Jugendliche in der rechten Szene

rhapsody3004 schrieb:Damit fängt alles Übel an. Aus Gedanken werden Worte - aus Worte Taten. Wobei man auch bereits mit Worten verletzen und schädigen kann.

Aus Gedanken können Worte werden, müssen nicht. Ich kenne Leute mit einer sehr, sehr braunen Gesinnung nie jemandem was getan haben oder tun würden. Die reden nicht mal groß drüber und verletzen irgendwen mit Worten. Was jemand sich so denkt ist moralisch nicht zu bewerten, nur was er tut.

rhapsody3004 schrieb:Wollen wir so richtig präventiv agieren - müssen wir im rechtstaatlichen Rahmen bereits alles irgendwie nur mögliche versuchen rechtskonforme Gesinnungen und Gedanken zu etablieren und verfassungsfeindliches Gedankengut zu verbannen.

Ich halte ziemlich wenig davon, dass man Gesinnungen, Gedanken oder Gedankengut etablieren oder verbannen will. Auch das ist im Grunde eine Konsequenz aus dem Grundgesetz (Art 2). Prävention kann nicht darin bestehen den Leuten die "richtige" Gesinnung einzuimpfen.

matthis3d schrieb:Ich halte am alten traditionellen Familienbild fest und denke auch, dass dies das beste für jedes Kind ist.

Da bin ich anderer Meinung. Da an Geschlechtern festzuhalten schießt meines Erachtens meilenweit daneben. Einer meiner kleinen Patienten wurde 2 Wochen nachdem er zur Routinekontrolle bei mir war von seinem Stiefvater so misshandelt, dass er an den erlittenen Verletzungen starb.
Ich bin bereit, auf jedes traditionelle Familienbild zu scheißen, wenn man so etwas verhindern könnte.

matthis3d schrieb:Am schlimmsten finde ich persönlich jedoch das Thema Migration mit allem was dazu gehört. Ich bin einfach viel lieber unter meines gleichen und will keine bunte Mischung in den Städten inkl Fremdsprachen usw.

Tja, da hilft wohl nur eine einsame Insel oder Staaten wie NK.

Aber für die eher unliebsamen Arbeiten und Facharbeiten dürften Ausländer schon noch kommen oder? Ich meine ohne die wäre schon jetzt alles zusammengebrochen - auch dein geregeltes Privatleben.

Davon ab; Ich liebe internationales Flair in Städten. Das macht Großstädte doch erst aus - überall auf der Welt.

Deine Ansichten wären mir schon zu weit rechts, um mit dir im realen Leben befreundet sein zu können. Ehrliche Meinung von mir.

matthis3d schrieb:orallem dieses konservative. Ich halte am alten traditionellen Familienbild fest und denke auch, dass dies das beste für jedes Kind ist.

Das beste für ein Kind ist es bedienungslos und von Herzen geliebt und natürlich auch versorgt zu werden - und das können auch gleichgeschlechtliche Eltern einem Kind bieten.

Zum Glück lernen Kinder heutzutage auch immer mehr, dass es mehr natürliche Normalitäten/Lebensmodelle als nur eine nach erzkonservativer Vorstellung gibt.

Das ist meines Erachtens auch ein Fehlschluss, wenn man denkt, dass "traditionelle Familien" immer das Beste für ein Kind wären. Gut für ein Kind sind meines Erachtens liebevolle Eltern, die es möglichst gut so erziehen, dass es emotional und von den Talenten her später ein möglichst gutes und erfülltes Leben leben kann. Dazu ist aber die Familienkonstellation nicht der ausschlaggebende Faktor, würde ich meinen.

paxito schrieb:Ich halte ziemlich wenig davon, dass man Gesinnungen, Gedanken oder Gedankengut etablieren oder verbannen will. Auch das ist im Grunde eine Konsequenz aus dem Grundgesetz (Art 2). Prävention kann nicht darin bestehen den Leuten die "richtige" Gesinnung einzuimpfe

Ich ziemlich viel. Kann auch durch rechtstaatliche Maßnahmen, Aufklärungskampagnen bspw. gelingen. Sowas kann bereits die Gedanken bzw. Einstellungen der Menschen verändern.

Fest jedenfalls, dass alles mit verfassungswidrigen Gedanken anfängt. Und aus Gedanken kann, ja nur kann, mehr werden.

martenot schrieb:Das ist meines Erachtens auch ein Fehlschluss, wenn man denkt, dass "traditionelle Familien" immer das Beste für ein Kind wäre

Ist es auch.

Und wie viele Waisenkinder auf der Welt wären froh überhaupt liebevolle Eltern haben zu können.

rhapsody3004 schrieb:Deine Ansichten wären mir schon zu weit rechts, um mit dir im realen Leben befreundet sein zu können. Ehrliche Meinung von mir.

Und das ist völlig okay. Was mich interessiert ist aber, ob du meine Meinung tollerierst? Also ist es aus deiner Sicht okay, dass ich diese Ansichten habe oder sollte aus deiner Sicht solch eine Meinung nicht "erlaubt" sein?

matthis3d schrieb:Also ist es aus deiner Sicht okay, dass ich diese Ansichten habe oder sollte aus deiner Sicht solch eine Meinung nicht "erlaubt" sein?

Umgekehrt könnte man fragen, ob aus Deiner Sicht beispielsweise "nichttraditionelle Familien" und wahrnehmbare homosexuelle Partnerschaften "nicht erlaubt" sein sollen, oder ob du sie zumindest soweit tolerieren kannst, dass sie ihr Leben leben dürfen? Würdest Du es bevorzugen, dass Homosexuelle sich verstecken oder ein heterosexuelles Leben vortäuschen müssen?

martenot schrieb:Umgekehrt könnte man fragen, ob aus Deiner Sicht beispielsweise "nichttraditionelle Familien" und wahrnehmbare homosexuelle Partnerschaften "nicht erlaubt" sein sollen, oder ob du sie zumindest soweit tolerieren kannst, dass sie ihr Leben leben dürfen? Würdest Du es bevorzugen, dass Homosexuelle sich verstecken oder ein heterosexuelles Leben vortäuschen müssen?

Das toleriere ich, finde es aber nicht gut und würde mir wünschen, dass es öffentlich weniger ausgelebt wird.( Nicht die Beziehung an sich, sondern Pride Paraden, Regenbogen vor Staatsgebäuden usw)

matthis3d schrieb:Das toleriere ich, finde es aber nicht gut und würde mir wünschen, dass es öffentlich weniger ausgelebt wird.( Nicht die Beziehung an sich, sondern Pride Paraden, Regenbogen vor Staatsgebäuden usw)

warum? Was genau stört Dich daran?

matthis3d schrieb:Was mich interessiert ist aber, ob du meine Meinung tollerierst? Also ist es aus deiner Sicht okay, dass ich diese Ansichten habe oder sollte aus deiner Sicht solch eine Meinung nicht "erlaubt" sein?

Ich toleriere sie, teile sie aber nicht.

matthis3d schrieb:Das toleriere ich, finde es aber nicht gut und würde mir wünschen, dass es öffentlich weniger ausgelebt wird.( Nicht die Beziehung an sich, sondern Pride Paraden, Regenbogen vor Staatsgebäuden usw)

OK. Aber was genau stört dich daran? Man geht, je nach Quelle, von etwa 5-10 % gleichgeschlechtlich Liebenden in Deutschland aus, das sind immerhin 4-8 Millionen Menschen.
Wenn da mal die Regenbogenflagge vor einem staatlichen Gebäude weht, wo ist das Problem?
Und CSDs sind doch eigentlich immer ein Hingucker.

Heide_witzka schrieb:Und CSDs sind doch eigentlich immer ein Hingucker.

Und vor allem eine schöne Abwechslung zu sonst üblichen Paraden nach konservativer Tradition.

Eine Gesellschaft ist doch umso schöner und lebenswerter - umso mehr Vielfalt in ihr vertreten ist und (friedlich) öffentlich ausgelebt wird.

Gerne aber auch mal so richtig schön crazy, laut und bunt und mit spießigen-prüden Stock aus dem Arsch gezogen.

Und wen das wirklich stören sollte, muss weder dort live hingehen noch sich bestimmte Veranstaltungen im TV ansehen. Niemand wird hier in D zu irgendwas gezwungen. Zumindest nicht dahingehend.

Ps.
Regebogenflagge; Was stört daran? Sogar hübscher anzusehen und gutes Gefühl machend als unsere Nationalflagge.

matthis3d schrieb:Vorallem dieses konservative. Ich halte am alten traditionellen Familienbild fest und denke auch, dass dies das beste für jedes Kind ist. Ich halte das ganze "Queer-sein" als einen Trend der durch die Medien und die Gesellschaft immer weiter hochgespielt wird.

Damit stehst du ja gar nicht mal alleine da, wenn auch ich denke, dass das traditionelle Bild zu positiv gesehen wird, Stichwort Frauenrechte damals. Scheidung war verpönt, häusliche Gewalt, Arbeitserlaubnis vom Mann nötig. War alles nicht so schön, denk ich. Über das Queerthema kann man streiten.

Wichtig ist, dass wir alle (rechts, links, mitte) sachlich bleiben und niemals hasserfüllt handeln.

Anfimia schrieb:Gelegt hat es sich dann wieder, als in späteren Klassen und verschiedenen Fächern die deutsche Geschichte bzw Hitler besprochen wurde.

Also hat Bildung da geholfen?

Anfimia schrieb:Wir werden vermutlich noch sehr starke Probleme mit der jungen Rechten bekommen.

Warum glaubst du das?

Hatori schrieb:Also hat Bildung da geholfen?

Natürlich kann Bildung helfen. Kann-nicht muss. Kann auch vorbeugend hinsichtlich verwerflicher Gedankengut-Entwicklung sein.

Ps.

Gesetzliche Schulpflicht mit vom Staat bzw. den jeweiligen Ländern festgelegten Lehrplänen sollten auch unbedingt bestehen bleiben. Gerne kann auch über eine Kita-Pflicht zumindest nachgedacht und diskutiert werden. Genauso wie über ab der 3.Klasse Einführung von Ehtik und Medien-K als Fächer.

Gott bewahre uns bspw. vor solchen Höcke-Fantastereien (war er doch oder?) wie Abschaffung der Schulpflicht und mehr hin zu individueller privater Bildung.

Oma hat immer gesagt - Junge, schau das Du auf dem Rechten Weg bleibst.

Alek-Sandr schrieb:ma hat immer gesagt - Junge, schau das Du auf dem Rechten Weg bleibst.

Womit Omi sicherlich den ethisch- und gesetzestreuen Weg mit gemeint hat und nicht den politischen. Schon gar nicht den zu weit abseits liegenden braunen Trampelpfad nehmen. Auch nicht nur um irgendwo dazuzugehören.

Also zumindest meine Großeltern verstanden das darunter.

rhapsody3004 schrieb:Eine Gesellschaft ist doch umso schöner und lebenswerter - umso mehr Vielfalt in ihr vertreten ist und (friedlich) öffentlich ausgelebt wird.

Das sehe ich wie gesagt anders also ist ja völlig okay wenn du das so siehst aber ich bin halt lieber unter meines gleichen ohne andere Sprachen, Kulturen oä.

rhapsody3004 schrieb:Gerne aber auch mal so richtig schön crazy, laut und bunt und mit spießigen-prüden Stock aus dem Arsch

Das Problem sehe ich vorallem wenn Kinder dabei sind bzw so etwas sehen. Vieles geht bei Pride paraden einfach zu weit. Leute laufen halb Nackt rum oder präsentieren sich einfach in einem sexuellen Kontext. Dazu kommen dann auch Sachen wie Drag Vorlesungen für Kinder was aus meiner Sicht gar nicht geht da "Drag" einen stark sexualisierten Hintergrund hat welchen ich einfach nicht an Kinder ranlassen würde.

rhapsody3004 schrieb:Regebogenflagge; Was stört daran? Sogar hübscher anzusehen und gutes Gefühl machend als unsere Nationalflagge.

Sehe ich logischerweise auch Anders. Finde es einfach schön wenn überall und auch in Vorgärten die Nationalflagge hängen würde. Ich vermisse einfach dieses Nationalgefühl wie es bspw noch in den 2010er jahren der Fall war und denke halt, dass dieses durch eine Flagge möglicherweise wieder kommen würde.

Hatori schrieb:Wichtig ist, dass wir alle (rechts, links, mitte) sachlich bleiben und niemals hasserfüllt handeln.

Das ist der entscheidende Punkt. Gewalt Ja oder Gewalt Nein, daran kann man Menschen beurteilen.

@matthis3d

Also, du hast deine Ansichten. Bist du aber auch z.B. privat in bestimmten Kreisen unterwegs? Machst du Demos oder politische Arbeit?

Hatori schrieb:Bist du aber auch z.B. privat in bestimmten Kreisen unterwegs?

Nein nicht wirklich. Ich habe einige Freunde die ähnliche Ansichten wie ich haben aber auch welche, die eher als "links" einordbar sind. Bei uns im Nordwesten Deutschlands ist die Szene nicht stark vertreten aber wie gesagt ich bin sicherlich nicht extrem und würde mich auch nicht mit Leuten abgeben die A.H zurück wollen oder irgendwas am Nationalsozialismus verschönern wollen.

Hatori schrieb:Machst du Demos oder politische Arbeit?

Nein, ich war mal in der jungen Union aber die wurden mir dann doch zu "links" bzw vertreten nicht mehr die Werte die ich vertrete. Afd Anhänger bin ich aber auch nicht wie vielleicht einige denken. Gerade im Punkt Klimaschutz und Europapolitik geht bei dehnen einiges schief.

Hatori schrieb:Über das Queerthema kann man streiten.

Über das Thema an sich nicht. Aber über die Art.

Ich kann da schon Leute verstehen, die denken, dass da ein zu großer Rummel drum gemacht wird. Dazu
dann noch ein paar Talkshows über Gender* und "Gesehen werden" und dann haben viele das Gefühl:

" Echt jetzt. Das sind unsere Probleme ??"

Klar kann ich verstehen, dass es für Betroffene"Das Thema ist", aber so doof wie es klingt:
Was für Minderheiten ein Thema ist, ist eben für die Mehrheit kein großes Thema.

matthis3d schrieb:Das sehe ich wie gesagt anders also ist ja völlig okay wenn du das so siehst aber ich bin halt lieber unter meines gleichen ohne andere Sprachen, Kulturen oä.

Völlig OK. Du kannst dich ja jederzeit abschotten, dich im Umgang weitestgehend auf Menschen beschränken, die ähnlich denken und dein Leben so organisieren wie es dir passt.

matthis3d schrieb:Finde es einfach schön wenn überall und auch in Vorgärten die Nationalflagge hängen würde.

Echt? Wie eintönig. Die höchste Deutschlandflaggendichte die ich kenne ist in Schrebergartenkolonien. Und selbst da hängen die nicht in jedem Garten.

matthis3d schrieb:Ich vermisse einfach dieses Nationalgefühl wie es bspw noch in den 2010er jahren der Fall war und denke halt, dass dieses durch eine Flagge möglicherweise wieder kommen würde.

Was denn für ein Nationalgefühl? Woraus speist sich dein persönliches Nationalgefühl?