Sterbehilfe - ja oder nein?

@versailles95
Hättest du ihnen geholfen wenn sie dich gebetne hätten ihrem Leiden eine Ende zu machen?

@occitania

Ich weiß es nicht. Doch ich wünschte mir sie hätten es bekommen. :)

@versailles95
Ich konnte gar nicht feststellen ob meine Großmutter schmerzen hatte oder nicht, da sie zwar geredet hatte aber nicht bei Besinnung war.
Und nein, ich hätte sie nicht getötet.

@Individualist
Also lieber leiden lassen?

@versailles95
Würdest du dir wünschen das jemand für dich in der Situation da wäre und dich erlöst? (Wozu es hoffentlich nicht kommt ^^)

@occitania

Ja ich denke schon. Doch ich werde erst genau wissen wenn es soweit ist.

Sterbehilfe ist ein absolutes muss und wird nur durch eine falsche Moralvorstellung zurückgehalten die davon ausgeht das das Leben eines Menschen nicht im selbst sondern einer überirdischen Sagengestalt gehört.

Ich hab meine Großmutter ein halbes Jahr lang sterben sehen.
Ich hoffe wenn es bei mir mal an der Zeit ist, das die Moralvorstellungen die Menschenwürde höher stellen als irgendeine Fantasiegestalt.

sterbehilfe ist ein sehr präsentes, viel diskutiertes, interessantes und vor allem heikles thema. erst vorgestern habe ich auf dem ersten...oder zweiten, eine sehr einnehmende dokumentation gesehen ("die letzte saison"), welche sich unter anderem mit der thematik des sterbens befasst hat.
dabei wurden alte, zum teil schwerstkranke menschen in ihren letzten paar wochen/monaten von einem fernsehteam begleitet.
beeindruckend war die liebevolle art und weise seitens der angehörigen, der pflegedienste, der therapeuten und der ärzte im umgang mit den patienten.
trotz professioneller und umfassender versorgung, wurde schnell klar, dass den betroffenen menschen in einer hinsicht nicht geholfen werden konnte... bei dem wunsch ihrem leid ein ende zu setzen....
da ich selbst in einem medizinschen beruf tätig bin und schon einige menschen bis zum ende begleiten durfte, habe ich die erfahrung gemacht, dass man dem thema der sterbehilfe auch heute noch (zumindest in deutschland) zum teil hilflos gegenüber steht.
wem obliegt diese entscheidung ?

auch heute werden immer noch viele menschen durch maschinen am leben erhalten und müssen sich dem schicksal des dahinvegetierens ergeben (ob sie wollen oder nicht)...zum teil, weil einfach vergessen wurde, eine patientenverfügung zu verfassen.
es ist nunmal so, dass ärzte die verpflichtung haben, leben zu retten und zu erhalten, auch wenn es in einigen fällen sinnfrei ist. so sieht es nunmal aus...
woanders ist da die medizin zum glück schon weiter !

daher bin ich der persönlichen meinung, dass jeder das recht darauf hat, würdevoll und schmerzfrei aus dem leben treten zu dürfen wenn es soweit ist.
--> ich beziehe mich hierbei nur auf schwerstkranke und sterbende menschen.

Lg @ All

Ich finde bevor ein Mensch 20 Jahre lang z.B. in einer dunklen Ecke liegt ist Sterbehilfe schon, in einigen Fällen, eine Hilfe für manch Menschen. Wenn ich später alt sein sollte und nicht mehr richtig sehen, sprech oder hören kann würde ich Sterbehilfe auch in anspruch nehmen.

Ich denke mal die Mehrheit ist für Sterbehilfe.

@starkiller810
Nur weil du einmalu eine Brille und/oder einen Hoerapparat brauchen wirst, willst du dein Leben beenden?
Denk doch bitte mal nach!

Also sowas loest bei mir nur Kopfschuetteln aus, wenn ich sowas lese.

meteora schrieb:Also sowas loest bei mir nur Kopfschuetteln aus, wenn ich sowas lese.

Wieso? Klar das klingt nach sehr banalen Gründen, aber wenn das jemand für sich als Grund sieht und die Entscheidung nicht irrational getroffen wurde, dann ist das doch in Ordnung.
Und niemand steckt in der Haut eines anderen.Für den einen ist die und die Einschränkung nicht der Rede wert, für den anderen macht das Leben keinerlei Sinn mehr. Und das sollte doch bitte nur der Betroffene selbst für sich entscheiden.

Darüber sozusagen zu "entscheiden" ob jemand noch zu leben hat oder zu bewerten, ob ihm beim sterben geholfen werden soll oder nicht, kann unter Umständen genauso schlimm sein, wie zu entscheiden, dass jemand zu sterben hat.

@Heide_witzka

Es gibt heute ein Patienenverfügung oder aber, es sollte in bestimmten Fällen zugelassen sein, das eine Vertraute Person, den letzten Willen ausführt. Wie auch immer dieser aus sieht, egal,... es sollte anerkannt sein, das es gewisse Situationen erforden, unter seinem eigenen Leben einen Schluss-Strich zu ziehen (wenn man noch in der Lage ist, das zu erkennen und gewisse Maßnahmen zu ergreifen, notariell)

@sodawasser
Wenn er meint, er wolee seinem Leben ein Ende machen, weil er schlecht hören, sehen oder denken kann, dann soll er das bitte selbst erledigen und nicht die Verantwortung irgendeinem anderen Menschen auflasten.

@Goby
Sicher gibt es Patientenverfügungen (meine Mutter hat auch eine), aber darüber wird sich leider zu wenig Gedanken gemacht.
So eine Verfügung muss, um bindend zu sein, schon gewisse Kriterien erfüllen.

@Heide_witzka

An dem Punkt der Diskussion waren wir beide doch schonmal. Und da habe ich auch schon geschrieben, dass ich doch auch nicht dafür bin, einer Berufsgruppe komplett oder irgendwelchen Menschen die Sterbehilfe aufzuzwingen.
Wenn es aber Menschen gibt, die Sterbehilfe leisten möchten, warum dann nicht? Und damit meine ich jetzt keine Hobbysterbehelfer, die an ihren Hamstern kein Vergnügen mehr haben.

@sodawasser
Ich bin dafür dass, so lange irgend möglich, der Sterbewillige seinem Leben selbst ein Ende setzt.

@Heide_witzka
Welchen Vorteil hätte das? Und wie gesagt, der Sterbehelfer würde nicht dazu gezwungen werden.

Ich habe ja schon mehrfach Vorteile vorgebracht, warum es auf dem Wege der Sterbehilfe besser wäre.Jetzt würde ich gerne mal Vorteile der anderen Seite hören.Vielleicht fehlt mir der Blick diese zu sehen.

@sodawasser
Ich denke, bei jemand der sich selbst tötet gibts im Nachhinein wohl kaum Zweifel an der Ernsthaftigkeit und auch keine Regressforderungen seitens der Angehörigen.

Nun, ich sehe darin auch kein Problem. Wieso auch? Wenn es der letzte Wille des Sterbenden ist und sowieso keine Chance mehr auf eine Heilung besteht, dann gilt es, dies zu respektieren.

Ich würde mir wahrscheinlich auch lieber 'ne Kugel geben als mich tage-oder monatelang im Sterbebett herumzuquälen.

@Heide_witzka

Heide_witzka schrieb:Ich denke, bei jemand der sich selbst tötet gibts im Nachhinein wohl kaum Zweifel an der Ernsthaftigkeit

Ach und wenn Sterbehilfe zur Verfügung steht, dann nimmt man das schnell mal aus Jux und Dollerei? Man geht morgens Brötchen kaufen, sieht dann beim Prospekteaushang das neue Super-Sparangebot des lokalen Sterbehelfers und denk sich dann: "Ach, ich hab ja heute Mittag eh Zeit. Mein Zahnarzt musste mir ja wegen eines Sonderseminars den Termin absagen."
Und das jede Selbsttötung, in deren Phase man ja leider meist alleine ist und somit meist gar nichts mehr dran zu rütteln ist, völlig ernsthaft ist, wage ich sehr zu bezweifeln.
Wenn man den weg zur Sterbehilfe geht, halte ich das ganze für viel ernsthafter.

Ich glaube wir verstehen unter Sterbehilfe was anderes.Ich habe aber schon mehrfach gesagt, dass psychologische Gutachten und psychotehrapeutische Begleitmaßnahmen meiner Meinung nach vonnöten sind. Es sollte auch, weil inzwischen hin und wieder hochkam, es bestehe die Gefahr, das ein Geschäft daraus wird, eine staatliche Geschichte sein.

Und von da kommen wir zum nächsten:

Heide_witzka schrieb:und auch keine Regressforderungen seitens der Angehörigen.

Wenn es Dokumente, Patientenverfügungen u.ä. gibt, können diese Forderungen zu keinem Erfolg kommen.Ich bin kein Jurist, kenne mich da nicht aus, aber in anderen Ländern funktioniert es ja auch.

@sodawasser
Dass es in einen rechtlich einwandfreien Rahmen gegossen werden muss, ist selbstverständlich, ebenso, dass es nicht jeder al gusto handhaben kann, wie hier im Forum teils lautsprecherisch verkündet.
Ab hier scheiden sich unsere Geister.
Warum soll der Sterbewillige, so er nach eingehender Beratung an seinem Vorhaben festhält, nicht selbst die Maschine ausschalten bzw. den Todestropf (oder was sich auch immer als die humanste Methode der Tötung herausstellt, einschalten, so lange er dazu im Stande ist?
Was spricht dagegen?