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Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?

350 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Verantwortung, Misshandlung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?

05.09.2019 um 17:12
Zitat von jadajada schrieb:Es wird jetzt leider klischeebehaftet.
Dass das nur zwei gedachte Kategorien sind und diese dazu noch ziemlich abgehackt/binär-stereotyp gegenübergestellt werden, sollte klar sein. Viel häufiger sind da realiter doch Mischformen und nicht RTL-Kaffeeklatsch-Karikaturen.
Zitat von jadajada schrieb:Daher meinte ich, dass es gut ist, wenn dieser Zustand als "falsch" oder auch nicht zielführend von den Eltern entdeckt wird...
Ja, natürlich ist das gut, aber um nicht bei einer seichten normativen Forderung zu bleiben: es müsste ja Gründe haben, warum es nicht entdeckt wird. Das Familienchaos wird schon bis zu einem gewissen Grat erkannt, zumindest intuitiv, spätestens von den Kindern, meist aber zu spät. Oder wie willst du dir sonst Alkoholismus, Drogenkonsum, Suizide, yada yada yada erklären?
Zitat von jadajada schrieb:Die Familien können es besser "übertünchen".
Jaja, Nestbeschmutzung und sowas. Wenn ein herrschsüchtig-übergriffer Psychoanalytiker-Vater bei seiner Tochter eine psychische Gestörtheit verursacht, spricht das jetzt nicht gerade für Problembewusstsein. Ist btw eine wahre Geschichte.
Zitat von jadajada schrieb:Durch die hohe Hemmschwelle der Bürokratie, werden die Angebote nicht wahrgenommen.
Was für eine Hemmschwelle? Wie Doors da oben zu verstehen gegeben hat, funktioniert Bürokratie nach eigenen Regeln. Dass Angebote häufig nicht wirklich an Problemen ansetzen (lebensfremd) und hier mehr getan werden müsste, das seh ich auch so.


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Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?

05.09.2019 um 18:58
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Ja, natürlich ist das gut, aber um nicht bei einer seichten normativen Forderung zu bleiben: es müsste ja Gründe haben, warum es nicht entdeckt wird. Das Familienchaos wird schon bis zu einem gewissen Grat erkannt, zumindest intuitiv, spätestens von den Kindern, meist aber zu spät. Oder wie willst du dir sonst Alkoholismus, Drogenkonsum, Suizide, yada yada yada erklären?
Ich schrieb ja, dass die Eltern nicht merken, wenn etwas schief läuft. Es gibt mehrere Gründe.
- Die Eltern kennen es nicht anders aus ihrer Kindheit
- Die Eltern haben kein Interesse an den eigenen Kindern
- Den Eltern sind ihre eigenen Bedürfnisse wichtiger, als die der Kinder
- Die Eltern sind psychisch krank

Warum es die Gesellschaft nicht entdeckt:
- Zu wenig monetäre Leistungen
- Zu viel monetäre Leistungen, die bei nicht wohlwollenden Verantwortlichen hängen bleiben
- Und: Unsere Gesellschaft will das nicht entdecken... Die Komfortzone ist doch entspannend. "Untergehende" Kinder in unserer Gesellschaft haben keinen Platz. Wir schaffen ihnen zwar mit vielen Angeboten einen theoretischen Platz, aber der kann nie eingenommen werden - er kommt kaum an.
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Jaja, Nestbeschmutzung und sowas. Wenn ein herrschsüchtig-übergriffer Psychoanalytiker-Vater bei seiner Tochter eine psychische Gestörtheit verursacht, spricht das jetzt nicht gerade für Problembewusstsein. Ist btw eine wahre Geschichte.
Ich meinte eher die gutsituierte Mittelschichtfamilie. Aufgrund der Bildung, wissen die Leute, dass Rauchen etc. in der Schwangerschaft nicht gut ist und verspüren Scham, wenn sie es tun. Daraus folgend wird es besser vor der Gesellschaft versteckt.

Im Groben: Die Menschen mit mehr Bildung, sind nicht unbedingt moralisch und ethisch besser... Sie wissen aber um die Außenwirkung.
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Was für eine Hemmschwelle? Wie Doors da oben zu verstehen gegeben hat, funktioniert Bürokratie nach eigenen Regeln. Dass Angebote häufig nicht wirklich an Problemen ansetzen (lebensfremd) und hier mehr getan werden müsste, das seh ich auch so.
Die Hemmschwelle Bürokratie ist beidseitig. Es behindert die Anbietenden und die Hilfesuchenden. Völlig "verpufft" ist das Angebot dann bei den Kindern, die wir nicht bemerken... (aus den o.g. Gründen)


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Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?

06.09.2019 um 06:11
Zitat von jadajada schrieb:mehrere Gründe
Ja, die seh ich da im Einzelnen auch. Wobei sich da ein komplexes Gemisch von generationaler Weiterreichung und ohnehin bestehender Kollektivierung allgemeiner Schieflagen auftut, wo ich mich frage, ob das Genannte nicht mehr Symptom als Ursachen ist.
Zitat von jadajada schrieb:"Untergehende" Kinder in unserer Gesellschaft haben keinen Platz.
Das kann ich aufgrund von Erfahrungen mit Freunden und Bekannten nur bestätigen. Einer kam auch aus der sog. Mittelschicht, aber der familiensystemische Brandherd war schon deutlich zu sehen - was mir aber sofort ins Auge stach war, dass die Eltern ihr Verhalten nur schwer ändern konnten, weil sie in starren Rollen festhingen, die sich größtenteils durch die Art ihrer jeweiligen beruflichen Identität zusammensetzten. Näher ins Detail gehe ich jetzt nicht - das hört sich an sich wahrscheinlich schon relativ nichtssagend an.

Das mit der Außenwirkung ist als solches schon etwas, das nach innen hin schädigen kann und potentiell einbricht, wenn es zum Zerwürfnis kommt. Andererseits ist eine Freundin von mir auch ganz gut aus einer anderen Situation im Kleinkindalter herausgekommen, da hat das Jugendamt interveniert - wenn ich die beiden Situation vergleiche, gibt es auf der einen Seite eine regelmäßige dahinplättschernde Schädigung über Jahre hinweg, auf der anderen eine schwere frühkindliche Vernachlässigung.
Zitat von jadajada schrieb:Wir schaffen ihnen zwar mit vielen Angeboten einen theoretischen Platz, aber der kann nie eingenommen werden - er kommt kaum an.
Ich glaube, an der mangelnden Reichweite liegts noch nichtmal, sondern an der Strukturblindheit (sozioökomische Determination) dieser Angebote.


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Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?

13.09.2019 um 16:40
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb am 05.09.2019:Ein Führerschein zum Elternwerden ist aus verschiedenen Gründen nicht machbar, nicht umsetzbar und auch nicht sinnvoll.
Ich kann dem auch soweit zustimmen. Dennoch denke ich, dass der naturhafte Verweis auf sein "eigen Fleisch und Blut" nicht nur in diesem Zusammenhang "etwas" hinkt. Irgendwie sind wir Menschen es gewohnt, für bestimmte Dinge die Verantwortlichkeiten mit sich bringen, entsprechende Leistungsnachweise zu erbringen. Mal ist es sinnvoll, mal kratzt man sich am Kopf, wir erwerben letztlich Fähigkeiten, um Anforderungen besser zu meistern. Unterstützend wirken da zahlreiche Angebote, um sich besser vorzubereiten oder Probleme zu bewältigen.
Ausgerechnet für die verantwortungsvollste und schwierigste (und schönste, ich weiß) Tätigkeit benötigt man letztlich gar nichts, außer die biologischen Voraussetzungen zu erfüllen.
Ich frage mich ob manches Kind damit einverstanden wäre, was alles so passiert, hätte es eine Möglichkeit auf den Tisch zu hauen. Die wahre Rechnung für diverse erziehungsbedingte/missbräuchliche Zustände, zahlen halt am Ende die Kinder selbst. (neben den anfallenden Kosten für Therapien ...) Ob das im "Sinne des Erfinders" war, wage ich zu bezweifeln.
Den "Führerschein für Kinder" habe ich jetzt eher als rhetorisches Stilmittel verstanden. Die bisherigen Einwände, vom staatlichen Eingriff in die Privatsphäre bis hin zur unmöglichen fortwährenden Überwachung nach bestandener Prüfung, machen allemal Sinn. Gut, vllt müsste man nochmal prüfen, in wie fern mein Kind mir wirklich gehört. Wenn ich mir beispielsweise Kleinkinder anschaue, welche bereits als kostümierte Ebenbilder von Elternteilen eine gewisse Funktion erfüllen müssen, kommen Zweifel auf. Am Individualismus. Dann bleibt es demnach eine gesellschaftliche "challenge" abnorme Auffälligkeiten zu bemerken und entsprechend zu handeln. Doch die setzt sich auch wieder zusammen aus all den problematischen Individuen.
Ich komme da nicht weiter und muss auch sagen, dass Katzen durchaus ein guter Ersatz sind.


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13.09.2019 um 19:11
Ich arbeite beruflich an einer Brennpunktschule, wo es u.a. auch die klischeetypischen Alleinerziehend, fünf Kinder, sieben Väter "Mütter" gibt, die sich nicht für die Kinder interessieren - die Väter machen sich meist komplett aus dem Staub.

Es gibt aber ganz andere Bereiche und Motivationen, Kindern zu schaden .... In meinem eigenen Elternhaus war es so, dass meine Mutter sich irre angestrengt hat, als ich im Baby und Kleinkindalter war, aber dann mit meiner Persönlichkeit, meinen Hobbys etc nicht klar kam, was dazu führte, dass ich mit 16 schon auszog, weil es für mich zuhause unerträglich geworden war. Eine Kontrolle im Kindergartenalter hätte ergeben, dass ich eine sehr glückliche Kindheit mit motivierten Eltern hatte - zehn Jahre später hätte ich nichts gesagt, aus Angst, was dann passiert. Ich habe jahrelang einfach vorgespielt, dass alles okay ist, aus Angst, dass ich das, was dann kommt, nicht mehr kontrollieren kann.

Wenn ich an meinen Freundeskreis von damals denke - es gibt auch in der Mittelschicht völlig ungeeignete Eltern - Ich hatte eine Freundin, da waren beide Eltern beruflich mega-erfolgreich und sie wurde von Oma und Nanny großgezogen und litt sehr, auch wenn materiell alles da war und man immer so tat, als ob alles perfekt ist. Sie musste aufs Gymnasium, war dort völlig überfordert, bekam entsetzliche Angst vor jeder Klassenarbeit, ihr gesamtes Leben war ein Spießrutenlauf ... am Ende verließ sie die Schule ohne Abschluss.

Bei einem anderen Freund (glückliche Kindheit) sprang der Vater nach einer unerwarteten Kündigung aus Angst vor der (finanziellen) Zukunft in einer totalen Kurzschlusshandlung von einer Brücke, die Mutter landete erst einmal in der Psychiatrie ... sie haben es dann wieder gut hinbekommen, aber jahrelang hatte er entsetzliche Angst, dass seiner Mutter etwas passiert und er wieder in einer Unterbringung landet und traute sich kaum aus dem Haus, nahm die Rolle des Ersatzehemanns ein und war einem immens großen Druck ausgesetzt.

Bei weiteren Freunden waren die Eltern sehr liebevoll und dem Kind zugewandt, blendeten aber die Schule und die nötige Unterstützung völlig aus. Das Kind war schulisch verwahrlost, aber sonst war die Familie sehr alternativ, aber toll und liebevoll.

Ich kenne Leute, die nun beide gut verdienen, auch wenn sie frei haben, geht das Kind täglich in die Betreuung, weil sie "Freiräume" brauchen ... Die gehen einfach nicht in den Zoo oder unternehmen was "Kleines" mit den Kiddies - sie sind praktisch eine Familie ohne Familienleben.

Ich sehe ja, was das Jugendamt arbeitet und ich würde ungern mit irgendwem dort tauschen. Die Sachbearbeiter sind mitunter für 50 Familien oder mehr zuständig, werden regelmäßig belogen, müssen sich selbst ein Bild machen und immer erwägen, was im Sinne des Kindes ist ... Der Job ist ein Albtraum - entscheidest du falsch, landet dein Fall in der Bildzeitung und die Nation schreit "die können nichts".


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13.09.2019 um 21:56
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Bei einem anderen Freund (glückliche Kindheit) sprang der Vater nach einer unerwarteten Kündigung aus Angst vor der (finanziellen) Zukunft in einer totalen Kurzschlusshandlung von einer Brücke,
oha das ist krass. Aber nur wegen der Kündigung? also das käme mir ja nun überhaupt nicht in den Sinn....wir haben ein gutes soziales Netz usw... Da war dann aber sicherlich noch mehr im Spiel.
oder ich bemesse der Arbeit einfach nicht genug Bedeutung bei...aber es ist nur Geld und n Job....und das andere eist ein Leben. 1000 mal wichtiger.


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28.11.2020 um 09:52
Es wäre gut und sinnvoll aber aktuell auf gar keinen Fall umsetzbar. Auch weil bestimmte Verbrecher einen besonderen Schutz genießen, und oftmals noch die Opfer Schuld sein sollen.

Ich glaube es ist heute auch geteilt. War früher ganz klar, man heiratet, arbeitet, und dann bekommt man Kinder usw. Gibt es heute viele Lebensmodelle. Der Durchnittsbürger war früher vielleicht Handwerker oder mittlere Angestellte, viele Frauen arbeiten nicht, oder im kleinen Umfang. Heute haben viele studiert und auch Frauen haben min so eine gute Ausbildung. Diese Leute, die wohl in der Mehrheit sehr gute Eltrn wären, entscheiden sich oft ganz gegen Kinder, einige bekomme ein Kind, viel weniger auch mal zwei, drei oder mehr Kinder ist eine große Ausnaahme!

Aber wir haben noch eine andere Schicht. Die, für die das Kindergeld eine beachtungswertige Einkommensart ist. Oftmals ohne, oder einfachste Schulabschlüsse, die berufliche Bildung auch nicht vorhanden, aber viele haben Drogenerfahrung und der Quotient der Arbeitslosen und Stinkfaulen ist sehr hoch Und gerade dieser Menschenschlag, vermehrt sich am meisten , Deutsche oder Migranten!


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28.11.2020 um 17:47
Ja, der stinkfaule Hartzer, den ganzen Tag nix als Kindermachen, um sich vom Kindergeld ein goldenes Klo zu kaufen.
Wie ich dieses Klischee hasse.
Dazu passend: Die bösen arbeitenden Frauen, die einfach keinen Sex und erst recht keine Kinder mehr haben wollen.
Wo ist sie hin, die gute alte Zeit, als die deutsche Frau dem Führer noch Kinder gebar, während der Abschaum vergast wurde?
Manchmal springen mich zwischen den Textzeilen finstere Schatten an, dass es mich gruselt.


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28.11.2020 um 17:51
@Doors
Danke. Besser kann man es kaum sagen. Staatliche Enmischung in die Frage wer Kinder bekommen darf, sowas kann man nur fordern, wenn man völlig geschichtsvergessen ist.


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Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?

28.11.2020 um 17:55
Aus dem Archiv-Keller geholt:

Elternschaft nur nach Bildungsgrad, Einkommen, sexueller und religiöser Orientierung? Wer bitte soll das entscheiden? Was ist mit "illegalen Eltern"? Zwangsadoption und Zwangssterilisation?
Dergleichen wurde in den letzten hundert Jahren von Christen, Sozialdemokraten und Nazis schon gefordert und praktiziert, nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern.

Über die Frage, wer wann wie viele Kinder bekommen darf/soll, mögen bitte immer noch die potenziellen Eltern entscheiden. Keine Sekte und kein Staat.

Allerdings sehe ich weder eine demokratisch legitimierte Möglichkeit, Eltern per Zwangssterilisation das Kinderkriegen zu unterbinden, noch möchte ich einen Staat wie die DDR oder Schweden, wo Kinder den Eltern weggenommen wurden, weil sie die Kinder nicht zu einer "sozialistischen Persönlichkeit" oder "guten Schweden" erzogen.

Möglicherweise sind vernachlässigte Kinder einfach der Kollateralschaden einer demokratischen Gesellschaft, mit dem wir leben müssen, wenn wir keine undemokratische Gesellschaft wollen.

Ich schlug schon einmal vor, dass niemand ohne abgeschlossenes Hochschulstudium und unter mindestens 100.000 EUR p.A. Kinder bekommen dürfte. Zurück zur guten alten Zwangssterilisation. Nur noch die wahren Leistungsträger des Volkes dürfen sich vermehren.

Aber ausser bei Hobby-Sozialeugeniker Daniel Bahr (FDP) "In Deutschland bekommen die Falschen die Kinder" stiess ich mit dieser Forderung auf taube Ohren.

Schon seltsam, dass sich Menschen vom Staat nicht vorschreiben lassen wollen, ob sie nun Kinder bekommen dürfen oder nicht. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir das jedem Einzelnen überlassen würden? Das wäre ja Anarchie, wenn nicht sogar Demokratie. Wie schrecklich!

Übrigens haben die meisten Frauen, die in der BRD Kinder bekommen, bereits eine Ausbildung. Das Alter, in dem Frauen Kinder bekommen, verschiebt sich seit Jahren kontinuierlich nach oben. Im Schnitt sind die Erstgebärenden in Deutschland knapp 30 Jahre alt (Statistisches Bundesamt 2007). Der Anteil der Erstgebärenden, die über 35 Jahre alt sind, lag im Jahr 2000 bereits bei 16 Prozent. Inzwischen hat fast jedes fünfte Baby eine Mutter, die zwischen 35 und 45 Jahre alt ist, Tendenz steigend (Statistisches Bundesamt 2007). Mit Dreissig sollte man wohl mit seiner Lehre durch sein.

"Kinderkriegen" darf keinesfalls Sache des Staates sein, vom Mutterkreuz unseligen Andenkens hierzulande bis zur Ein-Kind-Doktrin in China, von Todesstrafe für Abtreibung bis Zwangssterilisation.

Die Frage, ob und wann man wie viele Kinder in die Welt setzen will, ist allein dieSsache der Frau, in deren Körper dieses Kind heranwächst.

Nicht Angelegenheit von Staat, Religion, Kapital oder auch nur Männern.

Den "Elternführerschein" bzw. die "Erlaubnis zum Kind" haben in der Vergangenheit so einige Staaten durchsetzen wollen, hier ein kurzer Abriss:

Zwischen 1935 und 1976 wurden in Schweden rund 62 000 Menschen zwangsweise sterilisiert, darunter auch - unter zehn Prozent - Männer. Die Indikation reichte von "Alkoholismus" bis "Mischling", die Begründung der Debilität - formale Grundlage einer erzwungenen Sterilisation - von "verwirrt" und "dämlich" bis "religiös verwirrt".
Die jüngste Diskussion in Schweden macht vor allem an der Tatsache fest, daß dieses dunkle Kapitel der staatlich verordneten Eugenik in eine Zeit fällt, in der das Königreich ununterbrochen von Sozialdemokraten regiert wurde. Bereits in den zwanziger Jahren hatten führende schwedische Sozialdemokraten unter Hjalmar Branting begonnen, über eine rassische Perfektion der Bevölkerung nachzudenken. Auf ihre Initiative hin beschloß der Reichstag in Stockholm 1921 die Einrichtung des weltweit ersten rassenbiologischen Institutes an der Universität Uppsala. 1922 legte die schwedische Sozialdemokratie einen Gesetzentwurf vor, der zur Abwehr "rassenhygienischer Gefahren" die Sterilisation geistig Behinderter vorsah. Die Gefahr wurde dabei darin gesehen, daß "sich die Schwachsinnigen fortpflanzten". Die Nobelpreisträger Alva und Gunnar Myrdal forderten ein schonungsloses Sterilisationsprogramm, um "hochgradig lebensuntaugliche Individuen auszusondern". Entsprechende Gesetze wurden dann, nach deutschem Vorbild, 1934 und 1941 verabschiedet mit dem Ergebnis, daß Schweden 1946 bei der Zwangssterilisation weltweit führend war.
Dabei wurde jedoch nicht nur geistig Behinderten die biologische Möglichkeit genommen, eigene Kinder zu bekommen. Objekte der Gesetze waren vielmehr "Gemischtrassige, alleinstehende Mütter (mit unstetem Lebenswandel), Arbeitslose, Zigeuner und sonstige Andersartige". Beurteilungsgrundlage der Rassenhygiene waren dabei die Schautafeln "rein schwedischer Rasse", die das Institut für Rassische Biologie in Uppsala 1922 für verbindlich erklärt hatte.

Weniger diskutiert ist die Soziale Ingenieurskunst die, von Gunnar und Alva Myrdal in den 1930er Jahren geformt, große Eingriffe im Privatleben bedeuten konnte. Auch die übermässige Benutzung von Zwangspflege von Kindern und Jugendlichen ist stark kritisiert worden. Im Nachkriegsschweden sind bis zu 5% der Kinder und Jugendliche längere oder kürzere Zeit unter Zwangspflege gewesen. Der Spiegel prägte 1983 in einem schlagkräftigen Artikel das Wort Kindergulag. Um dort hinei zu geraten genügte schon der Verdacht, Familien würden ihre Kinder nicht zu "anständigen Schweden" oder "guten Christen" erziehen.
Derlei wurde von Jugendämtern und "Kinderschützern" mit Kindesmisshandlung gleich gesetzt und sie schritten ein. Bei Widerstand der Eltern auch mit der Polizei.

Es gab Zwangssterilisationen beispielsweise während der Ära von Indira Ghandi in Indien. Auch US-amerikanische "EntwicklungshelferInnen" vom Peace Corps waren z.B. in den sechziger Jahren an Zwangssterilisationen in südamerikanischen Staaten beteiligt. Es gibt dazu einen bolivianischen Doku-Film von 1969.

In Deutschland gehen die Initiativen zu Zwangsabtreibung und -sterilisation auf die SPD der Weimarer Republik zurück. Sie bereitete damit dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ der NSDAP den Weg. In Deutschland wurden bis Mai 1945 mindestens 400.000 Menschen zwangssterilisiert, also rund 1% der Bevölkerung des Deutschen Reiches im fortplanzungsfähigen Alter, dabei starben rd. 6.000 Menschen, meist Frauen. Das "Gesetz..." erlaubte ab 1935 auch die eugenisch bedingte Freigabe von Schwangerschaftsabbrüchen. So war im Nationalsozialismus zwar der Schwangerschaftsabbruch strafbar bis hin zur Todesstrafe, aber "rasssisch" oder gesundheitspolitisch unerwünschte/unerlaubte Kinder wurden ohne Rücksicht auf das Leben der Mutter abgetrieben, nicht zuletzt bei Zwangsarbeiterinnen und Zwangsprostituierten.

In der Schweiz wurden bis in die achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts Zwangssterilisationen durchgeführt, hauptsächlich an Frauen. Das für diese Sterilisationen juristisch erforderliche Einverständnis verschafften sich die Behörden durch Überredung oder Erpressung. Fürsorgeempfängerinnen wurde beispielsweise mit dem Verlust der Unterstützung gedroht, anderen mit einer Anstaltsverwahrung; Abtreibungen wurden nur bewilligt, wenn die Frauen gleichzeitig einer Sterilisation zustimmten.

Das erste landesweite Sterilisationsgesetz Europas entstand im übrigen keineswegs erst 1933 im nationalsozialistischen Deutschland, sondern schon 1923 unter einer bürgerlichen Regierung in Dänemark. Dort durften „geistig Behinderte“ und „schwer Geisteskranke“ nur noch mit Sondergenehmigung des Justizministeriums eine Ehe eingehen. Und als 1924 die (wie in Deutschland) auch in Dänemark besonders pro-eugenischen Sozialdemokraten erstmals an die Regierung gelangten, wurde unverzüglich eine Expertenkommission eingesetzt, die 1926 einen Entwurf für ein Sterilisationsgesetz für bestimmte als „erbkrank“ definierte Gruppen empfahl. Solche Eugenik-Politik war zwischen den politischen Parteien kaum strittig: Das dänische Sterilisationsgesetz trat im Jahre 1929 unter einer bürgerlichen Regierung in Kraft und wurde von einer sozialdemokratischen Nachfolge-Regierung nicht nur beibehalten, sondern 1938 noch durch ein verschärftes eugenisches Ehegesetz und 1939 durch ein Gesetz zum Schwangerschaftsabbruch ergänzt, das auch eine eugenische Indikation enthielt.

Sämtliche andere skandinavische Staaten - allen voran die großen Länder Schweden und Norwegen, die sich damals zu sozialdemokratisch regierten demokratischen Wohlfahrtsstaaten entwickelten - folgten rasch dem 1929 gegebenen Vorbild Dänemarks: Ähnliche eugenische Sterilisationsgesetze traten in Schweden und Norwegen (1934), Finnland (1935), Lettland (1937) und Island (1938) in Kraft. Gerade in den sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaaten Skandinaviens überlebten diese Gesetze die spätestens 1945 erfolgte internationale Diskreditierung der Eugenik infolge der NS-Rassenhygiene. Auch die US-amerikanische Eugenik, die sich nun lieber als Humangenetik zu präsentieren suchte, rechtfertigte sich plötzlich mit Verweisen auf die demokratische Eugenik Skandinaviens. Dort wurden erst in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Sterilisationsgesetze der zwanziger und dreißiger Jahre abgeschafft.

In Schweden sollen zwischen 1935 und 1976 insgesamt 62.000 Menschen sterilisiert worden sein, davon 20.000 bis 30.000 unter Zwang. In Dänemark wurden von 1929 bis 1967 etwa 11.000 Personen sterilisiert, für Norwegen und Finnland werden 40.000 bzw. 1.400 Fälle geschätzt; man muss allerdings bei diesen Gesamtzahlen berücksichtigen, dass in Schweden nach 1950 der Anteil der freiwilligen Sterilisationen aus medizinischer Indikation stark anstieg, während eugenisch indizierte Unfruchtbarmachungen zurückgingen; dennoch sagen auch diese Gesamtzahlen etwas über die Reichweite jeweiliger Sterilisationspolitik aus.

Also ist Zwangsabteibung und Zwangssterilisation nicht ein Verbrechen, dass allein irgendwo am anderen Ende der Welt in "asiatischer Grausamkeit" von "bösen Kommunisten" vorgenommen wird.
Nein, es ist ein Verbrechen, dass aus einer perversen Mischung von sozialdemokratischem Fürsorgedenken und darwinistischer "Sozialhygiene" am "gesunden Volkskörper" entstand.

Es ist und bleibt eben immer ein Verbrechen, wenn sich der Staat anmasst, zu entscheiden, wer wann warum wieviele Kinder zu bekommen hat bzw. bekommen darf.

In einem Staat, der mir vorschreibt, wie ich meine Familie zu planen habe, würde ich nicht leben wollen - egal, ob er mir das Kinder kriegen vorschreiben oder verbieten will.

Wenn ein Staat Kinder will, dann soll er dafür sorgen, dass sie unter guten Bedingungen aufwachsen und den Eltern daraus keine Nachteile entstehen.


Wer übrigens glaubt, ein "Elternführerschein" würde dazu führen, dass es Kindern gut geht, der kann sich gern mal auf der Autobahn davon überzeugen, ob denn ein Führerschein tatsächlich die Gewähr bietet, dass niemand gefährdet wird. Im Zweifelsfalle einfach mal mit Herrn Wiesheu einen trinken gehen.


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28.11.2020 um 18:56
Zitat von supialexisupialexi schrieb:Ich glaube es ist heute auch geteilt. War früher ganz klar, man heiratet, arbeitet, und dann bekommt man Kinder usw. Gibt es heute viele Lebensmodelle. Der Durchnittsbürger war früher vielleicht Handwerker oder mittlere Angestellte, viele Frauen arbeiten nicht, oder im kleinen Umfang. Heute haben viele studiert und auch Frauen haben min so eine gute Ausbildung. Diese Leute, die wohl in der Mehrheit sehr gute Eltrn wären, entscheiden sich oft ganz gegen Kinder, einige bekomme ein Kind, viel weniger auch mal zwei, drei oder mehr Kinder ist eine große Ausnaahme!

Aber wir haben noch eine andere Schicht. Die, für die das Kindergeld eine beachtungswertige Einkommensart ist. Oftmals ohne, oder einfachste Schulabschlüsse, die berufliche Bildung auch nicht vorhanden, aber viele haben Drogenerfahrung und der Quotient der Arbeitslosen und Stinkfaulen ist sehr hoch Und gerade dieser Menschenschlag, vermehrt sich am meisten , Deutsche oder Migranten!
Da sollte man eher noch Hartz 4 abschaffen, wenn das Geld so weh tut - dann wäre das ja gelöst.
In dem Bereich hat der Staat am wenigsten überhaupt was zu suchen.


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28.11.2020 um 22:41
Zitat von supialexisupialexi schrieb:Ich glaube es ist heute auch geteilt. War früher ganz klar, man heiratet, arbeitet, und dann bekommt man Kinder usw. Gibt es heute viele Lebensmodelle. Der Durchnittsbürger war früher vielleicht Handwerker oder mittlere Angestellte, viele Frauen arbeiten nicht, oder im kleinen Umfang. Heute haben viele studiert und auch Frauen haben min so eine gute Ausbildung. Diese Leute, die wohl in der Mehrheit sehr gute Eltrn wären, entscheiden sich oft ganz gegen Kinder, einige bekomme ein Kind, viel weniger auch mal zwei, drei oder mehr Kinder ist eine große Ausnaahme!
Bildung, akademische Abschlüsse und ein sicheres hohes Einkommen machen noch lange keine guten Eltern aus.


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29.11.2020 um 00:41
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Bildung, akademische Abschlüsse und ein sicheres hohes Einkommen machen noch lange keine guten Eltern aus.
Das stimmt!

Wenn nun die meisten Kinder aus "Stützehaushalten" mit arbeitsscheuen Eltern, aber mit der modernsten Unterhaltungsunterhaltung, darunter viele ohne eigenen Schulabschluss, viele Arbeitslose und Stinkfaule , wie soll da die Erziehung der Kiinder aussehen, und was wird aus diesen Kindern?

Es gibt sicherlich viele gute Eltern ohne Studium und kleinen Einkommen!
Es hat fast immer einen Grund warum einige ständig arbeitslos sind und andere gar nicht!

In Deutschland bekommen die falschen Leute viele Kinder. Im Schnitt sind bei Erstgeburt älter aber es gibt 100.000de von Fällen, wo 15 bis 18jährige ein Kind bekommen, viele kommen aus Dynastien. Grosseltern, Eltern und Geschwister Hartz 4 E mpfänger. Da ist die Schwangerschaft der 16jährigen, die Möglichkeit den eivgenen Antrag zu stellen und nehmen einer eigenen Wohnung alles bezahlt bekommen. Das Mädchen wird eine typische Dynastiangehörige! Könnt ihr euch denken welche Männer ihre Partner werden?

Das ist das Umfeld wo Wissenschaftler, Professoren und Ingineure groß werden!


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