@shionoro wer weiß das schon? die ärzte jedenfalls wissen es nicht. Und ich leider auch nicht.
beim erstenmal gingen sie davon aus, dass ich psychotisch aufgrund einer Medikamenteneinnahme reagiert hätte. Das Zeugs heißt Straterra und wir gegen AD(H)S verschrieben. Aaaaaangeblich soll da ein LSD-verwandter Stoff drin sein (was ich bezweifle, aber ich bin kein Arzt) und da ich 1993/94 mal insgesamt 2 Pappen genommen hatte, soll es laut medizinischem Befund "möglicherweise" aufgrunddessen rund 14 Jahre später zum großen Knall gekommen sein. Egal, ich hab das mal so hingenommen, auch wenn ich mir einen LSD-Flashback doch recht anders vorgestellt hätte, als den psychotischen (mansich stark angehauchten) Trip den ich 2007 vor mich hingeschoben habe.
Dieses Straterra hab ich da auch unverzüglich abgesetzt.
Während der "Behandlung" musste ich morgens und abends immer brav bei einem Schrank von Mann (Marke Türsteher) antanzen und mir meine Pillen abholen. Die durfte ich dann aber nicht mitnehmen, sondern musste sie mir vor seinen Augen in meinen Mund schieben und dann ein Glas Wasser trinken - danach erst durfte ich rauchen gehen - aber halt nur, wenn ich brav meine Medis vorher geschluckt hatte.
Aus mangelnder Krankheitseinsicht und der Angst, dass durch die Pillen meine "Verbindung nach oben" womöglich gekappt würde ...., hab ich mir die Pillen mit der Zunge immer hoch oben an den Gaumen geklebt und dann daran vorbei getrunken. Im Zimmer hab ich sie dann wieder ausgespuckt. Ich gebe zu, dies geschah alles noch im Wahn, dennoch bin ich ganz von alleine wieder runtergekommen.
Also ohne Medis oder sonstwas, war halt eben nur eingeschlossen - ziemlich doofe Erfahrung.
8 oder 9 Monate später fing das Spielchen von vorne wieder an.
Diesmal aber scheidete eine Überreaktion auf das Medi Straterra aus, denn das nahm ich ja schon lange nicht mehr.
Diagnosen gabs dann etliche, z.b. bipolare Störung, schizoaffektive Psychose, affektive Psychose, manische Depression und noch so ein paar ulkige Namen die mir jetzt nicht einfallen wollen.
Dann gabs wieder die üblichen Ratschläge wie einliefern (...), aufsuchen eines Neurologen, die üblichen Pillenverschreibungen wie schon das Jahr davor.
Ich hielt mich diesmal für Pandorra (beim erstenmal für Trinity aus Matrix) und lehnte rundheraus dankend alles ab. Natürlich wieder mal aus mangelnder Krankheitseinsicht.
Und ich wurde auch diesmal von allein wieder gesund, auch wenn´s zuletzt doch sehr viel länger dauerte als beim erstenmal.
Wenn ich mal ganz ehrlich bin, dann ist mir erst seit ca. einem Jahr klar, dass ich damals wirklich ziemlich einen an der Klatsche hatte. Zuvor hatte ich das ganze immer ziemlich belustigend verharmlost ... - war´n wahrscheinlich noch die Nachwehen.
;)Auch muss ich betonen, dass ich meine Psychosen als recht spannend, bisweilen extrem lustig fand, ängstlich wurde ich nur ganz selten mal. Die meißte Zeit war ich ziemlich euphorisch, zumal ich sicher war, die Menschheit retten zu können - was sich körperlich extrem angenehm anfühlte (so mit Seelenfrieden und allem drum und dran).
Allerdings war ich in meinem Umfeld die einzige die alles lustig fand, meine Familie und auch Freunde waren völlig schockiert ...., aber das ist eine andere Geschichte.
Und wie ich gehört habe, kann so eine Psychose wohl auch voll ins Gegenteil plötzlich umschlagen und dann ist wohl Schluss mit lustig. Ich glaub da würd ich auch sofort alle bunten Pillen schlucken die Onkel Doktor mir verschreibt, wenn ich plötzlich Ängste oder Suizidgedanken etc. hätte.