Doors schrieb am 03.03.2009:Die These von der Vererbbarkeit der Suchterkrankung galt schon den ollen Sozialdarwinisten Ende des 19. Jahrhunderts als bewiesen. Sie führte geradewegs zu den Zwangssterilisationen und Morden an Suchtkranken im Nationalsozialismus.
Heute ist man eben auf der Suche nach einem Sucht-Gen "Woll'n wir einen Saufen-Gen", das natürlich alles ganz einfach machen würde.
Da möchte ich nochmla anschliessen..
Bei einigen damaligen Wissenschaftlern war es der Schädelknochen, der angeblich alles über einen Menschen, seine Intelligenz und seine rassische Wertigkeit aussagen konnte, obwohl das heute kaum mehr denkbar ist.
Die damaligen Rassentheorethiker haben sich nicht davon beirren lassen, und Gegenbeispiele, die ihrem - vereinfacht ausgedrückt "je grösser der Schädel desto besser" Glauben entgegenstanden - schlicht übergangen.
Es geht mir nicht darum auszusagen dass Gen-Wissenschaftler so dogmatisch sind wie Rassentheoretiker, aber die Wissenschaft kann sich, wie andere Disziplinen auch schwerlich von der Zeit ind em sie passiert lösen, weil sie ein Teild er jeweiligen Zeit ist.
Man kann denke ich auch nicht 100% sagen dass heute die wissenschaft mehr reflektiert als früher, da sie eben befangen ist, und es erst in einem Resümee nachträglich beantwortet werden kann. Vielleicht empfinden wir ja in hundert Jahren wissenschaftliche "Erkenntnisse" als zeitgeistliche Dogmen, die uns heute selbstverständlich vorkommen. Dann würden wir sagen, was waren das für abstruse Theorien die unseren Lebenswandel erklären wollten, oder rechtfertigen wollten, oder kritisieren wollten.