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Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?

350 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Verantwortung, Misshandlung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?

29.08.2019 um 12:23
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Die Idee, dass Kinder der Willkürherrschaft ihrer Erzeuger ausgeliefert gehören, ist sowieso ein abstruses Konzept, welches vermutlich dieselbe kulturhistorische Halbwertszeit hat wie die Vorgängermodelle.
Das klang aber mehr danach als sollte man Kinder grundsätzlich aus dem Verhältnis zu Ihren Eltern herauslösen. In Deinem Statement hattest Du gar nicht differenziert.

Also, wenn schon nicht bei den Eltern, bei wem sollen sie dann aufwachsen? Ohne Antwort auf diese Frage wäre Deine Vorstellung ziemlich sinnlos.

Dass man Kinder aus untragbaren sozialen Verhältnissen herausholen sollte, ist sicher nicht strittig, nur halte ich nicht alle Eltern-Kind-Verhältnisse per se für problematisch und auch nicht alle staatlichen oder gar kirchlichen Schutzbefohlenen-Betreuer Verhältnisse als unproblematisch.

Außerdem stört mich Dein Ausdruck 'Erzeuger'. Das ist eigentlich ein Ausdruck, den Menschen benutzen, die aus niederen Motiven Kindern einen Elternteil, meist den getrennten Partner nehmen wollen.


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Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?

29.08.2019 um 12:49
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Außerdem stört mich Dein Ausdruck 'Erzeuger'. Das ist eigentlich ein Ausdruck, den Menschen benutzen, die aus niederen Motiven Kindern einen Elternteil, meist den getrennten Partner nehmen wollen.
Erzeuger kann man auch diejenigen nennen, die Kinder nur in die Welt setzen, um nicht arbeiten zu müssen und Geld zu erhalten ;) Gibt es mehr als genug. Bei solchen Eltern sollte man schon genauer hinschauen, wie da so die zwischenmenschlichen Verhältnisse sind, die sind nicht selten nicht so wie sie sein sollten...
Aber einen generellen Elternführerschein finde ich schwierig zu realisieren. Man kann es doch auch nicht in dem Maße kontrollieren, ob die Angaben, die zu einem positiven Führerschein führen, stimmen oder nicht.


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Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?

29.08.2019 um 13:13
@Ninchen1984

Na ja, das könnte man dann allenfalls über Mütter sagen, wenn man sich abwertend äußern möchte, schon weil die unkontrollierte Vermehrung bei Männern ja eher zu einem Geldabfluss als zu einem Geldzufluss führt.

Mich ekelt der Ausdruck einfach an, weil er in der Realität immer von den Müttern benutzt wird, die sich ihren Kindern gegenüber über den Vater abwertend äußern und versuchen, diesen schlecht zu machen. Meist ist der Verwendung im Alltagsgebrauch gegenüber den eigenen Kindern ein Indiz für einen schweren Hagelschaden in der Birne.

Einen Elternführerschein sehe ich als seltsam an, weil einfach die Frage im Raum steht: Was wäre die Konsequenz eines Nichbestehens? Sterilisation? Abtreibung? Kinder sofort ins Heim? Das kann doch keiner wollen.

Bildungs- und Hilfsangebote gibt es ja auf freiwilliger Basis schon sehr viele. Und erfahrungsgemäß nützen Bildungsangebote ja nur denen, die auch wollen, im Zweifelsfall dann oft auch eher denen, die sie gar nicht so dringend benötigen, wie andere.


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29.08.2019 um 13:18
Zitat von Ninchen1984Ninchen1984 schrieb:Erzeuger kann man auch diejenigen nennen, die Kinder nur in die Welt setzen, um nicht arbeiten zu müssen und Geld zu erhalten
Reich werden durch Kinder? Was ist denn das für ein Irrglaube?

Vom Kindergeld leben? Das sind ja gerade mal 204 EUR pro Stupsnase und Monat. Das Bundesfamilienministerium veröffentlichte schon vor Jahren eine Studie, wonach ein Kind den Preis eines Einfamilienhauses kostet.

Kinder sind ein Kostenfaktor. Je nach Berechnungsbasis ist davon auszugehen, dass die Aufzucht eines Kindes von der Geburt bis zur Volljährigkeit zwischen 150.000 und 200.000 EUR kostet. Das kann sich nicht jeder leisten.

Kinder sind ein Armutsrisiko. Nach allen "Armutsberichten" sind Alleinerziehende sowohl von aktueller als auch von späterer Altersarmut am härtesten betroffen.

Die Vereinbarkeit von Kinderaufzucht und Erwerbstätigkeit, gar "Karriere" ist allen Beteuerungen und Versprechungen zum Trotze, hierzulande denkbar gering.

Laut dem "Monitor Familienforschung" von 2011 kommt das Bundesfamilienministerium zu der Erkenntnis, dass Kinder Alleinerziehender überdurchschnittlich häufig von Armut betroffen sind. Ihr Risiko, in schlechten finanziellen Verhältnissen aufzuwachsen, liegt bei 40 Prozent, während Kinder, die bei beiden Eltern aufwachsen, nur ein Armutsrisiko von fünf bis 13 Prozent (bei mehr als zwei Geschwistern) haben. Sowohl der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung als auch der Unicef-Bericht zur Lage von Kindern in Deutschland hatten im vergangenen Sommer den im internationalen Vergleich hohen Prozentsatz von Minderjährigen, die hierzulande auf Sozialleistungen angewiesen sind, kritisiert. Das ist weder für die Familienministerin noch für den Sozialminister ein Ruhmesblatt. 41 Prozent der Alleinerziehenden-Haushalte erhalten derzeit Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe. Nur 57 Prozent gelingt es, ihren Lebensunterhalt durch Erwerbsarbeit zu bestreiten.

Mutti trägt aus, Vati zahlt? Klappt auch nicht so recht. Nach Einschätzungen des Familienministeriums von 2009 drücken sich gut 40 % der unterhaltspflichtigen Väter um die Unterhaltszahlungen, durch Vermögensübertragung, "Armrechnen" oder Untertauchen.


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29.08.2019 um 13:49
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Außerdem stört mich Dein Ausdruck 'Erzeuger'.
Wenn ich von Eltern schreibe, setze ich die damit einhergehende soziale Rolle ja schon voraus. Für die Diskussion, die vor der Legitimation dieser Rolle ansetzt, ist Erzeuger der weitaus neutralere Begriff.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das klang aber mehr danach als sollte man Kinder grundsätzlich aus dem Verhältnis zu Ihren Eltern herauslösen. In Deinem Statement hattest Du gar nicht differenziert.
Nö, so sollte das gar nicht klingen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dass man Kinder aus untragbaren sozialen Verhältnissen herausholen sollte, ist sicher nicht strittig, nur halte ich nicht alle Eltern-Kind-Verhältnisse per se für problematisch und auch nicht alle staatlichen oder gar kirchlichen Schutzbefohlenen-Betreuer Verhältnisse als unproblematisch.
Das sehe ich auch so. Mir ging es in erster Linie um die Begründung, warum Kinder grundsätzlich bei ihren Erzeugern als Eltern besser aufgehoben sein sollen, als woanders.


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29.08.2019 um 13:55
"Üblicherweise,", so sagte mir einst ein Jugendamts-Mitarbeiter, "setzen wir alles daran, dass das Kind so lange nur irgend möglich in der Herkunftsfamilie bleiben kann" Und fügt hinzu: "Das macht für uns die wenigste Arbeit und verursacht die geringsten Kosten." Ja, und wenn's dann "zu lange" war, kommen die Nachbarn und legen Teddybären und Blumen vor die Tür - und die Medien ereifern sich über die untätigen Faultiere vom Jugendamt.

Allerdings schützt auch ein "Elternführerschein" Kinder ebensowenig vor Missbrauch, Misshandlung oder Vernachlässigung wie ein anderer Führerschein vor Tempoüberschreitung, Falschparken und Unfällen.


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29.08.2019 um 14:01
@Doors

Das fälschlicherweise sogenannte Familienministerium fördert die Entstehung von Ein-Eltern-Familien ja ganz aktiv.
Dadurch dass Deutschland eines der wenigen entwickelten Länder ist, in denen das Doppelresidenzmodell gegen geltendes EU Recht nicht in nationales Recht umgesetzt wurde, sondern auf dem Stand der 50er Jahre verbleibt, haben alleinerziehende Frau ja auch kaum die Möglichkeit adäquat zu arbeiten.

Wenn nach einer Trennung beide Eltern die Erziehungsarbeit teilen, hätten beide zwar auch gewisse Einschränkungen auf dem Arbeitsmarkt, aber die Mutter weit weniger als bei dem hier noch bestehenden Einzelresidenzmodell.

Hinzu kommt ja auch noch, dass der dem Einzelresidenzmodell innewohnende Kindesunterhalt ja irgendwann wegfällt und davon auch keine Rentenbeiträge gebildet werden, sprich, die Mutter läuft auch in eine Altersarmut hinein. Die Idee Mütter könnten ja dann mit Anfang 50 karrieretechnisch richtig durchstarten, ignoriert ja auch die Realitäten des Berufslebens.

Insofern sollten sogenannte Familienministerinnen besser weniger Studien machen und dafür mehr am Familienrecht nachbessern.

Die 40% 'Drückeberger' wurden auch durch eine Studie der Bertelsmann Stiftung bestätigt, die dann von Sigmar Gabriel breit herumtrompetet wurde. Wenn man sich aber das Design dieser Studie ansieht:

Alleinerziehende Mütter wurden in Telefoninterviews gefragt, wie zufrieden sie mit den Zahlungen der Väter sind.
Echte Daten wurden gar nicht erhoben. So macht man Studien, deren Ergebnis man schon im Studiendesign festlegt.

Das war ähnlich seriös, als hätte man Männer befragt: Schlagen Sie ihre Frau immer noch? Und nur ja oder nein als Antwort zugelassen hätte. Damit hätte man dann häusliche Gewalt bei 100% durch das Studiendesign a priori festgelegt.


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29.08.2019 um 14:04
@sacredheart

Irgendwie ist es schon komisch. Bevor sich jemand beispielsweise einen Handmixer zulegt, wird tage- oder wochenlang im Internet recherchiert, es werden Leistungsdaten evaluiert, Verbrauchswerte gecheckt, Kundenbeurteilungen und Testergebnisse gelesen, Preise verglichen... und dann wird ein Küchengerät für 19,99 EUR mit einer Haltbarkeit von zwei Jahren gekauft.

Ein Kind kostet, nach unterschiedlichen Analysen, rund 200.000 EUR und man muss mindestens 18 Jahre mit ihm auskommen.
Da sollte man sich schon mal ein paar Monate oder Jahre genauer Überlegungen gönnen, bevor man Genitalien ohne Verhütungsmittel zusammen stöpselt.


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29.08.2019 um 14:08
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Einen Elternführerschein sehe ich als seltsam an, weil einfach die Frage im Raum steht: Was wäre die Konsequenz eines Nichbestehens? Sterilisation? Abtreibung? Kinder sofort ins Heim? Das kann doch keiner wollen.
Ja genau, das is ja der eigentliche Knackpunkt. Auch wenn man den Test nicht besteht, heißt es ja nicht, dass man auch wirklich dann keine Kinder macht ^^ Es kann einem ja niemand verbieten, jedenfalls nicht auf freiwilliger Basis. Da müssten dann schon schwere Geschütze aufgefahren werden, was ja auch wieder nicht machbar ist.


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29.08.2019 um 14:09
@paranomal

Aus meiner Sicht sollten Kinder immer dann wenn es möglich ist, von ihren beiden Eltern erzogen werden.

Das ist ein guter Ausgangspunkt und solange Kinder dadurch keinen Schaden nehmen, sicher die beste Lösung. Ich wüsste nicht, warum fremde Menschen außer in Notlagen die besseren Betreuungspersonen sein sollten. Wildfremde Amtspersonen können das Stillen der Kinder ja auch nicht per Dienstanweisung übernehmen. Und wer wäre motivierter als gutwillig Eltern, auch wenn es manchmal zu viel des Guten wird.

@Doors

Ja, das kann ich so voll und ganz unterschreiben. Und ein 'shame on me' ergänzen. Andererseits kenne ich viele Paare, die jahrelang genau überlegt hatten, deren Ehe und gemeinsame Elternschaft dann dennoch völlig den Bach runterging (da muss ich mich im ersten Anlauf einschließen) und andererseits Paare, die seit Jahrzehnten glücklich sind und 2 Monate nach dem Kennenlernen geheiratet hatten.

Außerdem läuft der Geschlechtsakt etwas tiebgesteuerter als der Erwerb von Handmixern. Ich habe noch nie eine Frau beim Saturn vor Waffeleisen oder Mixern spitze Schreie ausstoßen hören.


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29.08.2019 um 14:11
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich habe noch nie eine Frau beim Saturn vor Waffeleisen oder Mixern spitze Schreie ausstoßen hören.
Kommt ganz drauf an, welche Körperteile beim Testbetrieb ins Gerät geraten.

Natürlich gibt es auch für Partnerschaften keine Überlebensgarantie.

Wie sagt doch der Weise:

Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
ob sich nicht 'was Bess'res findet.


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29.08.2019 um 15:00
Zitat von Ninchen1984Ninchen1984 schrieb:Erzeuger kann man auch diejenigen nennen, die Kinder nur in die Welt setzen, um nicht arbeiten zu müssen und Geld zu erhalten ;) Gibt es mehr als genug.
Wird zwar oft behauptet. Aber wenn man bedenkt, wie viel Unannehmlichkeiten selbst eine unkomplizierte Entbindung bedeutet, und dass Babys und Kleinkinder zwangsläufig ziemlich viel Arbeit machen, bis man sie sich selbst oder der Betreuung größerer Geschwister über lassen kann - dann dürfte das zumindest auf die Mütter nicht zutreffen.


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29.08.2019 um 15:07
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Wird zwar oft behauptet. Aber wenn man bedenkt, wie viel Unannehmlichkeiten selbst eine unkomplizierte Entbindung bedeutet, und dass Babys und Kleinkinder zwangsläufig ziemlich viel Arbeit machen, bis man sie sich selbst oder der Betreuung größerer Geschwister über lassen kann - dann dürfte das zumindest auf die Mütter nicht zutreffen.
Das hindert ja dieses Klientel trotzdem nicht daran, noch mehr Kinder in die Welt zu setzen. Genau deswegen gibt es ja auch so viele Kinder, die schlecht behandelt werden oder gar misshandelt. Sie sind einfach Mittel zum Zweck. Hauptsache man hat wieder einen Grund dem AA zu sagen, ich stehe dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, ich habe ein Baby zu betreuen. Wie diese Betreuung dann aussieht, ist ja hinlänglich bekannt...


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29.08.2019 um 15:39
@Ninchen1984
Meinst du wirklich, das wird extra so geplant? Zumindest für die Frauen bleibt: Selbst wenn man kein Interesse hat, das Kind später ordentlich zu versorgen in der Annahme, dass es eh keiner nachprüft: Die Beschwerden der Geburt bleiben ja.
Oder gehen solche Entscheidungen (wir kriegen ein weiteres Kind und haben dann eine Ausrede, warum wir nicht arbeiten können) von den Männern aus, die mit Schwangerschaft und Geburt ja nichts am Hut haben?


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29.08.2019 um 16:06
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Oder gehen solche Entscheidungen (wir kriegen ein weiteres Kind und haben dann eine Ausrede, warum wir nicht arbeiten können) von den Männern aus, die mit Schwangerschaft und Geburt ja nichts am Hut haben?
Vielleicht geben die Frauen darauf auch einfach einen Schei... wie auf ihre Kinder dann auch?! Alles möglich. Wenn sich diese Menschen Gedanken um so etwas machen würden, würden sie sicher auch ihre Kinder besser behandeln...


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29.08.2019 um 17:23
@Ninchen1984

Es stellt sich nur die Frage, wer beurteilen soll, ob Mütter oder Familien "geeignet" oder "ungeeignet" sind, Kinder zu bekommen bzw. haben oder behalten zu dürfen.

Elternschaft nur nach Bildungsgrad, Einkommen, sexueller und religiöser Orientierung? Wer bitte soll das entscheiden? Was ist mit "illegalen Eltern"? Zwangsadoption und Zwangssterilisation?

Dergleichen wurde in den letzten hundert Jahren von Christen, Sozialdemokraten und Nazis schon gefordert und praktiziert, nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern.

Über die Frage, wer wann wie viele Kinder bekommen darf/soll, mögen bitte immer noch die potenziellen Eltern entscheiden. Keine Sekte und kein Staat.

Allerdings sehe ich weder eine demokratisch legitimierte Möglichkeit, Eltern per Zwangssterilisation das Kinderkriegen zu unterbinden, noch möchte ich einen Staat wie die DDR oder Schweden, wo Kinder den Eltern weggenommen wurden, weil sie die Kinder nicht zu einer "sozialistischen Persönlichkeit" oder "guten Schweden" erzogen.

Möglicherweise sind vernachlässigte Kinder einfach der Kollateralschaden einer demokratischen Gesellschaft, mit dem wir leben müssen, wenn wir keine undemokratische Gesellschaft wollen.

Ich schlug schon einmal vor, dass niemand ohne abgeschlossenes Hochschulstudium und unter mindestens 100.000 EUR p.A. Kinder bekommen dürfte. Zurück zur guten alten Zwangssterilisation. Nur noch die wahren Leistungsträger des Volkes dürfen sich vermehren.

Aber ausser bei Hobby-Sozialeugeniker Daniel Bahr (FDP) "In Deutschland bekommen die Falschen die Kinder" stiess ich mit dieser Forderung auf taube Ohren.

Schon seltsam, dass sich Menschen vom Staat nicht vorschreiben lassen wollen, ob sie nun Kinder bekommen dürfen oder nicht. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir das jedem Einzelnen überlassen würden? Das wäre ja Anarchie, wenn nicht sogar Demokratie. Wie schrecklich!

Übrigens haben die meisten Frauen, die in der BRD Kinder bekommen, bereits eine Ausbildung. Das Alter, in dem Frauen Kinder bekommen, verschiebt sich seit Jahren kontinuierlich nach oben. Im Schnitt sind die Erstgebärenden in Deutschland knapp 30 Jahre alt (Statistisches Bundesamt 2007). Der Anteil der Erstgebärenden, die über 35 Jahre alt sind, lag im Jahr 2000 bereits bei 16 Prozent. Inzwischen hat fast jedes fünfte Baby eine Mutter, die zwischen 35 und 45 Jahre alt ist, Tendenz steigend (Statistisches Bundesamt 2007). Mit Dreissig sollte man wohl mit seiner Lehre durch sein.

"Kinderkriegen" darf keinesfalls Sache des Staates sein, vom Mutterkreuz unseligen Andenkens hierzulande bis zur Ein-Kind-Doktrin in China, von Todesstrafe für Abtreibung bis Zwangssterilisation. Kinder oder keine ist immer noch eine individuelle Entscheidung - und in letzter Instanz eine Entscheidung der Frau, die entscheidet, ob sie ein Kind austragen will oder nicht. Schliesslich ist es ihr Körper, in dem und mit dem das passiert.


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29.08.2019 um 19:16
Ich frag mich wie man auf diese absurde Idee kommt einen Elternführerschein überhaupt in Betracht zu ziehen. Sich fortzupflanzen ist naturgegeben, unabhängig davon wie die Eltern dann sind oder ob man an diesem natürlichen Prozess teilnimmt.

In dieser Sache hat sich mMn absolut niemand einzumischen.


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30.08.2019 um 09:16
Zitat von DoorsDoors schrieb:Kinder oder keine ist immer noch eine individuelle Entscheidung - und in letzter Instanz eine Entscheidung der Frau, die entscheidet, ob sie ein Kind austragen will oder nicht. Schliesslich ist es ihr Körper, in dem und mit dem das passiert.
Richtig. Doch man sollte auch die Frauen, die sich dann nach oder schon vor der Geburt dazu entscheiden, das Kind zur Adoption freizugeben, nicht verurteilen. Oder aber auch die Frauen, die das Kind abtreiben lassen, sind immer wieder Anfeindungen ausgesetzt. Ich finde, die Gesellschaft trägt einen großen Teil dazu bei, dass manche Frauen so handeln wie sie eben handeln.


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30.08.2019 um 11:24
Zitat von DoorsDoors schrieb:"Kinderkriegen" darf keinesfalls Sache des Staates sein, vom Mutterkreuz unseligen Andenkens hierzulande bis zur Ein-Kind-Doktrin in China, von Todesstrafe für Abtreibung bis Zwangssterilisation. Kinder oder keine ist immer noch eine individuelle Entscheidung - und in letzter Instanz eine Entscheidung der Frau, die entscheidet, ob sie ein Kind austragen will oder nicht. Schliesslich ist es ihr Körper, in dem und mit dem das passiert.
das nicht! Der Staat kann kann es aber in gewissen Bahnen "lenken" durch eine familienfreundlicher Politik usw... so teilweise geschehen zu DDR-Zeiten.
Aber gut es war eben ein anderes System.


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30.08.2019 um 12:44
Zitat von knopperknopper schrieb:familienfreundlicher Politik
Führ das mal bitte aus.
Was soll es denn da gegeben haben, dass ich dann doch ein Kind hätte haben wollen? :D
"Oh, genug Kitaplätze und nachmittags FDJ, ja, dann krieg ich noch zwei", oder was?


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