Zusammenbruch der kritischen Infrastruktur?

Noch wichtiger als Essensvorräte sind/wären ausreichende Trinkwasservorräte. Damit würde ich erst mal meine eigenen Kammer auffüllen. Ohne Essen kann man in der Regel deutlich länger überleben und auch noch klar denken als ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

@bgeoweh

Deine Tipps sind wertvoll, danke dafür! :)

Wir haben ca 30l Mineralwasser auf Vorrat. Nur hat man dann nur die Nahrungsaufnahme im Kopf, aber nicht die Hygiene. Klar könnte ich tagelang dann auch mal stinkend rumlaufen, aber Wunden zu versorgen, seine Hinterlassenschaften wegspülen etc muß da ja auch bedacht werden. Eine Seuche ist schneller da, wie man meint.

rhapsody3004 schrieb:Ohne Essen kann man in der Regel deutlich länger überleben und auch noch klar denken als ohne Flüssigkeit.

Das ist auch noch ein wichtiger Punkt - es gibt ja so die Faustregel 3 Minuten ohne Luft, 3 Tage ohne Wasser und 3 Wochen ohne Nahrung, das ist aber wirlich nur die Zeit die man überleben kann, die Zeit die man aktiv und leistungsfähig bleiben kann ist jeweils deutlich kürzer. Bereits nach einem Tag ohne Wasser ist die geistige Leistungsfähigkeit nahe Null, ab dem zweiten Tag geht auch körperlich kaum noch was.

Elephunk schrieb:Wir haben ca 30l Mineralwasser auf Vorrat. Nur hat man dann nur die Nahrungsaufnahme im Kopf, aber nicht die Hygiene.

15-20 Liter pro Person sind empfohlen, 30 Liter ist denke ich für einen Zweipersonenhaushalt schon okay, ist ja immer auch ein bisschen Platzfrage. Nicht vergessen, dass für den reinen Flüssigkeitsbedarf auch andere nicht-alkoholische Getränke wie Milch oder Säfte reinzählen, die sind ja auch physiologisch gesehen primär Wasser. Eine Kiste Apfelsaft oder anderer Saft nach Geschmack ist sowieso nicht verkehrt, da sind auch ordentlich Kalorien drin und auch viel schnell verfügbarer Zucker.

Für die Körperhygiene oder zum Spülen von Toiletten kann man, wenn man es hat, auch wasser verwenden dass zum Trinken nicht uneingeschränkt geeignet ist, z.B. aus einer Regentonne. Für die Wundversorgung ist das natürlich nicht geeignet, da sollte man mindestens Trinkwasser nehmen. Es empfiehlt sich auch, etwas medizinischen Alkohol im Haus zu haben, mit dem kann man nicht nur desinfizieren, sondern ihn auch als Brennstoff verwenden wenn nix Anderes da ist.

bgeoweh schrieb:Das ist auch noch ein wichtiger Punkt - es gibt ja so die Faustregel 3 Minuten ohne Luft, 3 Tage ohne Wasser und 3 Wochen ohne Nahrung, das ist aber wirlich nur die Zeit die man überleben kann, die Zeit die man aktiv und leistungsfähig bleiben kann ist jeweils deutlich kürzer. Bereits nach einem Tag ohne Wasser ist die geistige Leistungsfähigkeit nahe Null, ab dem zweiten Tag geht auch körperlich kaum noch was.

Ja. Ohne Flüssigkeit kann der Körper nicht lange und selbst das im schlimmsten Falle verdursten, folgt viel schneller als zu verhungern.
Bei letzterem haben wohl mit Menschen mit viel Körperfett Vorteile, denn bevor es an die Muskeln ginge, würde der Körper erst mal alles an Fett für Energiegewinnung verbrauchen, würde dem Körper keine Nahrung mehr zugeführt werden.

Auf dem Land ist Wasser zu besorgen leichter als in der Stadt? Vorausgesetzt man kennt die Umgebung und weiß, wo es saubere Wasserquellen gibt.
Zumindest in meiner alten Heimat wüsste ich eine, die mit Fahrrad in 30 Minuten erreichbar wäre.
Zur Not mit Kohletabletten versetzen.

MrsK schrieb:Zumindest in meiner alten Heimat wüsste ich eine, die mit Fahrrad in 30 Minuten erreichbar wäre.
Zur Not mit Kohletabletten versetzen.

Kommt halt drauf an, welche Krise du erwartest. Bei Stromausfall geht das, wenn Stromausfall ist weil, wie 1978, innerhalb von 6 Stunden 2 Meter Schnee fallen die sich stellenweise bis zu 5 Meter hoch verwehen könnte 30 Minuten mit dem Fahrrad auch auf dem Mond sein.

'78 gab es dokumentierte Fälle, dass Leute zwischen Grundstückseinfahrt und Haustür die Orientierung verloren haben und erfroren sind während des Schneesturms. Ganz so extrem wird's vermutlich in nächster Zeit bei uns nicht, aber sowas kann auch vorkommen.

bgeoweh schrieb:Kommt halt drauf an, welche Krise du erwartest. Bei Stromausfall geht das, wenn Stromausfall ist weil, wie 1972, innerhalb von 6 Stunden 2 Meter Schnee fallen die sich stellenweise bis zu 5 Meter hoch verwehen könnte 30 Minuten mit dem Fahrrad auch auf dem Mond sein.

Ja, das stimmt.
Aber zur Not kann man ja eigentlich dann den Schnee schmelzen.

Oder den eigenen Urin auffangen und trinken. Auch wenn es erstmal Überwindung kosten würde, solange man gesund ist, ist Urin sauber.

MrsK schrieb:Oder den eigenen Urin. Auch wenn es erstmal Überwindung kosten würde, solange man gesund ist, ist Urin sauber.

Das ist auch so ein Mythos - mit dem Konsum von Urin überlastest du in kürzester Zeit deine Nieren, das ist auf keinen Fall zu empfehlen. Ungefähr so schlecht wie Salzwasser trinken.

bgeoweh schrieb:Das ist auch so ein Mythos - mit dem Konsum von Urin überlastest du in kürzester Zeit deine Nieren, das ist auf keinen Fall zu empfehlen. Ungefähr so schlecht wie Salzwasser trinken.

Ah, ok. Das wusste ich nicht, dass das genauso schädlich ist.

bgeoweh schrieb:Ich persönlich halte das so, dass in meinem Vorrat dafür Sachen vorgezogen sind, die ich auch im alltag verwende, z.B. weiße Bohnen mit Suppengrün oder Linsen mit Suppengrün aus der Dose, das ist ansonsten eigentlich eher eine Zutat für eine Suppe z.B., kann im Notfall aber eine Mahlzeit sein.

Mache ich ähnlich - wenn's ein Angebot gibt kaufe ich paar Dosen mehr, die ich innerhalb der Haltbarkeit eh verbrauche.
Ich hab zusätzlich meistens noch einige Fertiggerichte in Metall-Schale daheim - sind > 2 Jahre haltbar - die esse ich auch manchmal wenn ich keine Lust zum Kochen habe.
Spoilerhttps://www.buss.de/de/sortiment/buss-freizeitmacher-hacksteak-nach-mexikanischer-art.html

Dazu 1-2 Pack Knäckebrot und was sonst noch an Konserven im Vorratsschrank ist.

bgeoweh schrieb:15-20 Liter pro Person sind empfohlen

Ich hab normalerweise 1 angefangenen und 2 volle Kästen "Classic" Sprudel daheim die durchrotiert werden.

Dazu dann nochmal Mineralwasser ohne Kohlensäure zum Kochen (Kaffee mit Blubber schmeckt nicht) - Das ist eigentlich das einzige was ich Speziell für den "Krisen"-Fall gekauft habe

MrsK schrieb:Ah, ok. Das wusste ich nicht, dass das genauso schädlich ist.

Der Körper scheidet über den Urin überschüssige Salze usw. aus, es macht wenig Sinn sich das wieder reinzupfeifen :D

wenn man mal an dem Punkt ist, dass das zur Debatte steht, trinkt man besser irgendwelches Teich- oder Pfützenwasser, da holt man sich zwar vermutlich eine bakterielle Infektion oder sonstwas, das wird man aber wahrscheinlich später mit Antibiotika oder dergleichen wieder los.

Noch besser ist es natürlich sich wenigstens minimal vorzubereiten damit man gar nicht erst in so eine Situation kommt - selbst eine Kiste Sprudel hält einem ja, wenn man's einteilt, 2-4 Tage vor, je nach Situation, da muss schon einiges schiefgehen dass man nur noch Urin und Pfützenwasser als Option hat. Man kann ja z.B. auch Schnee oder Regenwasser abkochen, den Sirup aus Obstkonserven trinken usw., wenn man nicht gerade in der absoluten Einöde festsitzt.

FrankM schrieb:Ich hab normalerweise 1 angefangenen und 2 volle Kästen "Classic" Sprudel daheim die durchrotiert werden.

Ja, 15-20 Liter klingt auf den ersten Blick viel, aber so ein Sechserpack PET-Flaschen aus dem Supermarkt hat halt schon 9 Liter, 2 davon pro Person ist jetzt nicht total abgehoben. Wegen Corona fahr ich nicht so oft einkaufen, nehme dann immer gleich etwas mehr mit, alleine dadurch ergibt sich schon ein erklecklicher Vorrat ganz automatisch.

@alle

bgeoweh schrieb:Noch besser ist es natürlich sich wenigstens minimal vorzubereiten damit man gar nicht erst in so eine Situation kommt - selbst eine Kiste Sprudel hält einem ja, wenn man's einteilt, 2-4 Tage vor, je nach Situation, da muss schon einiges schiefgehen dass man nur noch Urin und Pfützenwasser als Option hat. Man kann ja z.B. auch Schnee oder Regenwasser abkochen, den Sirup aus Obstkonserven trinken usw., wenn man nicht gerade in der absoluten Einöde festsitzt.

Danke dir für deine Tipps, eure Tipps.

Ich werd mich mal doch informieren und meine Gedanken dazu machen bzw. einfach mal schauen, was ich hier hab und was ich besorgen sollte etc.

MrsK schrieb:Ich werd mich mal doch informieren und meine Gedanken dazu machen bzw. einfach mal schauen, was ich hier hab und was ich besorgen sollte etc.

Wichtig ist sich erstmal nicht bekloppt zu machen und sich zu überlegen, was für Risiken einem konkret drohen, wie man damit umgehen will oder muss (Abhauen? Auf Rettung warten? Selber aktiv werden? Aussitzen?) , was man aktuell mit dem was man da hat machen würde, und was einem als erstes fehlen würde.

Gegen jedes Risiko kann man sich nicht absichern, der Plan muss einigermaßen realistisch sein und zur eigenen Situation passen: im Hochhausblock hast du völlig andere Optionen als im Bauernhof am Arsch der Heide, wer kleine Kinder hat oder einen Vater im Altenheim muss sich andere Sorgen machen als der alleinstehende Student, und wer z.B. täglich Insulin braucht oder 3 mal in der Woche eine Dialyse der muss das natürlich berücksichtigen.

Aber alleine die Tatsache, dass man sich Gedanken macht, packt einen schon in die bestvorbereiteten 20% im Land.

bgeoweh schrieb:Die interessantere Frage ist ob man das befehlen darf... es ist ja zumindest nicht unwahrscheinlich, dass einer der in Folge des Befehls infizierten Kollegen stirbt oder zumindest schwer erkrankt, damit sind wir direkt bei ganz diffizilen Problemen der Grundrechtsabwägung.

Befehlen sicher nicht. Bei einem Soldaten ggf. schon, aber abseits völlig extremer Situationen sicherlich keiner Privatperson.
Da würde man wohl mit Anreizen arbeiten. Und sicherlich müsste man da auch eine Kennzeichnung der infektiösen Person vornehmen.

Wir haben zg ein Haus am Land mit vielen Vorräten

Da kommt unsere Sippe ne Weile durch

Mit brennofen zum abkochen von Wasser.

@Dr.Manhattan

Bei mir liegen z.B. kommunales Wasserwerk und Kläranlage 5 Minuten zu Fuß entlang einer gut befestigten Straße entfernt - das heißt einerseits, dass ich mir bei längerfristigen Problemen um's Trinkwasser keine Gedanken machen muss, weil ich bloß bis zu Entnahmestelle dackeln müsste, andererseits sind wir bei Starkregenereignissen oder dergleichen mit die Ersten, denen der Überlauf aus der Kläranlage in die Bude läuft. Beides muss man berücksichtigen :D

bgeoweh schrieb:Wichtig ist sich erstmal nicht bekloppt zu machen

Da bin ich weit entfernt vom bekloppt machen, eher das Gegenteil davon.

bgeoweh schrieb:Gegen jedes Risiko kann man sich nicht absichern, der Plan muss einigermaßen realistisch sein und zur eigenen Situation passen: im Hochhausblock hast du völlig andere Optionen als im Bauernhof am Arsch der Heide, wer kleine Kinder hat oder einen Vater im Altenheim muss sich andere Sorgen machen als der alleinstehende Student, und wer z.B. täglich Insulin braucht oder 3 mal in der Woche eine Dialyse der muss das natürlich berücksichtigen.

Richtig.

MrsK schrieb:Richtig.

Man sollte übrigens neben dem ganzen materiellen Kram auch softe Faktoren wie kennst du deine Nachbarn usw. nicht vernachlässigen, eine weitere helfende Hand kann im Notfall auch Gold wert sein.