Doors schrieb:Eine verpflichtende Untersuchung, wie bekannten "U"s bei Kindern könnte schon mal einen gewissen Schutz bieten. Eine allgemeine Kita-Pflicht fände ich neben dem Recht auf einen Krippenplatz vom ersten Lebenstag an auch schon mal gut.
In der Theorie, sind die verpflichtenden Untersuchungen für die Kids ja gut. Es hapert leider in der Praxis. Kontrolliert wird das nicht. Wer soll das auch tun? Die KiÄe, die Jugendämter, das Gesundheitsamt?
Doors schrieb:Fortbildungen von Erziehungspersonal zur Vermeidung von leterlichen Übergriffen und rasche und entschiedene Intervention von Jugendämtern mit einer entsprechenden Personalaufstockung sowie mehr anonyme Beratungsstellen für Kinder wären ein nächster Schritt
"Mein" Bundesland hat es leider versäumt, die Gelder über die Bundesinitiative für Frühe Hilfen "abzugreifen". Resultat: Der Verwaltungswasserkopf besteht noch, die Familienhebammen können aber nicht mehr arbeiten.
Beratungsstellen sind der falsche Weg. Es müssen Hilfsangebote sein, die in die Familien oder an die Kinder getragen werden. Wir werden mit Flyern überschwemmt. Aber die Hemmschwelle, die Angebote wahrzunehmen ist einfach zu groß - aus verschiedenen Gründen. Niemand denkt sich: Hm, es läuft etwas schief, ich nehme mal den Flyer vom KiA oder der Hebamme und melde mich dort. Selbst die Erkenntnis, dass etwas schief läuft, wäre schon ein enormer Erfolg.
In einigen Familien wird "zwangsweise" eine Familienhelferin versucht zu integrieren. Manchmal endet es mit der Inobhutnahme der/ des Kinder/s. Die meisten Familienhelferinnen hören nach so einem Ablauf mit dem Job auf.
Doors schrieb:In Zeiten, wo jeder mit einem Smartphone rumrennt, sollte es doch wohl möglich sein, eine Institution auch ohne grosse Leuchtreklame aufzufinden.
kleines Bsp.:
Es gibt das Werkzeug "Vertraute Geburt". Dieses sollte Säuglingstötungen verhindern, ähnlich den s.g. Babyklappen.
Die Frau kann anonym in einem Kreißsaal, Geburtshaus oder per Hausgeburt entbinden. Das Neugeborene wird direkt dem Jugendamt übergeben.
Kreißsaal fällt raus. Hausgeburt auch. Im Geburtshaus wird dieses Angebot aber angenommen. Das Problem: Die entsprechenden Jugendamtsmitarbeiter sind nicht in Rufbereitschaft, d.h. das Neugeborene könnte somit nur von Mo - Fr zwischen 8 Uhr und 16 Uhr übergeben werden. Die Mitarbeiter haben aber auch kein Auto mit Babyschale... Und nun?
Es sind bestimmt viele Programme, Ideen und Flyer unterwegs... allerdings ist es meist lebensfremd...