Die Gedanken eines Selbstmörders

@Bukowski
merkwürdig - jetzt hab' ich schon 3 Schreibversuche unternommen und jeweils mindestens 4 Absätze wieder gelöscht.

Ich kann dem von Dir Geschriebenen nichts entgegensetzen, ich versuch' es heute auch nicht mehr. Vielleicht ist mir auch nur selbst momentan nicht so "positiv" zumute. *g* Ich geb' Dir recht - nur das mit den für mich (un)wichtigen Menschen möchte ich noch zum Verständnis klarstellen:

Ich nehme die Menschen nicht mehr so wichtig seitdem ich sie jahrelang "studiert" habe und leider immer wieder zum gleichen Ergebnis kommen musste. Trotzdem hab' ich mir meine Sensibilität (leider) bewahrt und auch mein Mitgefühl. Wenn ich helfen kann, dann tu ich das gern.

@Doors
cooooool

@Yoshi

Yoshi schrieb:Du hast ja schon recht, aber jeder darf man seinem Leben machen, was er will. Wenn jemand extrem leidet, so hat er den freien Willen, zu sterben, keiner darf ihn davon abhalten.

T´schuldige, aber Blödsinn. Genau der wird dir überaus dankbar sein, wenn du es schaffst ihn davon abzuhalten. (es sei denn, er währe sterbens-Krank = weil er "extrem leidet")



helfen mit der Klapsmühle meine ich nicht.

Ich meine eher sich Zeit für den Menschen nehmen, ihm zuhören, ihm zeigen das er wichtig ist, ihm dabei helfen aus der Kriese rauszukommen, ihn nicht allein lassen mit seinen Problemen, ...u.s.w.



Binn auch der Meinung, man kann nicht alle Selbstmordgefährdeten über eine Kamm scheren.
Da gibt es nähmlich Unterschiede:

• Solche, die sterbens-Krank sind, und für die das Leben eh schon vorbei ist. (bei denen ist aber eher der Fall, dass die nicht Sterben wollen.) ("da könnte ich es aber noch verstehen, die wollen nicht leiden")

• Solche, die z.B. aus Liebeskummer sich das Leben nehmen ("absolut Idiotisch")

• Solche, die sich das Leben nehmen, weil sich irgend eine "Boygroup" getrennt hat (Soll es mal gegeben haben, habe ich so in Errinnerung)("mehr als absolut Idiotisch")

• Geldprobleme ("ist kein Argument sich das Leben zu nehmen!")

• u. s. w.

• Na ja, da gibt es noch die, die meinen mit ihrem Tun "72 Jungfrauen zu bekommen" ("also, ... aller unterste Schublade")

Das einzige das ich akzeptieren und auch selber machen würde ist, mein Leben für das Meiner Kinder zu geben.

@Lorea

also wir zwei sind auf einer Wellenlänge. Bin voll deiner Meinung.

Lorea schrieb:Was früher wichtig für mich war oder mich tierisch abgenervt hat, ist mir heute lattte.

Deshalb denke ich jetzt schon wieder, daß keiner sein Dasein vorschnell verachten sollte.

"Bingo"

@Bukowski

Bukowski schrieb:Ob ich nun heute sterbe oder erst in 60 Jahren ist doch am Ende auch egal.

also ich denke wenn du jetzt erkranken würdest, und wüsstest dass du nur noch eine gewisse Zeit zu Leben hättest, würdest du anders reden. Du würdest Anst vor dem Sterben bekommen.



noch etwas,

da wurde des öfteren das Wort "Feigheit" mit Selbstmord erwähnt. > Also wer Selbstmord begeht ist nicht Feige.

Im Gegenteil, er wählt den leichteren, "feigereren" Weg!!! (Sebstmord)

Im Gegensatz zu dem schwierigeren und Steinigeren Weg!!! (Lösung der Probleme)


Bis dann

Ich

@Walli

Du verbreitest mal wieder den typischen wenig bis garnicht differenzierenden Schwachsinn, der von jedem Stammtischprolo in die Welt gesetzt wird und ignorierst medizinische Tatsachen, die dein einfach zu erklärendes Gebilde einstürzen lassen, weil das Problem mit Suizid nicht so einfach is, wie du dir das vorstellst. Schau dir erstmal die Vielzahl der zu unterscheidenden psychischen Auffälligkeiten an, die dazu führen können und dann haste erstmal die Teilgruppe erfasst, die auch einen medizinisch relevanten Grund hat, da sind noch immer nicht die Bilanzsuizide, die Suizide im Affekt und die Suizide der Leidensverkürzung (Sterbehilfe) erfasst. Und sogar da gibt es noch mannigfaltige Ausprägungen.

Im Gegensatz zu dem schwierigeren und Steinigeren Weg!!! (Lösung der Probleme)

Und warum sollten die Leute das tun? Für was? Wen haben sie damit geholfen, wenn sie sich Problemen stellen, von denen nicht sicher ist, ob sie sie bewältigen können? Das Leben selber muss einem gefallen, wenn einem sein Leben nicht gefällt, warum sollte man sich dann noch damit rumärgern? Weil du das so willst? Weil du meinst, man sei schlau und mutig, wenn man das macht? Wenn 50 Faschos mit Baseballschlägern vor dir stehen und du bist ein Punker mit Irokesenschnitt und hast die alle grad als schwule Muttersöhnchen bezeichnet, was machst du dann? Stellst du dich dem Problem? Oder suchst du das Weite? Na? Und jetz stell dir diese Situation vor und dann kannste erahnen, wie ein Suizidant zu seinem Leben steht, wie er es bewertet, wie es ihm aus SEINER Wahrnehmung heraus vorkommt.

Denn ein Suizidant hat nicht dieselbe Wahrnehmung wie du. Aber diesen Fakt wirst du wie so viele andere hier wahrscheinlich ignorieren, deswegen kann ich es mir eigentlich sparen, hier anderen Leuten eine differenzierende Sicht auf die Dinge zu bieten.

Das simple "Selbstmörder sind feige" zieht halt mehr als Fakten und tiefere Überlegungen...der Spruch is toll, man muss nich nachdenken und er lässt sich einfach skandieren und er sorgt dafür, dass sich haltlose Seelen noch minderwertiger vorkommen, sorgt dafür, dass Menschen, die so schon am Boden sind, noch weiter gedemütigt werden....dann sind sie nich aus ihrer Sicht nur erfolglos oder was auch immer sie von sich halten, nein, dann werden sie auch noch ob ihres Vorhabens zu Feiglingen gemacht....und was will die Gesellschaft schon mit Feiglingen, also noch ein Grund mehr, den Hut zu nehmen und dem Rest der Menschheit ein "Lebt wohl" zu wünschen.

Guten Morgen,

@Walli
Stimmt Walli, wir scheinen schon auf einer Wellenlänge zu sein - indem wir nicht hinnehmen wollen, daß Menschen ihr Leben aus für uns "niederen" Beweggründen wegwerfen.

@GilbMLRS
Du hast es meiner Meinung nach auf den Punkt gebracht. Genau das hätte ich heute nacht gern ausgesagt. Nur mir war es zu kompliziert in Worte zu fassen. Danke! Die Differenzierung der Beweggründe ist wichtig. Ein von Depressionen verdunkeltes Denken kann nicht positiv sein und auch nicht von "Laien" umgekehrt werden.

Ich glaube, so ähnlich hat Bukowski es auch gemeint.

Pauschalisierungen scheinen bei diesem Thema viel zu einfach zu sein. Ein handfestes Szenario wäre gut, um in dieser Diskussion weiterzukommen.

Schöne Grüsse

@Walli

"T´schuldige, aber Blödsinn. Genau der wird dir überaus dankbar sein, wenn du es schaffst ihn davon abzuhalten. (es sei denn, er währe sterbens-Krank = weil er "extrem leidet")"

Naja, eben weil jemand sterbenskrank/extrem leidet, nimmt er sich das Leben. Also, Leuten zu helfen, und sie davon mit Worten abzuhalten, dafür bin ich voll und ganz, aber man sollte sie nicht zum Leben zwingen, indem man sie in Psychiatrien steckt, wo es ihnen teilweise eh noch wesentlich schlechter geht. Die Überzeugung kann ohnehin nur von einem selbst kommen. Da muss jeder für sich einig werden. Man kann helfen, und vlt. bewirken die weisen Worte ja genau das, was sie bewirken sollen, aber hilft eben auch nicht in jedem Fall. Ich kannte einen, der hatte seit ca. 8 Jahren unter Borderline gelitten, keiner hat es ihm angesehen, und nicht allzulang her, hat er sich sein Leben genommen.

Weiss garnicht warum man sich soviel Gedanken über Selbstmörder macht und diese noch kritisiert? Sterben müssen wir doch alle irgendwann

@martialis
Vielleicht weil "wollen" und "müssen" der Unterschied ist.

Jetzt aktuell: 5 Leute bringen sich um, weil Michael Jackson das Zeitliche gesegnet hat. Wenn das nicht sinnlos ist, dann weiß ich auch nicht.

@Lorea


Das würde ich nicht "sinnlos" nennen, sondern strunzdumm!

@Lorea

Kann man sehen , wie man will. Wenn ich sterben will, weil alles sinnlos geworden ist, kann ich genauso gut sagen, ich muss sterben.
Falco fragte mal in einem Lied:"Muss ich denn sterben, um zu leben?".
Glaube diese Frage bringt es gut auf den Punkt.

"Glaube diese Frage bringt es gut auf den Punkt."

bzw. im Falle Falco auf den Bus :D

Gun Dog i bin da Hans. I bin scho seit 11 Jahrn doood. I hab mei Karjer vor'd Wand gfarhn. Die Wand war a Bus, der Nahverkehr mei Ende.

@GilbMLRS

Plus die 1,5 Promille Alkohol, plus das Kokain und das THC in der Blutbahn.


Tröste damit: Wenn die Leute sich anderswo vom Leben zum Tode befördern, dann musst Du sie wenigstens nicht von der Schienen kratzen.


Anruf bei der Polizei:

"Da liegt ein Gleis auf dem Bahndamm."

"Ja, ha, ha, Scherzbold, wissen wir"

Etwas später wieder ein Anruf:

"Jetzt ist del alme alte Mann übelfahlen wolden!"

@Lorea

Lorea schrieb am 26.06.2009:Pauschalisierungen scheinen bei diesem Thema viel zu einfach zu sein. Ein handfestes Szenario wäre gut, um in dieser Diskussion weiterzukommen.

Eine gute Idee.
Nehmen wir da mal ein Beispiel:

Ein Mädchen ist 19 Jahre alt und hat in ihrem Leben schon sehr viel durchgemacht.
Vergewaltigungen und anderen Missbrauch.
Dadurch muss sie Tabletten nehmen und hat schwere Depressionen und auch ein Trauma.
Nun lebt das Mädchen allerdings seit zweieinhalb Jahren in einer für sie glücklichen Beziehung.

Sie liebt ihren Partner überalles und er ist eine stütze für sie.
Dann plötzlich kommt es zum Bruch.

Ihr Partner verlässt sie von heute auf morgen und will garkeinen kontakt mehr.

Nun steht das Mädchen alleine da. Die Depressionen werden schlimmer, ihr Herz schmerzt schrecklich.
Dadurch das sie nun verlassen wurde, bekommt sie eine Häftige Psychose.

Nach einiger Zeit lernt sie jemand neuen kennen.
Derjenige fängt sie auf, tröstet sie, und wie es auch oft der Fall ist in einer solchen Situation - kommen sie zusammen.

3 monate danach, verlässt auch dieser dieses Mädchen.

Die Gefühle überschlagen sich, sie weis nicht mehr wohin mit ihrem Schmerz und leidet nur noch Tag für Tag.
Sie hat ansonsten keine Freunde, außer einiger Bekannschaften im Internet.
Zu ihren Eltern hat sie auch kein gutes Verhältnis.

Sie denkt daran sich umzubringen.



So, ein gutes Beispiel, wie sich soetwas endwickeln kann.
Bin auf eure antworten gespannt.

Lg
Aqahyu

Rache.
Letzten Endes höchstwahrscheinlich Rache an seinem Ehepartner ...

Ja, das ist ein mögliches Szenario. Obwohl ich dringend empfehlen würde, sowas nicht von einem anderen Menschen (Partner) abhängig zu machen. Als meine Mutter sich 1990 umgebracht hat, hatten auch Eheprobleme den Auslöser gegeben. Aber eigentlich war sie in ihrem Leben so stark traumatisiert und mißhandelt worden, daß sie nie wieder glücklich werden konnte, und mit den Erinnerungen nicht mehr leben konnte. Eine gebrochene Frau, sozusagen. Krank vor Angst und Depressionen. Die Selbstmordtendenzen hatten vermutlich seit langer Zeit in ihr gebrodelt, dann ein externer Auslöser, wie z.B. Eheprobleme, Eifersucht, und schon wurden die Selbstmordtendenzen akut und sie brachte sich um.
Der letztendliche Auslöser hätte aber vielleicht was ganz anderes sein können. Damit will ich sagen, daß es bei Selbstmord meist zwei Gründe gibt - einen Vordergründigen (z.B. Eheprobleme) und eine tiefere, in der Vergangenheit liegende Ursache. Dinge wie ein biochemisches Ungleichgewicht spielen auch noch eine Rolle.

>>Ja, das ist ein mögliches Szenario.<<
bezieht sich auf den Beitrag von Aqahyu.

@aqahyu
Dein Beispiel ist natürlich hart. Ich kann mir vorstellen, daß das Mädchen keinen Ausweg mehr sieht.

Liebeskummer dürfte eigentlich kein Grund für Suizid sein, jedoch weiß ich natürlich auch, wie weh er tut und auch, daß man überzeugt davon ist, nie wieder glücklich werden zu können.

Auch weiß ich, daß eine Trennung neue Perspektiven aufwirft. "Neues Spiel, neues Glück". Offensichtlich waren es ja eh nicht die "richtigen" Jungs. So kann man das natürlich nur später mit viel Abstand sehen.

Die psychische Verfassung sollte das Mädchen versuchen, zu stabilisieren. Eine Traumatherapie oder eine Kur können doch vielleicht hilfreich sein. Das braucht alles seine Zeit; aber es heißt doch nicht, daß diese junge Frau nie wieder ein Arrangement mit ihrem Leben finden kann.

Am schlimmsten finde ich, die Chancen, die sich einem bieten, nicht ausprobieren zu können. Einfach schlußmachen ohne wirklich alles versucht zu haben. Das halte ich für voreilig.

Ich hab' echt ein Problem zu akzeptieren, daß Menschen einfach nicht mehr wollen. Das merk' ich ja jetzt beim Schreiben schon wieder.

Im Grunde ist das ja das A und O. Das Wollen und Können. Wenn das nicht mehr aktiviert werden kann , wird es wohl unweigerlich zum Exitus führen.

Ich hab 'ne Frage.
Was ist dieses Gloomy Sunday für 'nen Lied?
Ich hab oft von den Songs gehört, die angeblich psychisch gestört machen, oder so.
Verrückt etc.
Kann so 'nen Song wirklich zu Selbstmord führen?

Ein Song wird niemaden zum Selbstmord bringen. Aber vielleicht löst der Song Impulse aus, die aber vorher schon in dem Hörer angelegt waren. Also, wer nicht suizifgefährdet ist wird es auch nicht werden durch das Anhören eines Songs.

Gloomy Sunday ist auf jeden Fall ein sehr altes Lied. Hat Billie Holiday schon gesungen. Von Ricky Nelson, den ich sehr mag, gibt's das auch, glaub ich. Hab ich von ihm aber noch nicht gehört.@Bassmonster

Also, wer nicht suizifgefährdet - suiziDgefährdet muss es heissen. Schon das 2. Mal heute, daß ich mich verschreib!