Sterbehilfe - ja oder nein?
25.11.2006 um 19:38
Naja... zwiegespalten. Wenn man so will ist Sterbehilfe ja auch hierzulandeschon
möglich. Wenn ein Mensch nur noch an den Maschinenhängt und eine Besserungseines
gegenwärtigen Zustandes nicht in Sicht ist, dann haben die Angehörigen eineVerfügung
über die Maschinen ( anlassen, ausschalten )
Aber sonst- solangenoch Chancen
bestehen macht man sowas ja hier nicht. Ich denke eigentlich auch, dassdas Leiden nicht
unnötig verlängert werden soll, aber was ist, wenn sich dieses Leidennach einiger Zeit
doch auszahlt???
Bei älteren Menschen sehe ich das als wenigerproblematisch, wenn
man da mit 75 sterben will, weil alles so schwer und schmerzhaftist, dann sollte das
berücksichtigt werden, aber wenn junge Menschen nicht mehr lebenwollen, dann halte ich
das für bedenklicher...
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Sterbehilfe - ja oder nein?
25.11.2006 um 19:48
"dann haben die Angehörigen eine Verfügung
über die Maschinen ( anlassen, ausschalten) "
Reicht aber nicht aus und ist unmenschlich.
Bei einem Pat. , bei dem manannahm , er würde nach drei Tagen Flüssigkeitsmangel ableben , zog sich das Sterben fastzwei Wochen dahin.
Die Angehörigen saßen Tag und Nacht am Bett und diese zwei Wochenwaren sicherlich grausamer , als es aktive Sterbehilfe je sein könnte.
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Sterbehilfe - ja oder nein?
25.11.2006 um 20:43
Christopher Reeve (bekannt als Supermann) war auch von Hals abwärts anquerschnittgelähmt, warum wollte der nicht sterben? Genau weil er auch die Topärtzte undMittel hatte die zumindest einen Ansatz von Heilung versprachen!
Der vom Halsabwärts gelähmte Schauspieler Christopher Reeve konnte durch konsequentes Training wiederseiner Finger und Zehen bewegen. Hier sind durch Rehabilitation ausgedehnte Verbindungenzwischen Gehirn und Rückenmark neu entstanden und seine Gehirnareale haben sich aufungewöhnliche Art verschoben.
Er hatte den Rückhalt dafür! Bei irgendeinemkassenlosen Obdachlosen gibt den nartürlich nicht, da schwebt der Gedanke der Profiteure,wie kann man den am besten sozialverträglich ableben lassen, natürlich auch immer mit.Die landen doch viel eher im Hospitz oder in den Händen irgenwelcher Reisebegleiter alsandere!
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Sterbehilfe - ja oder nein?
25.11.2006 um 20:53
Na klar, Ashert...nur die Reichen können sich die allerneusten und bewährtetstenRehamittel leisten, da werden natürlich Unterschiede gemacht...
Für alle die esinteressiert, man kann in gewissen Hospitzen Ehrenamtlich auch gegenAufwandtsentschädigung mal hineinschnuppern und sich mal mit der Thematikauseinandersetzen. Viele Patienten, die unheilbar Krank waren, konnten durch dieIntensíve und teilweise liebevolle und offene Betreuung teilweise um einiges längerLeben, es gibt sogar seltene Fälle wo Menschen zwischenzeitlich Sypthomfrei waren,allerdings dann doch wieder einen Rückfall erlitten.
Viele der Sterbenskranken,wünschen sich einfach in aller Ruhe und Geborgenheit, ohne Angst sterben zu dürfen undnicht als Humankapital gesehen zu werden... Das sind meine Erfahrungen in PunktoSterbehilfe!!!
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Sterbehilfe - ja oder nein?
25.11.2006 um 21:03
Christopher Reeve hat einen Sohn. (der jetzt Vollwaise ist)
Viele Menschen bleibennur aus dem einen Grund am Leben und der sind die eigenen Kinder.
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Sterbehilfe - ja oder nein?
25.11.2006 um 21:08
Zumindest sind Hoffnung und Kampfeswille eine gute Motivationsgrundlage, den geschwächtenKörper in manchen Dingen etwas länger zu stabilisieren...
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Sterbehilfe - ja oder nein?
25.11.2006 um 21:16
kommt wahrscheinlich auch auf die lebenssituation an. wenn man ne familie hinter sich ahtdie einem halt gibt ist es sicher schwerer so eine entscheidung zu treffen als wenn manalleine ist mit seinem schicksal.
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Sterbehilfe - ja oder nein?
25.11.2006 um 21:23
Neuere Meldung:
>>Hospize haben nach Darstellung der Deutschen Hospiz Stiftungzunehmend Probleme bei der ärztlichen Versorgung sterbenskranker Menschen.Hospizpatienten müssten meist durch einen externen niedergelassenen Arzt weiter betreutwerden. „Gibt es diesen aber nicht oder ist kein Arzt greifbar, ist durch diesesHausarztprinzip eine Versorgungslücke programmiert“, sagte der GeschäftsführendeVorstand Eugen Brysch am Donnerstag in Dortmund.
Er verwies auf Medienberichteüber ein Hospiz im westfälischen Lüdenscheid, das sich bei 20 Ärzten vergeblich um dieVersorgung eines sterbenskranken Patienten bemüht hatte. Laut „WestfälischeRundschau“ hatten die Mediziner einen Hausbesuch mit Begründungen wie„Patientenstopp“ oder „kein Geld dafür da“ abgelehnt. Dies seikein Einzelfall, betonte Brysch. "In der Regel erfährt die Öffentlichkeit davonallerdings nichts. Denn weder die Beteiligten noch die Hospize waren bislang aus Angstvor einer weiteren Verschlechterung ihrer Lage bereit, darüber offen zu reden."<<
http://www.aerzteblatt-studieren.de/doc.asp?docId=103190
Die Armen sindimmernoch in der Welt die ersten, bei denen die Sterbehilfe angewendet wird! Man siehenur mal den isralischen Premier Minister Scharon, der war eigentlich schon tot.Herzstillstand, Lungenversagen, Gehirnblutungen, Koma etc. Aber sowas kriegte man für denStatus auch wieder hin! Das wäre bei einem Bush oder der Merkel oder irgendwelchenReichen, wo niemand die Kosten kümmern, bestimmt nicht anders, denen werden ganz andereDrähte zum Leben gelegt, als den Durchschnitts-Menschen im Hospitz, die kriegen nur einTeddybär und Hirsebrei.
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Sterbehilfe - ja oder nein?
25.11.2006 um 23:16
Ist ein heikles Thema !
In den duetschen Hospitzen soll ja "nur" gewährleistetsein, den Sterbenden zumindest die Schmerzen zu nehmen und sie auf humane schmerzfreieWeise auf dem Sterbeweg zu begleiten. Nur reichen dafür die Kontingente derniedergelassenen Ärzte mitlerweile nicht mehr aus, weshalb sie die Zusammenarbeitverweigern.
Aktive Sterbehilfe wie in den Niederlanden z.B. ist hier juristischnicht möglich, auch wenn ich selbst in gewissen Einzelfällen davon überzeugt bin, dassdies ebenfalls ein humaner Weg wäre, denn selbst wenn man den Sterbenden die körperlichenSchmerzen nimmt und es wirklich ein progressiv degenerierender Prozess ist der definitivtödlich verläuft, leiden diese Patienten häufig auch psychisch unter denlebensverlängernden Massnahmen.
Mann kann nur für Betroffene und Angehörigehoffen,dass unsere Gesundheitskostenreform nicht auch noch das letzte BisschenMenschenwürde wegrationalisiert und momentan noch bestehende Hospitze auf längere Fistdoch noch schliessen müssen, weil keine Gelder mehr da sind um denen die daraufangewiesen sind zumindest einen schmerzfeien Tod in einem nicht ganz so sterilen Rahmenwie dem im Krankenhaus zu ermöglichen !
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Sterbehilfe - ja oder nein?
27.11.2006 um 02:05
ich halte dies für eins der schwierigsten themen...also ich bin dagegen
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Sterbehilfe - ja oder nein?
27.11.2006 um 04:03
Das Thema würde ich nichtmal mit der Kneifzange anfassen
Wer weiß auswelcher Serie dieser Sprüch^^ ist der kriegt ne Waschmaschine
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Sterbehilfe - ja oder nein?
27.11.2006 um 04:19
Aus Southpark meine ich^^
Ich halte es auch für ein heikles Thema, und es gibtauch viele Argumente Dafür und Dagegen. Aber wie ich dazu stehe, werde ich wohl erstwissen, wenn ich in so eine Situation komme.
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Sterbehilfe - ja oder nein?
27.11.2006 um 07:16
ich denke, dass solange ein mensch noch einen freien willen besitzt, er sich selbstentscheiden können sollte, wann der zeitpunkt kommt zu gehen.
menschen mitschweren und schmerzhaften krankheitsverläufen, sollten die möglichkeit bekommen, anstattvon morphium und schmerzmitteln abhängig gemacht zu werden, eine instanz zu bemühen, diesich für eine baldige beendigung des leidensweges einsetzen kann und zwar auf legale undhumane weise.
unnötig lebens und -leidensverlängernde massnahmen sind in diesemzusammenhang als unmenschlich zu betrachten...
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Sterbehilfe - ja oder nein?
28.11.2006 um 09:12
ich sag mal Menschen die in der lage sind das noch selber zu entscheiden (da spielt derLebenswille auch ne entscheidene Rolle) aber leiden wie ein Hund an so einer Maschinewürde ich diese Hilfe leisten.
mit reinem Gewissen
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Sterbehilfe - ja oder nein?
28.11.2006 um 11:41
Strafbar oder nicht?
es gibt auch in deutschland wege zur sterbehilfe.
Aktive Sterbehilfe:
gezielte tötung des menschen mit dessen einverständnis. dieaktive sterbehilfe wird nach §216 stgb bestraft.
Indirekte Sterbehilfe:
fachgerechte bahndlung von schmerzen oder symptomen unter inkaufnahme derlebensverkürzung. der früher eintretende tod ist dabei nicht das ziel der behandlung, erwird nur alls unvermeidbare nebenwirkung der therapie in kauf genommen. voraussetzung istdas einverständnis des patienten.
Passive Sterbehilfe:
unterlassen bzw.abbruch lebenserhaltender maßnahmen, etwa abbruch von künstlicher beatmung odereinstellung der künstlichen ernährung. die passive sterbehilfe ist nur dann zulässig,wenn sie dem erklärten oder mutmaßlichen willen des patienten entspricht. diesen willenkönnen patienten in einen patientenverfügung niederlegen. die indirekte und die passivesterbehilfe sind nach den urteilen des bundesgerichtshofs allein den ärzten vorbehalten.
Beihilfe zur Selbsttötung:
weder die (versuchte) selbsttötung noch diebeihilfe zur selbsttötung ist in deutschland strafbar. abseits der "krankenhausfälle" indenen indirekte bzw. passive sterbehilfe relevant ist, geht es um die frage: wann liegtstrafbare aktive sterbehilfe vor, wann straflose beihilfe zum selbstmord? beihilfe setztvorraus, das der sterbewillige ständig den aktiven part hat, es "selbst tut". so muss eretwa das gift selbst nehmen, darf es sich nicht einflößen oder sich eine spritze setztenlassen; der helfer würde sonst zum strafbaren täter einer tötung auf verlangen.allerdings muss der helfer einer selbsttötung in deutschland dennoch eine strafrechtlicheverfolgung fürchten - wegen unterlassener hilfeleistung.
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Sterbehilfe - ja oder nein?
28.11.2006 um 14:36
Ich bin sehr für die Sterbehilfe. Es wird aber nicht gemacht, da man ja mit dem sowiesoschon sterbenden Menschen noch schön Geld machen kann. Dies erlebe ich bei meiner Uroma.Diese leigt seid fast 4 Jahren in einem Pflegeheim und kann sich nicht mehr bewegen,nicht mehr sprechen, wird künstlich ernährt, erkennt keinen mehr... Sie hatte mehrereSchlaganfälle. Aber Sterbehilfe gibt es nicht, denn sie bringt ja noch 5000€ im Monat andas Heim. Meine Mutter würde sie gerne in die Schweiz bringen, aber dazu hat meine Mutterwiederum keine Befugniss. Wieso muss die arme Frau dort Jahrelang hinwegetieren, obwohlsie schon Tot ist?
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Sterbehilfe - ja oder nein?
28.11.2006 um 15:15
Wieso muss die arme Frau dort Jahrelang hinwegetieren, obwohl sie schon Tot ist?
Du sagst schon seid 4 Jahren leidet sie, das ist bedauerlich, aber man kannleider keine genaue Grenze ziehen, wann jemand eigentlich aufgegeben würden müsste,vielleicht schon nach einem Jahr oder erst nach fünf?
Wenn man erstmal anfängtzu spekulieren, fallen später doch alle Barrieren, für die einen zum guten aber fürandere zum schlechten!
Da wo vielleicht die Masse der Erben schon unbewusstVorarbeit geleistet hat, da ist manchmal nur ein vergessener Besuch oder ein paar Blumenzuwenig im Strauß den man mit bringt, doch schon das suggestive Zeichen für denPatienten, das man jetzt besser möglichst bald den Löffel abgeben sollte!
Da istdie Sterbehilfeindustrie doch nicht mehr oder weniger an ihren ausgefüllten Verträgenintressiert, als wie umgekehrt die Heime, an möglichst viel belegten Zimmern! DieIntention alles für eine Besserung zu tun und die Intention die Leiden vorzeitig zubeenden, sind doch zwei konkurierende Märkte. Man kann die nicht voneinander sauberabschotten!
Kurz: Die Oma muss leiden, damit andere, bei denen noch was zuretten ist und bei denen man auch nie endgültig feststellen kann, wie mündig die wirklichsind, leben können!
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Sterbehilfe - ja oder nein?
28.11.2006 um 15:55
Meine Mutter besucht sie ehrlich gesagt auch nur 2 mal im Jahr, da es ihr das Herz brichtdort hinzugehen. Sie sagte zu mir, dass man meine Oma nicht wiedererkennen würde. Würdedort der Name nicht stehen, wüsste sie es nicht. Ich war nie dort, obwohl ich zumgrößtenteil bei ihr groß geworden bin. Ich kann es nicht über mich bringen. Vielleichtwill sie auch nur noch von mir Abschied nehmen und kann dann gehen. Aber ich habe Angstdavor sie zu sehen.
Klingt für einige sicher unverständlich.
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Sterbehilfe - ja oder nein?
28.11.2006 um 16:22
Du musst nur einmal hingegen, sie muss dort vielleicht noch Jahre bleiben, also packdeine Angst mit ein und geh dahin!
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