koef3 schrieb:Die Folgen widerspruchsloser Lockdown-Politik werden sich nicht nur im Geldbeutel zeigen, nicht in gebrochenen Lebensläufen und zerstörten Existenzen, nicht nur in veränderten Gewohnheiten, nein - sie werden sich im innersten der Menschen festfressen, für sehr lange Zeit, es werden Beziehungen und Freundschaften zerbrechen, wird entmenschlicht. Sie macht Menschen irrational, und erzeugt ein gestörtes Verhältnis zu allem anderen was früher lieb und teuer war... und alle haben fleißig mitgemacht. Jeder einzelne, der lautstark gefordert und gerufen hat, nach einer Autorität die einem selbst grundlegendste Handlungen abnehmen sollte...
Dass es zerstörte Existenzen geben wird, schon gibt, möchte ich nicht bestreiten. Und für jeden Einzelnen ist es natürlich ein hartes Los, was auch psychische Probleme verursachen kann.
Leider sind aber auch hier Kollateralschäden unvermeidlich, möchte man etwas anderes schützen. Ebenso wie insbesondere später einmal wieder Kollateralschäden an Leib und Leben zum Wohle der Freiheit unvermeidlich sind.
Trotzdem denke ich auch hier, dass du insbesondere in deinem zweiten Absatz übertreibst. Echte Freundschaften werden auch nicht die Corona-Einschränkungen zerstören können. Wenn doch, dann waren es keine echten Freundschaften. Was Freundschaften definitiv zerstört, ist der Tod. Dann, wenn Menschen an oder mit Corona sterben - auch Jüngere.
Wir leben in einer verwöhnten Gesellschaft, in der schnell unnötige Hysterie ausbricht, geht es mal nicht nach gewohnten Abläufen und Luxusprogrammen wie Urlauben, sinnlosen Shoppingtouren, Party machen etc.
Ebenso werden aus Stimmungstiefs, schlechter Laune und Langeweile, weil viele vergessen haben sich selbst zu beschäftigen und sich Situationen anzupassen und sie einfach auch aus Prinzip keinen Verzicht üben wollen, schnell auch mal hysterisch echte Depressionen gemacht, was für Opfer echter Depressionen ein Schlag ins Gesicht ist.
Und ich denke auch viele Kinder, nicht alle, aber viele, kommen mit den Einschränkungen besser als ihre hysterischen Helicopter-Eltern zurecht. Ebenso werden sich die meisten Kinder auch garantiert auch ganz normal weiterentwickeln und später darüber lachen können, wenn sie von der Corona-Pandemie lesen oder darüber erzählen. So wird es auch den meisten Erwachsenen denke ich gehen. Sobald Normalität wieder irgendwann herrscht, wird alles wie gewohnt weitergehen und bleibende Schäden in Form von echten psychischen Erkrankungen werden sich in Grenzen halten.
Ps.
Nun möchte ich noch absichtlich etwas provozieren:
Der moderne, verwöhnte Mensch, insbesondere jüngere Jahrgänge, neigen schon zu "vermeintlich" psychischen Problemen und brechen in Hysterie aus, wenn die geliebte Kaffeesorte ausverkauft ist, ein anderes Hotelzimmer als das gewünschte zur Verfügung steht, nicht unentwegt Party oder Shoppingtouren gemacht werden können oder wenn mal für bereits 2 Minuten die Heizung im schicken Büro oder das Internet ausfällt, das neuste Smartphone ausverkauft ist, Landenöffnungszeiten nicht 24 h lang sind oder sie auch mal zu Fuß gehen müssen anstatt mit ihrem dicken SUV und Statussymbol bis vor die Eingangstore fahren zu können. Oder wenn die Zeitung oder der Winterdienst nicht pünktlich kommen.
Usw....