@necromant:
Wie lange können wir noch so verschwänderisch leben ?Anstatt mit der Natur zu leben, hat sich der Mensch mit der Zeit gegen sie gewendet und scheint blind dafür zu sein, wie sehr er sich doch selber damit schadet. Wir beuten den Planeten aus, den wir einst "Mutter" nannten, verseuchen ihn und benehmen uns im Grunde nur noch wie ein Parasit. Dass eine solche negative Entwicklung nie ohne Folgen bleiben wird ist zweifelsohne nicht weiter schwer vorhersehbar, und daher sollte man die lauter werdenden Stimmen, die proklamieren, wir würden uns unser eigenes Ende bereiten, nicht so leichtfertig abtuen, wie es grösstenteils leider immer wieder mit ihnen gemacht wird.
Wenn wir nicht endlich in unserem Gesamthandeln innehalten, unsere Fehler begreifen, aus ihnen lernen und sinnvolle Alternativen finden, die im Einklang mit unserer wahren Natur und der Natur an sich stehen, werden wir in absehbarer Zeit vor unseren eigenen Scherben stehen. Alles das, was der angeblich moderne Mensch von heute, an "primitiven" Urwaldvölkern zu belächeln hat, ist im Grunde etwas, was uns in unserer ach so zivilisierten, technisierten Gesellschaft abhanden gekommen ist: ein Bündnis mit der Natur, mit ihren Weisheiten und ihren Möglichkeiten, ein sinnvolles und vor allem Gesamt-harmonisches Dasein zu führen.
Wie tief ist die Seele der Menschen schon durch uns selbst gestört ?Nunja, die Seele an sich kann nicht wirklich gestört werden, aber das ist in dieser Diskussion nebensächlich und ich weiss, was du damit sagen willst. Im Laufe der Zeit hat es die Menschheit geschafft, immer weiter zu forschen, wir sind dabei von den unendlich scheinenden Weiten des Alls bis in die kleinsten subatomaren Partikel vorgedrungen, eifrig immer weiter nach neuen Entdeckungen forschend, wähnen uns wissend und können doch nicht einmal alle Bürger dieser Erde mit ausreichend Nahrung versorgen.
Denn wir haben unser Augenmerk auf die falschen Sachen gerichtet, unsere Entwicklung in die falsche Bahn gelenkt und müssen nun doch nur die Früchte ernten, die wir einst säten. Ist es nicht ein Armutszeugnis, dass wir trotz der ach so hoch entwickelten Wissenschaft nicht einmal in der Lage sind, uns untereinander friedvoll und harmonisch zu benehmen? Wir haben unsere Aufmerksamkeit auf irreführende Dinge gerichtet und uns selber, den zwischenmenschlichen Bereich, dabei völlig ausser Acht gelassen, so wurden wir nach aussen hin immer reicher, doch im inneren verkümmerten wir kläglich.
Unsere heutige Kultur ist nur ein Ergebnis unseres eigenen Fehlverhaltens. Wir haben unser wahres Ich, das nur aufbauend und friedlich erhaltend, harmonisch ausgleichend ist, an materielle Nichtigkeiten verkauft, haben unseren Geist schlafen gelegt, und das alles nur weil der Mensch nicht zu begreifen scheint, dass seine seelische Entwicklung nicht von Geld und materiellen Gütern im allgemeinen abhängt. Es fällt uns leichter, Kriege zu führen, täglich neue Meldungen und Drohnungen mit Massenvernichtungswaffen zu verfassen, als unserem Gegenüber einfach anzusprechen, alle Vorurteile vergessend, und ihm ein Lächeln zu schenken.
Wir haben das Menschsein verlernt und sind es kaum noch wert, als Menschen bezeichnet zu werden.
Is der Mensch dem Menschen sein größter Feind ?Momentan scheint es tatsächlich so zu sein.
Das schlimme daran ist nur, dass wir eben nicht nur uns selber mit in den Abgrund ziehen, sondern auch die gesamte Umgebung. DAS ist das eigentliche Drama.
Warum können Menschen nur noch so wenig Fragen stellen ?Weil sie verlernt haben, demütig zu sein. Weil sie meinen, im Zeitalter nach der Aufklärung alles zu wissen, was es zu wissen gibt, und sich in egoistischem Wahne für die Krone der Schöpfung halten. Durch dieses Verhalten haben sie ihre Seele in ein Gefängnis gesetzt, sich ihren eigenen Horizont dermassen nieder geschraubt, dass sie nicht einmal mehr in der Lage sind zu erkennen, dass
sie es sind, die beschränkt sind, und nicht das, was es zu wissen gibt. Wer Fragen stellt, könnte ja als "unwissend" dargestellt werden, und wer möchte sich schon noch diese angebliche Blösse geben? Man könnte sagen, unsere innere Entwicklung läuft metaphorisch gesehen rückwärts, anstatt vorwärts, das Fragestellen wurde grösstenteils verlernt, da man meint, auf alles eine Antwort zu haben. Doch es heisst nicht umsonst "es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als sich eure Schulweisheit träumen lässt"
- wer aufgehört hat, zu fragen, der hat aufgehört, sich weiter zu entwickeln.
Und wer aufhört, sich weiter zu entwickeln, der ist innerlich wie tot.
Früher hat der Mensch noch gefragt doch heute will er antworten ist diese
Einstellung unser Ende ?
Oder ein neuer Anfang ?
Wie oben schon beschrieben, wird sich der Mensch mit dem derzeitigen Verhalten sein eigenes Grab schaufeln, und eine Verbesserung ist in keinster Weise zu bemerken, eher das Gegenteil ist der Fall.
Doch in jedem Ende wohnt auch schon ein neuer Anfang inne, wir müssen uns nur entscheiden, ob wir diesem Anfang auch noch beiwohnen möchten...
Gruss
Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in acht nehmen.