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Alkoholsucht und Lügen

140 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Lügen, Alkoholsucht, Ehescheidung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 15:29
Zitat von emzemz schrieb:Ein nasser Alkoholiker, der nüchtern wirkt, hat in der Regel einen Pegel von eins bis zwei Promille.
Das ist kompletter Quatsch - da jeder Alkoholiker auch quantitativ komplett andere Trinkmuster hat, kannst Du das pauschal gar nicht sagen. Wie gesagt, nicht die Menge macht den Alkoholiker, sondern der Kontrollverlust.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 15:56
Zitat von cejarcejar schrieb:Wie ich bereits des Öfteren beschrieben habe, bin ich trockener Alkoholiker und deswegen sind hier einige Beiträge ganz ok, aber bei manchen rollt es mir die Fußnägel hoch.
Das letzte was ich noch von dir gelesen habe war, dass du eigentlich engiften wolltest, aber kein Platz auf die Kürze der Zeit vorhanden war und das dann mehr oder weniger alleine angegangen bist.

@cejar

Danke für die Ausführlichkeit! Hört sich für mich so an, als bist auf nen ganz guten Weg. Gude Reime! ;)


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frankydream Diskussionsleiter
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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 16:38
@cejar: Danke für den Beitrag. Nach allem, was ich mit meinem Familienmitglied erlebt und mir selbst erlesen habe ist das ein sehr überzeugender Erlebnisbericht und ein ebenso überzeugender Standpunkt.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 17:42
Zitat von cejarcejar schrieb:Keiner würde seinen Partner für die (eventuelle Lüge) "Schatz habe ich zugenommen" - "Ee, auf keinen Fall" verlassen, auch wenn es deutlich wäre das der Partner zugenommen hat, denn auch wenn es eine Lüge ist, will man hier den Partner nicht verletzen.
Ein paar Pfund mehr auf des Partners Rippen sind ja auch kein Drama, oder führen zum Führerscheinentzug oder zum Verlust des Arbeitsplatzes, wenn ein Dritter das merkt. Anders als Alkohol zur falschen Zeit.

Allerdings muß man fragen, warum bei Alkoholikern die aktiv dagegen ankämpfen, dann doch immer wieder Alkohol greifbar ist. Grundsätzlich keinen "Vorrat für alle Fälle" in der Wohnung zu horten, und im Laden ganz bewußt an diesem Regal vorbeigehen, wäre doch schon mal ein Anfang, wenn nix da ist, ist nix da, dann lutscht man lieber am Daumen. Und bei Feiern ist es heute eigentlich normal, daß manche Leute nur bleifrei bechern, egal ob sie noch fahren müssen oder ob ein größeres Problem vorhanden ist. Einem Kind wird man bei einer Weihnachtsfeier auch keinen Alkohol geben, oder? Da sollte sich heute niemand mehr rechtfertigen müssen!


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 17:53
Zitat von cejarcejar schrieb:Problematisch ist es, das jedoch das Umfeld den täglichen, gewonnen Kampf als normal sieht und nicht realisiert, wie schwer dieser täglicher Kampf ist. Solange der Alki trocken ist, wird der Kampf gar nicht mehr thematisiert, es kommt auch kein "Schön, das Du Dein Problem weiterhin so gut kontrollierst" oder ähnliches. Das Umfeld denkt, das man den Kampf in der Therapie gewonnen hat und das Ganze danach kein Problem mehr ist - und dem ist eben nicht so.
Klink mich mal kurz ein. Das wäre aber eine ziemlich dumme Annahme und zeigt mMn. eigentlich nur, dass sich das Umfeld mit der Suchtproblematik überhaupt nicht auseinandergesetzt hat. Das wäre ja so, als würden sie nach langer Abstinenz etwas zu Trinken anbieten, in der Annahme, dass er ja weil er in Therapie war, geheilt wäre. Man kann also nicht einfach nur vom Suchtkranken erwarten, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen, sondern das Umfeld muss es auch.
Zitat von cejarcejar schrieb:auch wenn es deutlich wäre das der Partner zugenommen hat, denn auch wenn es eine Lüge ist, will man hier den Partner nicht verletzen.
Warum sollte man hier lügen? Warum eigentlich fühlen sich manche von der Wahrheit, die sie selbst doch sehen und spüren - an den Klamotten z.B. - verletzt, wenn sie ein anderer äußert? Die Lüge wäre doch offensichtlich.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 18:12
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Das letzte was ich noch von dir gelesen habe war, dass du eigentlich engiften wolltest, aber kein Platz auf die Kürze der Zeit vorhanden war und das dann mehr oder weniger alleine angegangen bist.
Genau, ich bin nachdem Rückfall letztes Jahr wieder trocken und komme ganz gut klar aktuell, habe ich mich da wieder alleine rausgezogen und seitdem auch einige andere Krisen überstanden, ohne rückfällig zu werden. Aber man kann es leider nie ausschliessen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Allerdings muß man fragen, warum bei Alkoholikern die aktiv dagegen ankämpfen, dann doch immer wieder Alkohol greifbar ist. Grundsätzlich keinen "Vorrat für alle Fälle" in der Wohnung zu horten, und im Laden ganz bewußt an diesem Regal vorbeigehen, wäre doch schon mal ein Anfang, wenn nix da ist, ist nix da, dann lutscht man lieber am Daumen. Und bei Feiern ist es heute eigentlich normal, daß manche Leute nur bleifrei bechern, egal ob sie noch fahren müssen oder ob ein größeres Problem vorhanden ist. Einem Kind wird man bei einer Weihnachtsfeier auch keinen Alkohol geben, oder? Da sollte sich heute niemand mehr rechtfertigen müssen!
Wenn sich in Deinem Kopf jetzzt festgesetzt hat, das Du ruckfällig wist (das ist eigentlich keine spontane Reaktion, sondern ein Prozess des Hin-und Hers über einen gewissen Zeitraum an dem Tag der Krise) geht man fix zur Tanke und schon hat man etwas. Als Alkoholiker hast Du eigentlich kein Alkohol im Haus.

Aber, was Dein Beitrag zeigt - und das kann man auch nicht übel nehmen - ist das Du keinerlei Ahnung hast, was die Sucht auch mental mit einem macht. Ich kann nicht länger als 20 Minuten an einem Ort sein, an dem Alkohol von anderen konsumiert wird, ohne das der Teufel sich wieder meldet und sagt "och komm, sieht das lecker aus, das kannst Du doch jetzt auch mit Deiner ganzen Erfahrung" - sprich für mich sind Feiern komplett tabu.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Klink mich mal kurz ein. Das wäre aber eine ziemlich dumme Annahme und zeigt mMn. eigentlich nur, dass sich das Umfeld mit der Suchtproblematik überhaupt nicht auseinandergesetzt hat. Das wäre ja so, als würden sie nach langer Abstinenz etwas zu Trinken anbieten, in der Annahme, dass er ja weil er in Therapie war, geheilt wäre. Man kann also nicht einfach nur vom Suchtkranken erwarten, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen, sondern das Umfeld muss es auch.
Naja, so ganz ist es nicht - das Umfeld setzt sich zu der Zeit der Entwöhnung meist schon damit auseinander, aber vergisst nach einiger Zeit, nach einem Jahr oder zwei Jahren, das es weiterhin ein täglicher Kampf gegen das eigene Verlangen ist und das bei jedem Problem was einem begegnet, Dein Suchtgedächtnis flüstert (das was ich hier als Teufel bezeichne) das ein paar Schlucke des Zaubertrankes hier helfen können.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Warum sollte man hier lügen? Warum eigentlich fühlen sich manche von der Wahrheit, die sie selbst doch sehen und spüren - an den Klamotten z.B. - verletzt, wenn sie ein anderer äußert? Die Lüge wäre doch offensichtlich.
War vielleicht ein schlechtes Beispiel, ich wollte eigentlich auf kleine Notlügen raus, die Menschen oftmals tätigen um andere nicht zu verletzen. Wobei ich es auch schon erlebt habe, wie beleidigt eine Partnerin sein kann, wenn man diese Frage bejaht.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 18:16
Zitat von cejarcejar schrieb:Naja, so ganz ist es nicht - das Umfeld setzt sich zu der Zeit der Entwöhnung meist schon damit auseinander, aber vergisst nach einiger Zeit, nach einem Jahr oder zwei Jahren, das es weiterhin ein täglicher Kampf gegen das eigene Verlangen ist und das bei jedem Problem was einem begegnet, Dein Suchtgedächtnis flüstert (das was ich hier als Teufel bezeichne) das ein paar Schlucke des Zaubertrankes hier helfen können.
Verstehe. Aber eigentlich ist klar, dass es ein lebenslanger Kampf ist. Bei nem Junkie nicht anders, der kann auch nicht mal nen kleinen Schuss setzen, in der Hoffnung, nicht wieder komplett rückfällig zu werden.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 18:39
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Und bei Feiern
Ich trinke nicht, weil ich keinen Alkohol mag. Ich fahre aber auch kein Auto.
Und es ist mir bei Feiern schon ein paar mal passiert, dass mir so penetrant Alk angeboten wurde, dass ich gesagt habe, ich sei trockene Alkoholikerin.

Ich hab´s natürlich kurz danach zurück genommen - lügen ist mir noch unangenehmer als zu moralisieren,
aber es ist schon heftig, wie es in manch "traditionsbewussten Kreisen" zugeht.

@cejar, Danke für das Beispiel mit den "Notlügen".
Ich trink zwar nicht, aber manchmal leide ich wie ein Hund an dieser Welt, wo die Leute lieber angelogen werden, als sich mit einer unangenehmen Wahrheit auseinander zu setzen.
Und damit meine ich jetzt nicht die Alkis, sondern die, die den Alk (o.ä.) noch zur Kompensation nutzen können.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 18:43
@Interested

Der “Vorteil“ des Heroinsüchtigen ist zumindest der, nicht im Alltagsleben ständig mit Heroin und Heroinnutzern konfrontiert zu sein.

Bei meinem Rückfall im letzten Jahr hatte ich krasse Probleme und war dann morgens im Supermarkt und der junge Mann hinter mir hatte sich zwei Dosen Jacky Cola aufs Band gestellt,bdie gingen mir den ganzen Tag durch den Kopf und als der Tag sich zusätzlich noch beschissen entwickelte, stand ich nachmittags an der Tanke - und es gab Jacky Cola.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 18:50
Hatte er medikamentöse Unterstützung, oder nicht?
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:aber es ist schon heftig, wie es in manch "traditionsbewussten Kreisen" zugeht.
Alkohol ist ein schneller Weg um die Spreu vom Weizen zu trennen.
Im Wein liegt die Wahrheit, und in manchen Betrieben muss man sich nach oben saufen.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 18:52
@cejar

Verstehe. Die Triggerpunkte sind näher oder alltäglicher. Ist halt die Crux an einer Suchterkrankung. :/


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 19:06
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Ich trinke nicht, weil ich keinen Alkohol mag. Ich fahre aber auch kein Auto.
Und es ist mir bei Feiern schon ein paar mal passiert, dass mir so penetrant Alk angeboten wurde, dass ich gesagt habe, ich sei trockene Alkoholikerin.
Ich hab vor 15 Jahren mit dem Rauchen aufgehört und dadurch ca. 1 Jahr auch keinen Alkohol getrunken. Danach hat er mir nicht mehr geschmeckt. Anfangs hab ich immer noch ein Gläschen mitgetrunken, aus Angst, man könnte mich für alkoholkrank halten. Ich hab davor recht gerne und auch nicht wenig getrunken, völlig abwegig war der Gedanke also nicht
- aber auf dem Dorf wollte ich irgendwie dieses Stigma nicht. Später habe ich mich dann auch öfter mal als alkoholkrank ausgegeben, damit endlich Ruhe ist.

Es ist echt kaum zu fassen, wie schwierig es in dieser Gesellschaft ist, einfach nur in Ruhe keinen Alkohol zu trinken. Für jemanden, der dann noch mit der Sucht zu kämpfen hat, muss das echt immens schwer sein.

Darum hab' ich wirklich Hochachtung vor allen, die den Absprung schaffen und dauerhaft trocken bleiben.

@cejar: Danke für die ausführlichen Infos. Ich fand und finde es sehr interessant und lehrreich von den Erfahrungen eines Betroffenen zu lesen.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 20:20
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Es ist echt kaum zu fassen, wie schwierig es in dieser Gesellschaft ist, einfach nur in Ruhe keinen Alkohol zu trinken. Für jemanden, der dann noch mit der Sucht zu kämpfen hat, muss das echt immens schwer sein.
Ich glaube das Problem für einen Süchtigen ist eher, dass um ihn herum die Leute alle Spaß haben und er vielleicht nicht?
Wer schon bei geringstem sozialem Druck einknickt, der hat meiner Meinung nach noch andere Probleme als Alkohol.
Wer sich Karneval und Oktoberfest bleifrei antut, nunja, der erregt zu vergerückter Stunde eben Argwohn, wenn er nicht einen guten Grund hat warum sein Glas leer ist, gerade heute, wo jeder eine Kamera dabei hat, ist die Angst der Säufer vor den Spionen nicht unbedingt unbegründet.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 20:22
@DalaiLotta
@Lotte49

Da ich offen zu meinem Problem stehe, gebe ich auch gerne Auskunft, zumal sich viele Leute wirklich nicht mit dieser Alltagssucht "Alkohol" auskennen - es wird immer wieder automatisch mit den Besoffenen vor Bahnhöfen assoziiert, diese machen nur einen ganz kleinen Teil der Problematik aus.

Aber, da es hier ja nicht um Alkoholsucht an sich geht, sondern im Zusammenhang mit Lügen wollte ich aufzeigen, was zumindest mich immer wieder zur Lüge getrieben hat. Und dabei ging es eben nicht darum, damit man seine Ruhe hat um seiner Sucht entspannt nachgehen zu kann, sondern daß es sich hierbei um eine Mischung aus Scham, Druck, Furcht aber auch die Hoffnung der Überwindung der Sucht ohne Eskalation geht.

Ich möchte auch nochmal deutlich machen, das ch jeden Partner verstehe, der diesen Weg nicht mitgeht, denn der Weg ist steinig und vor allem ist man als Alki, schon während der Trinkphase, aber erst recht in der Entwöhnung oft komplett ungerecht und oftmals ein egoistischer Arsch, weil der Alkoholismus in beiden Phasen keinen Raum für andere lässt. In der Trinkphase gibt es den Alkohol. In der Entwöhnung gibt es nur mich, keinerlei Platz für andere Probleme, erst Recht nicht die Probleme anderer. Das ist als Partner extrem hart und belastend, und die fast masochistische Stärke, das als Partner durchzuziehen hat wirklich nicht jeder - und muss auch wirklich nicht jeder haben, alles hat seine Grenzen, auch die Liebe.


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Alkoholsucht und Lügen

09.04.2021 um 20:25
Zitat von trellatrella schrieb:Wer sich Karneval und Oktoberfest bleifrei antut, nunja, der erregt zu vergerückter Stunde eben Argwohn, wenn er nicht einen guten Grund hat warum sein Glas leer ist, gerade heute, wo jeder eine Kamera dabei hat, ist die Angst der Säufer vor den Spionen nicht unbedingt unbegründet.
Mir wären Spione komplett egal, da der Kampf gegen meine Sucht mein ganz persönliches Ding ist - mir ist komplett egal, was Andere davon halten. Wer aufgrund des Druckes Anderer in die Therapie geht (Arbeitgeber, Ehegatte etc) hat in der Regel die Notwendigkeit nicht verstanden und wird ganz schnell rückfällig, wenn er die Therapie nicht sowieso abbricht.
Ich kann auf solche Feste nicht mehr gehen, weil mein Suchtdruck enorm wird und weil ich tatsächlich betrunkene Menschen nicht mehr ertrage - vor allem weil mir dann immer bewusst wird, wie ich jahrelang auf Menschen gewirkt haben muss. Mir wird also ein Spiegel vorgehalten, der dafür sorgt, dass ich mich selber verabscheue.


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Alkoholsucht und Lügen

10.04.2021 um 00:29
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Allerdings muß man fragen, warum bei Alkoholikern die aktiv dagegen ankämpfen, dann doch immer wieder Alkohol greifbar ist. Grundsätzlich keinen "Vorrat für alle Fälle" in der Wohnung zu horten, und im Laden ganz bewußt an diesem Regal vorbeigehen, wäre doch schon mal ein Anfang, wenn nix da ist, ist nix da, dann lutscht man lieber am Daumen.
Oder man geht nachts um 2 doch noch paar km zur nächsten offenen Tanke ....


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Alkoholsucht und Lügen

10.04.2021 um 00:40
Zitat von cejarcejar schrieb:Wer aufgrund des Druckes Anderer in die Therapie geht (Arbeitgeber, Ehegatte etc) hat in der Regel die Notwendigkeit nicht verstanden und wird ganz schnell rückfällig, wenn er die Therapie nicht sowieso abbricht.
Das konnte man beim Paragraph 35 zum Teil erleben.
Therapie statt Strafe.
Hat viele vor dem Knast bewahrt aber für manche hat es den Knast dann nur nach hinten verschoben.

Manche erkennen die Notwendigkeit halt erst wenn ihnen fast alles genommen wird .
FS, Job, Beziehung...
Manchmal geht’s dann noch weiter abwärts.
Obdachlosigkeit ....
Lebensbedrohliche Krankheit . Korsakow....
Aber viele schaffen den Absprung doch vorher.


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Alkoholsucht und Lügen

10.04.2021 um 00:59
Ich hab während eines Praktikums ( Psychologiestudium) in einer Einrichtung einen Patienten getroffen, der früher eine bekannte TV- Größe war, über viele Jahre.
Das wusste er aber selber alles nicht mehr , seine Tage verbrachte er damit, Zigarettenkippen zu sammeln u heimlich im Zimmer zu rauchen u dabei auch mal seinen Vorhang anzuzünden.
Korsakow- Syndrom. Alles weggesoffen , mit 60 war Schicht . Als er mit der Sauferei angefangen hat, war die Zeit als Schnaps überall fast normal war u da sind viele über die Klinge gesprungen .
Das hat mich , obwohl ich schon damals viel gesehen hab, so schockiert .
Ich muss heute, nach 30 Jahren noch sehr oft an ihm denken .


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Alkoholsucht und Lügen

10.04.2021 um 12:28
Zitat von trellatrella schrieb:Ich glaube das Problem für einen Süchtigen ist eher, dass um ihn herum die Leute alle Spaß haben und er vielleicht nicht?
Zitat von trellatrella schrieb:ist die Angst der Säufer vor den Spionen nicht unbedingt unbegründet.
Da muss ich jetzt nochmal nachhaken:
Die "Normaltrinker" beschäftigen sich also mit der Befürchtung, sie würden beim Saufen ausspioniert - von den "Trockenen" -
und das (die "Normalos") sind aber die Gleichen, die den "Spass" haben, um den die Alkis (die trockenen), sie beneiden?

Fällt dir da nicht was auf?
"Schatz, hab ich zugenommen?"!

Bevor hier Missverständnisse aufkommen: nein, ich will nicht trollen.
Aber diese "Verlogenheit", also das Tragische daran, in einer verlogenen, mit Konsum kompensierenden Gesellschaft vor sich hin zu dümpeln, betrifft uns alle - egal, ob wir uns darum die Kante geben, unsere einfachen kleinen Lügen pflegen, oder gemeinsam das Klima schrotten, weil "Konsum" (egal von was) unsere heilige Kuh ist.

Und die "Trennung" liegt, in meinen Augen, nicht darin, ob einer seinen Alkoholkonsum im Griff hat,
sondern ob man Verantwortung für sein Tun übernimmt.


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Alkoholsucht und Lügen

10.04.2021 um 19:10
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:gemeinsam das Klima
Ich weiß leider nicht was Alkohol mit dem Klima zu tun hat, aber auch sonst kann ich deinen Ausführungen in keiner Weise folgen.

Mit dem Säufer + Spione Satz wollte ich sagen:
"Bedauerlicherweise gibt es Personen, welche aus nieder Bewegründen Bild- und Tonmaterial von betrunken Menschen anfertigen.", leider wurde das falsch verstanden, aber bevor du das Fass aufgemacht hast, sah ich keine Notwendigkeit zur Richtigstellung, die hiermit hoffentlich erfolgt ist?


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