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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

105 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rauchen, Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

19.05.2024 um 19:37
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Wenn dem so ist, dann ist es doch positiv in einer freien Marktwirtschaft.

Wenn das Angebot stimmig ist wird es auch Kunden geben.
Sag ich doch. Momentan hast du als Arbeitssuchender gute Chancen
a. Was zu finden
b. Zu verhandeln

Es gibt Branchen die haben es noch nicht verstanden.
Pflege z.B.
Und was passiert? Die Leuts wechseln entweder das Berufsfeld oder gehen über externe Vermittler in die Häuser. Zu besseren Konditionen.
Schau mal in die Jobseiten oder bei den Firmen auf die Hompages.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

19.05.2024 um 19:37
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Und ich such mal nach nem sinnvollen Inhalt in deinem Post



Nix gefunden
Niemand muss "Händeringend" jemanden suchen damit seine Arbeit erledigt wird.

Es muss adequat bezahlt werden und die Bedingungen müssen passen, so einfach ist das.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

19.05.2024 um 19:44
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Sag ich doch. Momentan hast du als Arbeitssuchender gute Chancen
a. Was zu finden
b. Zu verhandeln

Es gibt Branchen die haben es noch nicht verstanden.
Pflege z.B.
Und was passiert? Die Leuts wechseln entweder das Berufsfeld oder gehen über externe Vermittler in die Häuser. Zu besseren Konditionen.
Schau mal in die Jobseiten oder bei den Firmen auf die Hompages.
Dann sind wir uns ja einig;)

Ich habe im letzten Jahr die Praxis erleben dürfen, konkret u.a. die Vermittlung schwer vermittelbarer Arbeitsloser, wo aber auch die Dauer dieser Arbeitslosigkeit zum Code "schwer Vermittelbar" führt.

Da lese ich den einen Tag vom Arbeitsminister dass Teilzeitarbeit ein No Go ist usw. etc und am nächsten Tag habe ich Dutzende dieser Arbeitslosen an einer Jobbörse wo sich ne grosse Firma vorstellt, viel Blah Blah macht um Jobs im 15, 20 und 25 Stunden Bereich "anbietet...

Die Leuzte dort durften natürlich nicht ablehnen, und ich sollte Gute Mine zu dem Scheiss machen;)

So läuft das, und ich laufe dort nicht mehr mit;)


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

19.05.2024 um 19:45
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Niemand muss "Händeringend" jemanden suchen damit seine Arbeit erledigt wird.

Es muss adequat bezahlt werden und die Bedingungen müssen passen, so einfach ist das.
Ehrlich? So einfach?
Ähhh. Nope.
Zum einen wüsste ich nicht warum ich die Hände ringen müsste. Egal.
Und es gibt für nen Haufen Stellen nicht genug Leuts die diese machen können/wollen.
Die Firmen können natürlich immer mehr bieten. Geld ist übrigens nur einer der relevanten Punkte.
Aber wenn es auf 10 vergleichbare Stellen nur 5 Bewerber gibt gehen halt 5 Firmen leer aus.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

19.05.2024 um 19:49
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Da lese ich den einen Tag vom Arbeitsminister dass Teilzeitarbeit ein No Go ist usw. etc und am nächsten Tag habe ich Dutzende dieser Arbeitslosen an einer Jobbörse wo sich ne grosse Firma vorstellt, viel Blah Blah macht um Jobs im 15, 20 und 25 Stunden Bereich "anbietet...

Die Leuzte dort durften natürlich nicht ablehnen, und ich sollte Gute Mine zu dem Scheiss machen;)

So läuft das, und ich laufe dort nicht mehr mit;)
Nun müssen wir trennen. Um was für Jobs ging es? Was für Anforderungen an Ausbildung wurde gestellt?

Beispiel Ungelernte. Die haben es wesentlich schwieriger da von diesen Stellen immer mehr wegfallen.
Bei Gelernten oder Studierten ist das eher weniger der Fall.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

19.05.2024 um 19:51
@Cachalot

Die Bedingungen, die Rahmenparameter stimmen heutzutage nicht mehr, die Versprechen wurden nicht eingehalten.

Wir sind produktiver als je zuvor usw. etc...

Heute gibt es mehr Arme usw. als je zu vor, trotz Arbeit.

Ich komme noch aus ner Zeit wo nur einer (der Vater) arbeiten ging, der konnte ne 5 köpfige Familie ernähren, im Jahr zwei Urlaube finanzieren und und und...

Was ist da in der Zwischenzeit schief gelaufen?

Das die neue Generation keine Zukunft sieht ist da nur Konsequent.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

19.05.2024 um 19:54
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Nun müssen wir trennen. Um was für Jobs ging es? Was für Anforderungen an Ausbildung wurde gestellt?
Das ware in dem konrekten Fall quasi Jobs die jeder machen kann, in Supermärken, da wurden die grossen Konzerne vorstelligen - Regalbetreuer, Kassa usw....

Die könnten Problemlos full time anbieten, die brauchen ja viele Stunden am Tag Kräfte....

Ich verstehe es nicht und habe es auch nicht tiefer hinterfragt, mag sein die haben wirtschaftliche Vorteile durch Teilzeit, wie die ja auch kein Problem haben diverse Ware einfach wegzuwerfen....


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

19.05.2024 um 19:57
Da muss ich schon sagen, um wieder zum Thema zu kommen - ich habe mich daraus entfernt, das war für mich moralisch nicht akzeptabel so einen Job zu machen.

Also Menschen in so präkere Verhältnisse zu bringen.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

19.05.2024 um 23:44
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Das ware in dem konrekten Fall quasi Jobs die jeder machen kann, in Supermärken, da wurden die grossen Konzerne vorstelligen - Regalbetreuer, Kassa usw....
Wenn ich hier die Discounter, Supermärkte, Bäcker etc. abklappere seh ich regelmäßig Zettel an den Eingängen. „Mitarbeiter in Teil und Vollzeit gesucht“.
In wieweit da nach welchem Tarif angestellt wird, sprich was als Lohn rüberkommt weis ich nicht.
Aber ja, der Bereich der Un- und Angelernten hat es definitiv am schwierigsten. Weniger überhaupt etwas zu finden denn etwas zu finden bei dem mehr als Mindestlohn rauskommt.
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Die könnten Problemlos full time anbieten, die brauchen ja viele Stunden am Tag Kräfte....
Wie oben geschrieben. In den Aushängen steht oft beides. Was tatsächlich bei einem Gespräch rauskommt kann ich nicht sagen
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Ich verstehe es nicht und habe es auch nicht tiefer hinterfragt, mag sein die haben wirtschaftliche Vorteile durch Teilzeit, wie die ja auch kein Problem haben diverse Ware einfach wegzuwerfen....
Teilzeit wird gerne mit dem Argument der Flexibilität genommen. Da könnte man bei Krankheit eines Mitarbeiters und zur Urlaubsvertretung besser reagieren. Für mich geht die Rechnung so allerdings nicht auf.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 00:20
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Heute gibt es mehr Arme usw. als je zu vor, trotz Arbeit.
wenn man diesem Unfug der Sozialverbände glaubt die willkürlich eine Armutsquote gemessen am Medianeinkommen festmachen dann wundert mich dein Satz nicht.
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Ich komme noch aus ner Zeit wo nur einer (der Vater) arbeiten ging, der konnte ne 5 köpfige Familie ernähren, im Jahr zwei Urlaube finanzieren und und und...
2 Urlaube pro Jahr?Wohin gingen die denn?Zum nächsten Baggersee höchstens....sorry aber Ende der 70er waren es in meinem Alter gerade mal Arztsöhne die mit ihren Eltern nach Spanien fliegen konnten....und jetzt bitte mal mit heute vergleichen.
Bei vielen aus meinem Umfeld hatte der Vater noch nicht mal ein Auto...auch hier mal mit heute vergleichen.
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Was ist da in der Zwischenzeit schief gelaufen?
Hattest du in deiner Kindheit einen üppig gefüllten Kleiderschrank?Oder die Möglichkeit einem teuren Hobby nachzugehen?
Sorry aber in meinem Alter gab es Kumpels da konnten sich die Eltern noch nicht mal die Fahrkarte für den Realschulbus leisten und diejenigen mussten somit die Hauptschule besuchen.Ich könnte das hier noch ewig weiter erzählen...für mich ist das Jammern auf höchstem Niveau,


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 01:19
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:2 Urlaube pro Jahr?Wohin gingen die denn?Zum nächsten Baggersee höchstens....sorry aber Ende der 70er waren es in meinem Alter gerade mal Arztsöhne die mit ihren Eltern nach Spanien fliegen konnten....und jetzt bitte mal mit heute vergleichen.
Bei vielen aus meinem Umfeld hatte der Vater noch nicht mal ein Auto...auch hier mal mit heute vergleichen.
Die ganze Familie rundherum hat sich es leisten können zu bauen! Klar über _Jahrzehnte hinweg habe die Ihr Häüschen gebaut aber es war möglich mit nem Gehalt von nem quasi einfachen Arbeiter.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:2 Urlaube pro Jahr?Wohin gingen die denn?
Im Sommer mit dem Auto im Inland zum See, im Winter im Inland zu Skifahren...
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Hattest du in deiner Kindheit einen üppig gefüllten Kleiderschrank?Oder die Möglichkeit einem teuren Hobby nachzugehen?
Das gab es nicht..., da war teilweise gebrauchte Ware Angesagt....
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Sorry aber in meinem Alter gab es Kumpels da konnten sich die Eltern noch nicht mal die Fahrkarte für den Realschulbus leisten und diejenigen mussten somit die Hauptschule besuchen.
Die gab es auch, vowiegend Halbwaisen...
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:für mich ist das Jammern auf höchstem Niveau,
Das die Zeiten besser waren für Otto normal?


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 02:26
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:wenn man diesem Unfug der Sozialverbände glaubt die willkürlich eine Armutsquote gemessen am Medianeinkommen festmachen dann wundert mich dein Satz nicht.
Das lässt sich auch an Sozialmärkten, Tafeln usw. festmachen, hierzulande kann bspw. die Caritas keine Zeitgerechten Termine mehr vergeben ob des starken Andrangs.

Wir arbeiten mehr als je zuvor, wir sind produktiver als je zuvor, wir haben Roboter Maschinen EDV und und und...

Der Planet selbst wir ausgebeutet als ob es keine Zukunft mehr gäbe, die Reichen werden reicher und die Armen ärmer.

und Du fasselst hier von was rum?


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 02:39
Ehrlich gesagt, da bin ich lieber arbeitslos.
Es wird oft als Ideal angesehen, wenn jemand in der Lage
ist, für sich selbst zu sorgen.
Der Auftragskiller von nebenan, der verdient auch viel Geld,
und kann für sich selber sorgen. Aber ist das ein erstrebenswerter
Beruf?


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 03:03
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Die ganze Familie rundherum hat sich es leisten können zu bauen! Klar über _Jahrzehnte hinweg habe die Ihr Häüschen gebaut aber es war möglich mit nem Gehalt von nem quasi einfachen Arbeiter.
Aber der ganzen Familie war damals klar, dass man, wenn man „gebaut“ hatte, die nächsten 30 Jahre eben nur Urlaub auf der Terrasse oder bei den Verwandten machen würde. Da hat man nicht, wie heute, pausenlos rumgejammert, dass man ab jetzt nicht großkotzig 2x jährlich in Urlaub würde fahren können, und man hat auch nicht so raumgreifend gebaut wie heute. 250 qm für 4 Personen mit 2 Badezimmern - unvorstellbar. Man verzichtete auf Urlaub, weil man eben die bescheidene Hütte abzahlen musste. Das war selbstverständlich, und Schwamm drüber und kein Verstoß gegen die Menschenwürde. Außerdem hatte man nicht 1 oder max. 2 Kinder zu versorgen, sondern 4 oder mehr. War auch kein großes Jammerthema, weder für die Eltern noch für jüngere Geschwister, die die Klamotten der älteren auftragen mussten.

Den Ansprüchen muss man immer das Machbare gegenüberstellen. Dass die Ansprüche ständig steigen, das Machbare aber nicht immer mithalten kann, die Schere da also immer weiter auseinander geht, sollte man auch mal sehen. und nein, „der Staat“ ist nicht für 24 Stunden Glückseligkeit pro Tag seiner Bürger verantwortlich, die müssen selber ihren Teil dazu beitragen.
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Wir arbeiten mehr als je zuvor, wir sind produktiver als je zuvor, wir haben Roboter Maschinen EDV und und und...
Dass wir länger arbeiten als je zuvor, halte ich für ein Gerücht. Gefordert wird doch die 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausleich, heißt, eine 40-Stunden-Woche (die tariflich in vielen Branchen ohnehin nicht mehr existiert, da geht es um 38 oder 35 Stunden) wird bei 4 Arbeitstagen pro Woche dann nicht auf 10 Stunden pro Tag verteilt, Gott bewahre, sondern 4x8 Stunden pro Woche soll auch reichen. Da frage ich mich schon, wie dann etwa Arztpraxen den Ansturm regeln, wenn die Praxis nur montags bis donnerstags je 8 Stunden auf hat.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 03:32
Noch mal zur 4-Tage-Woche, hier an Schulen: Wenn man Schülern und Lehrern so etwas ermöglichen willen, müssen Lehrer und Schüler halt montags bis donnerstags mehr unterrichten bzw. Unterricht erhalten. Oder, wenn die Unterrichtskomprimierung dann für beide Teile für unzumutbar gehalten wird, wird halt der Unterrichtsstoff verkleinert - und die Schüler bleiben entsprechend dümmer. Aber manchen Lehrer würde die verringerte Arbeitszeit freuen, wie manchen Schüler weniger Unterricht auch. Doch ist das gesellschaftlich wirklich so erstrebenswert?

Wir werden, bei immer weniger Arbeitskräften, verkürzte Arbeitszeiten dann auch für die Arbeitsbedarfe im Schichtdienst nicht mehr geregelt kriegen, weder in der Pflege noch bei Feuerwehr, Polizei, Nah- und Fernverkehr etc. Und nein, auch wenn die Bedingungen, insbesondere die Bezahlung, noch so stimmen: Unqualifizierte können und dürfen in vielen Berufen nun mal Qualifizierte nicht ersetzen und können demzufolge auch nicht selbstverständlich Fachkräftebezahlung erwarten. Scheint aus irgendwelchen Gründen aber manchen nicht so klar zu sein.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 06:37
Zitat von THX1138THX1138 schrieb: Niemand muss "Händeringend" jemanden suchen damit seine Arbeit erledigt wird. Es muss adequat bezahlt werden und die Bedingungen müssen passen, so einfach ist das.
Mein Mann arbeitet in der Event- und Gastrobranche und da war es schon immer schwieriger, Leute zu finden, auch wegen der ungünstigen Arbeitszeiten, daher war die Fluktuation schon immer größer. Die gesamte Branche sucht gerade wirklich "händeringend", obwohl Mindestlohn + Trinkgeld bezahlt wird. Das mit den "Bedingungen" ist schon schwieriger, das ist eben kein 8-16 Uhr Job mit freien Wochenenden. Und es gibt viele Branchen, wo das so ist. Mein Opa war in unserem Dorf der Bäcker, das war so die erste Branche, die wegen fehlendem Nachwuchs (mein Opa backte immer ab 2 Uhr morgens) große Probleme bekam.

Ich erinnere mich aber auch (bin ja ein Kinder der 1970er), dass man damals z.B. "händeringend" Ausbildungsstellen gesucht hat - und oft wurde man halt das, was man bekommen hat. Da ging auch viel über Vitamin B. Ich lebte im Studium in der Nähe eines Kauflands und hätte dort liebend gerne am Abend bzw. am Wochenende gejobbt - ich habe mich mehrfach beworben und bin nie genommen worden (die nahmen lieber Hausfrauen, da verlässlicher). Ich bin dann in der Gastro untergekommen, da gehörte aber z.B. plump angebaggert werden zum Tagesgeschäft und wurde noch nicht als "sexuelle Nötigung" angesehen.
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Ich komme noch aus ner Zeit wo nur einer (der Vater) arbeiten ging, der konnte ne 5 köpfige Familie ernähren, im Jahr zwei Urlaube finanzieren und und und...
Ich auch, mein Vater (Akademiker) hat sogar mit seinem Job drei Kinder ernährt, der Vater meiner Freundin (Arbeiter) auch. Aber: Unser Lebensstandard war ein völlig anderer! Weder wir, noch sie fuhren zweimal im Jahr in die Arbeit. Überhaupt lebten wir auf einem bisschen besseren Standard, aber wesentlich einfacher.

Meine Eltern hatten ein (gebrauchtes, altes) Auto, in das wir uns irgendwie zwängten, meine Freundin hatte jahrelang gar kein Auto. Beide Familien lebten im Eigenheim, mein Vater hat mal kürzlich gezeigt, unseres war zu einem Kreditzins von 12% finanziert. Meine Freundin lebte zu fünft in einer Dreizimmerwohnung. Ihre Eltern schliefen, als die Kinder größer waren, im Wohnzimmer. Es gab: Küche, ein (enges) Bad, das Wohnzimmer und Kinderzimmer (nach Geschlecht getrennt), die waren aber sehr klein. Beliebt war auch das "1,5 Geschosshaus", ein Reihenhaus, wo unten ein Wohnzimmer und die Küche ist und oben dann schon die Dachschrägen waren. Ein eigenes Zimmer hatte kaum jemand, teilen mit Geschwistern mit Stockbett war normal. 75 qm für fünf Leute in Wohnungen war normal. Eine Mitschülerin musste nach der Scheidung ihrer Eltern wieder mit der Mutter auf den heimatlichen Bauernhof ziehen, den der Bruder übernommen hatte. Sie hatte ein eigenes Zimmer: Aber das war nicht geheizt! Im Sommer cool, im Winter ging sie nur zum Schlafen rein.

Klamotten bekamen wir von unseren Cousins, zum "Auftragen", weil die megateuer waren (bei meiner Freundin analog). Man hoffte immer, dass deren Kleidungsgeschmack nicht zu exotisch wurde oder dass sie nicht drastisch zu- oder abnahmen, damit das passte. Die Klamotten wurden dann weitergegeben, d.h., wenn wir aus der Schule kamen, dann zog man sich erst mal in schon abgetragenere Freizeitkleidung um.

Nahrungsmittel waren billiger, aber man produzierte auch selbst - meine Oma hatte unzählige Weckgläser, wo sie Sachen aus ihrem großen Keller einkochte. Wir hatten Johannis-, Him- und Erdbeeren im Garten und die wurden zu Marmeladen verarbeitet, was dann der Standardbrotaufstrich zum Frühstück war. Dann aßen wir viele Kartoffeln (selbst angepflanzt) und viele Familien auf dem Dorf hielten Hühner (meine Freundin heulte jedes Mal, wenn das Haustier dann wegen Legeschwäche gegessen wurde). Es gab viel weniger Fleisch. Bei meinen Großeltern in der Bäckerei war es völlig normal, um 18 Uhr "ausverkauft" zu sein, es gab auch keine Million Brotsorten.

Auch in der Freizeit: Wir hatten ein funktionierendes Fahrrad, Buskarten gab es nur im Winter, weil sie echt teuer waren. Wenn es im Sommer in Strömen regnete, radelten wir trotzdem in die Schule. Da war nichts mit "zwei Autos" und "Mamataxi". Es war klar, dass man die Freizeitangebote vor Ort nutzte, also bei uns: Fußballverein (nur Jungs, Mädchen durften nicht spielen), Landjugend, Ministranten ... Wir trafen uns abends immer im Dorf auf einem Spielplatz (Grundschule), oder im Wald (verstecken, Lager bauen, ...) oder später auf dem Sportplatz. Unsere Nachbarn hatten Monopoly, andere Freunde Scotland Yard. Das spielten wir unzählige Male.

Ein paar Dinge waren grundlegend anders. Tatsächlich gab es mehr Schwimmbäder: Jede große Schule hatte ein "Lehrschwimmbecken". Dass man nicht schwimmen konnte, gab es praktisch nicht. Allerdings war das superbeliebte öffentliche Hallenbad in der Stadt ein 25m Becken mit vier Bahnen. Da fuhren wir manchmal zum Schwimmen hin und freuten uns riesig. Im Sommer radelten wir zu einem See und schwammen da (ohne Aufsicht, hier im Schwarzwald keine reine Freude, da oft sehr kalt, damals lag ab und an im April noch Schnee). Wir Kinder waren viel autonomer. Ich hätte für mein Leben gerne Klavier gelernt - wir hatten weder Platz noch Geld für das Instrument. Aufs Gymnasium gingen nur die Superschlauen. Da wurde "unpädagogisch" sortiert. Wir nutzten alle die öffentliche Bibliothek und lasen sehr viel. Die flächendeckende Ärzteversorgung war besser, wenn wir Fieber hatten, kam der Kinderarzt auf Hausbesuch. Der medizinische Standard war jedoch wesentlich geringer, der große Bruder meiner Freundin starb z.B. nach Komplikationen bei einer Blindarm OP. Ein Cousin von mir war "übertragen" und starb dann bei der Geburt. Es wurden auch mal wegen Kinderlähmungsgefahr Veranstaltungen abgesagt, bevor es eine funktionierende Impfung gab. Man hatte riesig Angst davor. Im Dorf gab es mehrere Leute, die konkret mit Folgen von Kinderlähmung zu tun hatten - ein Mädchen hatte dadurch eine Gesichtslähmung (sie hat sie heute noch). Es gab mehrere Konterganfälle in unserem Dorf, die ein Jahrzehnt älter waren als wir.

Meine Großeltern und deren Geselle hatten normal eine sechs Tagewoche. Das hatten damals viele Leute, wir hatten auch noch jeden zweiten Samstag Schule. War mein Großvater krank (selten), riss der Geselle am Tag 14 Stunden runter, das war normal. Andererseits - als er Eheprobleme hatte, zog er dann für eine Weile zu meinen Großeltern. Er hatte mal kurz ein Alkoholproblem, da fuhr mein Opa immer hin, weckte ihn und sorgte dafür (gemeinsam mit der Frau), dass er wieder "einspurte".
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Wie oben geschrieben. In den Aushängen steht oft beides. Was tatsächlich bei einem Gespräch rauskommt kann ich nicht sagen
Ich glaube, beliebt ist schon, 30 Stunden anzustellen und bei Bedarf Überstunden zu bezahlen, weil das die Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall senkt und bei einigen AN die Zahl der Krankheitstage ein großes Problem sind.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Noch mal zur 4-Tage-Woche, hier an Schulen: Wenn man Schülern und Lehrern so etwas ermöglichen willen, müssen Lehrer und Schüler halt montags bis donnerstags mehr unterrichten bzw. Unterricht erhalten. Oder, wenn die Unterrichtskomprimierung dann für beide Teile für unzumutbar gehalten wird, wird halt der Unterrichtsstoff verkleinert - und die Schüler bleiben entsprechend dümmer. Aber manchen Lehrer würde die verringerte Arbeitszeit freuen, wie manchen Schüler weniger Unterricht auch. Doch ist das gesellschaftlich wirklich so erstrebenswert?
Ich bin ja Lehrerin. Von 4-Tagewoche für Lehrer ist glaube ich nicht die Rede: Bei uns ist der Unterrichtsausfall eklatant, da es zu wenig Lehrer gibt. Gedacht ist, dass die SuS vier Tage kommen, die Lehrer aber fünf unterrichten, damit der Ausfall besser kompensiert werden kann und über alle SuS gleichmäßig verteilt wird. Die Unterrichtsqualität sinkt stetig. Zumindest an unserer Schule. Die SuS bringen immer weniger mit, die Motivation sinkt, du hast immer wieder "Sonderaufgaben", die viel Unterrichtszeit fressen. Das ist auch ein großes großes Fass - es wird nur ignoriert.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 09:28
Zitat von MorumottoMorumotto schrieb:Ehrlich gesagt, da bin ich lieber arbeitslos.
Es wird oft als Ideal angesehen, wenn jemand in der Lage
ist, für sich selbst zu sorgen.
Der Auftragskiller von nebenan, der verdient auch viel Geld,
und kann für sich selber sorgen. Aber ist das ein erstrebenswerter
Beruf?
Oh. Ich wusste nicht das es in D nur zwei Berufe gibt. Schmarotzer und Killer.
Gut zu wissen


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 09:43
Mir schadet das Eingangsbeispiel vom TE nicht, im Sportwettenbereich bereitet mir diese Branche sogar Freude. Ich bin sehr froh über diese Mitarbeiter, die mir das auf die Beine stellen.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 10:55
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Das lässt sich auch an Sozialmärkten, Tafeln usw. festmachen, hierzulande kann bspw. die Caritas keine Zeitgerechten Termine mehr vergeben ob des starken Andrangs.
mal darüber nachgedacht dass nicht alle die an die Tafel gehen unverschuldet arm oder überhaupt arm sind?

https://www.focus.de/politik/erinnert-an-debatte-von-2015-unmut-ueber-ukraine-fluechtlinge-in-weimar-andere-tafeln-widersprechen_id_150243777.html

In diesem Artikel ist die Rede davon dass in Berlin bspw. ein Drittel der Tafelgäste Ukrainer sind....und dazu dann die Tatsache dass extrem wenige Ukrainer arbeiten obwohl sie arbeitsfähig sind...also what?
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Wir arbeiten mehr als je zuvor, wir sind produktiver als je zuvor, wir haben Roboter Maschinen EDV und und und...
falsch!Wir haben mittlerweile weltweit einer der geringsten Jahresarbeitszeiten im Schnitt.
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Der Planet selbst wir ausgebeutet als ob es keine Zukunft mehr gäbe, die Reichen werden reicher und die Armen ärmer.
dir ist schon bewusst dass auch du (ebenso wie jeder andere Bürger hierzulande) mehr Ressourcen verbraucht als der Planet nachwachsen lässt?
Also was soll der Satz dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden?Selbst wenn der Footprint der Superreichen exorbitant noch viel höher ist ändert das nichts daran dass wir alle über unsere Verhältnisse leben.


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Arbeitslos oder mit Arbeit der Gesellschaft schaden?

20.05.2024 um 17:41
Hier merkt man ganz deutlich, dass jeder durch seine eigene Lebensumstands-Brille guckt. @goldenerReiter
Was ist denn für dich Gemecker auf hohem Niveau? Und in diesem Zusammenhang würde mich auch interessieren in welchem Beruf/Bereich du tätig bist.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:werden?Selbst wenn der Footprint der Superreichen exorbitant noch viel höher ist ändert das nichts daran dass wir alle über unsere Verhältnisse leben.
Und das hier halte ich nicht für diskussionswürdig. Diese Aussage soll doch eher Gegenstimmen verstummen lassen. Was soll das?


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