Suizid(-versuche): Eure Meinung?

Manche wünschen sich eben einen spektakulären Abgang. Es gibt so viele Möglichkeiten, es hinter den eigenen Wänden zu tun, warum denn die Öffentlichkeit mit einbeziehen? Ich kennen niemanden der anderen gerne beim Sterben zuguckt.

Das is immerhin die letzte Möglichkeit, der Mittelpunkt zu sein^^

Zu welchem Preis? ^^

@NoSilence


Den des Lebens. Da der Suizidale dem Leben aber wenig Wert beimisst, ist es praktisch umsonst.

In dem Moment an dem man sich ernsthaft überlegt sich umzubringen und es wirklich auch will, ist einem alles egal. Man kann dann nicht mehr von einem angeblichen Wert sprechen, sondern von purer Gleichgültigkeit.

ich bin so müde von allem, ich würde gerne einfach zahlen und gehen. Aber leider habe ich keine Ahnung, wohin. Mit dem Aufzug in eine Etage, wo es nette Leute gibt und ich sein darf, was ich bin, ohne jemandem auf die Nerven zu gehen. Außerdem sagt mir eine Stimme, es seien da noch Rechnungen offen.
Die Welt ist so bescheuert, daß es sich nicht mal lohnt, in ihr Selbstmord zu begehen. Wir sind ja alle schon tot. Aber leben wir auch (vor dem Tod)? Der ultimative Grund, Selbstmord zu begehen, ist die Erkenntnis, daß es sich andersherum nicht rechnet.
Ich bin so müde von den Verletzungen, die mit Verletzungen beantwortet werden.
So müde, daß es immer immer wieder nach dem gleichen Muster abläuft, und only the dead get off Scot-free.

gut, dann mal meine meinung zu diesem thema:

fuer mich gibt es mehrere Arten von suizid:

1. der grund ist eine nicht heilbare krankheit (vor allem im endstadium, um sich von den qualen dieser krankheit zu 'erloesen' oder anderen Menschen nicht zur last zu fallen.

2. suizid mit rituell/magischem hintergrund, beispiel der dissection-saenger jon noedtveidt

3. suizidversuche, betonung auf versuche, bei denen der betroffene nicht sterben, sondern gerettet werden will, der betroffene sendet sozusagen einen verzweifelten hilferuf aus. nach meiner erfahrung geschieht dieses in sehr vielen faellen aus liebeskummer, e.g. wenn man den partner mit allem mitteln 'behalten' will.

meine ausfuehrungen moegen vielleicht ein wenig provokant klingen, aber sie sind das ergebnis meiner bisherigen erfahrungen (sowohl privat als auch beruflich)

@azerate

Hast schon recht, aber Suizid heißt im allgemeinen, wenn sich jemand das Leben nimmt, aufgrund von Probleme.

...bzw wegen mangelnder moeglichkeiten, die probleme adaequat zu verarbeiten

... oder einfach nicht mehr weiter leben will, warum auch immer!

Wer nie Liebe hatte, kann auch sich nicht lieben und wer sich nicht lieben kann, dem kann es egal sein, was aus ihm wird. Das meine ich jetzt nicht verallgemeinernd, es ist nur häufig der Fall, auch wenn es traurig klingt...

@Porcelainmon:

BRAVO!!

...oder jemand, der unglaublich verzweifelt ist und einfach keinen anderen Ausweg mehr sieht... oder eben auch aus Liebe, wenn sie nicht erwiedert wird.

Eine nicht erwiederte Liebe kann einen schon verrückt machen... das müsst ihr zugeben.

...oder wenn man dereinst geliebt wurde, und den partner zurueckhaben will, aber alle versuche scheitern. dann denken auch viele menschen ueber suizid nach, weil das leben ohne den partner als 'nicht lebenswert' angesehen wird.

in vielen faellen versuchen aber auch menschen durch einen suizidversuch, den partner an sich zu klammern, weil die verlustangst einen verrueckt machen kann

@azerate

Einen Partner durch Suizidversuche versuchen zurückzuholen ist eine ziemlich kranke Methode, und es ist auch sehr gemeint ehrlichgesagt, jemanden so unter Druck zu setzen.

@Yoshi: natuerlich ist eine solche methode, den partner zurueckzubekommen, ein ziemlich klaeglicher versuch. die verlustangst, die hinter diesem versuch steckt, hat in einigen faellen sogar einen psychisch bedingten hintergrund, i.e. eine persoenlichkeitsstorung

@Yoshi
stimm ich dir zu!
Das ist schon Erpressung und glücklich wird man dadurch so wieso nicht!


Suizid ist meist bzw zum Teil der letzte Ausweg, wenn nichts mehr geht, und man das Gefühl hat Anderen nur noch zulast zufallen.


Meistens macht man dadurch aber eher andere kaputt, weil diese es nicht mitbekommen konnten was mit der Person war und sie eigentlich gerne hatten.
Sie fühlen sich dann allein gelassen, wie alls wenn die Person sie nicht mochte weil sie sich einfach abgewendet haben...

Latona schrieb:Meistens macht man dadurch aber eher andere kaputt

Das ist demjenigen, der wirklich nicht mehr leben will bestimmt so ziemlich egal.
Selbstmordversuch als "Hilferuf" ist so beinahe das Dümmste, was man machen kann! Wenns nicht klappt - man nicht rechtzeitig gefunden wird - hat man es ungewollt geschafft sich umzubringen, das andere Extrem kann sein, daß man den Rest seines Lebens mit irreparablen Folgeschäden weiterleben muß...damit hätte man genauso die berühmte Karte gezogen.

Allerdings gestehe ich jedem Menschen das Recht zu, sein Leben zu beenden wann er will - solange andere nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, wie bei einem mutwilligen tödlichen Autounfall oder dergleichen.

zum einen sollte jeder mensch das recht haben, sein leben zu beenden, allerdings sollte in der tat dafuer gesorgt werden, dass die hinterbliebenen nicht leiden. aber wenn diese ueber den todeswunsch des betroffenen bescheid wissen, und diesen wunsch akzeptieren, duerfte alles passen.

however...suizidversuche als hilferuf, das ist aber auch fuer alle seiten etwas negatives. mal angenommen, ich verlasse meine (imaginaere) partnerin, sie unternimmt einen suizidversuch und ich rette sie, indem ich ihr noch eine chance gebe, i.e. zu ihr zurueckkehre. zum einen waere es nicht meine freie entscheidung gewesen, zum anderen haette sie ein gutes druckmittel gegen mich in der hand.

azerate schrieb: allerdings sollte in der tat dafuer gesorgt werden, dass die hinterbliebenen nicht leiden

Nein, so meinte ich das nicht...ich meinte unbeteiligte Menschen - zum Beispiel andere Autofahrer, die von einem suizidalen Geisterfahrer in Mitleidenschaft gezogen werden, zum Beispiel...