Füchschen schrieb:Irgendwann haben sich diese abgestellten Leute mit anderen zusammengeschlossen, darunter auch vielen Parteilosen, die sich auch auf dem Abstellgleis wiedergefunden hatten oder nur meinten, ihre Zukunft wäre ihnen verbaut worden, aus welchen Gründen auch immer. Nun wollen sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen.
Das ist ein nur ein Teil der Wahrheit, das ist keine neue Entwicklung, sondern war schon in den 1980er Jahren absehbar.
Ein eklatantes Beispiel sind die Republikaner, die mit ehemaligen CSU und SPD Mitgliedern gegründet worden ist.
Zusammen mit den kurz zuvor aus der CSU ausgetretenen Bundestagsabgeordneten Franz Handlos und Ekkehard Voigt gründete Schönhuber, der zunächst der SPD nahegestanden hatte, 1983 die Partei Die Republikaner (REP) und wurde deren stellvertretender Vorsitzender.
Quelle:
Wikipedia: Franz SchönhuberAuch die Pro-Bewegung, die in den mitte der 2000er Jahre entstand war sehr heterogen.
Die AFD war ursprünglich eine rechtsliberale Partei die von Großindustriellen wie z.B Hans-Olaf Henkel und Professoren wie Jörg Hubert Meuthen initiiert wurde.
Die Alternative für Deutschland (Kurzbezeichnung AfD) ist eine rechtspopulistische und rechtsextreme politische Partei in Deutschland. Sie wurde 2013 als europaskeptische und nationalliberale Partei gegründet und kandidierte zur Bundestagswahl 2013, bei der sie nur knapp am Einzug ins Parlament scheiterte. Im Juli 2015 spaltete sich ein wirtschaftsliberaler Flügel ab und formierte sich als eigene Partei, während sich der überwiegende Rest der Partei unter Frauke Petry und Jörg Meuthen deutlich nach rechts entwickelte. Unmittelbar nach der Bundestagswahl 2017 trat auch die Vorsitzende Petry aus der AfD aus. Im Januar 2022 folgte Meuthen, da sich die Partei seiner Meinung nach sehr weit nach rechts mit totalitären Zügen entwickelt habe und in weiten Teilen nicht mehr auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehe.
Quelle:
Wikipedia: Alternative für DeutschlandSpäter ist diese Partei, durch die von Frauke Petry forcierte Ausbreitung im Osten ziemlich nach Rechts abgedriftet, Allerdings hatte Petry noch eine »Brandmauer« zu Pegida eingezogen. Nach ihrem Rücktritt gab es dann kein Halten mehr.
Rechte und Linke Kleinparteien wie NPD und KPD, bzw. DKP gab es auch schon seit den 1950er Jahren, die KPD war 1952 sogar im Bundestag, und die NPD in in verschiedenen Landesparlamenten vertreten.
Dass nur die CDU am rechten Rand ausfranst ist eine Legende, Beide großen Volksparteien hatten diese Probleme. Der Dammbruch ist eigentlich erst mit der AFD gekommen.
Die rechte Szene in Deutschland war bis zur Jahrtausendwende ziemlich Heterogen, Selbst bei den Grünen gab es einen Ökofaschisten Flügel. Prominenteste Figur war Joseph Beuys, der stark von der Anthroposophie inspiriert war. Später hat sich Beuys wegen seiner spirituell autoritären Haltung bei den Grünen zurückgezogen.
Der Rest des rechtsalternativen Flügels der Grünen hat sich weitgehends der ÖDP angeschlossen.
Eine wichtige Rolle zur Koordinierung der rechten Szene spielt das Collegium Humanum, wo alles was im Rechtsextremismus Rang und Namen hatte, ein und Aus ging.
Das Collegium Humanum (Internationales Studienwerk – Collegium Humanum – Akademie für Umwelt und Lebensschutz e. V.[1]) war ein 1963 von Werner Georg Haverbeck,[2] einem ehemaligen Nationalsozialisten sowie Pfarrer der anthroposophischen Christengemeinschaft, als „Heimvolkshochschule für Umwelt und Lebensschutz“ im ostwestfälischen Vlotho gegründeter Verein und Veranstaltungsort, der zuerst in der deutschen Ökologiebewegung aktiv war, sich ab den frühen 1980er Jahren dem Rechtsextremismus, Antisemitismus und der Holocaustleugnung zuwandte. Als eingetragener – und als gemeinnützig anerkannter – Verein war das Collegium Humanum beim Amtsgericht Bad Oeynhausen registriert (Eintragsdatum: 10. Dezember 1968) und hatte seinen Sitz im Vlothoer Stadtteil Valdorf.[3] Das Stammhaus war zentraler Ort des „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“. Am 7. Mai 2008 wurde der Verein vom Bundesminister des Innern Wolfgang Schäuble aufgrund „fortgesetzter Leugnung des Holocaust“ verboten. Als Nachfolgezentrum kann das ehemalige Rittergut Guthmannshausen des rechtsextremen Vereins Gedächtnisstätte angesehen werden.
Quelle:
Wikipedia: Collegium HumanumWerner Georg Haverbeck hat zusammen mit Theodor Schmidt Kahler 1981 das Heidelberger Manifest initiiert, mit dem deutsche Professoren ein Zeichen gegen die »Unterwandereung des Deuschen Volkes« durch Ausländer setzten.
In der Originalfassung des Manifestes, die zunächst keiner breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte, stand beispielsweise folgende Textpassage:
„Mit großer Sorge beobachten wir die Unterwanderung des deutschen Volkes durch Zuzug von vielen Millionen von Ausländern und ihren Familien, die Überfremdung unserer Sprache, unserer Kultur und unseres Volkstums. […] Völker sind (biologisch und kybernetisch) lebende Systeme höherer Ordnung mit voneinander verschiedenen Systemeigenschaften, die genetisch und durch Traditionen weitergegeben werden. Die Integration großer Massen nichtdeutscher Ausländer ist daher bei gleichzeitiger Erhaltung unseres Volkes nicht möglich und führt zu den bekannten ethnischen Katastrophen multikultureller Gesellschaften. Jedes Volk, auch das deutsche Volk, hat ein Naturrecht auf Erhaltung seiner Identität und Eigenart in seinem Wohngebiet. Die Achtung vor anderen Völkern gebietet ihre Erhaltung, nicht aber ihre Einschmelzung (‚Germanisierung‘).“
Ende 1981 wurde die Originalfassung des Heidelberger Manifestes in gleich drei rechtsextremen Zeitschriften publiziert, in der Deutschen Wochenzeitung, Nation & Europa sowie Deutschland in Geschichte und Gegenwart.[6] Weiterhin wurde die Originalfassung Ende 1981 in verschiedenen Universitätsstädten als Flugblatt verteilt. Hierdurch wurden Studenten in Bonn und München aufmerksam, welche die öffentlichen Medien informierten.
Quelle:
Wikipedia: Heidelberger ManifestAm Kollegium Humanum hat sich eine breite Front von neuen und alten Rechten formiert.
Ab 1981 bzw. Haverbecks Unterzeichnung des Heidelberger Manifests entwickelte sich der Verein zu einem Zentrum für völkischen Nationalismus,[6] Antisemitismus und Holocaustleugnung. Er diente als Anlaufpunkt für Rechtsextremisten von der Neuen Rechten bis hin zu Freien Kameradschaften. So tagte 1984 das „Komitee zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers“ dort. Musikveranstaltungen mit folkloristischen Gruppen, nationalistischen Liedermachern bis hin zur schottischen Blood-and-Honour-Band Nemesis fanden ebenfalls statt.
Ab Mitte der 1990er Jahre waren Holocaustleugner wie der Schweizer Bernhard Schaub und der NPD-Anwalt und ehemalige APO-Aktivist Horst Mahler zu Gast. Nach dem Tod ihres Mannes 1999 übernahm Ursula Haverbeck-Wetzel den Vorsitz des Vereins. 2001 überführte Haverbeck-Wetzel den deutschen „Weltbund zum Schutze des Lebens“ (WSL-D) und dessen Publikation Lebensschutz-Informationen LSI – Stimme des Gewissens (Auflage: 1700 – 3000 Exemplare)[7] ins Collegium Humanum.[4] Die Publikation erschien zweimonatlich in 3000 Exemplaren. 2003 wurden zwei Ausgaben wegen Holocaustleugnung beschlagnahmt.
Die regelmäßigen Teilnehmer und Referenten Schaub und Mahler gründeten am 9. November 2003 in Vlotho den dem Collegium nahestehenden „Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“.
Im Oktober 2000 nahm das rechtsextremistische Liedermacher-Duo Eichenlaub aus dem Umfeld des Thüringer Heimatschutzes am „Ersten Tanz- und Musikfest“ der Zeitschrift Wir selbst teil, das im Haus des Collegiums stattfand.[8]
Besonderes Gewicht hatte für das Collegium die Beeinflussung Jugendlicher mit holocaustleugnender Propaganda. So fand im November 2006 eine „Geschichtswerkstatt“ zur Holocaustleugnung statt. Eine weitere ähnliche Veranstaltung speziell für 16- bis 25-Jährige fand vom 23. bis 25. März 2007 statt; als Referenten wurden Schaub und Olaf Rose genannt. Damit reagierte der Verein auf die Holocaustleugnungskonferenz im Iran 2006 von Antizionisten, Geschichtsrevisionisten und Holocaustleugnern, bei der verstärkte Kampagnen gegen die gültige Rechtsprechung, die die Holocaustleugnung in vielen europäischen Staaten unter Strafe stellt, gefordert und organisiert wurden. Schaub war einer der Hauptredner. Rose, Vorstandsmitglied der rechtsextremistischen Gesellschaft für freie Publizistik und parlamentarischer Berater der sächsischen NPD-Landtagsfraktion, war ebenfalls Gast der Konferenz. Das Collegium Humanum wurde über Seminargebühren und Spenden finanziert.[9]
Quelle:
Wikipedia: Collegium Humanum#GeschichteAm 7. Mai 2008 (Datum der Verbotsverfügung: 18. April 2008) verbot das Bundesministerium des Innern das Collegium Humanum einschließlich dessen Teilorganisation „Bauernhilfe e. V.“ gemäß § 3 des Vereinsgesetzes
Quelle:
Wikipedia: Collegium Humanum#VerbotIch denke, das Collegium ist das Scharnier zwischen den alten und neuen Rechten sowie den esoterisch bewegten Rechtsalternativen. Die Pakte, die da bis 2008 geschmiedet wurden, spielen bis Heute eine große Rolle.
Der Ökofaschismus ist das Bindeglied zwischen den harten Rechten, Esoterikern, Reichsbürgern, völkischen Siedlern und Querdenkern, die sich erstmals so offensichtlich im Corona-Protest zusammengefunden haben.
Ich denke, viele Aktivisten, die insbesondere die ländliche Bevölkerung beeinflussen, kommen aus diesem Kreis.
Rechte Biobauern sind erst einmal unverdächtig, gelten als Gutmenschen und kümmern sich sogar um geistig Behinderte, aber das ist nur eine schöne Fassade.
Auf dir geschichtlichen Wurzeln der Ökofaschisten einzugehen, würde den Rahmen meines Posts sprengen, ich kann denen, die es interessiert das Buch Ecofscism Rivisited von Janet Biehl und Peter Staudenmaier (engl.) empfehlen.