Braucht man es wirklich?
15.05.2021 um 20:53borabora schrieb: Ich frage mich, warum es meist verpönt ist, wenn man sich was gönnt, was ansich nichts Übermässiges ist, sondern eher normal. Warum sollte man am oder unter dem Existenzminimum leben, wenn es auch anders bzw. besser geht.Generell ist das eben ein Problem der modernen Welt: Wenn sich jeder so auslebt, wie er kann, dann wird es umweltpolitisch schwierig. Stichwort: Flüge und Kreuzfahrten. Das hat sich früher selbst über den Preis geregelt. Dann kam der Preisrutsch und nun kann jeder 0815 Rentner für ein paar Euro off-peak auf Kreuzfahrt und die Abifahrt kann übers Wochenende mit Billigflieger nach Malle gehen .... Die Frage ist nur, wie du das vernünftig regeln kannst, dass der Mensch sich maximal ausleben kann, aber die Umwelt nicht so sehr belastet ist.
Freiwillige Einschränkungen - das hat man bei Corona gesehen - sind nur sehr schwer umsetzbar. Die Gesellschaft ist aber zu individuell geworden, dass Gesetze oder Bestimmungen an der richtigen Stelle wirken.
Ich nehme mal einen Bekannten von uns - drei Kinder - alter Diesel. Er arbeitet in der Gastro, d.h., die öffentlichen Verkehrsmittel auf dem Land bringen ihm nichts, um von A nach B zu kommen. Er braucht das Auto. Gleichzeitig wohnt er gar nicht freiwillig in dem Kaff mit der schlechten Verkehrsanbindung, sondern bezahlbarer Wohnraum ist eben bei uns auf dem Land auch ein Thema. Durch die bereits erwähnte Kindergartenpolitik braucht seine Frau auch ein Auto. 2x Auto und 1x Miete gibt aber der Job nicht her. Andere Jobs sind hier auch nicht weit gestreut .... die Frau arbeitete stundenweise, mehr gibt der Betreuungszeitraum des Kindergartens nicht her - nun seit dem 1.11. fehlen ihnen 33% des Einkommens (da ja Kurzarbeit in der Gastro). Wenn du jetzt noch mit einem Fahrverbot für Diesel kommst oder so ... dann springt er vermutlich von der Brücke.