martenot schrieb:Buenos Aires
Ich war dort vor vielen Jahren ein paar Wochen zu Gast bei einer deutschen Lehrerin, die dort an der deutschen Schule unterricht hat. So wie sie, hätte ich dort nicht leben wollen, mir haben die paar Wochen schon gereicht.
Vor allem eben auch, weil ersichtlich war, dass ihr Lebensstil gehobener war, musste immer damit gerechnet werden, dass es zu Einbrüchen oder Übergriffen kam, in und um ihre Wohngegend. Ich kam mir da vor wie im Gefängnis, was ich als sehr belastend empfand.
Auf der Straße flanierten ständig Wachleute, die dort auch Wachhäuschen stehen hatten, die Fenster und Türen am Haus, waren alle vergittert. Die Türen hatten zahlreiche Sicherheitsschlösser, die erst mühsam geöffnet und wieder verschlossen werden mussten.
Ich habe mir immer vorgestellt, was passiert, wenn es anfängt zu brennen.
Die Lehrerin hatte sich, da sie dort mehrer Jahre lebte, den eigenen PKW dorthin schicken lassen, was ich nie gemacht hätte. Zum einen wegen der kaputten Straßen überall, hätte ein alter, gebrauchter Wagen gereicht, zum anderen war sofort erkennbar, dass da wohl "Geld" im Wagen hinter dem Lenkrad sitzt.
Wir (ich war in Begleitung dort) bekamen zahlreiche Hinweise, wie wir uns, zu unserer eigenen Sicherheit zu verhalten hätten. Einkäufe z.B. niemals zu Fuß transportieren und nur im gesicherten Raum vor dem Haus aus dem Wagen holen.
Es ging im Endeffekt jeden Tag dort vor Ort nur darum, auf die eigene Sicherheit zu achten, was mir den Aufenthalt in Buenos Aires als sehr unangenehm in Erinnerung gebracht hat.
Ein paar Jahre dort leben, so wie meine Gastgeberin, wäre für mich eine Strafe.