@DarkBalich glaube auch, daß sich irgendwann diese tiefe Ausweglosigkeit so stark verselbstständigt, daß nur noch ein Gedanke zählt; der des Suizides. Scheinbar kommen manche oder vielleicht auch alle Selbstmörder letztendlich in eine Ausnahmesituation, die sich nicht mehr selbst steuern lässt.
Mutig ist es auf jeden Fall, sich das Leben zu nehmen - wenn man es noch mit "klarem Verstand" realisieren und umsetzen kann. Ansonsten wird wohl sowas wie ein Automatismus in Gang gesetzt, in dem Gefühle wie Angst nicht mehr existieren. Das ist aber Spekulation und ohne Gewähr.
Suizid als Feigheit zu titulieren ist weit verbreitet und eigentlich eine "einfache" Bezeichnung. Ist Feigheit eine Schwäche? Ja oder? Ist Schwäche dann schändlich? Zu schwach zu sein, das Leben mit aller Härte zu meistern? Ich finde, diese Freiheit, da mal "schlappzumachen" kann sich ruhig jeder mal ab und zu gönnen.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, daß sich Situationen und Denkweisen verändern und aus einem miesen, hoffnungslosen Dasein ein zufriedenes Leben entstehen kann. Deshalb finde ich es supertraurig, ein junges Leben wegzuwerfen und sich keine Chance mehr geben zu können.
Differenzieren ohne Wertung würde ich auch zwischen den Beweggründen für so eine Tat - obwohl ich davon überzeugt bin, daß sich beispielsweise das 14jährige Mobbingopfer ebenso lebensmüde empfindet wie der ältere Mann, der seine gesamte Familie bei einem Unfall verlor, zum Alkoholiker wurde, auf der Straße landete und unter sämtlichen Krankheiten leiden muss. Versteht Ihr? Ich meine, Ersterem kann das Leben noch sooo viel bringen wenn er diese schwere Lebens-Phase mit aller Kraft durchsteht, auch wenn er es sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen kann. Es macht mich sehr traurig, wenn so sehr junge Menschen ihr Leben so drastisch beenden müssen, obwohl sie noch Perspektiven ohne Ende hätten.
Auch bin ich heute davon überzeugt, daß man an seinen "Aufgaben" wirklich wächst. Ich kann mich an viele Gründe erinnern, über denen ich total verzeifelt bin. Heute aber über die Peanuts-Problemchen lache; weil ich inzwischen ganz andere meistern musste. Was uns nicht kaputtmacht....................da ist was dran. Ich weiss aber auch, daß man das nicht glaubt, wenn man nicht selbst drinsteckte.
Traumatisierte Personen oder psychisch erkrankte, jahrelang leidende Menschen verlieren die Fähigkeit, Schönes zu sehen oder zu empfinden; da kann ich sehr gut nachvollziehen, daß das Leben nur noch zur Last wird; aber auch das kann man wieder erlernen. Und man glaubt kaum, wieviele nette Überraschungen danach warten.
Schade um Jeden, der das nicht selbst erleben kann!!!