Ist Anstand noch erlaubt?
18.12.2023 um 11:02Mußt du ja nicht, jetzt mach es nicht komplizierter als es ist. Du deine Meinung, ich meine, fertig. :Y:Tussinelda schrieb:keine Ahnung, warum sollte man überhaupt über solche Anekdötchen nachdenken?
Mußt du ja nicht, jetzt mach es nicht komplizierter als es ist. Du deine Meinung, ich meine, fertig. :Y:Tussinelda schrieb:keine Ahnung, warum sollte man überhaupt über solche Anekdötchen nachdenken?
Ich wiederhole mich ungern - sollte es so gewesen sein, wie es hier geschildert wurde, ist es für mich unhöflich. Da geht es auch nicht darum, dass die neuen Arbeitnehmer nicht hätten absagen dürfen, natürlich hätten sie das gedurft, das steht doch jedem frei. Aber so wie das gelaufen ist (lt. der Schilderung!) hat das für mich nix mit Anstand zu tun.Tussinelda schrieb:Im Sinne von nicht gleich nur negative Schlüsse daraus zu ziehen, wie sie sich ggf. verhalten haben.
Geht mir ähnlich. Aber wenn ich nun, aus welchen Gründen auch immer, absolut keine Lust oder Zeit habe, dann sag ich eben ab. Ist doch völlig problemlos.Doors schrieb:Wenn mich jemand einlädt, egal, ob nun im Kreise von KollegInnen oder aus Kundenkreisen, Familie oder sozialem Umfeld, dann nehme ich die Einladung wahr. Ich bin viel zu neugierig auf Menschen, als dass ich mir diese Gelegenheit entgehen lassen würde.
:lolcry:Doors schrieb:Die werden schon sehen, worauf sie sich eingelassen haben.
Solln sie halt an ihre Erben denken und nicht alles vorher selbst verprassen.Doors schrieb:Alte Menschen drängeln sich eben vor, weil sie nicht mehr so viel Zeit haben. Sie könnte tot sein, bevor sie die Brötchen am Frühstückstisch haben.
mglws die Verklärung der eigenen Kindheit.IrisD. schrieb:Ich frage mich, was könnte der Grund sein, dass man die "Anderen" - seien sie jünger oder älter, bekannte oder unbekannte - als unhöflich oder unanständig wahrnimmt?
das denke ich allerdings auch, ich glaube man vergisst schnell wie das damals bei einem selbst war..behind_eyes schrieb:Nicht die Jungen ändern sich, sondern die Alten.
Interessant ist dann ja: hätte die Person genügend Barschaft dabei gehabt, um den Einkauf zu bezahlen?MissMary schrieb:Ehrlich gesagt glaube ich natürlich, dass es Lebensmitteldiebstähle gibt, diese aber selten aus absoluter Armut geschehen
Besonders gerne geklaut werden der Studie zufolge alkoholische Getränke, hochwertige Markenbekleidung, Elektroartikel, Tabakwaren und Kosmetika. "Generell gilt, was sich gut verkauft, wird auch oft gestohlen", heißt es in der Studie. Häufig seien es kleine, relativ teure Artikel, die sich leicht in der Kleidung oder in mitgebrachten Behältnissen verstecken ließen.Quelle: https://www.t-online.de/leben/aktuelles/id_100195462/diebstahl-diese-artikel-werden-besonders-gerne-geklaut.html
Deine Schwester sollte gut aufpassen. Es gibt immer auch Taschendiebe, denen es um die Handtasche geht bzw. deren Inhalt. Ich habe schon mal ein Überwachungsvideo von einem Parkplatz eines Großmarktes gesehen. Eine Frau kam mit einem vollen Wagen aus dem Laden und hat zunächst ihre Handtasche auf dem Beifahrersitz abgestellt. Dann ging sie zum Kofferraum und hat ihre Lebensmittel ausgeladen und dann den Wagen zurück gefahren. In dieser Zeit hat sich einer geduckt ans Auto geschlichen, flink die Türe geöffnet und die Handtasche rausgenommen. Die Täter beobachten ihre Opfer sehr genau und nutzen es gnadenlos aus, wenn deren Aufmerksamkeit abgelenkt ist. Nicht selten agieren da auch 2 oder 3 Personen zusammen.MissMary schrieb:deren bezahlter Lachs aus dem Einkaufswagen geklaut wurde, als sie zuerst ihre Kinder im Auto anschnallte, damit die verkehrssicher "verwahrt" waren. Das macht niemand aus Geldnot. Das ist einfach "mies" und egoistisch.
Bei uns hatte eine neue Mitarbeiterin angefangen und schon etwas vorher kam sie zum Betriebsausflug mit.MissMary schrieb:Zum 1.01. sind zwei neue Mitarbeiterinnen in der Abteilung angestellt und sie wurden zur Feier eingeladen. Die eine hat gefragt, wie das denn arbeitszeitlich abgerechnet werden würde, da ihr Vertrag erst ab dem 1.01. läuft - bekäme sie die Überstunden gutgeschrieben und hatte kein Interesse mehr, als sie merkte, dass das praktisch in der Freizeit passiert. Die zweite hat zugesagt, kam dann nicht, und hat sich am übernächsten Tag per lapidarer Mail mit fadenscheinigem entschuldigt, als sie schon angeschrieben wurde, ob es ihr gut ginge. Mein Bekannter ist echt schon alarmiert ... das fängt bei beiden nicht gut an.
Nein, das ist ein Angebot, eine freundliche Geste. Im übrigen muss der Arbeitnehmer das ja nicht annehmen.Registrierung2 schrieb:Zudem ist es eine Einvernahme sondersgleichen, vor Beginn des Arbeitsverhältnisses schon zu Firmenveranstaltungen einzuladen.
Kann "man" machen, "man" kann aber auch das Angebot nutzen und teilnehmen.Registrierung2 schrieb:Als Arbeitnehmer sagt man da einfach höflich ab, da man da schon anders verplant sei ...
Das ist natürlich eine berechtigte Frage, über die wahrscheinlich die wenigsten nachdenken. Ich hätte da ehrlich gesagt auch nicht drüber nachgedacht, da ich nicht so der Katastrophendenker bin.Registrierung2 schrieb:Versicherungstechnisch eine Katastrophe, da bestimmte Aspekte der Weihnachtsfeier auch dem Versicherungsschutz unterliegen, wo das natürlich nicht geht, wenn man noch gar nicht dort arbeitet
Wie soll das denn Arbeitszeit sein, wenn das Arbeitsverhältnis offiziell noch gar nicht besteht?Tussinelda schrieb:wenn man nicht weiß, ob dies quasi Arbeitszeit ist oder nicht, dann fragt man eben nach.
Frau.N.Zimmer schrieb:ich hab nur gesagt, dass ich Polizisten lieber auf der Straße sehe als an der Fleischertheke, falls irgendwo ein alter, fieser Sack verdroschen wird, sind sie eher da.
Zu geil, super, so ein trockener Humor 👍Frau.N.Zimmer schrieb:War mir vorher nicht bewusst, dass das so Heiterkeit, in dem Laden auslöst.
eben diese Frage stellte sich wohl. Ob dies dann Arbeitszeit wäre, obwohl man dort noch nicht arbeitet. War der Person wohl nicht klar. Aber wenn man fragt, dann ist man ein Arsch.nairobi schrieb:Wie soll das denn Arbeitszeit sein, wenn das Arbeitsverhältnis offiziell noch gar nicht besteht?
Der Knigge hat tatsächlich viele Sachverhalte geregelt und es wohl leichter gemacht. Seitdem haben sich die Zeiten natürlich gewandelt.IrisD. schrieb:es gab den Knigge für die Anstandsregeln. Diese dürften aber vor allem dazu gedient haben, eine Gesellschaftsschicht von der anderen zu unterscheiden. Bestimmt ist es heute etwas besser geworden mit der sozialen Mobilität als früher.
Handy: Heutzutage sind wir per Handy jederzeit und überall erreichbar. Der Knigge sieht das nicht gern. Im Theater, Kino, beim Gottesdienst und auf Beerdigungen gilt laut Knigge absolutes Handyverbot. Auch im Restaurant, bei Besprechungen, auf Kongressen, Seminaren oder Vorträgen sollten Sie zumindest den Klingelton abschalten. Erhalten Sie einen wichtigen Anruf, verlassen Sie zum Telefonieren den Raum.Quelle:
Ich kann nur vermuten, dass die betreffende Person noch recht unerfahren im Arbeitsleben war. Grundsätzlich ist es ja nicht verkehrt, sich zu erkundigen, wenn einem etwas unklar ist. Dumme Fragen gibt es ja angeblich auch nicht....Tussinelda schrieb:War der Person wohl nicht klar. Aber wenn man fragt, dann ist man ein Arsch.
Registrierung2 schrieb:Versicherungstechnisch eine Katastrophe, da bestimmte Aspekte der Weihnachtsfeier auch dem Versicherungsschutz unterliegen, wo das natürlich nicht geht, wenn man noch gar nicht dort arbeitet.
Wenn du freundlich eingeladen wirst und gefragt wirst, ob du schon dazu kommen möchtest? Das machen wir z.B. an unserer Schule immer so - da werden neue Kollegen, die im kommenden Schuljahr beginnen, immer zur letzten Konferenz und zum Schlusshock eingeladen, bevor die Sommerferien beginnen. Ob sie dann kommen, ist ja auch egal, es ist so eine Geste "wir freuen uns auf dich". Wäre ja auch kein Problem gewesen, wenn sie einfach freundlich abgesagt hätten. Aber so ...Registrierung2 schrieb: Zudem ist es eine Einvernahme sondersgleichen, vor Beginn des Arbeitsverhältnisses schon zu Firmenveranstaltungen einzuladen. Da kann man sich schon vorstellen, wie das ansonsten auch noch mit der Einvernahme weiter läuft.
Wenn jemand zusagt, man das Essen mitbestellt und er nicht auftaucht finde ich es schon in Ordnung, da nachzuhaken.Tussinelda schrieb:also wenn das so deklariert ist, wüßte ich auch nicht, was ich mir darunter vorstellen soll. ich verstehe auch nicht, warum man jemanden anschreibt, der nicht zu einer im Grunde privaten Feier erscheint.
Es war genau so ... daher ist mein Bekannter auch ziemlich gelinde gesagt "vorgewarnt".Photographer73 schrieb:Ich wiederhole mich ungern - sollte es so gewesen sein, wie es hier geschildert wurde, ist es für mich unhöflich. Da geht es auch nicht darum, dass die neuen Arbeitnehmer nicht hätten absagen dürfen, natürlich hätten sie das gedurft, das steht doch jedem frei. Aber so wie das gelaufen ist (lt. der Schilderung!) hat das für mich nix mit Anstand zu tun.
Ich habe heute im Zug auch was Interessantes beobachtet: Die Schulen (wohl auch die nahe Berufsschule in der Stadt) hatten früher aus - das hatte die Bahn nicht auf dem Schirm, daher fuhr heute nur ein Triebwagen, voll mit älteren Schülern. Es kam dann ein älteres Paar, Frau mit Rollator. Die Spalte zum Bahnsteig war ziemlich breit, der Mann selbst nicht mehr rüstig genug, seiner Frau zu helfen.IrisD. schrieb:aber die jüngeren Boomer, die ich kenne, sind sehr aggressiv und total arrogant, schreien und benehmen sich wie die Axt im Wald. Diese finde ich unhöflich, so die um 1963/64 geborenen - ich wiederhole mich: die ich kennengelernt habe. Sie sind wie direkt aus der Hölle gekrabbelt, aber ich verstehe, warum.
Ich habe so den Eindruck, dass es auch so etwas Volkssport ist. Bei uns in der Stadt gibt es einen größeren Edeka mit vier Selbstauscheckkassen - da stand bisher immer eine Angestellte und schaute sich das an, man musste auch kurz den Kassenbon zeigen und sie checkte grob, ob das übereinstimmt. Die ist nun wohl wegrationalisiert. Kürzlich stand einer vor mir, der hatte einen ganze Korb, hat aber nur drei Sachen gescannt und dann 5€ bezahlt. Jemand sprach ihn darauf an, daraufhin hat er den Mittelfinger gezeigt und entschwand ...nairobi schrieb: Interessant ist dann ja: hätte die Person genügend Barschaft dabei gehabt, um den Einkauf zu bezahlen? Was z.B. öfters entwendet wird ist Alkohol. Grund: Suchtdruck.
Ja, es ist schon echt krass, was alles geklaut wird. Ich sage es ihr nochmals.nairobi schrieb:Deine Schwester sollte gut aufpassen. Es gibt immer auch Taschendiebe, denen es um die Handtasche geht bzw. deren Inhalt. Ich habe schon mal ein Überwachungsvideo von einem Parkplatz eines Großmarktes gesehen. Eine Frau kam mit einem vollen Wagen aus dem Laden und hat zunächst ihre Handtasche auf dem Beifahrersitz abgestellt.
behind_eyes schrieb:Ich kann mich noch erinnern, es war in meiner Parallelklasse
behind_eyes schrieb:Absolute Eskalation
Es gab bei uns auch Eskalation und es war auch in der Parallelklasse :D Ich komme jetzt aber irgendwie von Höflichkeit und Anstand doch noch auf Moral zu sprechen. Wir sprechen in der Familie heute noch darüber, wie mein Deutsch- und Geschichtslehrer sich umgebracht, mein Mathelehrer mit der Religionslehrerin Ehebruch und wie ein Gesangslehrer Selbstmord beging. Ich kenne also keine gute öffentliche Schule, aber kann im selben Atemzug nicht empfehlen, Privatschulen zu bezahlen. Auch das finde ich einfach nicht moralisch. Wie wäre es mit Schule völlig neu erfinden? Ich hätte auch ein paar Ansätze, wenn auch unausgereift, weil nur angedacht.behind_eyes schrieb:und das möchten viele alsbald vergessen wenn sie älter werden, sich normalisiert haben, die Hormone sich beruhigt haben.
Danke @nairobi sicher gibt es "Knigge" heute noch. Trotzdem finde ich der Moralprofessor hatte mehr Recht... wie hiess er noch - der wo auch Selbstmord beging... *googelt* Kohlberg. Ich meine, stell dir einen Arzt im Pikettdienst vor und der hat sein Handy im Theater wegen des Knigges aus. Ich glaube es geht dann doch eher darum, dass man nicht auch anfängt laut im Saal zu telefonieren. Ich sehe das utilitaristisch.nairobi schrieb:Der Knigge hat tatsächlich viele Sachverhalte geregelt und es wohl leichter gemacht. Seitdem haben sich die Zeiten natürlich gewandelt.
Aber auch heute kann es sehr hilfreich sein, gewisse Dinge zu beachten.
Zum Beispiel:
Handy: Heutzutage sind wir per Handy jederzeit und überall erreichbar. Der Knigge sieht das nicht gern. Im Theater, Kino, beim Gottesdienst und auf Beerdigungen gilt laut Knigge absolutes Handyverbot. Auch im Restaurant, bei Besprechungen, auf Kongressen, Seminaren oder Vorträgen sollten Sie zumindest den Klingelton abschalten. Erhalten Sie einen wichtigen Anruf, verlassen Sie zum Telefonieren den Raum.
Ja, sehr schade. Finde ich auch. Dein Beispiel @MissMary, finde ich zielt auch genau wie das vorherige, auf Moral ab. Wobei ich nicht weiss, ob die Jugendlichen in deinem Erlebnis höflich oder moralisch gewesen sind. Was meinst du?MissMary schrieb:Es kam dann ein älteres Paar, Frau mit Rollator. Die Spalte zum Bahnsteig war ziemlich breit, der Mann selbst nicht mehr rüstig genug, seiner Frau zu helfen. Die Schüler sind brav aus dem Weg gegangen, haben mit dem Rollator geholfen, der Frau Hilfe angeboten, dass mit der Spalte nichts passieren kann (einer hielt sie echt fürsorglich am Arm), man hat zwei Plätze für sie geräumt (im Fahrradabteil), als sie die nicht wollten, sind noch andere mit besseren Plätzen aufgestanden. Leider kam von den Rentnern eigentlich gar kein Dank ... Das fand ich schade.
Hat das denn mit der Schule zu tun? Also spricht das für oder gegen eine Schule, wenn dort Lehrer arbeiten, die Suizid begehen?IrisD. schrieb:wie mein Deutsch- und Geschichtslehrer sich umgebracht, mein Mathelehrer mit der Religionslehrerin Ehebruch und wie ein Gesangslehrer Selbstmord beging.
Stell dir vor wir waren noch Kinder. Einige von uns glaubten noch an das Christkind. Wir wurden vom Teacher nach der Schule regelrecht vernommen. Da ging es um das Aufstrecken, darum die Jacke sorgfältig aufzuhängen und um das nicht beim Fahrradunterstand herumzulungern. Wir dachten teilweise, wir wären keine guten Bürger. Manchmal hatten wir unsere Hausaufgaben nicht. Aus irgendwelchen Gründen. Wir glauben an unsere Lehrer, wenn sie uns sagten, das eine sei falsch, das andere aber richtig. Gleichzeitig mussten wir auch in den Religionsunterricht und dort lernten wir was richtig und was falsch ist.Bundeskanzleri schrieb:Meinst du im Ernst an einer "guten" Schule gäbe es beides nicht?
Ich würde das nicht als Kriterium dafür nehmen können.
Tatsächlich? Das wage ich zu bezweifeln, aber führe es doch mal etwas weiter aus. Was kommt danach, deiner Meinung nach?IrisD. schrieb:Schulen werden ohnehin bald abgeschafft.
Liebe Leute, liebe @Photographer73Photographer73 schrieb:Tatsächlich? Das wage ich zu bezweifeln, aber führe es doch mal etwas weiter aus. Was kommt danach, deiner Meinung nach?