Warum nehmen manche Menschen Drogen?

@Bukowski


"Stimmt doch, oder nicht?"

dacht wär auf mich bezogen oder issses das auch wenn ja :( :( :(

@frieder

Wieso sollte sich durch gesellschaftlichen Druck auf ein Individuum dessen persönlicher Drogengebrauch zum rituellen Drogengebrauch wandeln?

Ich denke, dass eher das Gegenteil der Fall wäre.
Die Wandlung des Menschen durch den gesellschaftlichen Druck auf ihn wird eher zu unüberlegtem Drogenkonsum führen, eine Art des Konsums die weniger auf bedeutsame Ereignisse setzt sondern darauf sich dem gesellschaftlichen Druck zu entziehen.

@frieder

Nein, der Satz mit den schnellen Bedeutungen war eine Antwort auf kiki1962. ;)

@Bukowski


"Die Wandlung des Menschen durch den gesellschaftlichen Druck auf ihn wird eher zu unüberlegtem Drogenkonsum führen, eine Art des Konsums die weniger auf bedeutsame Ereignisse setzt sondern darauf sich dem gesellschaftlichen Druck zu entziehen. "

das wäre dann widerum im umkehrschluss eine ritualisierung :D

meiner jetzigen auffassung nach lass mich aber gern belehren :D

@frieder

frieder schrieb:das wäre dann widerum im umkehrschluss eine ritualisierung

Unreflektierter Drogenkonsum kann nicht rituell sein.
Ein Ritual umfasst bestimmte Abläufe (und damit meine ich nicht den Ablauf von Kippe anzünden - Kippe rauchen, das ist zwar auch ein Ablauf, aber es hat nichts mit rituellen Abläufen zu tun), bestimmte Gegebenheiten (immer wenn das-und-das passiert machen wir das-und-das), Bedeutungszuweisung der einzelnen Teilabschnitte eines Rituals und einen hohen Symbolcharakter der einzelnen Handlungen, Abläufe und Gegebenheiten.

Inwiefern hätte für dich denn der unüberlegte Drogenkonsum aufgrund gesellschaftlicher Spannung rituellen Charakter?

@Bukowski


"Inwiefern hätte für dich denn der unüberlegte Drogenkonsum aufgrund gesellschaftlicher Spannung rituellen Charakter?"


für mich hätte es rituellen charakter wenn sich ein muster zu erkennen geben würde das beschreibt das im ablauf der verpflichtungs und regelmaschinerie des modernen menschen rückzugsgebiete wie die entdeckung von sich selbst aus der erfahrung des drogenkonsums und der flucht in übergesellschaftlichen regelmäßigen abläufen zu sehen ist.
also einfach der einzug des drogenkonsums in den alltag der die symbolik des zu funktionierenden menschen unterstreicht und sich gerade daraus die natur des menschen entzieht als machine der arbeit und sich bei drogenkonsum wiederfindet.

@frieder

Was bedeutet "Flucht in übergesellschaftliche Abläufe"?

Wie gesagt, einem Ritual wohnen gewissen Abläufe und Bedeutungen inne.
Und solange diese bestimmten Regeln nicht eingehalten werden, handelt es sich nicht um rituellen Gebrauch.

Selbsterkenntnis kann ein Ziel dieser Rituale sein, aber ich bezweifle, dass ein Mensch aufgrund gesellschaftlicher Spannung, welche ihn psychisch fertig machen, durch die Flucht in den Drogenkonsum zur Selbsterkenntnis kommen kann.

frieder schrieb:also einfach der einzug des drogenkonsums in den alltag der die symbolik des zu funktionierenden menschen unterstreicht und sich gerade daraus die natur des menschen entzieht als machine der arbeit und sich bei drogenkonsum wiederfindet.

Den Satz versteh' ich nicht ganz.

@Bukowski


ich muss nochmal was korrigieren

für mich hätte der drogenkonsum rituellen charakter wenn sich in der masse der konsumierenden ein muster zu erkennen gäbe das sich im gesamtbild als ritual der gesellschaft zusammensetzt um den immer fortwährenden druck der rolle seiner selbst entziehen zu versucht.

Tschuldigung, aber den Satz versteh' ich auch nicht. :D

warum auch immer,
auf jeden Fall bin ich froh, dass Doug Adams mit der ein oder anderen
Chemikalie sein Bewusstsein erweitert hat, und demzufolge im Stande
war mit "Per Anhalter durch die Galxis" den geilsten Roman EVER
zu schreiben...

(natürlich gehören die 4 anderen Bände auch dazu)

@Bukowski


ich mein das so

wenn man mal den konsum von drogen als reguläre gesellschaftliche nebenerscheinung betrachtet und dabei sieht das der konsum von legalen und illegalen drogen in der gegenwart einzug hält in den normalen tagesablauf eines arbeiters , könnte man doch sagen dass da eine art ritual im gesamtgesellschaftlichen bild besteht und deren nutzen sich als entlastung zur rolle in der gesellschaft darstellt.
also eine art unreguläre ritualisierung von menschen im gesamtkontext

Ich finde die Speedeinnahme im kleinen verschworenen Kreise ist ein sogar sehr hm feierliches Ritual,das Herausholen der Kratzerplatte bzw der Kachel,das Kleinschurbeln der Materie,manche machen bei den Lines ne richtige Shownummer und arbeiten Mandalas,Zahlen oder geometrische Objekte heraus,das herumreichen der Kachel,das ist ein sozial eingebetteter Akt in den Kreisen die ich frequentiere

@Warhead

Da scheint ihr eher die Ausnahme als die Regel zu sein.

@frieder

Ah ok, jetzt verstehe ich.
Dem würde ich zustimmen.

@Warhead


Das klingt mir wie die Alternativo-Entsprechung burschenschaftlicher Trinkrituale:
"Vom Boden an den Hoden! Vom Nabel an den Schnabel! Prost sagen in der Mitte erwünscht! Sauft's!"

Aber so lange Ihr Euch mit den Rasierklingen keine Schmisse beibringt und hinterher siegreich Frankreich schlagen wollt, will ich es Euch noch mal durchgehen lassen. Zieht's!

Zum Sack,Zack...ah jetzt ja

...um mit dem Bewusstsein zu experimentieren, neue Erfahrungen zu sammeln, die Psyche zu erkunden, die Umwelt bzw die Realität aus einem anderen Blickwinkel zu betrachen...
...um Dinge zu erleben, die ein nüchterner Mensch nicht einmal ahnt.
...um mit der Natur eins zu werden, um sich vollkommen von der Natur zu trennen.
...um sein Ego und sich selbst bewusster wahrzunehmen, um sein Ego aufzulösen und eins mit dem Universum zu werden.
...um den eigenen Körper kennenzulernen, um den eigenen Körper zu verändern.
...um aus der materiellen Welt in eine geistige Welt einzutauchen.
...um das Unterbewusstsein zu offenbaren.
...um Spaß zu haben und das Leben zu genießen.

wie handle ich, wenn ich meine Vernunft ausschalte? (alkohol)
wie fühle ich mich, wenn meine Wahrnehmung intensiviert und mein Emotionsempfinden verstärkt ist? (THC)
was denke ich, wenn ich mit meinen Träumen, Ängsten, Phantasien konfrontiert werde? (Halluzinogene)
und wie sieht Gott eigentlich aus? (dmt)

"Drogen"
Es sind nur Substanzen, die Dinge in uns bewirken. Warum sollte man sie sich nicht zu nutze machen?

Alkohol schaltet das Vernuftsdenken aus. Wie jemand betrunken ist und wie er im Vergleich dazu nüchtern ist sagt schon ne Menge über die Person aus.
Halluzinogene bieten einem einen komplett neuen Blickwinkel auf die Realität. Und man sollte doch meinen, dass jemand der die Realität aus 2 Blickwinkeln gesehen hat sie besser versteht als jemand, der nur einen Blickwinkel kennt. ;-)

Warum kann man seinen Drogenkonsum nicht einfach damit begründen, dass es so schön HUI in der Birne macht - und gut ist. Da müssen sich die Leute immer irgendwelche schwurbeligen pseudoreligiösen Begründungen aus den Fingern saugen, nur weil sie mal einen über den Durst trinken wollen. Haut Euch doch in die Birne, was Ihr wollt, aber macht nicht so ein Gewese darum.

@Doors
ja, einige mögen einfache Begründungen...
es ist sicherlich verständlicher und einfacher wenn man einfach sagt "weil's halt spaß macht"
es gibt auch Menschen, die sagen sie mögen ein Musikstück weil es "geil klingt" und andere versuchen eine tieferes Verhältnis zur Musik zu beschreiben.

Außerdem... wenn man mit pseudo-psychoanalyse schwachsinn wie "die wollen vor ihrem Leben weglaufen, ihre Probleme verdrängen oder handeln aus Zwängen heraus" kommt, dann kriegt man Applaus. Da kommt dann nicht "äh, quatsch! die machen's nur weils so schön in der birne brummt."
aber wenn man eine etwas tiefere Analyse im positiven Sinne versucht, dann kommt das natürlich nie gut an. Drogenkonsum und eine positive intelektuelle Verarbeitung der Erfahrung? Passt in unserer Spießergesellschaft nicht zusammen.

Bei Alkohol mag ich, dass er die Menschen quasi demaskiert (wenn man denn die vernunft als Maske bezeichnet)... das ist kein pseudoreligiöses Geschwafel, sondern die Wahrheit. Natürlich trinke ich, weil es mir Spaß macht. Jeder Idiot kann das erkennen. Es geht jetzt darum, WARUM Alkohol Spaß und "HUI in der Birne macht". Weil es eben enthemmt und die Blockaden aufhebt, die einem sonst im Wege stehen.
Klar kifft man, weil es sich gut anhfühlt. Auch das sieht jeder Depp. Die Frage ist, warum fühlt es sich gut an.
Was stellt es mit dem Menschen an, was verändert sich wenn man es nimmt etc etc

Nein, hauptsache man karikiert Drogenkonsumenten als geistlose Deppen, die sich nur zudröhnen und sich das Gehirn wegballern wollen.
Und natürlich probiert man neue Drogen, weil man neugierig ist und neue Erfahrungen sammeln will. Aber woraus diese neuen Erfahrungen bestehen und was sie für Erkenntnisse sie mit sich bringen könnten, darüber redet man nicht so gerne, weil das ja Drogen in einem positiven Licht darstellen könnte und man einem Drogenkonsumenten ja generell immer jegliche Tiefe absprechen will.

Ich brauche keine intelektuelle, spirituelle Begründung mich zu besaufen. Klar mache ich es um Spaß zu haben. Das heißt nich, dass ich es im nachhinein nicht analysieren kann.

Ein LSD trip macht man zB nicht einfach nur, um sich zuzudröhnen. Das ginge stark nach hinten los. Wenn man sich auf so etwas einlässt, dann ist es sogar in den meisten Fällen so, dass man auf das "pseudoreligiöse Gewese" aus ist.

...fuer einfache menschen gibt es einfache begruendungen....
...fuer menschen die tiefer denken gibt es tiefe begruendungen...
....fuer manche ist es manchmal spass,manchmal experiment...manchmal zwang...
....es gibt einfach keine eindeutige antwort....