klapperschlang schrieb: Und zwar wenn jemand versucht mich kennenzulernen und gleich auf Liebe aus ist und das öfters und immer wieder schreibt. Dabei hat man die Person noch nie persönlich kennengelernt oder gesehen. Ich verstehe nur nicht, wie man sich in jemand fremdes verlieben kann, nur weil er Bilder in einem sozialen allgemeinen Netzwerk gesehen hat.
Das ist bei vielen eine Geschäftsidee. Das gibt es ja dieses beezness - wo es Männern (und Frauen) gelingt, andere Leute emotional von sich abhängig zu machen. Ziel ist selten Liebe, sondenr finanzielle Unterstützung bzw. Ausbeutung.
EnyaVanBran schrieb: Der verdorbene Spaziergang ist natürlich echt blöd, auch da kann ich nachvollziehen, dass du deine Ruhe willst. Drum geht man ja spazieren, um abschalten zu können.
Ich gehe auch spazieren, um mich zu unterhalten - aber das war ein Monolog, der einen Zuhörer brauchte - ein Monolog belangloser Dinge ohne jede Relevanz. Das Schlimme ist: Das ist inzwischen immer so, weil es für sie normal ist.
Tussinelda schrieb:wohl am meisten den, der nicht voran kommt......man sollte manchmal auch bedenken, was man sich ab und an doppelt, dreifach, zigfach anhören muss beschäftigt diesen Menschen unaufhörlich. Und dann sagen gute oder beste Freunde, ach weißte, hab ich keinen Bock drauf, haste mir schon erzählt.....ist auch nicht doll
Da hätte ich dir vor einiger Zeit noch bedingungslos zugestimmt. Ich habe aber Leute in meinem Bekanntenkreis, die sich grundsätzlich nur melden, wenn sie jemanden zum Zuhören brauchen ... das ist z.T. auch Ausbeute. Gleiche Situation mit ein paar Jahren Abstand.
Situation 1: Wir sind am Urlaubsort angekommen, treffen Freunde (was schön, aber anstrenged ist), haben endlich einen schönen Abend am Strand - Sonne scheint (auch ungewöhnlich). Wir sitzen entspannt auf einer Picknickdecke, als mein Handy ununterbrochen vibriert. Wir haben viele ältere Verwandte - ich schaue und entdecke, das ist meine "Dramaqueenbekannte". Eigentlich will nicht dran gehen, habe aber Angst, dass das vor unseren Freunden doof aussieht - beschließe, ich mache es kurz. Geh dran und bekomme die volle Emotion ab: Ihr Freund hat sie verlassen, sie denkt über Suizid nach ... das ist kein Gespräch, das man nach einer Viertelstunde wieder abwürgt. Da ist ein Mensch, dem geht es schlecht. Ich setze mich also auf einen Felsen, höre geduldig zu, tröste, mache konstruktive Vorschläge. Bemitleide. Nach 120 Minuten erwähne ich, dass ich gehen muss ... Der Abend ist gelaufen, die Sonne untergegangen, es ist kalt. Ich habe einen schönen Abend verpasst. Eine Woche später erfahre ich: Das Paar hat sich wieder zusammengerauft.
Situation 2: Ich habe mir für Samstagabends (Mr Mary arbeitet) ein schönes Buch gekauft, neue Sockenwolle und will einfach einen gemütlichen Fernsehabend machen. Der Holzofen ist angefeuert, ich habe Tee ziehen. Da ruft "Unbekannt" an. Ich tippe auf meine "Dramaqueenbekannte". Ich ignoriere das Handy. Ich irgnoriere das Festnetz. Ich schaue nicht bei Whatsapp, sonst sieht man, dass ich online war. Ich habe keine Lust.
Ich mache Handy aus. Ganz aus. Stelle das Festnetz auf stumm. Schmeiße meinen Film rein. Ich habe einfach keine Lust mehr.
Bundesferkel schrieb:Nach unseren Treffen oder Telefonaten kam von ihr dann meistens der Standardsatz „ich danke Dir von Herzen für Dein Ohr, das Du mir schenkst“ und irgendwann mal meinte sie, ich sei nun die letzte verbliebene unter ihren Bekannten, die sich ihre Sachen noch anhörte.
Es gibt heute auch Leute, die ihre Bekannte nach "Nützlichkeit" sortieren. Ich hatte so eine Bekannte - als ihre Tochter noch in der Schule war (ich arbeite in einer Schule) war ich hoch im Kurs - keine Woche, wo ich nicht kontaktiert, eingeladen wurde, ich bekam zum Geburtstag megagroßzügige Geschenke und habe hin und wieder ausgeholfen. Mir kam das nie so echt vor, einfach, weil es sonst nicht gepasst hat. Kaum hatte das Mädel den Abschluss, habe ich gar nichts mehr gehört :-).
Es gibt Leute, die den Bekanntenkreis nach win:win unterteilen.