"Depri"/Depressionen

@shionoro

Ich bin in Therapie, nehme die Medikamente, gehe zu diversen Ärzten, gehe zur Schule, spiel Klavier, lese, höre Musik, schreibe Kurzgeschichten, Gedichte, halte meine Wohnung sauber und mache oft was mit meiner Familie.
Nur fühle ich mich in dieser Welt nicht heimisch, es liegt ganz sicher an mir wie die Leute mit mir umgehen, aber versuch mal nach solchen Monaten auch nur Ansatzweise Selbstwertgefühl zu entwickeln. Ich fühle mich nicht wertvoll und wenn überhaupt, dann nur wegen meiner Familie und ich schwanke zwischen Hoffnung und Enttäuschung und Alkohol ist für mich nur der letzte Ausweg den quälenden Gedanken zu entrinnen, egal was die anderen sagen, mir hilft es einfach.

@Hesher:
Scwächen hat jeder, richtig. Und ab und an mal was trinken ist auch völlig in Ordnung, aber du schreibst ja selber das du ohne den Alkohol deine Gefühle nicht aushalten kannst. Da fängt es ja schon an, du kompensierst Gefühle mit Alkohol und da beginnt bereits die Sucht.
Ich kann deine Gedanken verstehen, voll und ganz. Nur überlege dir was für Konsequenzen das für dich nachziehen wird. Mehr trinken---> Sucht---> immer wieder gegen die Sucht kämpfen---> scheitern----> wieder von vorn anfangen---> Ein Leben lang wiederstehen u.s.w.
Ich selber hab zwar nicht mit Alkohol versucht, meine Gefühle, meine Umwelt u.s.w nicht mehr wahrnehmen zu wollen, ich wählte den Weg des (nicht) essens und auch da ist es Suchtähnlich.
Immer wieder muss ich jetzt darum kämpfen nicht in alte Muster zu verfallen, überhaupt sich erstmal aufzuraffen und was ändern ist schon verdammt schwer, immer wieder Rückfälle, Niederlagen, die einen wieder Zweifeln lassen. Krank bleiben? Ist einfacher, ins Schneckenhaus zurück ziehen sich abkapseln, Gefühle ausschalten und alles ist okay, aber wo ist das Leben?
Diese Sucht wird nie wieder weggehen, ich muss damit Leben das ich irgendwann vielleicht doch einen Rückfall bekomme, mein Kartenhaus wieder einstürzt...
Was ich damit nur sagen will, ist überlege dir gut ob du den ganzen "Stress" in Kauf nehmen willst, nur um "Kurzzeitig" alles zu vergessen.

ich will dir damit nichts böses, nur möchte ich verhindern, das du dir noch mehr Probleme anhäufst, eine Depression zu behandeln ist schon schwer genug und kostet viel Kraft. Glaube mir, finde etwas wirum du kämpfen kannst und wenn du kämpfst nur um allen zu beweisen, die dich verlassen haben, das sie unrecht über dich hatten, das du stark bist und über deiner Krankheit stehst ;)

(Okay soviel wollt ich eigentlich gar nicht schreiben, typisch ^^)

@Hesher

Wenn es nur an den Menschen liegt, warum kannst du dann nicht für dich allein glücklich sein?

@shionoro
@LibellenMond

Was soll ich tun? Wenn ich nicht trinke, sieht mein Tag so aus:

Ich wache mit Albträumen auf, bin die ersten zwei Stunden fertig wie nichts, weil ich erstmal das verarbeiten muss, was in der Nacht passiert ist. In der Schule kann ich kaum dem Stoff folgen, weil meine Gedanken abschweifen, meine Gefühle schleichen sich an, irgendwann bin ich froh, dass die Schule zu Ende ist, ich fahr nach Hause, dann sehe ich irgendetwas, was mich traurig macht oder irgendwas, was mich freut, da reicht manchmal eine kleine Geste der Freundlichkeit anderer Menschen oder wenn ich jemandem eine Freude mache, sei es nur durch das Aufhalten einer Tür, dann wein ich erstmal für eine halbe Stunde, dann zu Hause bin ich so durch, dass ich mich nur ins Bett legen kann oder fernsehe, bis wieder irgendwas trauriges zu sehen ist, dann geht's wieder los, ich kann da nichts für, meint ihr ich will das alles fühlen, meint ihr dass das so einfach ist immer nur traurig zu sein, obwohl andere Menschen verhungern? An dem Punkt wein ich dann aus Scham und schlechtem Gewissen, egal, was passiert, nichts kann das aufhalten, ich hab gute Tage, die bestehen dann daraus, dass ich Spass am Klavierspielen hatte, ich wach am nächsten Morgen auf, hab von meiner Vergangenheit geträumt, bin für den Tag zu nichts zu gebrauchen.

@Hesher

Wenn du eine schlimme vergangenheit hattest, dann dauert es wohl noch ne weile, bis du diese in gesprächstherapien bewältigt hast, dann hört es auch mit alpträumen usw auf.

Aber schmerzbetäubung macht keinen Sinn.
Der Schmerz will dir etwas sagen.
Es hat ja schlie´lich seinenG rund, dass du heulst und alpträume hast.@Hesher


Wenn du ihn kennst, dann ändere es, wenn du ihn nicht kennst, find raus was das ist.

@shionoro

Ich weiß ganz genau was es ist, nämlich, dass ich zu sensibel und empathisch bin. Ich verkrafte weder das Leid der anderen, noch meins, und ich weiß selbst, dass der Alkohol auf Dauer keine Lösung ist, aber ich hoffe immer, dass sich was verändert, auch ich hab mich verändert, ich war früher sehr zurückhaltend, bin ich auch nicht mehr, aber es liegt nicht alles in meiner Macht, oder?

Da hast du Recht, das nicht alles in deiner Macht liegt, aber vieles ^^
Im Grunde weißt du selbst das Alkohol es nicht besser macht.
Es hört sich doof an, aber je öfter du es schaffst diese zugegeben, schlechten Tage, ohne Alkohol zu durchstehen (Hat dir dein Therapeut, nicht gewisse Skills oder Verhaltensweisen, Atemübungen etc. gegeben die du anstatt des Alkohol trinkens oder generell gegen die Gefühlsattacken anwenden kannst?), desto besser wird es, das nennt sich dann aushalten, klar ist das nicht einfach und nicht angenehm, aber damit geht du einen Schritt gegen die Krankheit, anstatt sich den vermeintlich erstmal einfacheren Weg durch den Alkohol zu suchen ;)
Der Genesungsweg, ist definitiv der schwierigere und auch erstmal anstrengender, ernüchternde und besch***** Weg, aber wenn du ihn ersteinmal anpackst kann es nur bergauf gehen :)

@LibellenMond

Das Problem, was ich sehe, ist, dass alles irgendwie auf den Alkohol reduziert wird, aber niemand sich wirklich in meine Lage versetzt, ich fühle einfach einfach anders, intensiver, aus welchem Grund ich mich auch so sehr nach etwas gutem sehne.

@Hesher

Wenn ads Problem ist, dass du sensibel bist, dann musst du daran arbeiten, dass deine einschätzung deines gegenübers adäquater wird.
Sowas kann man auch trainieren. Is nicht so als wäre die emotionale welt unabänderlich.

@shionoro

Ich arbeite dran, ganz ehrlich, nur ist es wirklich kein Zuckerschlecken, ich hab sogar mal geweint, weil ich ein niedliches Baby gesehen habe und weißt du was, ich hab keine Ahnung warum.

@Hesher


Glaub ich dir, dass das nicht einfach ist.
HAst du das mal in deienr Therapie thematisiert?

@shionoro

Ja, es heisst ich bräuchte mehr Distanz, aber eine Lösung wurd mir bisher nicht geboten.

@Hesher

Die wird man dir auch nicht so einafch bieten können.
Der Denkprozess muss von dir kommen, darüber was falsch läuft und warum.

Die richtige Distanz zu kennen ist eine Sache die bei jedem Menschen in der Entwicklung dazugehört

@Hesher
es gibt keine Lösung !!
die bist du nur selber.
entweder du trittst dir selbst in den Hintern ..oder du springst...dazwischen ist nichts.

@shionoro

Wobei er auch ganz klar sagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll, dass ich so sensibel etc. bin, weil er sagt, dass es eine gute Eigenschaft ist, die vielen Menschen fehlt und ich versuchen sollte es zu akzeptieren und rauszulassen, was raus will, anstatt dagegen anzukämpfen, nur bringt mir das gerade in der Schule sehr viele Probleme.

Sensibel zu sein ist auch eine gute Eigenschaft. Ich denke in der Therapie wirst/musst du lernen, wie du mit deiner Sensibilität umgehen kannst, wenn du das geschafft hast, kann diese Eigenschaft auch was sehr gutes sein ;)

Ich hoffe es zumindest..

@farkas1
Was für ein gnadenloser Quatsch.

@Hesher
Welche Medikamente nimmst Du? Und was für eine Therapie machst Du genau?

@Mantrailer

Venlafaxin & Doxepin, aktuell nur eine Gesprächstherapie.

@Hesher

Das hört sich ganz wie bei mir an.
In meiner schweren Depression lag ich entweder im Bett oder auf der Couch und habe nur vor mich hingstarrt. Ich habe nicht gegessen, nicht getrunken, bin nicht zur Schule gegangen,ich starrte nur vor mich hin.
Wochenlang. Ich hatte immer diese Körperlichen und Seelischen schmerzen.
Was bei dir das Trinken ist war bei mir das ritzen. Ich weiss noch wie oft ich Blutverschmiert vor der Tür vor Freunden stand.
In der Nacht bin ich heulend und schreiend zusammengebrochen.
Irgendwann wurde ich in die Psyciatrie eingewiesen.
Und es hat mir schon geholfen. Auch wenn ich jetzt noch 5 verschiedene Medi´s nehmen muss.
Momentan habe ich nur meinen Psychologen weil ich für Therapien und Gruppen noch zu labil bin.
Aber ich habe meinen Freund udn seine Fa,ilie die mich auffangen wenn es mirschlecht geht.