Suizid(-versuche): Eure Meinung?

74 schrieb:Ich verstehe deine Denkweise auch nicht. Vermutlich darfst du dich glücklich schätzen noch nie in derlei Lage gewesen zu sein.

Ja und warum bin ich in so einer Lage noch nicht gewesen? Weil ich die Überzeugung in mir trage alles das was mich in meinem Leben unglücklich macht bzw. belastet selbst durch eigenes Zutun verändern bzw. verbessern zu können.

@Dr.Thrax

Ja eben, du bist noch nicht in so einer Lage gewesen. Das merkt man einfach.

@Dr.Thrax

Ich find schon, dass die besonderen Schutz verdienen.

Entweder, man sagt, Suizid ist die Ausuferung einer Krankheit oder von anderweitigen psychischen leiden, sodass der betroffene gar keine Wahl mehr sieht, außer sein leben zu beenden, dann steht es aber außerhalb moralischer Beurteilung.

oder, man sagt, Suizid ist eine freie Entscheidung, aber dann ist diese zwar beurteilbar, aber in jedem falle zu respektieren.

@shionoro
Natürlich ist es eine freie Entscheidung.

@shionoro
Wen meinst du denn, wenn du von Schutz redest? Ich dachte, es ginge um die Suizidopfer?

Dr.Thrax schrieb:Natürlich ist es eine freie Entscheidung.

Es ist in den allermeisten Fällen ein Wahn, aber natürlich ein freie Entscheidung? Den Widerspruch erkennst du aber selbst?

Weil ich gestern auf @Dr.Thrax antwortete wurden auch meine beiträge gelöscht, aber ich bin froh das ich ihn hier mal persönlich ansprechen kann.

Ich habe jetzt öfters hier gehört das Sie Doktor sind. Sind Sie Doktor der Medizin ?
(Das ist eine ehrlich gemeinte frage)

@74
Ich sage ja auch gar nicht dass man es jemandem vorwerfen sollte wenn er diese Kontrollüberzeugung im Bezug auf sein Leben nicht entwickelt oder verinnerlicht hat so wie ich. Aber man merkt es einfach wenn man depressiv wird. Sowohl man selbst als auch andere merken das. Und in gewisser Weise muss man auch da sagen dass jeder die Verantwortung für sein eigenes Befinden hat. Wenn die Menschen dann halt nicht bereit sind zu ihren Problemen zu stehen oder sich damit auseinander zu setzen, dann finde ich es schon verurteilenswert wenn sie sich dann dann so verabschieden. Denn man richtet ja durchaus auch bei den Angehörigen einen gewissen Schaden an.

Natürlich gibt es auch Fälle wo der Suizid dann eher sowas ist wie auf sich selbst angewandte Sterbehilfe. Beispielsweise wenn eine Diagnose einer unheilbaren Krankheit mit unaufhaltsamem Verlauf im Raum steht. Dann ist es für mich aber auch kein wirklich typischer Suizid mehr.

@jimmie

Schut vor häme und spott für suizidopfern.

@Dr.Thrax

Das sehe ich in vielen fällen anders.
Eine entscheidung ist nicht frei, wenn man sie als einzige möglichkeit begreift.

Wenn ich aus einer angststörung, aus eine schizophrenie oder im affekt vor den zug springe ist das kaum eine freie entscheidung.

Natürlich gibt es suizid aus wohlkalkulierten gründen, aber die nehmen meiner ansicht nach eine deutliche minderheit ein.

@Dr.Thrax

Außerdem: Es gibt patienten, die alles tun was si ekönnen um wieder von ihrer depression oder anderweitigen störung loszukommen, es aber einfach nicht schaffen.
Nicht weil sie sich keine mühe geben, sondern weil die krankheit es einfach nicht zulässt.

@shionoro
Okay, muss doch nochmal fragen. Die Suizidopfer sind die, die sich das Leben genommen haben?!
Meinst du mit Schutz nicht dann eher die potentiellen Opfer, Leser etc. oder tatsächlich doch die Würde von Toten? :ask:

@Dr.Thrax
Erlernte Hilflosigkeit? Das ist hart.
Es handelt sich um eine Krankheit, wie kannst gerade du das als angehender Mediziner ignorieren? Gerade die Krankheit sorgt doch dafür, dass Betroffene ihre Sichtweise nicht ändern können. Den meisten hilft doch dann nur noch medikamentöser Eingriff, es liegt doch nicht am Nicht-Wollen.

@jimmie

Also im kontext eben ging es um die würde der toten bzw. auch der überlebenden suizidgefährdeten.

Stigmatisierung von suizid als schwach oder egoistisch halte ich für falsch.

@Dr.Thrax

Nein! Man merkt es eben nicht, wenn man depressiv wird, sondern erst, wenn man es bereits ist und selbst das merken einige gar nicht mehr.

Und wenn jemand zum Suizid entschlossen ist, dann reden wir hier nicht mehr über Problemchen, die man mit Selbstverantwortung und Disziplin geregelt bekommt.
Auch deinen letzten Absatz kannst du dir klemmen..Sorry, aber du weißt in keinster Weise wovon du sprichst, sonder gibst lediglich "Fachwissen" wieder.

@74

74 schrieb:sonder gibst lediglich "Fachwissen" wieder.

Nein, gerade das gibt er eben nicht wieder. Jemand mit Fachwissen über Ursachen und Wirkung würde niemals so einen überheblichen und oberflächlichen Unsinn von sich geben.

@Häresie

Deswegen schrieb ich es in Anführungszeichen. You know?

@shionoro
Gut, aber wäre es im Sinne des Schutzes von Lebenden nicht besser, wenn man behauptet, es wäre ein Zeichen der Schwäche. Es als Stärke zu deuten, halte ich zumindest für problematisch..

Häresie schrieb:Erlernte Hilflosigkeit? Das ist hart.
Es handelt sich um eine Krankheit, wie kannst gerade du das als angehender Mediziner ignorieren? Gerade die Krankheit sorgt doch dafür, dass Betroffene ihre Sichtweise nicht ändern können. Den meisten hilft doch dann nur noch medikamentöser Eingriff, es liegt doch nicht am Nicht-Wollen.

Ganz genau. Aber auch den Medikamentösen Eingriff muss man ja erstmal wollen. Und dafür muss man krankheitseinsichtig sein. ;)

@Dr.Thrax

Nun ist uneinsichtigkeit oder auch paranoia ja oft gerade teil der krankheit.
Viele suizidenten nehmen auch medikamente, ohne dass es ihnen ausreichend hilft, auch nicht, wenn sie mehrfach andere bekommen.

@jimmie

Ich auch, stärke ist es ebenfalls nichts.

Aber im gegenteil: Stigmatisierung von suizid führt eher dazu, dass suizidenten sich überhaupt nicht öffnen mögen und mit niemandem reden.
Genauso führt die stigmatisierung von depressiven als faul dazu, dass es ihnen nocht schlechter geht.