Wenn die Depression einen zerfrisst
04.01.2007 um 05:00Wenn die Deppression einen zerfrisst
Heute will ich mal ein paar Gedankenaufschreiben und einen kleinen...hm sagen wir Erfahrungsbericht hier veröffendlichen !
Deppressionen sind eine fürchterliche Erkrankung, vorallem wenn sie rezidiv,d.h. immer wiederkehrend auftreten und die äusseren Lebensumstände im Einzelfall sogardazu beitragen, dass man als Patient immer tiefer in eine Spriale gezogen wird, die eseinem schier unmöglich macht, aus dieser wieder alleine und aus eigener Kraft heraus zufinden.
Gründe für Deppressionen gibt es vielfälltige unteranderem werden beipsychischen Erkrankungen - ich spreche diesmal bewusst von Erkrankung -, denn wenn derLeidensdruck sehr stark ist und es sich nicht nur um gelegendliche Verstimmungen handeltman durch sie auch erheblich in seiner Lebensqualität eingeschrenkt ist. Auch könnenDeppressionen "Begleiterscheinung" weiterer psychisch und physischen Störungen sein undquasi "nur" ein Begleitsymptom darstellen.
Schwerst deppressive Menschen kommennicht selten auch zu einem Punkt, an dem sie im wahrsten Sinne lebensmüde werden, dennselbst wenn es Medikamente und Therapien gibt, so bedeuten das Leben mit rezidivenDepressionen im Grunde ein ständiger Kampf mit sich selbst und seiner Umwelt. Ich alsBetroffene habe sovieles selbst er-; durch- und überlebt, dass ich schon garnichtmehrgenau sagen kann, wann meine Probleme wirklich zum Selbstläufer, sprich zu der von mirerwähnten Spirale wurden.
Ich habe fast keine Sozialkontakte mehr, zumindestsind die meisten dieser wenigen von mir selbst nur oberflächlich gehalten, weil auch wennman es mir meist nicht anmerken will, ich dennoch viele Ängste, Phobien undUnsicherheiten in mir trage. Ich habe meine Wohnung mitlerweile verkommen lassen, was dasResultat dessen ist, dass zu dem psychischen Faktor noch der des körperlichen hinzukommt.In den letzten ca. 6 Jahren war ich häufig in Kliniken unteranderem wegen einerchronischen Hauterkrankung, die chirurgisch behandelt werden musste und ich danach langeZeit in meiner Mobilität eingeschränkt war, somit blieb vieles sprichwörtlich liegen undirgendwann wuchs mir dann alles buchstäblich über den Kopf. Seit mehreren Jahren, lasseich nun wenn überhaupt, dann nur mit Vorbehalt Menschen in meine Wohnung, weil ich michschäme zugeben zu müssen, den einfachsten Dingen im Haushalt nichtmehr gewachsen zu sein.Meine Bemühungen an gewissen sozialen Stellen Hilfe zur Selbsthilfe zu erhaltenscheiterten daran, dass ich kein wirkliches Vertrauen zu mir fremden Personen fassenkann, bei denen ich Angst habe, dass sie mir aufgrund dieser häuslichen Situation dieEigenverantwortung absprechen wollen, d.h. ich hatte schlichtweg Angst davor in eineEinrichtung (Wohnheim f. psychisch Kranke oder ähnliches) zu kommen, weil ich selbstnichtmehr in der Lage bin für meinen Mann, meine Tiere und mich zu sorgen.
Nachaussen hin versuchte ich eine Fasade aufrecht zu erhalten, war immernoch relativ gepflegtim Auftreten und machte quasi eine gute Miene zum bösen Spiel. Dabei stellte ich mirdamit nur noch mehr Hürden, die ich irgendwann nichtmehr nehmen konnte. Ich bin zu 60%GdB eingestuft, habe keine Berufsausbildung und bin aufgrund mehrfacher gesundheitlicherProbleme von Seiten des Arbeitsamtes/Arge schwer vermittelbar. Überall werden Geldergekürzt, so auch bei der Jobvermittlung und Qualifikation von Behinderten. Mein Mann istin der Gastronomie tätig und hat sehr, sehr wenig Freizeit, wodurch auch er mir nicht sohelfen kann wie er es im Grunde selber wollen würde, er ist fast täglich ca. 12 h ausserHaus. Ausserdem ist auch er troz seines Arbeitseiffers Geringverdiener und so reichtunser gemeinsames Geld nichtmal dazu die Wohnung renovieren zu können.
Ich sitzequasi in meinem selbsterschaffenen körperlich und räumlichen Gefängniss und habe michdazu noch mit meiner Familie zerstritten, weil diese nicht verstehen kann, oder will,dass es nicht´s mit Faulheit zu tun hat, dass ich mit meinem Leben nicht klar komme. Auchspielt meine Familiengeschichte eine grosse Rolle was die Entstehung meiner Deppressionenbetrifft, mal abgesehen von der Tatsache, dass sich drei Familienmitglieder von Seitenmeines Vater´s im Zeitraum von kanppen 6 Jahren selbst getötet hatten (erblicheDisposition ?).
Ich kann bis heute nicht verstehen, warum man deppressivenMenschen gegenüber mitunter soviel Unverständniss entgegen bringt, sie sogar regelrechtausgrenzt, oder gar missachtet. Es ist eine Erkrankung, die von den Betroffenentatsächlich genauso belastend empfunden wird, wie von den Angehörigen, denn häufig kommenzu den Deppressionen dann noch Schuldgefühle gegenüber den Angehörigen auf. Ebenso istimmer dieses Wertlosigkeitsgefühl vorhanden, weil man doch im Grunde viel lieber so lebenkönnen würde, wie Menschen, die diese Problematik vielleicht nur oberflächlich kennen.Ängste sind wohl der grösste Teil, wenn Deppressionen einen innerlich zu zerfressendrohen, auch Ängst andere Menschen mit runter zu reissen und endgültig den Halt zuverlieren.
Ich würde mir wünschen, dass es künftig nichtmehr so auf die leichteSchulter genommen wird, wenn Menschen mit Problemen um Hilfe bitten, vorallem wünsche ichmir mehr Organisationen, die unbürokratisch und unvoreingenommen schnelle Hilfe zuleisten bereit sind, denn wenn ich mir die Lage in unserem Land anschaue, dann fürchteich, werden es künftig mehr Menschen sein, die durch sozial, gesellschaftlicheFrustration und Ausgrenzung Deppressionen und psychische Störungen am eigenen Leibleidvoll erfahren werden.
Nachdenkliche Grüsse Sis
Heute will ich mal ein paar Gedankenaufschreiben und einen kleinen...hm sagen wir Erfahrungsbericht hier veröffendlichen !
Deppressionen sind eine fürchterliche Erkrankung, vorallem wenn sie rezidiv,d.h. immer wiederkehrend auftreten und die äusseren Lebensumstände im Einzelfall sogardazu beitragen, dass man als Patient immer tiefer in eine Spriale gezogen wird, die eseinem schier unmöglich macht, aus dieser wieder alleine und aus eigener Kraft heraus zufinden.
Gründe für Deppressionen gibt es vielfälltige unteranderem werden beipsychischen Erkrankungen - ich spreche diesmal bewusst von Erkrankung -, denn wenn derLeidensdruck sehr stark ist und es sich nicht nur um gelegendliche Verstimmungen handeltman durch sie auch erheblich in seiner Lebensqualität eingeschrenkt ist. Auch könnenDeppressionen "Begleiterscheinung" weiterer psychisch und physischen Störungen sein undquasi "nur" ein Begleitsymptom darstellen.
Schwerst deppressive Menschen kommennicht selten auch zu einem Punkt, an dem sie im wahrsten Sinne lebensmüde werden, dennselbst wenn es Medikamente und Therapien gibt, so bedeuten das Leben mit rezidivenDepressionen im Grunde ein ständiger Kampf mit sich selbst und seiner Umwelt. Ich alsBetroffene habe sovieles selbst er-; durch- und überlebt, dass ich schon garnichtmehrgenau sagen kann, wann meine Probleme wirklich zum Selbstläufer, sprich zu der von mirerwähnten Spirale wurden.
Ich habe fast keine Sozialkontakte mehr, zumindestsind die meisten dieser wenigen von mir selbst nur oberflächlich gehalten, weil auch wennman es mir meist nicht anmerken will, ich dennoch viele Ängste, Phobien undUnsicherheiten in mir trage. Ich habe meine Wohnung mitlerweile verkommen lassen, was dasResultat dessen ist, dass zu dem psychischen Faktor noch der des körperlichen hinzukommt.In den letzten ca. 6 Jahren war ich häufig in Kliniken unteranderem wegen einerchronischen Hauterkrankung, die chirurgisch behandelt werden musste und ich danach langeZeit in meiner Mobilität eingeschränkt war, somit blieb vieles sprichwörtlich liegen undirgendwann wuchs mir dann alles buchstäblich über den Kopf. Seit mehreren Jahren, lasseich nun wenn überhaupt, dann nur mit Vorbehalt Menschen in meine Wohnung, weil ich michschäme zugeben zu müssen, den einfachsten Dingen im Haushalt nichtmehr gewachsen zu sein.Meine Bemühungen an gewissen sozialen Stellen Hilfe zur Selbsthilfe zu erhaltenscheiterten daran, dass ich kein wirkliches Vertrauen zu mir fremden Personen fassenkann, bei denen ich Angst habe, dass sie mir aufgrund dieser häuslichen Situation dieEigenverantwortung absprechen wollen, d.h. ich hatte schlichtweg Angst davor in eineEinrichtung (Wohnheim f. psychisch Kranke oder ähnliches) zu kommen, weil ich selbstnichtmehr in der Lage bin für meinen Mann, meine Tiere und mich zu sorgen.
Nachaussen hin versuchte ich eine Fasade aufrecht zu erhalten, war immernoch relativ gepflegtim Auftreten und machte quasi eine gute Miene zum bösen Spiel. Dabei stellte ich mirdamit nur noch mehr Hürden, die ich irgendwann nichtmehr nehmen konnte. Ich bin zu 60%GdB eingestuft, habe keine Berufsausbildung und bin aufgrund mehrfacher gesundheitlicherProbleme von Seiten des Arbeitsamtes/Arge schwer vermittelbar. Überall werden Geldergekürzt, so auch bei der Jobvermittlung und Qualifikation von Behinderten. Mein Mann istin der Gastronomie tätig und hat sehr, sehr wenig Freizeit, wodurch auch er mir nicht sohelfen kann wie er es im Grunde selber wollen würde, er ist fast täglich ca. 12 h ausserHaus. Ausserdem ist auch er troz seines Arbeitseiffers Geringverdiener und so reichtunser gemeinsames Geld nichtmal dazu die Wohnung renovieren zu können.
Ich sitzequasi in meinem selbsterschaffenen körperlich und räumlichen Gefängniss und habe michdazu noch mit meiner Familie zerstritten, weil diese nicht verstehen kann, oder will,dass es nicht´s mit Faulheit zu tun hat, dass ich mit meinem Leben nicht klar komme. Auchspielt meine Familiengeschichte eine grosse Rolle was die Entstehung meiner Deppressionenbetrifft, mal abgesehen von der Tatsache, dass sich drei Familienmitglieder von Seitenmeines Vater´s im Zeitraum von kanppen 6 Jahren selbst getötet hatten (erblicheDisposition ?).
Ich kann bis heute nicht verstehen, warum man deppressivenMenschen gegenüber mitunter soviel Unverständniss entgegen bringt, sie sogar regelrechtausgrenzt, oder gar missachtet. Es ist eine Erkrankung, die von den Betroffenentatsächlich genauso belastend empfunden wird, wie von den Angehörigen, denn häufig kommenzu den Deppressionen dann noch Schuldgefühle gegenüber den Angehörigen auf. Ebenso istimmer dieses Wertlosigkeitsgefühl vorhanden, weil man doch im Grunde viel lieber so lebenkönnen würde, wie Menschen, die diese Problematik vielleicht nur oberflächlich kennen.Ängste sind wohl der grösste Teil, wenn Deppressionen einen innerlich zu zerfressendrohen, auch Ängst andere Menschen mit runter zu reissen und endgültig den Halt zuverlieren.
Ich würde mir wünschen, dass es künftig nichtmehr so auf die leichteSchulter genommen wird, wenn Menschen mit Problemen um Hilfe bitten, vorallem wünsche ichmir mehr Organisationen, die unbürokratisch und unvoreingenommen schnelle Hilfe zuleisten bereit sind, denn wenn ich mir die Lage in unserem Land anschaue, dann fürchteich, werden es künftig mehr Menschen sein, die durch sozial, gesellschaftlicheFrustration und Ausgrenzung Deppressionen und psychische Störungen am eigenen Leibleidvoll erfahren werden.
Nachdenkliche Grüsse Sis