DonPedro
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Selbstwahrnehmung
10.06.2007 um 18:54Damen und Herren,
unlängst hatte ich wieder das Buch von Oliver Sacks in der Hand und stolperte wieder über ein paar Geschichten, die mich einmal mehr fasziniert haben.
Es geht um die Selbstwahrnehmung des Körpers, also die permanente Kommunikation zwischen den Extremitäten und dem Körper allgemein mit dem Gehirn.
Ohne es überprüfen zu müssen weiß ein jeder Mensch automatisch wo sich gerade sein linker Fuß aufhält, z.B.
Das funktioniert auch ohne, dass gerade Reiz auf den Fuß ausgeübt wird, bzw. unabhängig davon. Also auch frei in der Luft schwebend ist die Position bekannt.
O. Sacks beschreibt nun zum einen ein paar Fälle von Phantomschmerzen, Phantomgliedmaßen, o.ä., aber ein spezieller Fall hat mich mal wieder extrem beschäftigt.
Der komplette Ausfall der Eigenwahrnehmung.
Die davon betroffene Dame hatte keinerlei Rückmeldung mehr und somit auch keinerlei Kontrolle über ihren Körper, zumindest anfänglich.
Man muss sich das vorstellen als hätte man eine Rückenmarksdurchtrennung erlitten, kann sich aber noch bewegen (Natürlich etwas komplexer, da ja Schmerzen und Gefühl zu einem gewissen Grad noch übertragen werden).
Die normale Bewegung erfolgt über ein Feedback zum Gehirn. Der Zeigefinger soll die Nasenspitze berühren, dies klappt sogar mit geschlossenen Augen. Fehlt nun aber die Information wo sich Nase und Finger "aufhalten" so ist eine derartige Bewegung nur noch per optischer Information möglich. Ähnlich als wolle man einen Roboter per Fernbedienung blind steuern.
Wie dem auch sei. Nach und nach ersetzten jedenfalls in dem speziellen Fall das Auge und andere Sinneswahrnehmungen diese Eigenwahrnehmung so gut wie möglich. Die Dame kann sich mehr oder weniger normal verhalten.
Dennoch beschreibt sie sich vom Gefühl her als "ausgehöhlt".
Ein spannendes und wie ich finde äusserst beunruhigendes Thema. Wie sehr wir die Normalität bzgl. unserer Körper als gegeben hinnehmen und schon minimale Ausfälle dazu führen können, dass man aus dieser Normalität "herausfällt".
Ich für meinen Teil versuche mir solch einen Zustand vorzustellen, scheitere aber kläglich.
Ich lege jedem das Buch "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" von "Dr. Oliver Sacks" ans Herz!
unlängst hatte ich wieder das Buch von Oliver Sacks in der Hand und stolperte wieder über ein paar Geschichten, die mich einmal mehr fasziniert haben.
Es geht um die Selbstwahrnehmung des Körpers, also die permanente Kommunikation zwischen den Extremitäten und dem Körper allgemein mit dem Gehirn.
Ohne es überprüfen zu müssen weiß ein jeder Mensch automatisch wo sich gerade sein linker Fuß aufhält, z.B.
Das funktioniert auch ohne, dass gerade Reiz auf den Fuß ausgeübt wird, bzw. unabhängig davon. Also auch frei in der Luft schwebend ist die Position bekannt.
O. Sacks beschreibt nun zum einen ein paar Fälle von Phantomschmerzen, Phantomgliedmaßen, o.ä., aber ein spezieller Fall hat mich mal wieder extrem beschäftigt.
Der komplette Ausfall der Eigenwahrnehmung.
Die davon betroffene Dame hatte keinerlei Rückmeldung mehr und somit auch keinerlei Kontrolle über ihren Körper, zumindest anfänglich.
Man muss sich das vorstellen als hätte man eine Rückenmarksdurchtrennung erlitten, kann sich aber noch bewegen (Natürlich etwas komplexer, da ja Schmerzen und Gefühl zu einem gewissen Grad noch übertragen werden).
Die normale Bewegung erfolgt über ein Feedback zum Gehirn. Der Zeigefinger soll die Nasenspitze berühren, dies klappt sogar mit geschlossenen Augen. Fehlt nun aber die Information wo sich Nase und Finger "aufhalten" so ist eine derartige Bewegung nur noch per optischer Information möglich. Ähnlich als wolle man einen Roboter per Fernbedienung blind steuern.
Wie dem auch sei. Nach und nach ersetzten jedenfalls in dem speziellen Fall das Auge und andere Sinneswahrnehmungen diese Eigenwahrnehmung so gut wie möglich. Die Dame kann sich mehr oder weniger normal verhalten.
Dennoch beschreibt sie sich vom Gefühl her als "ausgehöhlt".
Ein spannendes und wie ich finde äusserst beunruhigendes Thema. Wie sehr wir die Normalität bzgl. unserer Körper als gegeben hinnehmen und schon minimale Ausfälle dazu führen können, dass man aus dieser Normalität "herausfällt".
Ich für meinen Teil versuche mir solch einen Zustand vorzustellen, scheitere aber kläglich.
Ich lege jedem das Buch "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" von "Dr. Oliver Sacks" ans Herz!