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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

504 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gewalt, Ehe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

19.06.2008 um 20:10
bei mir war das ähnlich wie bei september, mein vater war ein sadist(hab ihn angezeigt als ich 16 war), meine mutter alkoholikerin
auch ich hab mich sehr früh gewehrt und würde es heute nie zulassen das mich jemand schlägt, geschweigedem diese art der erziehung meinem kind antun
wie man so wird, man muss wenn man in einen solchen elternhaus überleben will lernen zu kämpfen


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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

19.06.2008 um 20:11
september,

aber ich war selbstbewußt und konnte mich wehren

Und wie konntest Du Dich in "diesem" Elternhaus so entwickeln?
War das "in Dir drin"? Oder kam die Unterstützung aus dem Umfeld? (Grosseltern, z.B.)
allein...großeltern? hatte ich schon, aber die fanden die zustände unmöglich, aber haben es geduldet.also keine hilfe.

eltern immer mit sich und ihren zoffereien bescghäftigt.

mein bruder war schwaach, hat sich zurückgezogen (sorry, brüderchen), er war der ältere, aber ich bin auf'm schulhof gewesen und hab den größeren jungs schläge angedroht, wenn sie nicht endlich meinen bruider in ruhe lassen..ich hab eben gezeigt, mit mir nicht...mit worten und mit schläge. aber nicht unnötig, bin keine schlägerbraut,aber ich hab mich verteidigt, wenn es nötig war, mit anderen argumenten zu überzeugen....

ich bin ich, ich hab das recht wie jder andere.

es war wohl schon in mir drin..charaktersache..oder ich hab zuoft meine mutter auf knien rumrutschen sehen....SO nicht,so nie!hab ich mir gesagt..sie ist schwach und egoistisch...schon mit 8 (!) hab ich meine mutter gefragt (nachdem sie mich heulend in den arm nahm, nachdem sie weider verprügelt wurde), warum sie sich nicht scheiden läßt...sie wischte sichj nur die tränen weg und sagte, sie liebt meinen vater.....den mann? der schlägt, beschimpft und polter rummacht die famile kaputt...geld war immer für kippen und alk da...für ein geodreieck? nie.klassenfahrten? ne, gibts nicht.....ignoranz auf ganzer linie.

nun, seit 3 jahren fange ich an, alles auseinanderzunehmen, mein bruder und ich triggern uns unbewußt selbst..da kommen bilder hoch.....so ein scheiß!

ich hatte immer eine beste freundin, mit der hab ich damals ne gute rückzugsmöglichkeit gehabt...war oft bei ihr, mit humor, sakasmus, zynismus hab ich die situation gemeister..damals hab ich es nicht einmal sooo schlimm gesehen, erst mit den jahren...ich mache meiner mutter vorwürfe..mein vater war alkoholabhängig, meine mutter aber hätte gehen können...ne, die war einfach zu hörig...und hat uns ne scheiß kindheit bereitet mit schlimmen szenen und keiner liebe, zuneigung.

budenzauber bis zuletzt.scheiß seelenstriptease


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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

19.06.2008 um 20:18
Zitat von niurickniurick schrieb:Und wie konntest Du Dich in "diesem" Elternhaus so entwickeln?
wenn ich so recht überlege, sind diese elternhäuser brutstätten für drogensüchtige und/oder alkoholabhängige versager..meine eltern sollten stolz auf uns sein und uns nicht mit ihrer ignoranz strafen...


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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

19.06.2008 um 20:33
Vermutlich wollen sie nur durch Euch nicht an ihre Versäumnisse Euch gegenüber erinnert werden. Das ist eher ein Eingeständnis von Versagen, vermute ich mal.


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19.06.2008 um 20:54
Wenn ich das alles hier so lese...meine Güte, meine Eltern haben sich für mich den Arsch aufgerissen...meine Welt war heil und himmelblau, und wenn es bei uns Streit gab, dann höchstens , weil ich irgendwas verbockt habe oder von heute auf morgen irgendwas haben wollte.
Die "böse" Welt da draußen hab ich erst viel später kennengelernt, konnte mich aber ausnahmslos - also bis auf das eine miese Beispiel - immer behaupten und durchsetzen. Aber auch das hab ich ja 2002 endgültig geschafft! UND - ganz alleine!!!


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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

19.06.2008 um 20:57
denke das hat nicht viel mit elterlicher erziehung zu tun, meine eltern haben mich nie angefasst, ich habe trotzdem die leute in der schule verprügelt :D


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19.06.2008 um 21:05
Dann hst Du vll ein natürliches Aggressionspotential, das Du nicht im Griff hattest :D


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19.06.2008 um 21:06
AnahiD ne habe nie angefangen :)


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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

19.06.2008 um 21:24
Maaaaaaaaaaaaaan, warn Gag um dieses eigentlich schlimme Thema mal ein bißchen aufzulockern...:D
Aber ich glaube schon, dass das Elternhaus eine Rolle spielt...wie gesagt, in der Familie von meinem Ex wurde nur geprügelt ...Schon der Opa die Oma und alle Kinder, dann der Vater die Mutter - aber dann nur die Mutter den Sohn (Vater hatte sich verpisst) bis es dann umgekehrt kam und Sohn die Mutter verprügelte, und die das normal fand


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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

19.06.2008 um 21:28
Ja mir tut sowas wirklich sehr leid, ich könnte meinen Sohn niemals schlagen er ist doch so wunderschön. ich kann das nicht verstehen.
Ja hauptsächlich schlagen Südländer ihre Frauen! das ist Tatsache, ich darf das sagen bin selber eine :D


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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

19.06.2008 um 21:34
gewald in der ehe ist das letzte was es gibt.meistens sind es die männer.wenn ein mann eine frau schlägt,muß die frau das recht bekommen sich mit allen mitteln zu wehren,dabei ist es ihr erlaubt jeden gegenstand zu nehmen unm zuzu schlagen,erst wenn er regungslos am boden liegt,muß die frau aufhören.und die polizei rufen.


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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

19.06.2008 um 21:35
Hehe...keine Verallgemeinerungen bitte! Ich kenne auch einen ganz zauberhaften "Südländer" ;)


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19.06.2008 um 21:43
AnahiD ja gibt es bestimmt auch, aber meine cousins und onkels sind alles arschlöcher gegenüber frauen..


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19.06.2008 um 21:48
Das hat dann aber doch mit dem Kulturkreis zu tun...denke ich mal und mit dem gesellschaftlichen Drumrum.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

20.06.2008 um 08:25
Das hat nichts mit dem "Kulturkreis" zu tun. Blödsinnige Entschuldigung.
ich fange auch keine Weltkriege an oder installiere eine Gaskammer im Keller, nur weil das mit unserem "Kulturkreis" zu tun hat.


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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

20.06.2008 um 12:08
rotderfla
Zitat von rotderflarotderfla schrieb:gewald in der ehe ist das letzte was es gibt.meistens sind es die männer.wenn ein mann eine frau schlägt,muß die frau das recht bekommen sich mit allen mitteln zu wehren,dabei ist es ihr erlaubt jeden gegenstand zu nehmen unm zuzu schlagen,erst wenn er regungslos am boden liegt,muß die frau aufhören.und die polizei rufen.
Nochmal dazu, verschiedene Studien sagen wie gesagt aus, dass Gewalt in Beziehungen eher gleichverteilt ist. Das ist ein Phänomen, welches erst in den letzten Jahren wirklich bekannt wurde. Und wenn eine Frau in einer solchen Situation einen Mann schlägt, dann muss dieser auch das Recht haben sich zu verteidigen. Das gilt unabhängig vom Geschlecht. Nur muss der Zweck die Mittel rechtfertigen. Und wenn du nun sagst es ist zulässig, auf jemanden so lange einzuschlagen, bis er regungslos da liegt, dann ist das Blödsinn - abhauen und die Polizei rufen kann man auch, wenn der andere noch nicht öhnmächtig ist..dann gibt es nebenbei bemerkt auch keine rechtlichen Probleme.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

20.06.2008 um 12:12
In UK schlagen inzwischen mehr Frauen ihre Männer als umgekehrt. Und wer schon mal in England war und die riesigen, fetten Geschosse, äh, Frauen gesehen hat, möchte mit keinem Mann dort tauschen :|


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Doors ehemaliges Mitglied

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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

20.06.2008 um 14:33
Gewalt in der Ehe - Stand in Europa

Über Gewalt in der Ehe gibt es noch keine EU-weite vergleichende Studie. Die in den Mitgliedsländern veröffentlichten Zahlen weichen allein schon deshalb voneinander ab, weil die Daten nach unterschiedlichen Methoden erhoben werden (Anzahl der Klagen, Fragebögen, mehr oder weniger starke Vereinigungen usw.).

Dennoch sprechen einige Zahlen für sich:


In allen EU-Ländern wird mindestens jede fünfte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt seitens ihres Ehemannes oder Lebensgefährten.


In Europa wird jede Woche eine Frau von ihrem Partner umgebracht (Europäische Kommission für Chancengleichheit- Europarat - Juli 2002)


Häufigste Todesursache bei Frauen zwischen 14 und 45 Jahren ist familiäre Gewalt


Nur jeder zwanzigste Fall wird der Polizei gemeldet (Erhebung von Eurobarometer, 1999)


Umfragen durchzuführen ist schwierig, da dieses Thema immer noch tabu ist. Die EU versucht, auf diesem Gebiet mit ihrem Förderprogramm DAPHNE voranzukommen. Damit finanziert sie Projekte zur Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Frauen, einschließlich sexuelle Ausbeutung und Missbrauch.


In Frankreich schlug die im Juni 2001 veröffentlichte einzige wirkliche landesweite Untersuchung über Gewalt gegen Frauen (ENVEFF) wie eine Bombe ein: Ihr zufolge wird jede zehnte Frau einmal im Monat Opfer ehelicher Gewalt, und monatlich sterben sechs Frauen daran. Dieser Umfrage zufolge sind 67 % der Täter leitende Angestellte, 25% Angestellte des Gesundheitswesens, der Armee und der Polizei. In 70 % der Fälle häuslicher Gewalt war kein Alkohol im Spiel.


In Deutschland haben 14,5 % der Frauen sexuelle Gewalt durch Familienmitglieder erlitten (Europäische Frauenlobby). Auf vier Tage kommen drei Morde an Frauen, die durch deren Lebenspartner ausgeübt werden, das sind fast 300 Morde pro Jahr.


In Norwegen werden 10.000 Frauen wegen Körperverletzung durch eheliche Gewalt ärztlich behandelt.


In Finnland erklären 22 % der in Paarbeziehung lebenden Frauen, sie seien Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden.


In Großbritannien wird annähernd jede vierte Frau geschlagen.


In Belgien wird jede fünfte Frau Opfer häuslicher Gewalt.


Bekämpfung ehelicher Gewalt

Pekinger Weltfrauenkonferenz 1995

Die Pekinger Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen 1995 schärfte weltweit das Bewusstsein über die Lage der Frau und führte in vielen Ländern zur Erarbeitung von Plänen zur Verteidigung der Frauenrechte.
Delegierte aus 185 Ländern und 70.000 Vertreter der Zivilgesellschaft verfassten eine Erklärung und ein Aktionsprogramm zur Sensibilisierung der Staaten für folgende Fragen: Schaffung besserer ökonomischer Bedingungen für die Frauen, Schutz der Frauen vor wachsender Gewalt, Aufwertung der Stellung der Mädchen. Im Einzelnen geht es darin um das Zugang der Frauen zum Erbrecht, das Recht auf freie Entscheidung über Sexualität und Schwangerschaft sowie um das Recht auf Nicht-Diskriminierung wegen Mutterschaft. Vergewaltigung in der Ehe, häusliche Schläge und Verwundungen, genitale Verstümmelungen werden als Gewaltakte gegen Frauen und Verletzung ihrer Grundrechte anerkannt.
Nach der Konferenz entstanden viele Netzwerke: WAVE (Women Against Violence in Europe). WISE ist ein auf „Gender Studies“ spezialisiertes Forschernetzwerk.


Bekämpfung der Gewalt in der Ehe – verschiedene nationale Modelle

Einige Länder verfügen über effiziente Gesetze und Vereinigungen zur Unterstützung weiblicher Gewaltopfer. Die meisten Frauenhäuser gibt es in den für weitgehende Umsetzung des Gleichstellungsgrundsatzes bekannten skandinavischen Ländern. Österreich war das erste Land, in dem die zwangsweise Entfernung des gewalttätigen Ehegatten aus der gemeinsamen Wohnung gesetzlich verankert wurde. Gewaltausübung, selbst im Privatbereich, wird nunmehr auch in Spanien, Frankreich und Belgien immer stärker von der Justiz verfolgt. In England kann das Gewaltopfer gesetzlich gezwungen werden, Anklage gegen den Täter zu erheben, was aber nur selten geschieht. Island, die Niederlande und Griechenland, die Gewalt in der Ehe wie jede andere Form von Gewalt betrachten, haben keine spezifische Gesetzgebung. In Portugal gibt es entsprechende Gesetze, die aber kaum bekannt sind, da eheliche Gewalt gesellschaftlich überwiegend immer noch als Kavaliersdelikt gilt.


Österreich: Vorbild für Europa?

In Österreich haben die Politiker unter dem Einfluss von Frauenverbänden und Zivilgesellschaft sehr schnell Maßnahmen zur Verringerung der häuslichen Gewalt ergriffen. Österreich war das erste europäische Land, das die (mindestens zehntägige) Entfernung des gewalttätigen Ehegatten aus der gemeinsamen Wohnung gesetzlich durchsetzte. Die Hilfszentren gehen auf die Opfer zu und erwarten nicht von ihnen, dass sie das Haus verlassen. Es wurden Sonderprogramme zur Aufklärung gewalttätiger Männer bereitgestellt. Österreich hat auch Sensibilisierungs- und Ausbildungsprogramme, insbesondere für Polizisten, eingeführt. Seine Interventionszentralen (Polizisten, Hilfsvereine für gewalttätige Männer, soziale Vereinigungen, Richter) wurden europaweit zum gesellschaftspolitischen Vorbild. Ein Pionierbeispiel dafür, dass man dieser Geißel nur durch gemeinsames, koordiniertes Vorgehen Herr zu werden hoffen kann.

Deutschland
BIG in Berlin: Die 1994 gegründete Berliner Interventionszentrale bei häuslicher Gewalt (BIG) ist deutschlandweit vorbildlich: Hier haben sich Polizisten, Richter, Ärzte, Frauenverbände und andere gesellschaftliche Organisationen zusammengetan, um eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung der häuslichen Gewalt zu erarbeiten. Seit 2002 wird das Modell in ganz Deutschland aufgegriffen.

Spanien
Die Zapatero-Regierung will die spanischen Sitten ändern. Zwischen 2002 und 2004 stieg die häusliche Gewalt um 34 %. Nachdem Ana Orantes 1997 im Fernsehen über ihren Leidensweg als geschlagene Frau berichtet hatte und anschließend von ihrem Mann ermordet wurde, ist das öffentliche Bewusstsein über dieses Problem gewachsen.
Die Zapatero-Regierung erkannte die Notwendigkeit des Kampfes auf allen Ebenen und verabschiedete ein Gesetz gegen Gewalt in der Ehe und gegen sexuelle Gewalt überhaupt. Sie beabsichtigt eine Erziehungsreform, den Erlass neuer Werbegesetze sowie die Gründung von Auffang- und Genesungszentren für misshandelte Frauen. Nach und nach werden Anlaufstellen gegründet, in denen Frauen, die die eheliche Wohnung verlassen wollen, finanziellen und rechtlichen Beistand finden. Darüber hinaus wurden 400 eigens auf das Spezialgebiet „Gewalt gegen Frauen“ ausgelegte Richterstellen geschaffen.


Osteuropa – Zunahme der Gewalt?

Im ehemaligen Ostblock wurde die Gewalt gegen Frauen vom Staats- und Parteiapparat weithin unterschätzt. Mit dem Übergang zu Demokratie und Marktwirtschaft seit Beginn der 1990er-Jahre haben sich dort die allgemeinen Lebensbedingungen für Frauen verschlechtert, und auch die Gewalt gegen Frauen hat zugenommen. Es gibt keine staatliche Förderung der weiblichen Berufstätigkeit und keine Anreize zur Familiengründung mehr. Behörden, Ärzte und Polizei berücksichtigen die besondere Lage der Frau nicht genügend, und die Zivilgesellschaft ist nicht organisiert genug, um allein den Kampf gegen häusliche Gewalt aufzunehmen.

-In Polen wird die Politik stark vom überaus traditionalistischen Familienbild der katholischen Kirche beeinflusst. 1993 verbot der Gesetzgeber den Schwangerschaftsabbruch. Bei ehelicher Gewalt steht die Sicherheit der Frau gegenüber dem Erhalt der Familie hintan. Frauen finden kaum Ärzte, die ihnen Gutachten über Schläge und Verletzungen aufgrund häuslicher Gewalt ausstellen, und rar sind die Zeugen, die vor Gericht über solche Gewaltakte aussagen. So kommen viele dieser Taten gar nicht erst vor Gericht oder werden mangels Beweises niedergeschlagen. Häufig wird Gewalt gegen Frauen nur auf übermäßigen Alkoholgenuss zurückgeführt, was das Problem vereinfacht und die kollektive Bewusstwerdung behindert.

-In Estland wählen die Frauen unkonventionelle, drastische Kampfmethoden, um dem Gesetzgeber ihr Problem klarzumachen: sie demonstrieren in Hockeyausrüstung.

In Lettland gibt es kein Gesetz zum Schutz der Frauen und auch keine Frauenhäuser. Gewalttäter können drei Stunden in Polizeigewahrsam genommen werden.

In der Slowakei wurde im Frühjahr 2003 ein neues Gesetz erlassen, dem zufolge der gewalttätige Ehemann die eheliche Wohnung verlassen muss, wenn die Frau als Opfer anerkannt wird. Es wurde eine auf häusliche Gewalt spezialisierte Polizeieinheit unter weiblicher Führung gegründet.

In Slowenien werden nur sehr schwere Gewaltakte bestraft. Eine gebrochene Nase oder Rippe wird als leichte Verletzung angesehen und nicht gesetzlich geahndet.

(Arte 2005)


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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

20.06.2008 um 15:58
Doors

Solche Studien sind so eine Sache, oftmals widersprechen die sich auch, wie du schon sagst. Gerade die Arte Reportage damals war doch sehr einseitig (in dem Sinne, dass man sich die "extremsten" Dinge rausgesucht hat.)

Aber selbst hier werden die Widersprüche doch offensichtlich.

Häufigste Todesursache bei Frauen zwischen 14 und 45 Jahren ist familiäre Gewalt

und

In Europa wird jede Woche eine Frau von ihrem Partner umgebracht (Europäische Kommission für Chancengleichheit- Europarat - Juli 2002)
(selbst wenn die Dunkelziffer viel höher wäre, würde das nicht reichen bei knapp 700 Mio Menschen.)

Unterschiedliche Methoden hin oder her, das ist in meinen Augen dann doch eher plumpe Meinungsmache, wenn eine Aussage so drastisch von der anderen abweicht.
Ich finde es auch ein wenig komisch, dass man sich da nur auf weibliche Opfer konzentriert. Zumindest in Sachen Gewalterfahrung unterscheiden sich die Geschlechter da nicht wirklich - bei Todesursache Häusliche Gewalt mag es ja anders sein. Sprich Gewalt in der Ehe ist ein wichtiges Thema, aber es betrifft nicht nur Frauen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Was tut man bei Gewalt in der Ehe?

20.06.2008 um 16:22
So lange die Zahl weiblicher Opfer männlicher Gewalt deutlich über der männlicher Opfer weiblicher Gewalt liegt, besteht da schon ein Gewaltgefälle. Und Handlungsbedarf.
Und da reicht ein Anruf beim lokalen Frauenhaus.


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