Problemlöser Alkohol?

Nur Realität geht nicht. Man braucht auch Abstand. Drogen wie Alkohol, Fernsehen, PC gehören zum Leben. Besonders bei der Menge der Drogen muss man vorsichtig sein.
Gerade bei Alkohol wirkt sich ein "zu viel" ungünstig aus. Ob man unter Alkoholeinfluss dann auf bessere Ideen das Problem betreffend kommt, ist fraglich. Eher wahrscheinlich sind absurde Ideen.

@Ulf


Der "Sinn" von Alkohol ist ja auch nicht dass man das Problem leichter löst, sondern dass man mit dem Problem leichter lebt

@insideman

Also ich strebe immer nach Problemlösung.

@Ulf


Andere wollen das Problem eben ertränken.

@wheelman


Allerdings ist die Zahl der Gewalttaten unter Schokoladeneinfluss ungefähr so gering wie die Unfälle schokoladisierter Autofahrer.

@Ulf
Warum sollte "nur Realität" nicht funktionieren? Lieber Realität als Illusion. Dass der PC eine Droge ist, solltest Du Leuten, die den ganzen Tag am Rechner arbeiten müssen, vielleicht auch nicht unbedingt unterstellen. Könnte sein, dass die Dich dann mit dem Mauskabel ans Fensterkreuz hängen.

@Doors
Ach doch...
Ein Beispiel!

@Doors

Vielleicht warst du dir bei der Frage nichts so ganz im Klaren darüber, was alles Illusion ist.
Wir haben in unserem Leben sehr viel mehr mit Illusionen als mit der Realität zu tun.
Danke für den Hinweis. Deswegen werde ich das Thema auch nicht ausbauen.

@Ulf

Wie schon die weisen Iren wissen:

Reality is an illusion that occurs due to the lack of alcohol.


Na, dann Prost!

Wenn ich sehr traurig bin oder wütend höre ich gerne passende Musik, kriege eine melancholische Stimmung die von trauriger Musik dann eigentlich schlimmer wird.
Oft wusste ich das mich gewisse Musik trauriger macht aber hab es dennoch gehört weil ich einfach diese Trauer oder Melancholie ausleben wollte.

Ich glaube aus dem selben Grund betrinken sich manche Menschen die in Trauer sind, obwohl sie wissen das es ihnen danach eigentlich nur noch schlimmer geht, trinken sie um die Trauer richtig auszuleben.

Problematisch dabei ist Alkohol kann zu Abhängigkeit führen und hat konkret negative Auswirkungen auf Körper und Psyche.

Ich habe während meiner Zivildienstzeit in einer Fachklinik für Suchtkranke gelernt, dass es soviele Gründe gibt, Alkohol zu konsumieren, wie es Konsumenten gibt. Hat mich aber nicht davor bewahrt, ähnliche Fehler zu machen.
Erst glaubt man, einen Grund zu haben, dann hat man einen, später sucht man einen. Und mit Glück findet man dann einen, damit aufzuhören.

Probleme löst er gewiss nicht, ausser vielleicht Probleme mit der Schüchternheit.
Wenn man zufrieden ist macht saufen auf jeden Fall mehr Spass, als wenn man ernste Probleme hat.
Ich habe in meiner Sturm und Drangzeit auch viel gesoffen. Nicht etwa weil ich grössere Probleme hatte, sondern weil es Spass gemacht hat.
Bei mir war es also genau umgekehrt. Ich habe erst Probleme durch`s Saufen gekriegt.
So etwas gibt es also auch. Darum, nichts gegen einen Umtrunk, aber bitte nicht um Probleme zu verdrängen.

Ich kann jedem, der sich nicht ganz sicher ist, ob er die Droge noch im Griff hat, oder bereits sie ihn, nur zu einem kleinen Selbsttest raten.

Einfach mal zwei, drei Monate auf Alkohol verzichten. Wem allein die Vorstellung bereits Angst macht, der sollte sich schleunigst Hilfe suchen. Wer diese Angst nicht hat, der sollte es versuchen. Schon bei einem abbruch würde ich mir Sorgen um meine (Un)Abhängigkeit machen. Halte ich zwei Monate durch, dann gibt's eigentlich auch keinen Grund mehr, weiter zu saufen.

Mit dem Alkoholkonsum aufzuhören ist nicht viel schwerer, als mit dem Rauchen aufzuhören.

@Doors

Ich habe auch zeitweise jedes Wochenende Alkohol in größeren Mengen konsumiert, und hätte darauf nicht verzichten wollen.
Dann kam eine Phase, wo ich keine Lust mehr hatte, und unterdurchschnittlich getrunken habe. Also ganz so einfach ist das auch nicht mit der Diagnose: Alkoholiker.

@Ulf


Die genauen diagnostischen Kriterien kannst Du Dir in DSM4 oder ICD-10 anlesen.
Es ging mir nicht darum, bei anderen Alkoholkrankheit zu diagnostizieren, sondern lediglich um einen reinen kleinen Selbstversuch.

Ausserdem sprach ich nicht von "unterdurchschnittlich trinken", also weniger als 10 Liter Reinalkohol p.A., sondern von NICHTS.

@Doors

Ich wollte dir an meinem Beispiel zeigen, dass dieser Selbstversuch Aussagekraft haben kann, aber nicht muss.
Wer trinkt schon nichts? Wohl eher Leute, die Probleme mit Alkohol haben.

@Ulf

Ist vielleicht eine Frage des Alters und der sozialen Kontakte, aber in meiner Altersgruppe (50+) finden sich inzwischen ungefähr zur je zur Hälfte Konsumenten und Nichtkonsumenten.
Nicht alle davon sind trockene Alkoholkranke, viele haben einfach irgendwann damit aufgehört, wie eben mit dem Rauchen.

Ich selbst habe vor fast 26 Jahren beschlossen, mein Leben unabhängig zu gestalten. Fehlen tut mir da nichts.

@Doors

Mich reizt Alkohol nur noch selten, weil mich die Nachwirkungen nerven.
Rauchen hat mich auch genervt. Jetzt rauche ich weniger als 10 pro Tag und in dem Masse rauche ich gern.

Also ich würde sagen, dass Herbert Grönemeyer mit folgendem Recht hat:

Alkohol ist dein Sanitäter in der Not
Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot
Alkohol ist das Drahtseil auf dem du stehst
Alkohol ist das Schiff mit dem du untergehst

Alkohol ist dein Sanitäter in der Not
Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot
Alkohol ist das Dressing für deinen Kopfsalat
Alkohol Alkohol Alkohol

Die meisten können ihre Probleme dadurch kurzfristig vergessen. Lösen dagegen, überhaupt nicht.

vergessen oder was eher passen würde ist verschieben ;)