capslock schrieb:wie oft habe ich schon von leuten, oft kumpels, gehört eine frau habe sie von heute auf morgen sitzen gelassen, grundlos. die fielen aus allen wolken. hört man sich die gegenseitig an, steht davor eine lange lange geschichte, in der nicht zugehört wurde, nicht wahrgehabt haben wollte, ignoriert wurde.
Das kann ich sogar aus eigener Erfahrung bestätigen.
Hatte früher schon die eine oder andere Beziehung, in der der Mann mich schlicht als "empfindlich" oder sogar "zickig" darstellte, wenn ich über einen Aspekt in der Beziehung reden wollte, mit dem ich unglücklich war.
Also hält man irgendwann die Klappe, während parallel die Liebe stirbt; ganz langsam, so dass man es kaum merkt.
Tja, bis zu dem Punkt, an dem man es eben doch merkt und die Konsequenzen zieht.
Und dann kommt plötzlich "Aber wieso auf einmal?",
"Du hättest doch was sagen können" oder "dan lass uns halt jetzt reden."
Nur dass es dann zu spät ist. Weil sich die Gefühle geändert haben.
Ich bin wirklich überzeugt, dass viele (und merket auf
:): "viele" heißt nicht "alle"), die sich geghostet fühlen, vorher Signale oder sogar Ansagen erhalten haben, die sie nicht (genug) beachtet haben oder nicht hören wollten.
Natürlich wird es Leute die Machtspielchen spielen uns sich emotional einen darauf runterholen, Menschen eiskalt fallenzulassen. Aber die werden, so rein statistisch gesehen, immer noch die Ausnahme sein.
In nicht wenigen Fällen dürften die "Ghostenden" irgendwann die Schnauze voll davon gehabt haben, andauernd über ihre Grenzen verhandeln zu müssen und jedes "Nein" mit zig Argumenten verteidigen zu müssen, weil immer wieder ein Einwand kommt.
Wer sich in erster Linie selbst gern reden hört und anderen nicht zuzuhören gewillt ist, der fühlt sich dann auch öfter nalbim Leben "aus heiterem Himmel geghostet", denn
Groucho schrieb:Niemand ghostet grundlos.
Wie banal oder klein der Grund auch sein mag, es wird einen geben.