In der Warteschlange an der Kasse - von Ungeduld und Nervosität

Heute ging die Schlange an der Kasse meines Rewe von gegenüber bis ins Unermessliche.
Sie reicht bis zu den Gefriertruhen.

Es gibt zwei Dinge, die einem Macht geben:

1. Zu fragen, wann denn endlich eine neue Kasse aufgemacht wird.

2. Den Warentrenner demonstrativ und laut auf das Laufband knallen
und damit die Ware vor und nach einem abtrennen.

Beides ein bisschen befriedigend. Also, wenn man sonst nichts hat.

Im Gegenzug bekommt man die Ware von der Kassiererin hinterhergeschmissen
und muss sie schnell genug einpacken, weil bereits auch schon die Ware von der
Person hinter einem über die Kasse gezogen wird und so angeschaut wird, als
würde man die Ware der anderen Person absichtlich einpacken wollen.

SuiGeneris schrieb:Heute ging die Schlange an der Kasse meines Rewe von gegenüber bis ins Unermessliche.
Sie reicht bis zu den Gefriertruhen.

Wie ich sehe, hast du das überlebt.

SuiGeneris schrieb:Im Gegenzug bekommt man die Ware von der Kassiererin hinterhergeschmissen
und muss sie schnell genug einpacken, weil bereits auch schon die Ware von der
Person hinter einem über die Kasse gezogen wird und so angeschaut wird, als
würde man die Ware der anderen Person absichtlich einpacken wollen.

Dazu ein Tipp: bezahle erst, wenn du alles vom Band genommen hast. Vorher läuft das nämlich nicht weiter. So einfach ist das.

Nun, ich muss schon sagen, dass wenn man einkaufen geht, wissen es doch alle, dass sie nicht alleine im Laden sind, sondern viele andere Personen ebenfalls ihre Einkäufe tätigen. Insofern weiß man daher auch, dass es an der Kasse zu Warteschlangen kommt. Sind immer Leute vor einem. Kasse mit Terminreservierung gibt es nicht und wird es auch nicht geben. Alterativ plant man die Einkäufe so, dass man zu Zeiten einkauft, in welchen die Kundenfrequenz eher niedrig ist. Selbstverständlich kann man allerdings auch immer zu den Stoßzeiten einkaufen und sich dann über die Schlange an der Kasse regelmäßig aufregen :D
Oder aber, man nimmt sich Zeit und sieht das Ganze ganz entspannt und setzt sich nicht unnötig selbst unter Zeitdruck wegen der Einkäufe.
Noch nie ist jemand in der Warteschlange an der Kasse weder verhungert noch verdurstet.

An die Freizeitstresser: Geht mal ein bisschen auf Entschleunigung, dann geht es euch besser. ;)

SuiGeneris schrieb:Heute ging die Schlange an der Kasse meines Rewe von gegenüber bis ins Unermessliche.
Sie reicht bis zu den Gefriertruhen.

Es gibt zwei Dinge, die einem Macht geben:

Eine dritte Möglichkeit hätte ich noch, das Geschäft zu verlassen.
Ich kaufe dort nur bestimmte Lebensmittel, je nachdem ein oder zwei Teile.

So lange warten tu ich mir nicht mehr an.

SuiGeneris schrieb:Beides ein bisschen befriedigend. Also, wenn man sonst nichts hat.

Ich hätte noch eine Möglichkeit: Geduldig warten.
Entspannt in de Reihe stehen und dabei daran denken, dass die Person an der Kasse von all den Leuten diejenige mit dem allermeisten Stress in der Situation ist. Die muss nämlich die Schlange abarbeiten. Für einen eher überschaubaren Lohn. Man selber steht da nur rum und verliert ein paar Minuten des wertvollen Lebens.
Ich finde das in so einer Situation äußerst befriedigend. Kein Stress in der Schlange, kein Bluthochdruck, weil ich mich ärgere. Das ist für mich Lebensqualität. Kann aber jeder für sich anders sehen, das ist das Schöne daran.

azazeel schrieb:Kein Stress in der Schlange, kein Bluthochdruck, weil ich mich ärgere.

Ich habe mir sowieso in den meisten Alltagsfällen abgewöhnt, mich unnötig aufzuregen, weil der einzige, der davon einen Schaden davon tragen könnte, bin ich selber. Und seitdem es Smartphones gibt, beschäftige ich mich eben ggf. beim Warten damit, ein paar Zeitungsartikel zu lesen.

SuiGeneris schrieb:2. Den Warentrenner demonstrativ und laut auf das Laufband knallen
und damit die Ware vor und nach einem abtrennen.

Dann geht es schneller? Sagenhaft!

Ernsthaft. Wäre ich die Kundin vor dir und du würdest das machen? Ich würde dich deinen Mut, dich zum Honk zu machen, offen bewundern. Das erinnert so sehr an ungezogene Kinder, die sich keine 3 Minuten mit sich selbst beschäftigen können.

azazeel schrieb:Entspannt in de Reihe stehen und dabei daran denken, dass die Person an der Kasse von all den Leuten diejenige mit dem allermeisten Stress in der Situation ist. Die muss nämlich die Schlange abarbeiten.

So ist es. Man steht auf der besseren Seite. Man steht doch auch nicht nur blöd rum und denkt nix? Ich mach mir meinen Plan, was ich anschließen noch erledigen will oder muss im Kopf fertig, gucke was die anderen Leute so kaufen und komm dabei oft auf ne Idee, was man auch wieder kochen könnte usw. Man muss die Zeit nicht mit " Jetzt reg ich mich aber auf!" verbringen. Aber bitte, jeder wie er will. Ich hab an der Ampel schon Leute erlebt , die die rote Ampel angeschrien haben und die hat auch nicht sofort umgeschaltet.

@Frau.N.Zimmer
@martenot
Stresssituationen bewirken Flucht- bzw. Kampfreaktionen. Im Supermarkt ist beides nicht unbedingt praktikabel. Man muss es dann also entweder in sich hineinfressen, was auf Dauer unbefriedigend bis ungesund ist. Oder man versucht, sich bewusst zu entspannen. Immerhin sind wir Menschen, wir müssen unseren angeborenen Reflexen nicht immer nachgeben.

Frau.N.Zimmer schrieb:Man muss die Zeit nicht mit " Jetzt reg ich mich aber auf!" verbringen

Dafür hat man doch auch heutzutage das geliebte Smartphone dabei.
Da gibt es doch bestimmt eine Mail zu checken oder eine Nachricht zu beantworten.

Ich nutze solche Minizeiten ganz gerne dafür.

Bundeskanzleri schrieb:Da gibt es doch bestimmt eine Mail zu checken oder eine Nachricht zu beantworten.

Und viele Discounter geben kostenlos Wlan dazu, auch damit man die jeweilige Discounter-App an der Kasse nutzt. Allerdings versammeln sich bisweilen auch vor dem Geschäft dann Grüppchen, um da bei kostenlosen Internet dynamisch abzuhängen.

Bundeskanzleri schrieb:Da gibt es doch bestimmt eine Mail zu checken oder eine Nachricht zu beantworten.

Ich alte Frau nehme das nie mit rein :D Aber, die paar Minuten, wenn überhaupt, krieg ich auch so rum. Ich drehe mich auch gerne mal um, ob der Kunde hinter mit vielleicht nur eine Brotzeit hat, oder so, da hab ich dann auch die Zeit solche Leute vorzulassen. Nach der Arbeit lasse ich mich nicht hetzen und nicht stressen, davon hab ich im Job genug.

PrivateEye schrieb:Grüppchen, um da bei kostenlosen Internet dynamisch abzuhängen.

Aaaahhhh, jetzt wo du's sagst, daran kann das liegen :D

Mir reicht ja ein Minimaltarif, sowas benutze ich nicht.

Aber die Läden haben ja tatsächlich was davon, da muss man die Grüppchen wohl hinnehmen.

Frau.N.Zimmer schrieb:krieg ich auch so rum

Das auf jeden Fall.
Ich denke, es ist eher das Gefühl nicht vorwärtszukommen als ein tatsächlicher Zeitverlust.

Man fühlt sich eingeschränkt wie eine Ampel, die unnötigerweise einfach direkt vor einem rot wird :D

Bundeskanzleri schrieb:Ich denke, es ist eher das Gefühl nicht vorwärtszukommen als ein tatsächlicher Zeitverlust.

Wobei es mich hauptsächlich nur dann stresst, wenn ich einen externen Zeitdruck habe, weil ich beispielsweise noch eine Bahn erreichen oder einen weiteren Termin einhalten muss. Wenn das nicht der Fall ist, erlebe ich das Warten nicht primär als Zeitverlust, höchstens die Steherei kann mir anstrengend werden, wenn mein Knie schmerzt.

Bundeskanzleri schrieb:Aaaahhhh, jetzt wo du's sagst, daran kann das liegen :D

Ich hab gehört das Orakel von Delphi sucht noch Verstärkung! Vielleicht schule ich um... :D

Bundeskanzleri schrieb:Aber die Läden haben ja tatsächlich was davon, da muss man die Grüppchen wohl hinnehmen.

Die könnten ja auch ihre Corona-Security wieder ausgraben "Du gommst hier net nei".

@PrivateEye
Ich habe das gar nicht in Zusammenhang gebracht --> Neuland :D

Es reicht ja das Davorstehen.
Oder eben in der Warteschlange.....

@Bundeskanzleri

Naja, ich benutze keine Apps beim Einkauf/Bezahlen. Ich befürchte ich bin da schlichtweg altmodisch. :D

Bundeskanzleri schrieb:Man fühlt sich eingeschränkt wie eine Ampel, die unnötigerweise einfach direkt vor einem rot wird :D

Ja, Es kommt wohl auch auf die Grundstimmung an. Gefrustet, nervt einen wahrscheinlich die Mücke an der Wand. So Anflüge kenne ich natürlich auch aber wenn das anhalten würde und immer so wäre, würde ich mich fragen, was bei mir nicht in Ordnung ist und warum ich mich da so reinsteigere. Es ist doch wie mit dem Wetter, wo Karl Valentin so schön sagte : "Ich freu mich wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue regnet es auch"
Man kann nur seine Einstellung zu den Dingen ändern, die Dinge ändert man nicht und wenn einem der Schädel vor Wut platzt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich freu mich wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue regnet es auch"
Man kann nur seine Einstellung zu den Dingen ändern, die Dinge ändert man nicht und wenn einem der Schädel vor Wut platzt.

Ja, sehe ich auch so.
Wobei natürlich die Wahrnehmung eine andere ist, wenn ich denke es ist einfach eine Tatsache, die nicht zu ändern ist, oder ob ich denke irgendjemand könnte was ändern.

Frau.N.Zimmer schrieb:Es ist doch wie mit dem Wetter, wo Karl Valentin so schön sagte : "Ich freu mich wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue regnet es auch"
Man kann nur seine Einstellung zu den Dingen ändern, die Dinge ändert man nicht und wenn einem der Schädel vor Wut platzt.

Dem kann ich mich nur anschließen.
In meiner Gegend gibt es ein Haus, an dessen Front ein Schild hängt mit der Aufschrift: "Zufrieden mit dem Tag, wie er kommt."
Immer wenn ich mit meinem Hund daran vorbeigehe, denke ich mir "Wie wahr, wie wahr."
Dieses Schild erinnert mich täglich aufs Neue daran und und hat mich sogar schon wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, wenn ich wirklich mal schlecht drauf war.

Was ich persönlich nervig finde:
Eine Schlange an der Kasse. 6, 7, 8+ Mann vor mir. Dabei steht immer öfter jemand, der nur auf den Wagen "aufpasst" und langsam weiter zur Kasse ruckelt, weil der 2. (Oft Mutter oder Menn) durch den Laden stiefelt, um die Brocken zusammenzusuchen und den Wagen weiter und weiter zu befüllen.

Hauptsache, man ist gaaanz vorne.
Wie Mr. Bean in dem bekannten Sketch mit seinem Schlafsack vor dem Laden, in dem er "seinen" Sessel kaufen will.

Gucky.

Gucky87 schrieb:Dabei steht immer öfter jemand, der nur auf den Wagen "aufpasst" und langsam weiter zur Kasse ruckelt, weil der 2. (Oft Mutter oder Menn) durch den Laden stiefelt, um die Brocken zusammenzusuchen und den Wagen weiter und weiter zu befüllen.

Was stört dich denn daran? Die gehen doch nur effektiv mit ihrer Zeit um. Warum sollen sie denn beide neben dem Wagen stehen und zu zweit ruckeln ? Wir haben das auch schon gemacht, dass einer von uns die Artikel einpackt, die auf dem Weg zur Kasse und kurz davor sind.