Wie könnte das Fehlverhalten im Straßenverkehr vermieden werden?

Optimist schrieb:würde ich in solch einen Bus nicht einsteigen.

Ich finde es völlig normal, dass wir so reagieren. Es wird sicher eine Überganszeit geben, bis wir das normal finden.

Im Schienenverkehr ist das schon fast Alltag.

https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/aktuell/autonomes-fahren-auf-der-schiene/

Seit über acht Jahren sind die U-Bahnen auf den Linien U2 und U3 autonom unterwegs. Dort, wo eigentlich der Fahrerstand wäre, sitzen in der Nürnberger U-Bahn Fahrgäste und lesen ihre Zeitung oder hantieren vertieft mit ihrem Smartphone. „Die selbstfahrende U-Bahn ist bei uns zu einem alltäglichen Verkehrsmittel geworden“, sagt May. Recht hat er, denn der vollautomatische U-Bahn-Betrieb ist schon seit Jahren kein Testballon mehr. Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa findet autonomes Fahren im Schienenverkehr schon heute im Regelbetrieb statt. Und neue Metrolinien werden mittlerweile von Anfang an für selbstfahrende Bahnen konzipiert.

Da hat man Glück, weil man das sowieso nicht so vor Augen hat, wer im Fahrerhaus sitzt oder eben nicht.

Allerdings finde ich, dass durch die Schienen einem mehr Sicherheit vermittelt wird, als auf der Straße, wo die Situationen sehr unübersichtlich und unterschiedlich sind.

Bundeskanzleri schrieb:Im Schienenverkehr ist das schon fast Alltag.

das ist für mich was anderes:
1.: vorgegebener Weg (Schiene), normalerweise keine Abweichung möglich
2.: weniger Gefahrenpotentiel als auf der Straße.

Das gleiche z.B. auch in Bergbahnen -> da habe ich auch kein Problem, dass keine Fachkraft mit drin sitzt 🙂

Bundeskanzleri schrieb:Allerdings finde ich, dass durch die Schienen einem mehr Sicherheit vermittelt wird, als auf der Straße, wo die Situationen sehr unübersichtlich und unterschiedlich sind.

ganz genau.

Optimist schrieb am 23.06.2022:Bergbahnen

Ja, das stimmt, in den Gondeln etc verlässt man sich auch auf die Technik.

Und vor allem auch in den Fahrgeschäften auf dem Rummel, da steckt jede Menge Vertrauen drin, wenn auch ein anderes als im Straßenverkehr.

Ich glaube trotzdem, dass es Gewöhnungssache sein wird. Irgendwann merkt man, dass man sich auf die automatischen Systeme verlassen kann. Oder man fängt "klein" an mit dem Parkassistenen o.ä. und macht dann weiter.

Am wohlsten wäre mir, wenn alle Autos das dann hätten. So halb halb finde ich schwieriger.

Bundeskanzleri schrieb:Und vor allem auch in den Fahrgeschäften auf dem Rummel, da steckt jede Menge Vertrauen drin, wenn auch ein anderes als im Straßenverkehr.

Dahinter stecken auch jede Menge Überprüfungen vom TÜV z.B.

Bundeskanzleri schrieb:Ich glaube trotzdem, dass es Gewöhnungssache sein wird. Irgendwann merkt man, dass man sich auf die automatischen Systeme verlassen kann.

Und auch da, wird sich wieder eine Zertifizierungsstelle finden, Ddie Dir das in gewissen Abständen überprüft.
Damit generiert man schließlich viel Geld.
Wenn das soweit ist, mach ich mich da mit Zertifizierungen selbstständig 😉

Kokolores82 schrieb:Und auch da, wird sich wieder eine Zertifizierungsstelle finden, Ddie Dir das in gewissen Abständen überprüft

das würde doch aber nichts nützen, wenn Verkehrsteilnehmer die noch selbst fahren, gravierende Fehler machen -> die autonomen Maschinen (Autos) könnten dann ihrerseits darauf falsch reagieren.
Als Selbstfahrender könnte man dann vielleicht evtl. richtiger reagieren usw.

Deshalb sehe ich das genauso:

Bundeskanzleri schrieb:Am wohlsten wäre mir, wenn alle Autos das dann hätten. So halb halb finde ich schwieriger.

in einem Mischmasch würde ich ein hohes Gefährdungspotential sehen. Entweder Alle oder keiner.

Kokolores82 schrieb:mach ich mich da mit Zertifizierungen selbstständig 😉

Die beste Idee :Y:

Optimist schrieb:Entweder Alle oder keiner.

Bloß wird das eben leider nicht gehen, weil das Vertrauen fehlt. Daher muss man das Schritt für Schritt angehen und sich das Vertrauen erarbeiten.

Bundeskanzleri schrieb:Und vor allem auch in den Fahrgeschäften auf dem Rummel, da steckt jede Menge Vertrauen drin, wenn auch ein anderes als im Straßenverkehr.

Neulich war in Wien ein größerer Stromausfall und die Leute saßen wohl einige Minuten in diversen Fahrgeschäften fest, zum Teil Kopf über 🙈

Heute hatte ich einen sehr "netten" .Landwirt vor mir. Nicht nur, dass er mit Traktor samt fetten Anhänger einfach vom Feldweg auf die Straße raus gefahren ist, obwohl er mich gesehen hat, ist er mitten auf der Straße gefahren, so dass ich keine Chance zum Überholen hatte und 2 km hinter dem nachschleichen musste. Zum Glück hatte ich keinen Termindruck. Aber ich finde dieses Verhalten dennoch nicht okay: ich bin stärker drum gehört mir die Straße?

EnyaVanBran schrieb:Heute hatte ich einen sehr "netten" .Landwirt vor mir. Nicht nur, dass er mit Traktor samt fetten Anhänger einfach vom Feldweg auf die Straße raus gefahren ist, obwohl er mich gesehen hat, ist er mitten auf der Straße gefahren, so dass ich keine Chance zum Überholen hatte und 2 km hinter dem nachschleichen musste. Zum Glück hatte ich keinen Termindruck. Aber ich finde dieses Verhalten dennoch nicht okay: ich bin stärker drum gehört mir die Straße?

Ich denke auch, manche machen das mit voller Absicht. Und nein, er darf es nicht. Wenn man merkt, dass sich hinter einem ein längerer Stau bildet, muss man irgendwann auch rechts ranfahren -bei Gelegenheit- und passieren lassen.

Und was, wenn man Termindruck hat? Als junge Mutter hatte ich den mittags ständig (früher 😐).

@nairobi
Nun, Stau hat sich keiner gebildet, war nur ich und auf den letzten 200m noch ein anderes Auto, aber ja, mir ist auch vorgekommen, der macht das mit Absicht.

Gestern stand ich auch im Baustellenstau, vier Kilometer.

Dann kam noch ein Rettungswagen von hinten. Ich fand es so klasse, dass die Rettungsgasse vorzüglich funktioniert hat.
Normalerweise lassen das viele sein, wenn sie wissen oder meinen, dass der Stau mit einer Baustelle zu tun hat.

Jedenfalls hat sich in dem Stau wohl noch ein Unfall ereignet.

Gerade auf der Autobahn erweisen sich doch die ewig präsenten Smartphones als ein Segen.
Man kann so schnell Hilfe anfordern, das ist ein Riesenvorteil zu früher, wo man noch auf der Autobahn die Notrufsäulen suchen musste.

Das Notrufsystem hat damals die Björn- Steiger-Stiftung gegründet.

https://www.steiger-stiftung.de/

Sie verloren ihren achtjährigen Sohn Björn bei einem Verkehrsunfall und mussten feststellen, dass es zu der Zeit in Deutschland noch keinen flächendeckenden Rettungsdienst gab.
Mangels der Bereitschaft in der Politik ein Rettungswesen zu schaffen, engagierte sich das Architekten-Ehepaar selbst und legte kurze Zeit später den Grundstein für unser heutiges Rettungswesen. Seither setzen wir uns für die Verbesserung der Notfallhilfe ein

Der Sohn der Familie starb damals der Sohn bei einem Verkehrsunfall und hätte vermutlich gerettet werden können, wenn die Hilfe schneller gekommen wäre.

Wahnsinn, was daraus gewachsen ist. Das hat sehr vielen Menschen das Leben und die Gesundheit gerettet.
Und das ist natürlich auch heute noch mit Smartphones extrem wichtig, dass es soviele Menschen gibt, die im Rettungsdienst arbeiten.

Heute Morgen um kurz nach 6 eine prekäre Situation. Ich fahre mit meinem Kleinwagen auf der linken von zwei Spuren, beabsichtige später zu wechseln. Links neben mir kommt ein großer LKW mit Anhänger, der auf der rechten von zwei Spuren fährt. Diese 4 Spuren laufen kurzzeitig zusammen, wobei es nach rechts aus der Stadt hinaus geht und links in die Stadt rein. Der LKW will aus der Stadt, ich rein.
Nun zieht der rüber, während ich auf der Höhe seines Anhängers bin...vermutlich hat er mich übersehen, obwohl ich Licht anhatte. Ich hahe gehupt und abgebremst. Da steigt der Blutdruck sogleich mächtig an. Kleinwagen vs. LKW, lieber nicht ausprobieren....

nairobi schrieb:Kleinwagen vs. LKW, lieber nicht ausprobieren....

Auch hatte mal einen entgegenkommenden Lkw vor mir der nicht unter Kontrolle war und wild von einer Spur zur nächsten schlitterte. Für mich war Ausweichen unmöglich. Die Gefühle die da hoch kommen vergisst man nicht. Glücklicherweise bekam der Fahrer sein Gefährt so weit in den Griff dass er in Moment der Begegnung auf der Gegenfahrbahn war. Das war reines Glück dass es hier nicht zu einem sehr schweren Unfall gekommen ist. Der hätte meine vielleicht noch 40 KM/h (es war innerorts und ich auf derr Bremse) in Sekundenbruchteilen abgebremst und mich noch ein Stück in die andere Richtung mitgenommen. Ob ich das überlebt hätte? Man darf gar nicht drüber nachdenken...

nairobi schrieb:. Kleinwagen vs. LKW, lieber nicht ausprobieren....

Nein, wahrlich keine gute Sache. Aber übersehen kann er dich ja auch nicht haben, er ist ja zuvor an dir vorbeigefahren nehme ich mal an. Aber ja, da kann es zu verdammt schlimmen Unfällen kommen.

EnyaVanBran schrieb:Aber übersehen kann er dich ja auch nicht haben, er ist ja zuvor an dir vorbeigefahren nehme ich mal an. Aber ja, da kann es zu verdammt schlimmen Unfällen kommen.

Ich weiß es nicht. Er musste abbremsen wegen eines stationären Blitzers und hat dann wieder rollen lassen. Er war leicht vor mir.

Lupo54 schrieb:Man darf gar nicht drüber nachdenken...

Da war ein Schutzengel mit dabei....

nairobi schrieb:. Er war leicht vor mir.

Ach so, dann bist du quasi rechts an ihm ein wenig vorbei gefahren. Aber dennoch muss er ordentlich gucken, wenn er rüber zieht.
Mir ist mal einer auf einer 2-spurigen Autobahn links rüber gekommen, obwohl mich der gesehen haben MUSS, weil die Strecke an der Stelle kerzengerade ist. Ich hab eine Vollbremsung gemacht und das bei 130 km/h. Ging sich grade noch aus.

Heute wieder eine echt gefährliche Situation miterlebt. Vor mir ein Auto auf der Freilandstraße mit 55 km/h unterwegs, dann kam vor uns ein Radfahrer (der, da es dort etwas bergab geht nicht viel langsamer war als wir) unmittelbar vor einer unübersichtlichen Kurve und was macht der Irre vor mir? Er überholt. Und braucht dafür natürlich ein paar Sekunden, weil er um keine 15 km/h schneller gefahren ist, als der Radfahrer.
Hätte die Szene 5 Sekunden später stattgefunden, hätte es fürchterlich gekracht, denn kaum war der am Radfahrer vorbei und wieder auf seiner Spur, kam uns ein Auto entgegen.
Dieser Mensch hat mit dieser saublöden Aktion nicht nur sich, sondern den Radfahrer UND den Entgegenkommenden gefährdet. Solch dummen Menschen gehört der Führerschein entzogen.

EnyaVanBran schrieb:Heute wieder eine echt gefährliche Situation miterlebt. Vor mir ein Auto auf der Freilandstraße mit 55 km/h unterwegs, dann kam vor uns ein Radfahrer (der, da es dort etwas bergab geht nicht viel langsamer war als wir) unmittelbar vor einer unübersichtlichen Kurve und was macht der Irre vor mir? Er überholt. Und braucht dafür natürlich ein paar Sekunden, weil er um keine 15 km/h schneller gefahren ist, als der Radfahrer.
Hätte die Szene 5 Sekunden später stattgefunden, hätte es fürchterlich gekracht, denn kaum war der am Radfahrer vorbei und wieder auf seiner Spur, kam uns ein Auto entgegen.
Dieser Mensch hat mit dieser saublöden Aktion nicht nur sich, sondern den Radfahrer UND den Entgegenkommenden gefährdet. Solch dummen Menschen gehört der Führerschein entzogen.

Bei sowas, ruhig mal Nummernschild merken und anzeigen. Zumal es mit dem Radfahrer, den man ja hätte mit ins Boot holen können, zwei unabhängige Zeugen gab.
Selbst wenn nichts bei rumkommt, merkt der ein oder andere dann mal, dass er eben nicht unbeobachtet ist.

@V8Turbo
Hab ich mir im Nachhinein auch gedacht, aber will man sich da wirklich anpatzen? Vor allem ist die Frage, ob solch ein Verhalten von Zivilpersonen überhaupt angezeigt werden kann. Aber vll hole ich mir mal eine dashcam. Wobei ich jetzt auch wieder net sicher bin, ob das bei uns erlaubt ist. Müsste ich mich mal schlau machen.

EnyaVanBran schrieb:aber will man sich da wirklich anpatzen?

Ja. Weil solche A…. Leben gefährden.

EnyaVanBran schrieb:Vor allem ist die Frage, ob solch ein Verhalten von Zivilpersonen überhaupt angezeigt werden kann.

Kann es.

EnyaVanBran schrieb:Aber vll hole ich mir mal eine dashcam. Wobei ich jetzt auch wieder net sicher bin, ob das bei uns erlaubt ist.

Die Dashcam ist als Beweismittel meine ich nicht zugelassen. Kann mich aber auch irren.

V8Turbo schrieb:Die Dashcam ist als Beweismittel meine ich nicht zugelassen. Kann mich aber auch irren.

Aber zumindest kann man beweisen, dass man sich das nicht aus den Fingern saugt. Immerhin etwas.