Leute die ohne Grund Kontakt abbrechen, nicht auf Nachricht reagieren
28.09.2024 um 18:35Heribert schrieb am 24.09.2024:Meine Russland-Deutsche Bekannte: iss was! Die Nudeln halten im Magen nicht lange an! Später hast du dann ganz schnell wieder Hunger 😉Das scheint wirklich eine kulturelle Eigenart zu sein. So schön meine Zeit mit den UAs 2022 auch war, das mit dem Essen ging einfach nicht mehr. Es hört sich merkwürdig an, deshalb den Kontakt abzubrechen, aber nach etlichen Darm-OPs bekomme ich nach dem Essen Koliken und esse lieber Zuhause.
Oder sie füllen dir den Teller einfach wieder auf. Und sagen, wir heben hier nichts auf. Und Dessert kommt bei uns direkt nach dem Mittagessen!
Mehr, als das zu erklären, kann ich nicht machen. Wenn dann der volle Teller trotzdem jedes Mal wieder hingestellt wird, dann wird es unangenehm. Ich habe zwar nichts oder nur zwei Anstandsbissen gegessen, aber die Diskussion anschließend war anstrengend.
Einmal war eine Bekannte von mir dabei, die Vegetarierin war. Hier in Deutschland ist es mittlerweile halt Konsens (außer vielleicht bei ganz alten Leuten), dass das akzeptiert wird und keiner mehr insistiert.
Obwohl es kommuniziert wurde, wurde der Teller mit Fleisch einfach vorgesetzt. Sie hat natürlich nichts davon gegessen und nochmal den Grund erklärt bzw. habe ich es für sie übersetzt. Die Antwort: "Deine Augen sagen mir, dass du es willst. Komm, probiere." Und so ging es ewig weiter.
Rumo schrieb am 25.09.2024:Einerseits hab ich den Kontakt abgebrochen zu meiner Mutter. Das war mit Ankündigung auch Begründung, aber die hat sie nie verstanden.Ich muss gestehen, dass ich den Kontakt zu meiner Mutter auch abgebrochen habe. Wir hatten nie engen Kontakt zueinander, weil ich nur einige Jahre bei ihr lebte. Dennoch telefonierten wir regelmäßig und manchmal besuchte ich sie. Anstatt sich darüber zu freuen, drängte sie ständig auf mehr Besuche. Obwohl sie gesundheitlich fitter war als ich und nicht arbeiten musste, kam sie hingegen nie zu mir. Für mich war die Fahrt zu ihr gesundheitlich immer eine Herausforderung.
Für mich war das keine emotionale Entscheidung, sondern eine sachliche: erste Prio ist bei mir die Arbeit und danach muss ich meine Ressourcen halt gut einteilen.
Den Entschluss vor 15 Jahren, mich nicht mehr zu melden, habe ich nie bereut.
Im Grunde geht es bei beiden meiner geschilderten Kontaktabbrüche zum einen um meine besondere Situation und zugleich um Anforderungen von anderen.
Mittlerweile habe ich mir fest vorgenommen, zurückhaltender im "neue Leute kennenlernen" zu werden. Ich bin halt schnell dabei: neugierig auf andere Menschen, kontaktfreudig....erst später wird mir dann klar, was ich damit anrichte: natürlich werde ich dann auch eingeladen oder muss etwas unternehmen oder essen gehen. Und dann stoße ich an meine Grenzen und muss die Leute wieder "loswerden", weil es nicht machbar ist.