkannt, ihnen Geld aus dem Entschädigungsfonds gezahlt. 5000 Euro für Elstner, 8000 Euro für Timmer. Beide konnten nichts damit anfangen, sie haben es sofort ausgegeben, verschenkt und gespendet. Obwohl sie von Hartz IV leben, weil sie viel zu unstet sind, viel zu belastet, um sich einem festen Job zu widmen. „Ich hätte mich als Nutte gefühlt“, sagt Timmer leise.

Seit einiger Zeit gehören Timmer und Görtz zur Selbsthilfegruppe, die Markus Elstner ins Leben rief. Nun will Elstner die Gemeinde aufrütteln und dafür kämpfen, dass die Verjährungsfrist bei sexuellem Missbrauch aufgehoben wird. Ob er damit nicht Ärger heraufbeschwöre mit Gemeindemitgliedern, die sich vor den Kopf gestoßen fühlen? „Hoffentlich“, sagt Elstner. „Ich bin doch im Recht.“


http://www.derwesten.de/politik/leben-nach-dem-missbrauch-drei-paedophilen-opfer-erzaehlen-id9041227.html#plx56932297


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01.03.2020 um 18:10
Ich bin nicht persönlich betroffen, aber mein Partner war jahrelang dem missbrauch durch seinen Vater ausgesetzt.
Anfangs wusste ich nur, dass er diese schrecklichen Erfahrungen machen musste, aber ich ahnte nicht, in welchen Ausmaß.
Ich spreche nicht nur von Körperlicher Gewalt, die es auch zu genüge gab, sondern von bewussten sexuellen Missbrauch an Kindern.
Ich sehe tagtäglich, wie er sich an dem Misst, was sein Erzeuger ihm angetan hat, körperlich wie seelisch, sehe jeden Tag, wie er damit kämpft und wie er jedesmal diese Dämonen niederringen muss, die das Aussehen seines Vaters tragen.
Ich wünsche mir oft, dass man diesem Mann zufällig begegnet, auf einer Tankstelle oder im Supermarkt. Ich würde ihn all das Leid seiner Kinder an die Ohren kleben, bis er nicht mehr ein und aus weiß, ich hoffe dieser Tag kommt wirklich irgendwann.

Er wohnt noch in der gleichen Stadt, im gleichen Haus , mit seiner Frau, die ihren eigenen Kindern kein Wort glauben wollte und bis heute nicht glauben will, die zu Geburtstagen und zu Weihnachten Glückwünsche und Einladungen schreibt, die nicht beantwortet werden.
Die uns auch Einladungen zu ihrem Geburtstag und des Geburtstages ihrer Bestie von Mann ausspricht, gerne auch mit Partnerinnen, damit man diese auch endlich mal kennenlernt, weil der Vater seine Söhne ja so vermisst, ich würde gerne mal hingehen, mich mit diesen Menschen an einen Tisch setzen und mal die Bestie kennenlernen, die auch mein Leben ein Stückweit negativ beeinflusst.

Nach jeder Nachricht ist mein Partner down (manchmal reicht auch ein Lied oder eine alte Kindersendung um ein Flashback auszulösen) oft mehrere Tage und ich muss dabei zusehen und hoffen, dass es ihn nicht endgültig niederringt. Wie tröstet man einen Menschen, dem die Seele schmerzt? Wir haben sämtlichen Nachrichteneingang ihrerseits blockiert, aber Sie ist clever, sie nutzt mein Facebookprofil für Nachrichten, die bisher noch unbeantwortet geblieben sind, ich würde allerdings gern antworten! Sie fragen, wie es ist wissend mit so einem Menschen zusammenzuleben. Ihre Kinder verraten zu haben für so ein Stück Dreck, aber noch beherrsche ich mich, weil ich nicht will dass er noch mehr leidet.

Wir wohnen mit falschen Namen am Klingelschild, damit aus einer Ahnung wo wir wohnen, keine Gewissheit wird.
Wir können in bestimmten Stadtteilen nicht auf die Tankstelle fahren oder einkaufen gehen, wenn mein Partner dabei ist. Zu groß ist seine Angst, diesem Menschen zu begegnen.

Ich habe vor ein paar Jahren erfahren, dass mein Vater gleiches mit seinem Vater durch hat der 1996 krepiert ist, ich habe danach niewieder das Grab seines Erzeugers besucht, bis 2017, als mein Onkel starb. Es kostet mich viel überwindung an das Grab zu gehen, mein Onkel liegt seit 3 Jahren nun mit in dessens Grab und oft quält mich dieser Gedanke.

Mein Partner und mein Vater haben ein Vater-Sohn-Verhältnis und mein Partner holt sich in meiner Familie, was er in seiner nicht erfahren hat. Liebe, geborgenheit und Anerkennung.

Es tut beiden sehr gut und sie sprechen offen über die Dinge, die ihnen widerfahren sind. Mein alter Herr ist 62 und mein Partner 35 und trotz des Alterunschiedes finden sich viele parallelen im Verhalten und ihrer Denkweise bezüglich des Themas, die mir vorher nicht aufgefallen sind und ohne die Erfahrung, einen missbrauchten Partner zu haben, nie aufgefallen wären.
Manchmal und sei es auch nur ein exakt gebratener Schweinebraten, stehen beide in der Küche und fachsimpeln, es gibt ein Schulterklopfen und ein "Hast du sehr gut gemacht meen Jung, schmeckt ausgezeichnet." und man merkt, dass gibt beiden wirklich viel, auch wenn sie es nicht direkt zugeben würden in dem Moment.

Da ist jemand der verstanden hat und weiss, worüber du sprichst wenn der Drang drüber zu reden wieder wächst.
Mein Partner ist "meen Jung" und Papa ist "vaddi" und so leben die beiden für sich echt gut und mich freut es, dass ein Mensch ein bisschen der Liebe abkriegt, die ich als Kind durchweg positiv erfahren durfte. Würde meine Mutti noch leben hätte er auch die Liebe einer Mutter zu spüren bekommen, aber ich glaube für den Augenblick reicht ihm ein Schulterklopfen und liebe und wahre Worte um das schlimmste in seinem Leben zumindest für den Moment ein bisschen zu vergessen.

Ich musste das einfach loswerden und kenne keinen besseren Ort als hier.
Ich hoffe, dass ich irgendwann damit leben kann, dass dieser Mensch in seinem kleinen Häuschen völlig unbescholten seiner Lieblingsbeschäftigung: dvds sammeln, sortieren und nach Kaufdatum in ein Büchlein eintragen - nachgehen kann und anscheinend keinerlei Skrupel oder Mitgefühl dafür empfindet, was er zwei kleinen Jungs über Jahre hinweg angetan hat. Ich für mich persönlich bin froh für mein Seelenheil, dass The Purge nur ein Film ist, denn er wäre zweifelsfrei meine Nummer Eins auf der Liste!


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01.03.2020 um 20:15
@Shiiva
Ich denke, fast jeder von uns kennt jemanden der das als Kind durchleben musste. Ich kenne zwei Personen. Ich selbst wäre fast zu einem Opfer geworden, zum Glück kam jemand dazwischen. Ich will es mir nicht ausmalen was das mit einer Kinderseele macht, wenn ich allein an meine Situation denke und es mich schon anwidert - obwohl nicht mal was passiert ist.

Ich wüsste nicht, sollte sich jemand an meinem Kind vergreifen, wie ich reagieren würde aber ich befürchte das Schlimmste.

Tut mir leid für deinen Freund. Es ist schön dass er Menschen in seinem Leben hat die ihn unterstützen und ihn in seinen dunklen Stunden auffangen - zumindest jetzt, nachdem er als Kind im Stich gelassen wurde.

Deine Wut kann ich absolut nachvollziehen aber da glaube ich persönlich an Karma.


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01.03.2020 um 20:21
@Eya
Ich hoffe auf Karma, jeden Tag.
Es stand auch mal in einer Mail das er gerne wenn es soweit ist, seine Enkel kennenlernen würde.
Nicht mal mit 100 Meter Abstand zu diesem Menschen würde ich es zulassen, nicht in hundert Leben.

Deine Erfahrung tun mir sehr leid und ich bin aufrichtig froh, dass dir nichts weiter passiert ist!
Ich hab mich nie mit dem Thema beschäftigt, ist nie in meinen Freundeskreis oder in der Familie (Außer bei meinem Dad) vorgefallen.
Ich war mal in einer brenzligen Situation mit einem Nachbarn aber hab das irgendwie gut verarbeitet und es belastet mich keinesfalls.

Erst durch meine Partnerschaft sehe ich jede Facette einer Seele, die das durchleben musste und irgendwie auf eine schreckliche Art immer noch tagtäglich durchlebt.
Und ich finde es schlimm, dass es wie im Falle meines Mannes zu häufig ein Tabuthema ist. (seitens seiner Erzeugerin zb). Sowas sollte mit aller Kraft und allen Mitteln bekämpft werden, sich an einer der drei schwächsten Gruppen unserer Gesellschaft vergreifen... Kinder, Alte Menschen und Tiere... es ist einfach grausam.


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01.03.2020 um 20:27
Zitat von ShiivaShiiva schrieb:Erst durch meine Partnerschaft sehe ich jede Facette einer Seele, die das durchleben musste und irgendwie auf eine schreckliche Art immer noch tagtäglich durchlebt.
Und ich finde es schlimm, dass es wie im Falle meines Mannes zu häufig ein Tabuthema ist. (seitens seiner Erzeugerin zb). Sowas sollte mit aller Kraft und allen Mitteln bekämpft werden, sich an einer der drei schwächsten Gruppen unserer Gesellschaft vergreifen... Kinder, Alte Menschen und Tiere... es ist einfach grausam.
Du sagst es. Das sind gestörte Machtphantasien indem man sich an Schwächere vergreift. Ich denke halt dass es vielen Opfern auch peinlich ist, kommt leider oft vor dass sie sich selbst die Schuld dafür geben.
Zitat von ShiivaShiiva schrieb:Deine Erfahrung tun mir sehr leid und ich bin aufrichtig froh, dass dir nichts weiter passiert ist!
Ich hab mich nie mit dem Thema beschäftigt, ist nie in meinen Freundeskreis oder in der Familie (Außer bei meinem Dad) vorgefallen.
Ich war mal in einer brenzligen Situation mit einem Nachbarn aber hab das irgendwie gut verarbeitet und es belastet mich keinesfalls.
War bei mir auch ein Nachbar, der gut mit meinen Eltern und allen anderen war. Es geht so schnell, weil Kinder auch noch so gutgläubig sind. Mich belastet es nicht, aber manchmal erschreckt es mich wie nah ich dran war und das im näheren Umfeld.
Zitat von ShiivaShiiva schrieb:Ich hoffe auf Karma, jeden Tag.
Es stand auch mal in einer Mail das er gerne wenn es soweit ist, seine Enkel kennenlernen würde.
Nicht mal mit 100 Meter Abstand zu diesem Menschen würde ich es zulassen, nicht in hundert Leben.
Würde ich auch nicht und kann dich absolut verstehen. Wäre auch schwer naiv und fahrlässig nachdem man weiß wie "liebevoll" er mit Kindern umgeht. *kotz


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01.03.2020 um 20:47
@Eya
Er hat seinen Kindern sogar Geld geboten, wenn er ihn mal reinstecken dürfte. Das muss man sich mal vorstellen!
Ich hoffe wirklich, ohne garstig klingen zu wollen, dass dieser Mann eines Tages ganz erbärmlich krepiert, einsam und allein. Und es soll lange dauern, nicht Zack - und weg.

Erschreckend solche Dinge zu denken, weil ich eigentlich sehr emphatisch bin, aber er verdient nichts anderes.


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01.03.2020 um 20:52
Zitat von ShiivaShiiva schrieb:Er hat seinen Kindern sogar Geld geboten, wenn er ihn mal reinstecken dürfte. Das muss man sich mal vorstellen!
Ich hoffe wirklich, ohne garstig klingen zu wollen, dass dieser Mann eines Tages ganz erbärmlich krepiert, einsam und allein. Und es soll lange dauern, nicht Zack - und weg.
Ich glaube die meisten möchten es nicht hören, weil es einem die Synapsen wegsprengt bei dem Gedanken daran. Vor allem wenn man zumindest ein bisschen Empathie besitzt, fühlt sich dieser Gedanken schon sehr befremdlich und traurig an, ja auch irgendwo schmerzhaft. Es blutet einem das Herz, wenn er sowas hört und dann noch dieses Gefühl nicht wirklich helfen zu können.

Für mich wiegt der Schmerz des missbrauchten Kindes auch mehr als die Unversehrtheit einer solchen Bestie.


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02.03.2020 um 11:21
@Shiiva

Mir tut es sehr leid, dass dein Freund (und auch dein Vater) sowas durchmachen mussten und im Grunde auch noch müssen, ich kenne es leider auch, da ich selbst Opfer wurde.
Der Mann meiner Erzeugerin hat sich an mir vergriffen und sie hat mir kein Wort geglaubt, bis heute nicht, zum Glück habe ich keinen Kontakt mehr zu diesen Menschen. Er hat sogar schon eine Strafe erhalten, in Form von Krebs, verdient würde ich sagen.
Ich musste als Kind durch die Hölle gehen und dann setzte der Verdränungsprozess ein, erst als ich 17/18 Jahre wurde und zu meinem damaligen Partner zog brach kurze Zeit später der ganze Mist aus mir heraus, dass war 2009. Ich lernte dann seine Freunde kennen und da war ein Mann dabei, der von seinem Onkel missbraucht wurde und wo die Mutter auch nicht hinter ihm stand.
Wir wussten gegenseitig warum wir uns so verhalten wie wir es eben tun und er gab mir mit seinen Worten und Taten doch in einer gewissen Form Halt und es bewegte mich zum durchhalten. Aus diesem Grund werden dein Freund und dein Vater ein besonderes Verhältnis zueinander haben, weil sie sich auf einer Ebene verstehen, die man als Außenstehender wohl nie ganz verstehen können wird.
Leider ist es ja auch heute noch so, dass das männliche Geschlecht sich da viel eher schämt und sich bezüglich sexuellen Übergriffen noch viel schlimmeres anhören muss, als das weibliche Geschlecht.
Ich kann mittlerweile recht gut mit meiner Vergangenheit leben, ich ging 2012 für 5 Jahre in Therapie und meine PTBS ist quasi geheilt, ich habe also keine Flashbacks mehr, Sexualität ist nicht mehr so das Problem und die Gedanken an damals verschwinden allmählich. Zu dem Kumpel von damals habe ich zwar keinen Kontakt mehr aber mein letzter Kenntnisstand ist, dass seine Therapien nicht lange andauern und er es so gut es geht verdrängt.

Ich kann jedem Opfer und auch Angehörigen nur nahe legen, sich Hilfe zu suchen, es kann nicht schlechter werden, nur besser.
Ich wünsche euch jedenfalls, dass ihr es irgendwann schafft ein Leben wie jeder andere auch zu führen. :)


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02.03.2020 um 11:48
@Kürbisgesicht
Fühl dich umarmt! Es muss schrecklich sein, so so schrecklich! Es freut mich aufrichtig für dich, dass du diese Phase endlich hinter dir lassen konntest! Mach so weiter, du bist stärker als er!

Ich hatte ja kurz angeschnitten, dass ich auch ein Erlebnis mit einem Nachbarn hatte, ich bin allerdings in mancher Hinsicht gut mit „verknüsern“ (verarbeiten) und es belastet mich nicht mehr.

Ich war etwa 11, es war Sommer ein echt heißer Tag, ich war mit Inline Skates auf dem Weg nach Hause. Wir nannten ihn den „8 Uhr Mann“ weil er jeden Abend um 20 Uhr die Straße langlief. Da wir Kinder ihn kannten, grüßten wir ihn auch. Er war ein bisschen seltsam, ich denke er war geistig behindert.
Ich fuhr also mit meinen Skates die Straße hoch und er lief vor mir. Ich grüßte ihn und wir kamen ins Gespräch, er fragte ob er mich anschieben soll. Ich fand das nicht schlimm, also hab ich ja gesagt.
Ich trug einen Rock (das war allerdings auch das letzte mal) und binnen weniger Sekunden steckte er mir unvermittelt seine Finger in Vagina und After. Ich war erschrocken, schlug ihn und raste davon, ich hatte schmerzen aber es waren nur noch etwa 150 m bis nach Hause.
Ich bin heulend rein und weiß nur noch, dass sich kurz darauf ein wütender mob vor seinem Haus platzierte.
Mein Vater ist wie ein wilder Stier an die Tür, hämmerte und klingelte und forderte ihn auf, raus zukommen.
Ich erinnere mich, wie er am Fenster stand, halb hinter einem Vorhang und ihm ging wirklich der Arsch auf Grundeis. Polizei kam, verhörte ihn und er bekam ein verbot sich Kindern zu nähern.
Wir sind dann irgendwann umgezogen und ich hab ihn erst wieder gesehen, als ich 16-17 war, im Bus. Er muss mich erkannt haben, denn er fragte, ob ich mich neben ihm setzen will. Ich hab ihn laut aufgefordert, an seine Auflage zu denken, dass er sich Kindern nicht nähern darf weil er mir damals wehgetan hat. Der ganze Bus hat das mitbekommen und einige Männer sind bereits aufgestanden. Als ich ausstieg waren sie wild mit ihm am diskutieren. Ich wollte ihn nicht verletzen, es war die Empörung die dafür sorgte dass ich lauter sprach als ich sollte. Danach sah ich ihn nie wieder, hatte aber zeitgleich damit abgeschlossen. Ein geistig verwirrter Mann sollte mir keine Angst machen.

Mein Mann war lange in Therapie und ist es immer noch, er reagiert in manchen Situationen verbal äußert aggressiv und ich war am Anfang eher so „ähm, ok?“ eingestellt. Mittlerweile weiß ich warum und wir arbeiten jeden Tag daran, aber es wird besser!


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02.03.2020 um 12:04
@Shiiva

Danke. :)

Bei deinem Fall musste ich eben aber wirklich schlucken, da wird einem richtig anders.
Zum Glück geht es dir gut und du kommst damit zurecht.
Das der Mann seine Strafe bekommen hat finde ich gut, wenn ich das auch etwas zu wenig finde aber das ist lediglich meine persönliche Sicht darauf.
Ich bin baff, dass er dich echt im Bus angesprochen hat, das macht auf mich den Eindruck, dass er nicht so recht daraus gelernt hat auch wenn du in dem Alter nicht mehr als Kind einzustufen bist, so ist das mit dem Hintergrund schon übel und zeugt von einer gewissen Abgebrühtheit. Ich denke nämlich nicht, dass er einfach über alte Zeiten plaudern wollte und wenn doch, dann scheint er echt keine Ahnung zu haben was er bei dir angerichtet hat oder was er hätte zerstören können.
Das du heftiger reagiert hast als du wolltest ist klar und verständlich, es hat etwas in dir hochgeholt und da reagiert man aus einem Impuls heraus um sich zu schützen.

Solange du dir bei den aggressiven Ausbrüchen in Erinnerung rufst, dass es nichts mit dir zu tun hat, kann die Situation gut in den Griff bekommen werden. Es wäre nämlich schade, wenn eure Beziehung da auch noch in Mitleidenschaft gezogen werden würde. Ich hatte diese Ausbrüche nämlich auch, auch heute passiert mir das noch, aufgrund meiner Folgeerkrankung.
Ihr scheint das aber alles gut hinzubekommen, das finde ich gut auch das du ihm so beistehst. :)


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02.03.2020 um 12:24
@Kürbisgesicht
Es ist wichtig, dass missbrauchte Menschen wissen und lernen, dass es nicht ihre Schuld ist! Es ist verdammt nochmal nicht ihre Schuld. Und das lernt mein Mann mittlerweile Stück für Stück und er dankt es mir unnötigerweise oft, dass er nicht allein da durch muss.


Ich denke, da der 8-Uhr-Mann geistig behindert ist (oder war, wenn er noch lebt. Er war damals schon um die 60) hat er nicht soweit gedacht, bzw war sich der Tragweite seiner Taten nicht bewusst. (was natürlich keine Entschuldigung ist! aber für mich wesentlich dazu beigetragen hat, es zu vergessen.)

Es wird immer Menschen geben, die nicht in die Gesellschaft passen weil sie Neigungen haben, die andere Menschen verletzen und darum ist es absolut wichtig, den Betroffenen ein Gesicht und eine Stimme zu geben.
Und sei es nur, dass man ihnen das aufrichtige Gefühl gibt, nicht allein zu sein.
Auch wenn sich diese Ansicht mit dem Verhalten meines „Schwiegererzeugers“ schwer decken lässt, weil ich ihm nur das Schlechteste wünsche.
Aber andererseits.... er ist schon gestraft genug, er weiß nicht was für tolle Söhne er hat, was diese im Leben erreicht haben etc und damit hat er sich selbst einsam gemacht und das sollte mir vorerst reichen als „Rache“.


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27.04.2020 um 13:39
Zitat von KaMailLeonKaMailLeon schrieb:Dann sollte sich der/die Gesetzgeber/Justiz evtl. über Strafmaße bei derlei Taten Gedanken machen...

Eine Therapie für solche "Menschen", die dann als "geheilt" entlassen werden lass ich aber nicht gelten!

Es gibt/gab Fälle wo "derartiger Abschaum" (Kinderschänder/Mörder/Vergewaltiger) wieder straffällig wurden.... wie verfährt man danach?

Therapie...freilassen....Straftat....Therapie....freilassen....Straftat usw. usf.

"Kann man machen", zielführend erscheint es mMn eher nicht!
Was wäre denn für dich eine angemessene Strafe für Sexualstraftäter?

Ich bin der Meinung, dass eine Aussage ohne fundierte Meinung nicht viel Sinn ergibt, da viel verständliche Emotionalität im Spiel ist.
Dass Menschen, die Kinder missbraucht haben, insofern geheilt werden können, dass sie eben nicht mehr straffällig werden, ist Fakt, sonst würde das ja nicht geschehen. Dass es Fälle gibt, in denen genau das nicht funktioniert, ist gerade in diesem Zusammenhang natürlich absolut furchtbar, hier würden mich aber die tatsächlichen Zahlen der Rückfälligkeit interessieren.

Und was dann auch zu diskutieren wäre, wieso sollten Sexualstraftäter anders behandelt werden als "andere" Straftäter?

Unser Justizsystem setzt eben auf Resozialisierung, was ja auch absolut zu begrüßen ist und bei einem Großteil der Straffälligen mit Sicherheit auch gut funktioniert.
Die zugrundeliegende Therapie läuft ja auch nicht so ab, dass die Straftäter ihren Therapeuten erzählen "Keine Sorge, passiert nicht mehr!" und dann ist alles gut. Ein ausgebildeter Therapeut erkennt hierbei sehr gut, ob er belogen wird oder ob ihm jemand etwas vorspielt.

Zu dem Thema finde ich folgenden Vortrag der Kriminalpsychologin Lydia Benecke sehr aufschlussreich, die tatsächlich auch mit Sexualstraftätern arbeitet.

https://youtu.be/EfMv8Cxg01M

Deine Meinung ist mir da zu polemisch und kurz gegriffen.


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27.04.2020 um 14:53
@DerHilden

https://www.sueddeutsche.de/politik/neue-studie-rueckfallrisiko-fuer-sexualtaeter-extrem-hoch-1.777837

Es gibt auch Studien mit ganz anderen Zahlen. Die schwanken zwischen 14 % (bei allerdings nur 6 Jahren Nachverfolgung) und den verlinkten 80%.

Und ich denke, wir können uns hier einigen: Jeder Rückfall eines Kinderschänders ist einer zuviel.
Das kann man bei Mofa Dieben anders sehen und darin begründet sich auch eine mögliche andere Behandlung der Straftäter.

Von daher verstehe ich schon, dass viele Menschen (mich eingeschlossen) das Thema Resozialisierung dieser Täter sehr kritisch sehen.

Als Beispiel mag der arme Junge in Staufen gelten. Der Freund der Mutter kam just erst aus einer entsprechenden Haft und verkaufte das Kind dann mit der Mutter an Kinderschänder. Ein Täter reiste an und fragte schon mal vorab, ob er den Jungen auch töten dürfe.

Das sind aus meiner Sicht Täter, die sich jeder Sozialromantik entziehen. Da fehlt mir die Fantasie, wie man solche Personen wieder auf die Allgemeinheit loslassen kann und vor allem warum man das tun sollte.

Für solche Extremtäter kann es imho nur eine Unterbringung bis zum Tod geben ohne Aussicht auf Entlassung. Natürlich hat jeder ein Recht auf Freiheit und die erhält man sich am allerbesten dadurch, solche Straftaten nicht zu begehen.

Die Rückfallquoten nach Entlassung deuten nun auch nicht gerade an, dass die getroffenen Prognosen von Experten sehr weit von Kaffeesatzleserei weg sind.


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27.04.2020 um 15:10
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Für solche Extremtäter kann es imho nur eine Unterbringung bis zum Tod geben ohne Aussicht auf Entlassung.
Für Extremtäter wird das auch so praktiziert, wenn das psychologische Gitachten eine entsprechende Rückfallwahrscheinlichkeit praktiziert.

Ich kann nicht beurteilen, ob sich seit 2010 noch was bei der Therapie und Rückfallquote von Sexualstraftätern geändert hat, ich gehe grundsätzlich davon aus.

Ich persönlich halte es einfach für schwierig per se die Täter dieser Art von Verbrechen lebenslang wegzusperren. Dafür gibt es viel zu viele Arten von Straftätern, Hintergründe und psychologische Faktoren, die darauf Einfluss nehmen.

Es gibt ja auch viele Beispiele, bei denen diese Resozialisierung erfolgreich ist. Diese Menschen würden dann auch lebenslang im Gefängnis sitzen.
Dabei ist dann wieder abzuwägen, was schwerer wiegt, das Recht auf Freiheit von geläuterten Straftätern oder der Schutz der Gesellschaft vor eventuellen Rückfällen. Das mögen einige ganz eindeutig beantworten können, für mich ist das sehr schwer.


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27.04.2020 um 20:25
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Was wäre denn für dich eine angemessene Strafe für Sexualstraftäter?
Na die chemische Kastration. Obwohl am besten die operative Kastration.
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Und was dann auch zu diskutieren wäre, wieso sollten Sexualstraftäter anders behandelt werden als "andere" Straftäter?
Weil der sexuelle Missbrauch neben körperlichen Schäden auch schwere psychologische Schäden verursacht.


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27.04.2020 um 20:42
Zitat von NervasNervas schrieb:Na die chemische Kastration. Obwohl am besten die operative Kastration.
Und das ist eine sinnvolle Art, der Bestrafung, weil...?

Das hindert einen Menschen doch nicht einmal daran, eventuell nochmal eine Sexualstraftat zu begehen, wenn du darauf hinauswillst.
Ernsthaft, manchmal macht mir die Gedankenwelt so einiger User nur Angst.

Aber klar, ist natürlich deutlich sinnvoller als eine Therapie...
Zitat von NervasNervas schrieb:Weil der sexuelle Missbrauch neben körperlichen Schäden auch schwere psychologische Schäden verursacht.
Das ist korrekt, ist bei Einbruch/Überfall mitunter aber auch so. Ist als klare Trennlinie zur Abgrenzung also ungeeignet.


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28.04.2020 um 11:00
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Ich kann nicht beurteilen, ob sich seit 2010 noch was bei der Therapie und Rückfallquote von Sexualstraftätern geändert hat, ich gehe grundsätzlich davon aus.
@DerHilden

Leider liest man auch seit 2010 immer wieder von solchen Taten und nicht selten fängt der Bericht mit folgenden Worten an:

'Der einschlägig vorbestrafte...'

Und da ist jede Straftat eben eine Zuviel. Natürlich kann die Gesellschaft Ersttaten nicht leicht verhindern, für Wiederholungstaten trägt sie jedoch auch Verantwortung.

Und ehrlich gesagt wird keine dieser Straftaten durch psychologische Ausreden der üblichen Strafverteidiger irgendwie besser.

Und wer Freiheit will, sollte solche Straftaten nicht begehen, ist doch ultra einfach. Die Opfer hingegen können nicht entscheiden, zum Opfer zu werden oder nicht. Daher bin ich für dauerhaft gesiebte Luft für solche Täter.

Wer glaubt, dass auch solche Täter in Freiheit kommen sollen, sollte dann auch die Courage haben, den nächsten Opfern zu erklären, dass ihr Leiden halt hinzunehmen und völlig gerechtfertigt ist. Ich weiss nicht, wer sich dazu bereit erklären würde. Wer nicht dazu bereit ist, kann eigentlich auch nicht Freiheit für solche Täter befürworten.
Zitat von NervasNervas schrieb:Na die chemische Kastration. Obwohl am besten die operative Kastration.
@Nervas

Das bringt noch mal genau was? SOlche Täter wollen Macht ausüben. Das geht leider auch ohne Hoden.


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28.04.2020 um 11:25
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das bringt noch mal genau was? SOlche Täter wollen Macht ausüben. Das geht leider auch ohne Hoden.
Ich bin jetzt kein Mediziner. Aber ist es nicht so dass ohne Eier quasi das Lustempfinden weg ist? Pädos finden Kinder ja sexuell anziehend, wenn quasi die sexuelle Komponente weg ist, sollte das Problem ja gelöst sein. Dann weiß man aber immernoch nicht was solch ein Frust dann in einem kranken Hirn anrichtet.
Ich bin für einsperren und nie wieder raus lassen. Das könnte man aber irgendwie auch Fallabhängig machen. Wenn zb einer diese Neigungen an sich entdeckt, sich sofort in Therapie begibt würde ich den natürlich nicht gleich einknasten. Wobei dann natprlich das permanente Risiko der erst Tat besteht. Es gibt ja auch welche denen reichen „nur“ Bilder von Kindern, was schlimm genug ist, die würden niemals eines anfassen. Aber für die andere Sorte Bau bis zum Ende. Wer kann garantieren dass die nicht wieder rückfällig werden. Ich bin froh dass wir das nicht zu entscheiden haben.

Und dabei darf man auch nicht nur in Richtung Männer schauen! Es gibt genug Frauen die Jungs vergewaltigen. Was macht man mit denen? Zunähen ist ja wohl keine Option.


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Kindesmissbrauch

28.04.2020 um 11:35
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wer glaubt, dass auch solche Täter in Freiheit kommen sollen, sollte dann auch die Courage haben, den nächsten Opfern zu erklären, dass ihr Leiden halt hinzunehmen und völlig gerechtfertigt ist. Ich weiss nicht, wer sich dazu bereit erklären würde. Wer nicht dazu bereit ist, kann eigentlich auch nicht Freiheit für solche Täter befürworten.
Diese Sichtweise kann ich sehr gut nachvollziehen. Gleichzeitig ist da aber eben auch die Verantwortung für die Täter, bei denen die Therapie erfolgreich war und die diesem System nach trotzdem ihr Leben im Gefängnis verbringen müssten.
Das Problem, dass ich mit dieser "Lösung" habe, ist die Entmenschlichung dieser Täter. Wir müssen uns nicht darüber streiten, wie entsetzlich diese Tat ist, aber rechtfertigt dies ein Leben in Gefangenschaft ohne Chance auf Rehabilitation? Diese Sonderbehandlung würse unser em Rechtssystem ganz grundlegender Widerspruch zu unserem Justizsystem und daher sehe ich das problematisch.
Zitat von 6.PzGren3916.PzGren391 schrieb:Ich bin jetzt kein Mediziner. Aber ist es nicht so dass ohne Eier quasi das Lustempfinden weg ist?
Grundsätzlich ja, Testosteron wird zum Großteil in den Hoden produziert und ist für das Lustempfinden verantwortlich. Durch Hormonpräparate ist dies aber reparabel. Und gibt eben auch keinerlei Sicherheit bei Straftätern, die ein grundsätzliches Verlangen nach Machr- und Gewaltausübung in sich tragen.


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Kindesmissbrauch

28.04.2020 um 11:45
@DerHilden
Ich muss dir ganz ehrlich sagen: wer diese Neigungen an sich entdeckt, der kann nichts dazu.
Wer sie aber auslebt hat kein Leben in Freiheit mehr verdient. Seine Opfer haben nämlich auch lebenslänglich, ohne was dazu zu können. Und deren leben dauert in den meisten Fällen noch bedeutend länger als das des Täters.
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Durch Hormonpräparate ist dies aber reparabel. Und gibt eben auch keinerlei Sicherheit bei Straftätern, die ein grundsätzliches Verlangen nach Machr- und Gewaltausübung in sich tragen.
Es wäre ja eher kontraproduktiv so einem Kollegen Hormone zu geben, damit er wieder Lust empfindet.
Richtig, aber ich denke bei den meisten pädos geht es um die sexuelle Anziehung von Kindern.


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