Sind Pädosexuelle heilbar?

azazeel schrieb (Beitrag gelöscht):Bis sie irgendwann so stark werden, dass es nur noch Zufall ist, ob sie ausgelebt werden oder nicht.

Ja, und daran ist dann das böse Umfeld schuld? :D Ich verstehe dich nicht. Mord wird auch gesellschaftlich geächtet, oder findest du auch, so ein Abschaum sollte doch einen Platz in unserer warmen Mitte bekommen?

Häresie schrieb:Ja, und daran ist dann das böse Umfeld schuld? :D Ich verstehe dich nicht.

Du vermischt wieder. An der Tat ist der Täter schuld. Das Umfeld kann nur versuchen, dass man nicht zum Täter wird und das ist hier gemeint.

Ray. schrieb:Das Umfeld kann nur versuchen, dass man nicht zum Täter wird

Sehe ich nicht so und verstehe ich auch nicht. Hier aus dem Forum fliegen User raus, die solche Neigungen durchsickern lassen. Kannst ja mal die Verwaltung anschreiben, dass du da mehr Verständnis erwartest.

Häresie schrieb:Sehe ich nicht so und verstehe ich auch nicht.

Ich glaube ein guter Vergleich ist Mobbing. Man weiß welche Probleme das macht, also versucht man die Gesellschaft darauf aufmerksam zu machen. Man geht in die Schulen oder auch die Werbungen übernehmen ihren Teil usw. Das macht man, damit weitere Opfer verhindert werden und auch weitere Taten. Viele Täter waren schließlich mal Opfer und genau den Kreislauf gilt es zu unterbrechen.

Um es vielleicht ein bisschen klarer zu machen:
Ich habe leider viel mit den Folgen solcher Taten zu tun gehabt. Es ist unfassbar, welches Leid dadurch entsteht. Bei den Opfern, bei deren Angehörigen und auch im weiteren Umfeld. Selbst die Menschen bei den Ermittlungsbehörden sind noch davon betroffen. Solche Taten zerstören Menschenleben.

Das Schlimme ist, dass viele dieser Taten nicht geschehen wären, wenn der Täter rechtzeitig Hilfe bekommen hätte. Diese Taten sind weder durch soziale Ausgrenzung solcher Neigungen verhindert worden, noch durch Strafen noch durch Entrüstung oder Selbstgerechtigkeit. Sie wären vielfach verhindert worden, wenn die Täter rechtzeitig Strategien an die Hand bekommen hätten, die sie am Ausleben dieser Neigungen gehindert hätten.
Das Schlimme ist, dass es diese Werkzeuge gibt. Aber sie werden nicht genügend verwendet.

Die geringe Anzahl an Therapieplätzen und die geringe Motivation, solche Therapien rechtzeitig in Anspruch zu nehmen sind jeweils bedingt durch eine soziale Ausgrenzung einer solchen Neigung. Niemand muss Pädophile mögen. Aber es sollte das primäre Ziel einer Gesellschaft sein, dass jemand mit diesen Neigungen so früh wie möglich einen gangbaren Weg hat, ein Ausleben dieser Neigungen wirksam verhindern zu können.

azazeel schrieb:Das Schlimme ist, dass viele dieser Taten nicht geschehen wären, wenn der Täter rechtzeitig Hilfe bekommen hätte.

Das ist doch aber nur Spekulation, hier genauso:

azazeel schrieb:Sie wären vielfach verhindert worden

Woher weißt du das? Wer sagt dass das nicht einfach Wunschdenken ist?

Die geringe Motivation, eine Therapie zu beginnen, könnte auch daran liegen, dass die Neigung und die damit verbundenen Fantasien Lust verschaffen, und sie aus diesem Grund gar nicht aufgegeben werden wollen! Und wenn sie ( die mit pädophilen Neigungen) Angst vor sozialer Isolation haben, na dann suchen sie sich eben Gleichgesinnte.

FlamingO schrieb am 15.06.2024:Sind Pädosexuelle heilbar?

Schwierig. Sexualität nährt sich öfter aus prägende Erfahrungen, verdrängte Traumata, sowie durch sprengen von Konventionen. Einer der stärksten Triebe des Menschen, und dadurch von unzähligen bewussten und unbewussten Gedanken unterbaut.
Rein aus der Theorie dürfte es aber möglich sein, genauso wie es möglich ist, dass Menschen anfangen etwas zu mögen, was sie vorher als widerlich empfanden. Entweder durch sehr intensive Schlüsselerfahrungen, ähnlich drogeninduzierten Erfahrungen, oder langsam und schleichend durch Gewöhnung, wenn dabei ein bewusster oder unbewusster motivierender wachsender Gedanke zur gewissen Regelmäßigkeit verankert ist.

Wenn es nur ums mögen von Chips gehen würde, damit keine Erdnuss Flips mehr gegessen werden, könnte man "einfach" nur noch Chips auftischen, während man regelmäßig im Unterbewusstsein desjenigen, ein positives Bild über Chips erzeugt, welches im besten Fall durch die Sinne untermauert werden. Nur geht es dabei um Sexualität... Wir können solche ja schlecht regelmäßig oder drogeninduziert, mit erwachsenen Frauen einsperren, die dann auch noch die psychologische Expertise haben, um positive Schlüsselerfahrungen hervorzurufen.

Es müsste also fast ausschließlich auf gedanklicher Ebene umstrukturiert werden. Was bei einer solchen komplexen, individuellen, und stark körperlichen Sache wie Sexualität, extrem schwierig bei den meisten sein dürfte.
Alles in allem, mit unserem heutigen Verständnis und Technik, ohne unsere Moral einzureißen, fast unmöglich.

Häresie schrieb:Das ist doch aber nur Spekulation

Für einen Laien klingt jede Aussage wie Spekulation. Kriminologie ist keine Zauberei, sondern Wissenschaft.

Häresie schrieb:Woher weißt du das?

Weil die meisten Täter wissen, dass es falsch ist. Aber dazu müsstest Du Dich mit dem Thema eben befassen. Du kannst nicht in einem Forum erwarten, einen Grundkurs in Kriminologie zu erhalten,, vor allem nicht, wenn Du es gar nicht wissen willst.
Lies ein Buch dazu.

azazeel schrieb:Für einen Laien klingt jede Aussage wie Spekulation. Kriminologie ist keine Zauberei, sondern Wissenschaft.

Bitte was? Nun versteig dich mal hier nicht. :D

Bist du Kriminologe oder hast ein Buch gelesen? Welches denn? ( ernstgemeint)

Da steht auch drin, dass die meisten Täter wissen, dass es falsch ist, mit validen Zahlen?

@Häresie
Oh je, verletzter Stolz.

Eisenberg / Kölbel ist z.B. ein Standardwerk.

azazeel schrieb:Oh je, verletzter Stolz.

Ach nun komm. :) Aber Danke für den Buchtipp, die Buchbeschreibung liest sich sehr interessant.

Um es wieder mehr zu versachlichen:

Menschen sind grundsätzlich in der Lage, ihre Sexualität nicht auszuleben. Aber das gelingt manchen besser als anderen. Vor allem aber gelingt es dann nicht sicher genug, wenn man alleine gelassen ist.

Wenn man nun das Pech hat, seine Sexualität niemals ausleben zu dürfen, dann ist das ein Problem. Etwas (mindestens latent) immer zu wollen und nie zu bekommen, bedeutet, dass man sich als Betroffener zu 100% jederzeit im Griff haben muss. Ohne jede Ausnahme.
So etwas das ganze Leben lang durchzuhalten, auch während jeder psychischen Krise, ist alleine kaum zu schaffen.

Wenn wir uns die Verfolgung der Homosexualität ansehen, dann haben Menschen trotz schwerer Strafen und enormer sozialer Ächtung ihre Sexualität trotzdem häufig ausgelebt. Daraus lernen wir, dass diese Mittel alleine nicht geeignet sind, das Ausleben sexueller Neigungen zu unterdrücken.

Wir brauchen also weitere Mittel, wenn wir verhindern wollen, dass Kinder missbraucht werden. Weder Strafen noch soziale Ächtung helfen hier weiter. Vor allem, weil es eben kein einziges Mal passieren darf, egal in welcher psychischen Verfassung sich der Erwachsene gerade befindet. Sondern es helfen einfache Zugänge zu Therapien und zu Einrichtungen, die dabei helfen, dauerhaft anwendbare Strategien zu entwickeln, das niemals auszuleben. Im Grunde etwas wie die Anonymen Alkoholiker - nur dass es hier noch viel wichtiger ist. Dazu gehört aber auch, dass man Menschen nicht alleine deswegen ächtet, weil sie diese Neigung haben. Eine Ächtung ist nur angebracht, wenn sie diese ausleben. Nur so können wir den Schutz unserer Kinder erhöhen. Und um nichts anderes geht es hier gerade.

Um Kinder vor Missbrauch zu schützen braucht es die Aufmerksamkeit von uns allen. Kindesmissbrauch findet häufig im persönlichen Umfeld statt. Familie, Einrichtungen, Sport usw. Mitunter wissen oder ahnen Angehörige oder Umfeld
Vom missbrauch.und sehen weg.
Es wäre schön wenn sich angehende Ersttäter gleich zur Therapie anmelden würden. Tun sie häufig nicht.
Alles andere trifft wohl eher auf schon Straffällig gewordene zu. Im übrigen sind einige der Täter selber Mal Opfer gewesen. Ich habe auch noch nie gehört oder gelesen das man hetero oder Homosexualität umkehren kann, muss man auch nicht, in diesem Fall es bedarf lediglich der Akzeptanz der Gesellschaft.