Sollte "Elternführerschein" Pflicht werden?
27.08.2019 um 10:52knopper schrieb:Ich bin jedoch auch für sowas für evt. Kurse und Vorbereitungen aufs ElterndaseinWer "Elternschule" bei Google eingibt, findet Bildungsangebote für werdende bzw. gewordene Eltern in nahezu jedem Kuhkaff zwischen Sylt und dem Allgäu.
Während "meiner" Schwangerschaften wurden meine Frauen und ich mit Infomaterial-Angeboten vom Geburtsvorbereitungskurs (Hecheln!) bis hin zum Empty-Nest-Syndrom (Endlich 18!) beim Gynäkologen, in der Klinik, von der Hebamme, von Kinderärzten nahezu zugeschüttet. Jede popelige VHS bietet Kurse für alle möglichen Aspekte der Kinderaufzucht.
Es mangelt also mitnichten an Informationen. Ich denke nicht, dass ein "Informationszwang" seitens des Staates unter Strafandrohung oder Kinderentzug hilfreich wäre. Wer sich nicht um seine Kinder kümmern will, der lässt sich dazu auch nicht zwingen. Ob ich in einem Staat, der die Kinderaufzucht strafbewehrt kontrolliert und reglementiert, in dem er mit einer Art Kinder-Stasi seine Bürger überwacht, leben möchte? Ich denke nicht.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass "die geistige und körperliche Verwahrlosung" von Kindern und Jugendlichen in der zeitgenössischen Gesellschaft nicht grösser ist als vor Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten. Nur hat es damals niemanden geschert. Kinder waren halt Verbrauchsgüter. Die Fülle heutiger Hilfeangebote von Elternschule über Erziehungsberatung bis Schulsozialarbeitern oder Kindersorgentelefonen gab es anno dunnemals auch nicht. Nicht nur, weil das Telefon noch nicht erfunden war, sondern weil sich damit schlichtweg auch kein Geld verdienen liess.
Über die Verrohung der Jugend liessen sich zu allen Zeiten Psycho- und Soziologen sowie Pädagogen jeden Schlages aus. Und was ist aus den verkommenen Kindern von einst geworden?
Eure Grosseltern und Eltern!