Öffentlich Verbalisierung seiner Empfindungen

Durch Kommunikationen z.b. hier auf Allmystery, bemerkte ich meine Unsicherheit im möglichen Wissen darüber, was ich öffentlich aus moralischen, ethischen, sittlichen Empfindungen heraus sagen dürfte.

Also sollte man die öffentliche Verbalisierung seiner Empfindungen unter Umständen unterlassen ?
Weil sich Menschen dadurch verletzt fühlen könnten ?
Wird das öffentliche Leben dann zunehmend technokratischer, wenn man sich so nicht mehr öffentlich äussert ?

Ich meine tatsächlich: Empfindungsäusserung: "Ich empfinde dieses oder jenes so oder so."

Das klingt für mich eher danach, dass es dir an Empathie mangelt, denn die sagt einem eigentlich, was man wann wo und wie sagen sollte, um niemanden zu verletzten.
Was du hier nicht sagen darfst, bestimmen die Regeln, ist eigentlich ganz einfach.

coronerswife schrieb:Das klingt für mich eher danach, dass es dir an Empathie mangelt, denn die sagt einem eigentlich, was man wann wo und wie sagen sollte, um niemanden zu verletzten.
Was du hier nicht sagen darfst, bestimmen die Regeln, ist eigentlich ganz einfach.

Sollte man deinen ersten Satz sagen dürfen ?
Fehlt es dir da nicht an Empathie ?
Es geht mir nicht darum, was ich nach aufgestellten Regeln darf.
Darum, was ist sittlich gesellschaftlich sinnvoll.

Gerlind schrieb:Also sollte man die öffentliche Verbalisierung seiner Empfindungen unter Umständen unterlassen ?

Es genügt, sich zu bemühen, seine Äußerungen in einer Weise zu tätigen, andere damit nicht unnötig zu verletzen.
Wenn man jemandem mitteilen möchte, dass z.B. seine Handlung einem selbst weh getan hat, kann man das auf verschiedene Weise tun.
"Du Arschloch", ist eine, "Was Du gesagt hast, hat mich verletzt" eine andere. Beides soll die selbe Sache kommunizieren.

Anonym im Internet neigt man viel eher dazu, sich den Aufwand, seine Äußerungen "nett" zu gestalten, zu sparen. Aber das muss ja nicht sein.
Man kann nahezu alles inhaltlich sagen, ohne dabei berechtigterweise schutzwürdige Gefühle zu verletzen.

Gerlind schrieb:Also sollte man die öffentliche Verbalisierung seiner Empfindungen unter Umständen unterlassen ?
Weil sich Menschen dadurch verletzt fühlen könnten ?

Kann ich wissen wie sich Menschen durch die Verbalisierung meiner Empfindungen fühlen?

Kann es sein, dass sich manche Menschen dort beflügelt fühlen, wo andere sich kränken?
Wenn dem so wäre und sich beflügelte und gekränkte Menschen gleichgewichten, wäre die ausschlaggebende Empfindung nicht einzig und allein bei dir zu finden?

Gerlind schrieb:Also sollte man die öffentliche Verbalisierung seiner Empfindungen unter Umständen unterlassen ?

Kommt ganz auf den öffentlichen Ort an.
Oder hier aufs Thema.
Oder was Du eigentlich möchtest.

Ein Preisgeben seiner Gefühle bedeutet auch, sie der Kritik oder gar Häme anderer, von denen nicht jeder so nett ist wie ich :D, auszusetzen. Und deren Kommentare musst Du dann auch aushalten.

Außerdem solltest Dir darüber bewusst darüber sein, dass das Net nichts vergisst, und daher darauf achten, was Du nicht nur Verwandte und Bekannte, sondern auch total Fremde (auf nahezu ewig) über Dich wissen lassen möchtest.

Gerlind schrieb:Durch Kommunikationen z.b. hier auf Allmystery, bemerkte ich meine Unsicherheit im möglichen Wissen darüber, was ich öffentlich aus moralischen, ethischen, sittlichen Empfindungen heraus sagen dürfte.

Mach dich nicht kleiner als du bist. Unsicherheit bekunden ist mm eine Schwäche, die gewisse Menschen anziehen könnten, um ihre eigenen Schwächen damit zu kompensieren.

Schreib doch, was du möchtest, wenn du die Regeln einhältst. Außerdem agierst du hier anonym.
Allmy ist weder ein Familienbund, noch eine Plattform für Besserwisser, sondern ein freies Diskussionsforum.
Wo jeder seine Meinung vertreten kann.

Wenn man die aber nicht vertreten kann, aus was für Gründen auch immer, sollte man vorsichtig sein über das, was man schreiben möchte.
Viel Erfolg weiterhin, deine Kommentare lese ich gerne.

Gerlind schrieb:Also sollte man die öffentliche Verbalisierung seiner Empfindungen unter Umständen unterlassen ?
Weil sich Menschen dadurch verletzt fühlen könnten ?

Das finde ich selbst relativ schwierig, vorher zu wissen.
Manchmal habe ich aber auch schlicht kein Bock darauf, auf jede Möglichkeit Rücksicht zu nehmen.
Mir gefällt auch nicht alles, anderen gefällt auch nicht alles - so ist das halt.

Ich verkneife mir hier so manches, das ich im >RL< sagen würde.😌
Da sieht man die Leute auch und kann besser einschätzen, was man den zutrauen kann und was nicht.

Danke für die Antworten.
Die "richtigen" , "stimmigen" Worte zu benutzen scheint ein Wagnis, wenn man sagen möchte, was man empfindet. Es hängt wohl mit der Situation zusammen. Ich will "ehrlich" sagen, was ich empfinde und will niemanden verletzen. Ich wachse selbst in meinem hohen Alter immer noch langsam in diplomatische Bürgerlichkeit hinein und will da "Ehrlichkeit" drin erkennen.

Gerlind schrieb:Durch Kommunikationen z.b. hier auf Allmystery, bemerkte ich meine Unsicherheit im möglichen Wissen darüber, was ich öffentlich aus moralischen, ethischen, sittlichen Empfindungen heraus sagen dürfte.

Du kannst doch hier alles sagen, was du möchtest (insofern es nicht Menschenverachtendes, Holocaustleugnerisches, Gewaltaufrufe, Drohungen oder die §§ 185 - 189 des StGB betrifft).

Du vertrittst hier dich als Person und deine Ansichten, Einstellungen, Empfindungen und Maßstäbe. Das brauchst du doch nicht hinterfragen.

Gerlind schrieb:Also sollte man die öffentliche Verbalisierung seiner Empfindungen unter Umständen unterlassen ?

Das muss jeder für sich selbst abwägen. Wer aber sollte dir diese Entscheidung abnehmen? Und warum?
Seine Haltung darf man immer vertreten, auch wenn diese von anderen nicht geteilt wird oder gar auf Unverständnis stößt. Na und?

Bei dir ist es halt der Sonderfall, dass du dich auf eine ziemlich spezielle Art auszudrücken pflegst, oftmals umständlich - wobei du nicht selten daran vorbeischrammst, das zu transportieren, was du vermitteln willst.
Und genau bei dieser Kluft zwischen Intention und Produkt liegt der Hase im Pfeffer.

FlamingO schrieb:Bei dir ist es halt der Sonderfall, dass du dich auf eine ziemlich spezielle Art auszudrücken pflegst, oftmals umständlich - wobei du nicht selten daran vorbeischrammst, das zu transportieren, was du vermitteln willst.

Wenn du weist was ich vermitteln will, bin ich doch nicht vorbeigeschrammt.

@Gerlind

Ja. Ich denke, ich weiß es annähernd.
Darüber hinaus denke ich, dass dir das ernst ist.

Man muss aber bei deinen Beiträgen schon ein großes Maß an Goodwill aufbringen. Das ist so.

Ich tue das, aber gehe nicht davon aus, dass das bei allen Lesern der Fall ist. Und genau das ist der Grund für das Unverständnis, auf das du (immer wieder) stößt.

FlamingO schrieb:Ja. Ich denke, ich weiß es annähernd. Ich denke darüber hinaus, dass du all das ernst meinst.

Man muss aber bei deinen Beiträgen schon ein großes Maß an Goodwill aufbringen. Das ist so.

Ich tue das, aber gehe nicht davon aus, dass das bei allen Lesern der Fall ist.

Also bin ich dann doch nicht danebengeschrammt.
Oder du verstehst nicht, was ich sagen wollte.

Wer mich nicht verstehen wiil, dem kann es ja egal sein, was ich sage.

Gerlind schrieb:Wer mich nicht verstehen wiil, dem kann es ja egal sein, was ich sage.

Aber du möchtest doch verstanden werden bzw. fragst ja gezielt, warum du nicht verstanden wirst. Ergo ist es dir nicht egal, was anderen egal sein sollte hinsichtlich dessen, was du aufwirfst. Nicht wahr?

FlamingO schrieb:Aber du möchtest doch verstanden werden bzw. fragst ja gezielt, warum du nicht verstanden wirst. Ergo ist es dir nicht egal, was anderen egal sein sollte hinsichtlich dessen, was du aufwirfst. Nicht wahr?

Es kann denen egal sein, die mich nicht verstehen wollen.

Gerlind schrieb:Es kann denen egal sein, die mich nicht verstehen wollen.

Völlig klar. Warum ist es dir nicht egal? Hast du darüber nachgedacht, am eigenen Satzbau, der Wortwahl, der Diktion, dem Duktus, dem Impetus, den Adjektiven, Verben, Fragestellungen, Pointierungen, Fabeln, Referenzen zu arbeiten (und das war jetzt viel), in dem Sinne, dass das, was du sagen möchtest, eindeutig rüberkommt?

FlamingO schrieb:Völlig klar. Warum ist es dir nicht egal? Hast du darüber nachgedacht, am eigenen Satzbau, der Wortwahl, der Diktion, dem Impetus, den Adjektiven, Verben, Fragestellungen, Pointierungen, Fabeln, Referenzen zu arbeiten (und das war jetzt viel), in dem Sinne, dass das, was du sagen möchtest, eindeutig rüberkommt?

Eigentlich ist das hier nicht Thema.
Ich fühle mich von einigen verstanden.
Es ist nicht immer leicht zu verstehen , was ich sagen will.
Für mich steht gerade öfter ein Eindeutiges für alle und jeden in Frage.
Dann sprichst du anders, mußt anders sprechen, ähnlich sprechen.

@Gerlind

Les doch bitte Antworten, die dir gegeben wurden. Nehme sie auf.
Eher noch: Nehme sie erst einmal an. Lese sie, verstehe sie, wie sie gemeint sind. Verdaue, werte, halte auseinander, überhaupt: Lass sacken. Überlege dann. Nächster Schritt: Antworten.
Beziehe dich inhaltlich, das ist Dialog.
Schweif nicht ab, schwurble nicht, keil nicht.
Lese.

FlamingO schrieb:Les doch bitte Antworten, die dir gegeben wurden. Nehme sie auf.
Eher noch: Nehme sie erst einmal an. Lese sie, verstehe sie, wie sie gemeint sind. Verdaue, werte, halte auseinander, überhaupt: Lass sacken. Überlege dann. Nächster Schritt: Antworten.
Beziehe dich inhaltlich, das ist Dialog.
Schweif nicht ab, schwurble nicht, keil nicht.
Lese.

Danke, gleichfalls.

@Gerlind

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