Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Anarchie im Kopf

166 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Anarchie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
gsb23 ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 13:50
Quentin,

hat man erstmal erkannt, was für ein Exemplar Mensch da vor einem steht, kann man sich durchaus mit ihm "verständigen" - Der Autor des Textes hat viele kleine Hinweise gegeben...Ich selbst wende ein archaisches Prinzip im Umgang mit diesen Menschenblüten an und biete ihnen zum Zeichen der Freundschaft gern Bananen und Plastikperlen an. ;)

Wie ich gerade sehe, habe ich den Autor nicht genannt. Das sei hier nachgereicht, denn Ehre, wem Ehre gebührt!

Interessierte lesen hier:

Soziopathen - http://berg.heim.at/anden/420928/p9u9.htm (Archiv-Version vom 07.09.2005)


Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot....Oo.NWIO-WBIN.oO



melden
gsb23 ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 14:45
"Anarchie" im Kopf - das kann auch mal man positiv sehen. Wer von uns ist nicht schon einmal einem liebeswerten "Spinner" begegnet? Sie sind es, die unser Leben aus dem täglichen Einerlei herausreissen, es lebenswert machen, uns Glück bescheren, wenn wir es am wenigsten erwarten. Jeder "vernünftige" Mensch sollte wenigstens einen Exzentriker in seinem Bekanntenkreis haben, sonst ist er nicht gesund! Besser noch, sie/er wäre selber einer - gesund und munter allezeit!

Ich habe hierzu mal einen tollen Artikel gefunden.

Viel Spass beim Lesen!


Ein Lob der Macke: Exzentriker sind glücklicher und gesünder als "normale" Menschen

Die fröhlichen Verrückten

John Ward bastelt sein Glück aus dem Schrott anderer Leute. Einen ausrangierten Staubsauger, ein Bett, Wäschetrockner und Hunderte kleiner Technikteile fügte der Fabrikarbeiter zu seinem Moon Buggy zusammen. Die abenteuerlich anmutende Maschine blinkt zwar und gibt Sirenentöne von sich, hat aber scheinbar keine Funktion abgesehen davon, daß sie funktioniert. Mehr Sinn macht da Wards Woganmobile, eine Art rollender Torpedo, auf dem der Engländer im heimatlichen Northamptonshire Ausflüge unternimmt. "Viele Leute glauben, daß ich meine zweite Kindheit durchlebe", schmunzelt der vierfache Familienvater, "aber ich glaube, daß ich aus meiner ersten noch gar nicht heraus bin."

Der jung gebliebene Abfallverwerter, den die Nachbarn liebevoll "Mad Professor" nennen, ist einer von mehr als tausend Exzentrikern, die der Psychologe David Weeks vom schottischen Royal Edinburgh Hospital in Großbritannien und den Vereinigten Staaten aufgespürt und befragt hat. "Moderne Exzentriker vermeiden geschickt die Aufnahme in die Nervenheilanstalt", stellte der zierliche Wissenschaftler fest. Also suchte er über Aushänge in Pubs und Waschsalons, über Zeitungsartikel, Mund-zu-Mund-Propaganda und Fernsehshows nach den kuriosen Charakteren. Potentielle Kandidaten mußten jedoch erst einen von Weeks ausgetüftelten Exzentrikertest bestehen. Heraus kam eine Mischung aus allen Schichten: Selfmade-Millionäre und Einsiedler, Hausfrauen, Computerspezialisten und Universitätsprofessoren.

Die Ergebnisse der einzigartigen psychologischen Studie hat David Weeks jetzt mit dem amerikanischen Wissenschaftsautor Jamie James in dem Buch "Exzentriker - über das Vergnügen, anders zu sein" bei Rowohlt (286 Seiten, 38 Mark) veröffentlicht. "Exzentriker sind gesünder, weil sie glücklicher sind", glaubt Weeks in Hunderten von Interviews festgestellt zu haben. Die Käuze gingen beispielsweise nur alle acht Jahre zum Arzt, gewöhnliche Naturen hingegen müßten sich sechzehnmal häufiger in medizinische Behandlung begeben. Da die fröhlich Verrückten keine Konventionen kennen und sich nicht um das Geschwätz anderer Menschen kümmern, haben sie weniger Streß und mehr Lebensfreude als ihre konformen Mitmenschen, erklärt der Psychologe die Vitalität der Sonderlinge.

Doch nicht nur mit Gesundheit, auch mit Intelligenz scheinen sie gesegnet zu sein. Britische Exzentriker haben im Durchschnitt einen Intelligenzquotienten von 115 bis 120, hat Weeks mit seinen Tests ermittelt. Damit zählten die Typen "zu den begabtesten zehn bis fünfzehn Prozent der Bevölkerung". Ohnehin sei "Exzentrischsein oft mit Genialität gepaart", glaubt der Wissenschaftler und erinnert beispielsweise an Isaac Newton. Der Mathematiker und Astronom begründete vor 300 Jahren nicht nur die moderne theoretische Physik, sondern verwunderte seine Mitmenschen mit mitternächtlichen alchimistischen Experimenten. Auch Albert Einsteins Relativitätstheorie entsprang exzentrischer Geisteskraft, vermutet der Seelenforscher.

Während Exzentriker im Mittelalter als Hexen oder Zauberer verbrannt wurden oder bestenfalls als Hofnarren ihr Auskommen fanden, steht der Nonkonformismus laut Weeks heutzutage in voller Blüte - zumindest in demokratischen Gesellschaften. Gut die Hälfte der Exzentriker sind Frauen, und etwa 75 Prozent sind erstgeborene Kinder. England sieht der Psychologe als klassischen "Zufluchtsort für Exzentriker"; seiner Hochrechnung zufolge wandelt auf der Insel einer unter 10 000 Menschen am Rande des Wahns.

So ließ sich John Gray 1978 lebendig beerdigen, weil seine Frau mit einem anderen durchgebrannt war. Ehe dem Engländer in dem Sarg die Luft ausging, schaufelten ihn seine Freunde wie verabredet wieder ans Tageslicht. Der glücklich Auferstandene quittierte seinen Job als Lkw-Fahrer und gab sich einen neuen Namen, Jake the Rake Manglewurzel, und verwandelte sein Haus in eine bizarre Trutzburg, auf die er in weißer Farbe gepinselt hat: "Das ist die verrückteste Hütte in der Schöpfung." In seiner Heimatstadt Huddersfield sorgt er für Aufsehen, wenn er in skurriler Uniform mit Schlagstock und Handschellen für Ordnung sorgen möchte. Ihren sonderbaren Beschäftigungen gehen Exzentriker mit unbeirrbarer Hingabe nach, kommentiert Weeks. "Zu Kompromissen sind sie nicht bereit."

Das erklärt auch den Starrsinn von Bill Heine aus Oxford, der sich im Oktober 1986 einen sieben Meter langen Haifisch aus Glasfiber auf das Dach seines Reihenhauses pflanzte - selbstredend ohne Baugenehmigung. Erst nach einem jahrelangen Rechtsstreit billigten die Behörden schließlich den Fisch, der in der Universitätsstadt inzwischen zu einer Touristenattraktion wurde. Ähnlich entschlossen jagt der Brite Sean Manchester, bewehrt mit Kruzifix und Holzpflock, seit Jahrzehnten auf englischen Friedhöfen nach Vampiren - daß er noch niemals einen Blutsauger erwischte, scheint ihn nicht zu stören.

Denn anders als Neurotiker blieben Exzentriker gelassen, wenn sie ihre hochfliegenden Pläne nicht verwirklichen können, erklärt Weeks die joie de vivre der Phantasten. Die Mitglieder der Internationalen Vereinigung der Kryptozoologen etwa finden ihr Seelenglück in der Suche nach Tierarten, die von der konventionellen Wissenschaft ignoriert werden. Sie fahndeten etwa in den Bergen Kaliforniens erfolglos nach dem Fabelwesen Big Foot, in Schottland suchten sie vergeblich das sagenhafte Ungeheuer von Loch Ness. Doch mitunter krönt der Erfolg die Mühen: 1991 entdeckte einer der Kryptozoologen den bis dahin unbekannten peruanischen Schnabelwal.

Doch nicht nur wegen solch wissenschaftlicher Beiträge hält David Weeks die Sonderlinge für eine Bereicherung der Menschheit. "Exzentriker erinnern uns daran, wieviel persönliche Freiheit wir unnötigerweise verschenken", sagt der Psychologe und warnt: Ohne die komischen Käuze erstickt die Gesellschaft "unter einer Decke bedrückender Gleichförmigkeit". -© Die Zeit - 04/1997, Autor Jörg Blech.


Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot....Oo.NWIO-WBIN.oO



melden

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 15:31
genau - mut zur blamage!

ich bin der, der ich bin & Werde Wohlgeordnet Wahnsinnig


melden
Sidhe ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 16:26
puuuh...

@univerzal: Hingegen beim normalen deutschen Bundesbürger, der sich deine geschilderte Denkweise angeeignet hat, kann man lediglich von stur sprechen. Es herrscht keine Anarchie sondern eine überkompentsierte Trotzaktion im Kopf.
Soweit mit meiner Erläuterung.


Das kann ich nur unterschreiben.


Allgemein kann man festhalten, dass eine Anarchie in der Gesellschaft (auch wenn dies nicht das eigentliche Thema ist) nur dann funktioniern KÖNNTE, wenn diese einen gewissen Reifegrad besässe.
Schaut man nun mit diesem Hintergedanken auf die Menschen, so wird schnell klar werden, dass dieser Reifegrad nicht einmal annähernd erreicht ist.


Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in Acht nehmen.



melden

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 19:58
@Sidhe

("Schaut man nun mit diesem Hintergedanken auf die Menschen, so wird schnell klar werden, dass dieser Reifegrad nicht einmal annähernd erreicht ist.")

Das stimmt.

Allerdings ist das jetzige System nicht geeignet, diese Reife zu erreichen, im GEGENTEIL.

Das jetzige System beruht darauf, Kompetenzen und Verantwortung abzugeben.

Sei es durch Gesetze, Grenzwerte, Wählen, Medien, Experten, (...)

Steht das Dollarzeichen "$" dafür, dass Geld unsere "S"eele durchbohrt "|"?



melden

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 20:12
There´s someone in my head, but it´s not me... (Pink Floyd)

Die Leichtigkeit des Seins wird beeinflusst durch die Bürde des Vergangenen und das Joch des Zukünftigen...


melden
=quentin= Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 21:00
>Wenn man keine Regeln akzeptieren kann, sich ungerne unterordnet, sich
nichts gefallen läßt, ist man dann einfach stur, oder herrscht da eine Anarchie im Kopf, ein Verhaltensmuster, was nicht abgelegt werden kann?
Wenn ja, wodurch wird dies bedingt?<

Ein Beispiel:
Wer sich nicht gerne unterordnet, ist ein ganz normaler Mensch, der gerne sein eigener Chef ist.
Wenn man keine Regeln akzeptieren kann, ist man ein ganz normaler Mensch, der mit den bestehenden Regeln nicht einverstanden und der Meinung ist, daß es an der Zeit wäre, alte Regeln durch neue zu ersetzen,
ist er aber nicht einnmal dazu bereit, irgendwelche Regeln anzunehmen, so sind ihm wohl auch die Naturgesetze zuwider,
schlussendlich wird er sich selber nicht akzeptieren können.
Einfach stur ist niemand, Gründe gibt es für alles. Sturheit ist auch nicht unbedingt mit Infantilität gleichzusetzen, bedenkt man doch, daß man diesen Begriff sehr leicht mit dem der Beharrlichkeit ersetzen kann.
Ein Verhaltensmuster, was nicht abgelegt werden kann: Eingefahrene Verhaltensmuster, sie sind wie schlechte Gewohnheiten, man kann sie also loswerden lassen.

Die Führerlosigkeit des Kopfes, des Geistes, wie kann man sich diese dann vorstellen?
Daß man sich fallen läßt, und nur das tut, was man will, nach eigenen Regeln?
Ist es eine gar ungesunde Einstellung?
Könnten die Folgen einer solchen Einstellung zu einem solchen Krankheitsbild führen, wie @gsb23 es hier schon gepostet hat:
>bspw. in "Gehirn & Geist Nr. 3/2005, S. 22-26" im Beitrag "Senya Müller: Schlangen in Nadelstreifen". Dort wird der Soziopath als ein Mensch mit "Dissozialer Persönlichkeitsstörung" beschrieben. Dieses Krankheitsbild ist nach der "Internationalen Klassifikation psychischer Störungen ICD-10, Kap. V(F)" wie folgt charakterisiert:
1. Unbeteiligtsein gegenüber den Gefühlen - insbesondere dem Leid - anderer.
2. Deutliche und andauernde Verantwortungslosigkeit und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen.
3. Unvermögen zur Aufrechterhaltung längerfristiger Beziehungen, aber keine Schwierigkeiten, vielfältig neue Beziehungen einzugehen.
4. Sehr geringe Frustrationstoleranz und niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten.
5. Unfähigkeit zum Erleben von Schuldbewusstsein oder zum Lernen aus Erfahrung, besonders aus Bestrafung.
6. Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für eigenes fehlerbehaftetes Verhalten anzubieten.<

Alleine drei dieser Eigenschaften reichen aus für die >Diagnose der "Dissozialen Persönlichkeitsstörung" nach ICD-10 .<



No More Excuses.


melden

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 23:27
Nö q.,das ist ernst gemeint. Ich hasse dich nicht,ich mag dich nur nicht,ein kleiner UNterschied;)

@Topic

Wer sich nicht gerne unterordnet, ist ein ganz normaler Mensch, der gerne sein eigener Chef ist.

Kommt darauf an,in welchem Zusammenhang man sich nicht unterordnet und aus welchen Beweggründen. Wer sich nciht unterordnet,weil sein Chef ihm nicht kompetent genug erschein oder man eigene Vorstellungen davon hat,wie eine Sache zu erledigen sei,dann ist dieser Ungehorsam durchaus angebracht.

Sich nicht unterzuordnen,weil man es nicht kann oder einfach nicht will ist durchaus soziopathisch.

"Sei vergnügt solange du am Leben bist..."

"Nieder mit dem Großen Bruder"



melden
=quentin= Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 23:36
@Obrien
Und wieder ein Hieb von der Seite, warum schreibst Du nicht Klartext?
Der Anfang war doch gut gemacht.
Wovor fürchtest Du Dich?

No More Excuses.


melden
Sidhe ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 23:46
@wolfspirit: Allerdings ist das jetzige System nicht geeignet, diese Reife zu erreichen, im GEGENTEIL.

Das jetzige System beruht darauf, Kompetenzen und Verantwortung abzugeben.

Sei es durch Gesetze, Grenzwerte, Wählen, Medien, Experten, (...)




Ja eben, das ist ja auch meine Meinung. :)


Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in Acht nehmen.



melden

Anarchie im Kopf

23.08.2005 um 23:57
gut. du nimmst das deutsche parlament als Geisel- wie heißt das bei euch? bundestag?

ich nehm in österreich den nationalrat.

mal schaun ob so ein geiselputsch was hermacht :)

Steht das Dollarzeichen "$" dafür, dass Geld unsere "S"eele durchbohrt "|"?



melden

Anarchie im Kopf

24.08.2005 um 00:47
In Russland hätte es beinahe funktioniert;)


"Sei vergnügt solange du am Leben bist..."

"Nieder mit dem Großen Bruder"



melden

Anarchie im Kopf

24.08.2005 um 04:59
Einfach stur ist niemand, Gründe gibt es für alles. Sturheit ist auch nicht unbedingt mit Infantilität gleichzusetzen, bedenkt man doch, daß man diesen Begriff sehr leicht mit dem der Beharrlichkeit ersetzen kann.

Frage 1. : Legitimieren diese Gründe irrationales Verhalten.

Irrational wäre es im Arbeitsleben, wie auch in der Schule und jeder anderen engeren Gesellschaft, eine scheinbar grundlose Emotionalität an den Tag zu legen.
Das ist tatsächlich ein infantiler Akt, denn, die wirklichen Probleme werden nicht rational angegangen, und gelöst, sondern wie bei einem Kind das Angst hat, durch Launen und Widersinn kompensiert. Das dadurch das Ziel in weite Ferne rückt, leuchtet ein.

Frage 2. Wieso setzt man Infantilität mit Beharrlichkeit gleich.

Das Kinder oftmals Beharrlichkeit an den Tag legen, weil sie etwas wollen ist schon klar. Das ist eine Facette von vielen. Kinder werden ja auch beeinflusst, in stärkerem Masse, und haben noch nicht genug Filter, um zu ihr Verhalten zu bedenken und zu reflektieren.

Aber in dem Sinne "wollen" sie auch nichts, sie werden gewollt, sozusagen.
Erst eine tatsächliche Selbstbestimmung, dem eigenen Wesen und der Umwelt gegenüber, gewährleistet eine sinnvolle und erfolgreiche Beharrlichkeit im anstreben von Zielen.

mfg Deadpoet



Sieben Meilenstiefel und auf dem Weg zu Sonne.


melden
bea ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Anarchie im Kopf

24.08.2005 um 09:47
@=quentin=

Mal ausgehend von dem Wort Anarchie ...
Reine Anarchie kann es so nicht geben. Wir würden im Chaos und der Plan-und Gesetzlosigkeit versinken. Genau deshalb halte ich Menschen, die keine Regeln aktzeptieren wollen für unreif und lebensuntauglich. Niemand ist auf dieser Welt allein. Wir sind alle irgendwie von irgendwas abhängig, ob wir wollen oder nicht.
Wenn jemand ein Problem mit Vorgesetzten hat, sollte er seine eigene Firma gründen und nicht rumjammern oder das Beste draus machen, ein bischen Diplomatie und Anpassungsvermögen gehört auch dazu.

In jedem Mann steckt ein Herz aus Gold, eine Frau muß nur ihren natürlichen Charme einsetzen ... written by
A.Beck
Ps: Herzliche Grüße an alle User aus den neuen Bundesländern. :)



melden
=quentin= Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Anarchie im Kopf

24.08.2005 um 13:42
@bea
mal ausgehend von dem Wort Anarchie..?
Da hast Du das Thema verfehlt.

No More Excuses.


melden
=quentin= Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Anarchie im Kopf

24.08.2005 um 13:57
@deapoet

Deine Frage 1, die der Legitimation, stellt sich erst gar nicht, da der Mensch frei ist in seinem Tun. Wer anders denkt, denkt in Normen.

Frage2: "Wieso" setzt man Infantilität mit Beharrlichkeit gleich..

Diese Frage will verstanden sein, denn worauf sie sich bezieht , ist unklar.
Ich schrieb:
>Sturheit ist auch nicht unbedingt mit Infantilität gleichzusetzen, bedenkt man doch, daß man diesen Begriff sehr leicht mit dem der Beharrlichkeit ersetzen kann.<

Die Rede war von Sturheit, nicht von Infantilität.

Ganz abgesehen davon war die Frage: >Wenn man keine Regeln akzeptieren kann, sich ungerne unterordnet, sich
nichts gefallen läßt, ist man dann einfach stur, oder..<
q.


No More Excuses.


melden

Anarchie im Kopf

24.08.2005 um 15:19
... ...die der Legitimation, stellt sich erst gar nicht, da der Mensch frei ist in seinem Tun......

Wenn du von Wunschdenken ausgehst, sicherlich.
Die Wahrheit ist aber doch, das du reagierst, auf

1. Erfahrungen
2. Prägungen ( unterbewusste Lernproße, Initialisierung )
3. Veranlagung ( Urtriebe zb Sexualität, Existenzkampf)
4. Äussere Einwirkung
5. Umfeld


mfg Deadpoet


Sieben Meilenstiefel und auf dem Weg zu Sonne.


melden

Anarchie im Kopf

24.08.2005 um 16:34
okay dead, aber sind das nicht alles dinge, die man ebenso bewußt steuern
kann? oder ums mal anders anzugehen ein kleines zitat von dir:

Das Kinder oftmals Beharrlichkeit an den Tag legen, weil sie etwas wollen
ist schon klar. Das ist eine Facette von vielen. Kinder werden ja auch
beeinflusst, in stärkerem Masse, und haben noch nicht genug Filter, um zu ihr
Verhalten zu bedenken und zu reflektieren


siehs dochmal so: kinder sind noch nicht so versaut wenn man ihnen eben
keinen willen aufzwängt sondern ihnen ihren läßt. sagt dir das große und das
kleine nein etwas?
außerdem sitzt der wille im bauch und nicht im kopf, wer muß da also
reflektieren und bedenken? wenn du willst willst du. man muß dazu allerdings
wissen, was man alles wollen kann, und das wissen gerade die kleinsten oft
noch erstaunlich gut!

Aber in dem Sinne "wollen" sie auch nichts, sie werden gewollt,
sozusagen.
Erst eine tatsächliche Selbstbestimmung, dem eigenen Wesen und der
Umwelt gegenüber, gewährleistet eine sinnvolle und erfolgreiche Beharrlichkeit
im anstreben von Zielen


oder sie werden eben nicht gewollt und haben ihren freiraum - das wäre dann
die selbstbestimmung, die du hier ansprichst, wenn man sie ihnen denn läßt
natürlich.
okay, warum das ganze?
weil ich sage: wir müssen wieder kinder werden, dann klappts auch mit der
anarchie im kopf, das stichwort ist hier vieleicht: spielerisch.
oder was sagt ihr?


ich bin der, der ich bin & Werde Wohlgeordnet Wahnsinnig


melden

Anarchie im Kopf

24.08.2005 um 16:46
@kurvenkrieger

Naja, ich weiss ja net, siehe dir mal die Geschichte von Kaspar Hauser an. Da gibts keinen Willen, solange er nicht auch generiert wird. Der Mensch ist bis auf seine Urtriebe und eben genetischen Veranlagungen ein weisses Blatt.
Sicher ansichtssache, stelle ich meine meinung einem Gläubigen, der zB. an Reinkarnation glaubt gegenüber.
Ich halte mich da eher pragmatisch.


Also, du nimmst dir den Willen zur anarchie im Kopf dann wohl sehr bewusst. Dem Resultat geht schon ein langer Prozess voran, welcher durch eben deine Erfahrungen und Werteanschauungen, die dann wohl nicht mit manchen öffentlichen meinungen übereinstimmen, in Kraft getreten ist.

Wieso der Wille zu , wie ihrs nennt, anarchie im Kopf, jeder Wille sucht seine Ordnung, wenn sie auch für aussenstehende nicht nachvollziehbar ist/ sein soll.

Ich halte das schlicht für naiv, höchstens noch als Bannerspruch aufner Spontidemo zu gebrauchen.

Trotzdessen hätte ich doch gern ein Beispiel, eine Situation, die so ein Denen beschreibt.

mfg Deadpoet

Sieben Meilenstiefel und auf dem Weg zu Sonne.


melden
=quentin= Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Anarchie im Kopf

24.08.2005 um 16:59
>Der Pragmatismus (pragmatisch; griechisch: nützlich, handelnd, praktisch ) ist eine philosophische Lehre, welche das Denken vom Standpunkt der Brauchbarkeit beurteilt. Wenn jemand pragmatisch handelt, so handelt er ausschliesslich sachbezogen und konzentriert sich auf das praktische Handeln.<
>
Im heutigen deutschen Sprachgebrauch wird unter Pragmatismus allgemein eine zielorientierte Strategie und Handlungsweise verstanden, die sich nicht vorrangig an Doktrinen und Ideologien orientiert. Pragmatisch gilt dabei auch als Gegensatz zu dogmatisch.<
>Nach den Ansichten der Pragmatisten sollten sich alle Urteile, Anschauungen, Vorstellungen, Begriffe u.a. der handelnden Menschen als Regeln für das Tätigsein und das Verhalten erweisen. Aus der Haltung des Skeptizismus heraus, dass es dem Menschen nie glaubhaft gelungen sei, die Realität wirklich hinreichend so abzubilden, dass es zur Übereinstimmung mit der Realität gekommen sei, wird auch die bisherige Erkenntnis und das erkannte Wahre nur als Metapher betrachtet. Somit ist die Erkenntnis über die objektive Realität nicht in Übereinstimmung mit den darüber getroffenen Aussagen als Wahrheit aufzufassen, sondern nur aus der praktischen Nutzanwendung zu folgern. Damit wird das Kriterium der Wahrheit zum Kriterium der Nützlichkeit, des Nutzens, des Erfolges. James drückt diese Aussage über die Wahrheit so aus:
Wahr ist das, was sich durch seine praktischen Konsequenzen bewährt.“

Oder mit anderen Worten (James):

„Eine Vorstellung ist wahr, solange es für unser Leben nützlich ist, sie zu glauben.“ <

Von Nützlichkeit will der, der keine Regeln akzeptieren möchte, nichts wissen, scheint es.
Doch der Schein trügt.
Er kann aus den Situationen, die er durch Aktion hervorruft, selber einen Nutzen ziehen.
Es ist auch nicht wichtig, welchen Nutzen er daraus zieht. Es hat kein Gewicht.

Es ist daher kein Wunder, daß seine Handlungen aus der Sicht eines Pragmatikers irrational sind.
Durch die Wertung des Pragmatikers wird jedoch die Handlung, die Aktion, nicht unbedingt ohne Sinn sein.

q.

No More Excuses.


melden