borabora schrieb:Stimmt es denn nicht?
Es ging ja darum, ob sich eine Trunksucht (auf Dauer) verbergen lässt, das mag mal funktionieren, dürfte jedoch nicht die Regel sein.
Zudem bilde ich mir ein, mitreden zu können, da ich selbst eine Therapie hinter mir habe.
Aber sei`s drum, ziehe ich mich halt zurück, kein Problem.
Neenee, bleib bitte hier dabei, Menschen mit einschlägiger Erfahrung sind willkommen.
Was die Frage des Riechens betrifft: Mein Familienmitglied, das mir Anlass für diesen Thread gab, bevorzugte Wodka und seine Familie und Bekannten haben über Jahre hinweg keinen Verdacht geschöpft. Dagegen ist jemand, der einen halben Kasten Bier trinkt, manchmal bereits gegen den Wind zu riechen. Aber: Ob es und wieviel es riecht und wer ein feines Näschen hat, ist nicht von diskutabler Bedeutung.
Ich greife das Thema "riechen" auch nur auf, weil dem Alkoholiker daran liegt, nicht unangenehm aufzufallen, sich nicht zu verraten. Er vermeidet das Riechen so gut es geht, er vermeidet sinnloses Betrinken, er versteckt Vorräte und geleerte Falschen und er kauft - das ist wieder mein erlebtes Beispiel - die Wodkaflaschen auch wechselnd in verschiedenen Geschäften - es würde auffallen, wenn sich jemand tagtäglich eine Flasche Wodka besorgt.
Dieses Tarnverhalten diene, habe ich gelesen, der ungestörten Fortsetzung des Trinkens. Will ich nicht ausschließen, aber eher halte ich es für Scham: "Mist, ich saufe zuviel... aber ich will keinesfalls, dass meine Schwäche, meine Defizite, meine Sucht ans Tageslicht kommt."
In dem von mir geschilderten Fall dauerte es rund 4 Jahre, bis die Tarnung nicht mehr hielt. Die Steigerung des Quantums und zunehmende Probleme mit Psyche und Physis bringen dann doch irgendwann das Problem ans Tageslicht.