@Ninchen1984 Es stellt sich nur die Frage, wer beurteilen soll, ob Mütter oder Familien "geeignet" oder "ungeeignet" sind, Kinder zu bekommen bzw. haben oder behalten zu dürfen.
Elternschaft nur nach Bildungsgrad, Einkommen, sexueller und religiöser Orientierung? Wer bitte soll das entscheiden? Was ist mit "illegalen Eltern"? Zwangsadoption und Zwangssterilisation?
Dergleichen wurde in den letzten hundert Jahren von Christen, Sozialdemokraten und Nazis schon gefordert und praktiziert, nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern.
Über die Frage, wer wann wie viele Kinder bekommen darf/soll, mögen bitte immer noch die potenziellen Eltern entscheiden. Keine Sekte und kein Staat.
Allerdings sehe ich weder eine demokratisch legitimierte Möglichkeit, Eltern per Zwangssterilisation das Kinderkriegen zu unterbinden, noch möchte ich einen Staat wie die DDR oder Schweden, wo Kinder den Eltern weggenommen wurden, weil sie die Kinder nicht zu einer "sozialistischen Persönlichkeit" oder "guten Schweden" erzogen.
Möglicherweise sind vernachlässigte Kinder einfach der Kollateralschaden einer demokratischen Gesellschaft, mit dem wir leben müssen, wenn wir keine undemokratische Gesellschaft wollen.
Ich schlug schon einmal vor, dass niemand ohne abgeschlossenes Hochschulstudium und unter mindestens 100.000 EUR p.A. Kinder bekommen dürfte. Zurück zur guten alten Zwangssterilisation. Nur noch die wahren Leistungsträger des Volkes dürfen sich vermehren.
Aber ausser bei Hobby-Sozialeugeniker Daniel Bahr (FDP) "In Deutschland bekommen die Falschen die Kinder" stiess ich mit dieser Forderung auf taube Ohren.
Schon seltsam, dass sich Menschen vom Staat nicht vorschreiben lassen wollen, ob sie nun Kinder bekommen dürfen oder nicht. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir das jedem Einzelnen überlassen würden? Das wäre ja Anarchie, wenn nicht sogar Demokratie. Wie schrecklich!
Übrigens haben die meisten Frauen, die in der BRD Kinder bekommen, bereits eine Ausbildung. Das Alter, in dem Frauen Kinder bekommen, verschiebt sich seit Jahren kontinuierlich nach oben. Im Schnitt sind die Erstgebärenden in Deutschland knapp 30 Jahre alt (Statistisches Bundesamt 2007). Der Anteil der Erstgebärenden, die über 35 Jahre alt sind, lag im Jahr 2000 bereits bei 16 Prozent. Inzwischen hat fast jedes fünfte Baby eine Mutter, die zwischen 35 und 45 Jahre alt ist, Tendenz steigend (Statistisches Bundesamt 2007). Mit Dreissig sollte man wohl mit seiner Lehre durch sein.
"Kinderkriegen" darf keinesfalls Sache des Staates sein, vom Mutterkreuz unseligen Andenkens hierzulande bis zur Ein-Kind-Doktrin in China, von Todesstrafe für Abtreibung bis Zwangssterilisation. Kinder oder keine ist immer noch eine individuelle Entscheidung - und in letzter Instanz eine Entscheidung der Frau, die entscheidet, ob sie ein Kind austragen will oder nicht. Schliesslich ist es ihr Körper, in dem und mit dem das passiert.