@ Sidewinder:
Die artefiziell in Tiermodellen erzeugten Krankheiten und Symptome unterscheiden sich grundsätzlich und in hohem Maße von den "natürlichen" menschlichen Erkrankungen, deren Entstehung und Verlauf durch genetische, psychische, ernährungs- und umweltbedingte Faktoren beeinflusst werden. Die Orientierung der medizinischen Forschung an Tierexperimenten ist Ursache dafür, dass trotz unzähliger Tierversuche, millionenschwerer Investitionen und zahlreicher Versprechen von Seiten der Wissenschaft und Pharmaindustrie in der Bekämpfung von Krebs, Atemwegs-, Herz- Kreislauferkrankungen, Allergien, Rheuma, neurologischer Erkrankungen u.a. kein Durchbruch in Sicht ist. Im Tierexperiment gewonnene Ergebnisse gelten grundsätzlich nur für das eingesetzte Tiermodell.
Alle daraus für den Menschen abgeleiteten Ergebnisse sind Hypothesen, da eine wirklich verwertbare Aussage erst nach Anwendung der gewonnenen Ergebnisse, d.h. eine Wiederholung des Tierversuchs am Menschen, getroffen werden kann. Beispiel dieser irreführenden und unzulässigen Übertragung tierexperimenteller Forschungsergebnisse auf den Menschen sind die zahlreichen, für sicher gehaltenen Medikamente, die trotz exzessiver tierexperimenteller Erprobung aufgrund unvorhersehbarer, schwerwiegender oder tödlicher Nebenwirkungen beim Menschen wieder vom Markt genommen werden mussten.
Umso unsinniger erscheinen die Pläne der EU, im Rahmen der Prüfung alter, vor 1981 auf den Markt gekommener Chemikalien erneut Millionen von Tieren in Versuchen zu verbrauchen.
Die Überbewertung tierexperimenteller Forschung hat sich häufig jedoch auch dahingehend fatal ausgewirkt, dass klinische Ergebnisse, die durch umfangreiche Studien an gesunden und kranken Menschen gewonnen wurden, zugunsten tierexperimenteller Forschungsergebnisse vernachlässigt oder als falsch angesehen wurden und somit für die menschliche Gesundheit bedeutende Entdeckungen erst nach jahrelanger Verzögerung anerkannt wurden.
Für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden hingegen besonders wertvoll sind In-vitro-Studien mit Mikroorganismen, Zell- und Gewebekulturen von Menschen, weil hierdurch die Wirkung von Chemikalien oder Medikamenten detailliert untersucht werden kann. Da die Möglichkeiten der In-vitro-Verfahren noch lange nicht ausgeschöpft sind, sie im Gegensatz zu Tierversuchen auf den Menschen übertragbare Ergebnisse liefern, müssen diese neuen Forschungsmethoden im Interesse der gesamten Bevölkerung bevorzugt angewendet und staatlich in weit höherem Maße als bisher gefördert werden.
Aufgrund ihrer größeren Relevanz für die Medizin fordert die Partei Mensch, Umwelt, Tierschutz grundsätzlich eine am Menschen orientierte Forschung und die Abschaffung der unwissenschaftlichen, inhumanen Tierversuche, die lediglich den Experimentatoren Vorteile bringen.
Sidewinder schrieb:Insofern kann ich mit der "Schuld", die ich dadurch auf mich genommen habe, sehr gut leben, denn ich weiß, daß ich damit vielleicht dem ein oder anderen Patienten geholfen habe.
"Patienten" -Und wie nennst du Tiere in Tierartzpraxen?